
Kapitel 38
Gemeinsam mit meinem Bruder, Jess, Seth, die Weißhaarige namens Serina und Asher, saß ich an einem Tisch. Ich hatte Nale nicht besucht, weil ich es nicht über mich bringen konnte. Also hatte ich es, so wie Asher, dem Soldaten überlassen, der nun mit verschränkten Armen vor uns saß.
>>Auch er hat nicht viel gewusst. Nicht mehr als ich.<< ließ er uns wissen, woraufhin Jess Augenrollend tiefer in ihren Stuhl sank.
>>Das heißt wir sind auf der Flucht und haben keinen blassen Schimmer wovor wir wirklich flüchten?<<
Seth zuckte mit den Schultern. Mein Blick traf den meines Bruders und da fragte ich mich plötzlich, ob es ihm jemand gesagt hatte? Dass Nale uns verraten hatte.
Abermals flammte Wut in mir auf, vor allem weil die Hoffnungslosigkeit von jedem hier spürbar war. Ich ließ ihnen nicht einmal Zeit weiter zu grübeln. Im Grunde wusste ich schon oben auf dem Dach, was ich tun wollte.
>>Wir gehen zurück. Dort in ihre Einrichtung. Suchen alles ab.<<
Jess sah mich entgeistert an, während Serina mich wissend anlächelte. >>Was wenn sie genau dort auf uns warten? Sie werden niemals so wichtige Informationen zurückgelassen haben.<<
Sie hatte recht. Es könnte sein, dass wir dort nichts wertvolles fanden. Aber hier tatenlos zu sitzen machte keinen Sinn.
>>Außerdem sind wir zu wenig Leute, um gegen sie anzukommen.<<
Bevor ich darüber nachdenken konnte, meldete sich Asher zu Wort. >>Serina. Wie meintest du war der Zustand, nachdem ich mit Aelia abgehauen bin?<<
>>Sie haben kaum noch Kontrolle über uns alle gehabt. Es ist fast so, als hätte sich die Gruppe geteilt und das einzige was sie dort hält ist die Angst als Abtrünnige leichte Beute zu sein.<< antwortete sie.
>>Du glaubst doch nicht, dass sie sich uns anschließen würden?<< richtete ich mich an Asher. Er aber zuckte mit den Schultern. >>Was auch immer wir über diese Menschen herausfinden, sie werden trotzdem eine Bedrohung für uns sein. Ich weiß nicht, was du mit dem ganzen zutun hast Aelia, aber sie wollen dich. Und um das zu verhindern werde ich jeden dieser Vampire dazu zwingen uns zu helfen. Und allen anderen beschere ich eigenhändig einen Tod.<<
>>Es sind zu viele.<< versuchte es nun Blaise, aber ich dachte über Ashers Worte nach. Wir waren auf der Flucht, hatten nichts außer uns uns und sind sowohl gezwungen uns vor den Menschen, als auch vor den Vampiren zu verstecken. Es gab keine andere Möglichkeit.
>>Seth. Du kennst diese Einrichtung am besten. Denkst du, dass du uns da rein und raus schaffen kannst?<<
Er nickte entschlossen. >>Aelia, das kann doch nicht dein ernst sein.<< versuchte Blaise es abermals, aber ich ignorierte es. >>Wir gehen zu dritt. Je weniger Leute gehen, desto leichter wird es. >>Dieses mal lässt ihr mich nicht zurück.<< protestierte Blaise, woraufhin ich ihn doch ansah. >>Es ist schon schwer genug mit Asher zu gehen. Die Aussicht euch beiden könnte etwas passieren, wird mich davon abhalten konzentriert zu bleiben Blaise. Außerdem müsst ihr hier die Stellung halten.<<
Jess griff nach seiner Hand und verschränkte sie mit seiner. Zum ersten mal sah ich etwas sanftes in ihren Augen, als die Frustration meines Bruders auf sie traf und mit einem Blick in ihre Augen begann zu schwinden. >>Wir können in der Zeit jagen.<< schlug sie vor.
Widerwillig richtete er seinen Blick auf mich.
>>Das ist das letzte mal Aelia. Nächstes mal wirst du nicht einmal die Möglichkeit haben mich aus allem raus zu halten.<<
Ich sagte nichts. Wenn der Zeitpunkt kam, würden wir streiten müssen. Doch jetzt zählte nur, dass wir uns beeilen.
>>Wir sollten keine Zeit verschwenden. Je länger wir warten, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie diese Einrichtung zur Festung machen.<<
Asher griff unter dem Tisch nach meiner Hand und drückte sie leicht. >>Ich gehe zurück und werde nachsehen, wie die Lage bei den Vampiren aussieht.<< warf Serina ein. Niemand widersprach ihrem Vorhaben. Nicht einmal Asher.
Das einzige was ich tat war, ihr dankbar zuzulächeln, bevor sich alle erhoben.
>>In einer Stunde brechen wir auf.<< hörte ich meine eigene Stimme in dem Raum hallen.
Immer wieder überraschte es mich, wie intensiv alles nun war. Manchmal vergaß ich es für eine Weile. Doch die Fülle an Emotionen in all ihren Gesichtern und die Furcht in mir selber führten dazu, dass meine Sinne instinktiv geschärft waren.
Asher schien es zu bemerken, als alle den Raum verließen und er meinen Kopf anhob. >>Ich gebe dir eine Ampulle Blut. Es wird dir helfen.<< versicherte er mir, woraufhin ich meine Stirn an seine Brust stützte.
>>Ein Bogen wäre auch nicht schlecht.<< gab ich frustriert von mir. Asher grinste mich an, als wüsste er etwas, was ich nicht wusste. Nicht einmal zehn Minuten später verstand ich auch warum. Wir betraten einen verlassenen Laden, dessen Schilder und Plakate schon heruntergekommen waren. >>Alles was dein Jägerherz begehrt.<< hauchte er verführerisch in mein Ohr. Doch alles was ich wahr nahm war der einzige Bogen, der in einer Vitrine lag. Ohne zu zögern zerstörte ich das Glaß mit meiner Hand und griff nach dem Bogen. Befühlte das Gewicht in meinen Händen und fuhr über die Sehne. Asher griff nach den Pfeilen und presste seinen Daumen an die Metallspitze. Blut rann aus seinem Daumen und bewies, wie scharf die Pfeilspitzen sein mussten. >>Vielleicht sollten wir uns hier ausrüsten. Tarnkleidung wäre Hilfreich um weniger aufzufallen.<< teilte ich ihm meine Gedanken mit. Er gab mir den Pfeil und nickte. >>Ich gebe dem Soldaten Bescheid und bringe dir die Ampulle.<<
Ich wollte ihn fragen von wem das Blut denn sein würde, aber Asher verschwand bevor ich die Frage stellen konnte. Also konzentrierte ich mich wieder auf den Metallbogen in meiner Hand, bereit ihn zu nutzen, wenn es sein musste.
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