Kapitel 5
~Bei Platan~
"Was für eine Überraschung! Komm doch rein. Es ist viel zu lang her." Platan öffnete die Tür und Paula trat ein. Die Eingangshalle war in einer ansehnlichen Größe und in verschieden Blau und Türkis Farben. Nur der rote Teppich auf dem Boden und den Treppenstufen stach farblich heraus. Wenn man direkt weiter gerade aus lief, stand man am Fuße der türkisen Treppe, die ins Obergeschoss führte. Links und rechts standen massive Holzregale, gefüllt mit vielen Bücher. Hier und dort standen auch kleine Stapel an Büchern neben den Regalen. Paula wäre am liebsten davor stehen geblieben um nur kurz die Titel zu lesen. Man weiß nie, ob man was interessantes finden kann, dachte sie mit großer Neugier. Aber der Professor lief in den rechten Korridor und das Mädchen folgte ihm hinterher. Er brachte sie in ein kleines Wohnzimmer mit zwei hellblauen Sofas und einem Glastisch. An den Wänden waren auch Regale zu entdecken, aber bei Weitem nicht so vollgestopft. "Setzt dich. Ich mach in der Zwischenzeit Tee? Irgendwelche Wünsche?", fragte Platan Paula, welche sich gerade setzte. "Oh..äh.. haben sie Früchtetee?" "Ein Früchtetee für die Dame, also" Der Professor goss das kochen-heiße Wasser in zwei Becher. Während er einen für sich behielt, stellte er den anderen vor Paula auf den Tisch und setzte sich ihr gegenüber. "Und wie geht es dem Champion so?", fragte er. Paula wunderte sich warum er sie sowas fragend würde und antwortete verwirrt: "Das weiß ich nicht. Das müsstest sie sie schon selber fragen." Platan musste darauf so sehr lachen, dass er fast seinen Tee über sich verschüttet hätte. "Entschuldige, aber ich hatte diese Antwort nicht erwartet. Du weißt also nicht, wie es dir geht", fragte er nochmals nach mit einem Lächeln im Gesicht und stellte sein Tasse auf den Tisch. Und in Paula ging ein Licht auf. Richtig, ich bin der Champion! Ich hab Diantha besiegt. Gott, bin ich doof.. Mit einem verlegenden Lächeln sagte sie: "Oh Mann. Ich stand total auf dem Schlauch. Irgendwie hab ich es kurz vergessen, dass ich der Champ bin." Platan lachte erneut auf. Auch Paula schmunzelte auch etwas über ihrer eigne kleine Dummheit. "Mir geht es den Umständen einsprechend gut", beantwortete sie seine Frage und nahm ein Schluck Tee. Der Professor tat es ihr gleich. "Aber wie ist es bei Ihnen? Wie läuft die Forschung?" "Interessiert es dich wirklich?" Das Mädchen nickte mit neugieriger Mine. Während er von verschiedenen Dinge berichtete, lauschte sie ihm mit voller Aufmerksamkeit. Hin und wieder tranken sie von ihren Tee. Es interessierte sie, was er so macht. In den Spielen ist es nie so ausführlich beschrieben, wie er es nun tat. "..Nun müssen wir nur die Entwicklung der verschiedene Testreihen beobachten. Vielleicht entdecken wir neue Erkenntnisse", beendete der Mann seine Erzählungen und nahm den letzten Schluck aus seiner Tasse. "Die Arbeit als Pokémon-Professor klingt echt aufregend und anstrengend zugleich. Sie haben mein vollsten Respekt." "Ach so anstrengend ist das nicht. Ich arbeite mit Pokémon zusammen und das ist etwas, was mir Freude macht", winkte Platan ab. "Aber ich müsste langsam wieder weiter machen. Findest du den Weg selber raus?" Paula nickte und bedankte sich noch für den Tee. Dann fiel ihr wieder ein, warum sie herkam. Schnell stand sie auf und sagte: "Ähm.. Professor? Ich wollte Nachforschungen zu etwas betreiben und wollte fragen, ob ich dies hier tun könnte." Mit hochgezogenen Augenbrauen blickte er sie verwundert an. "Suchst du was bestimmtes?" Das Mädchen sah kurz weg und erwiderte: "Ja schon irgendwie.. aber ich kann es Ihnen schlecht erklären. Ich selber versteh es nicht so wirklich." Unsicher spielte sie mit ihren Händen. "Von mir aus gerne. Solltest du Hilfe brauchen, sag Bescheid." "Vielen Dank, Professor!" Danach trennten sich ihre Wege vorerst. Paula überlegte, wo sie zuerst anfangen sollte. Dann fiel ihr ein, wenn man Nachforschungen betreiben will, sollte man das Wichtigste niederschreiben für sich selber. Aber sie besaß keinerlei Papier oder Stift und um dem Professor nicht von seiner Arbeit abzulenken, entschloss sie sich, ein Schreibwarengeschäft aufzusuchen, und sich dort alles nötige zu kaufen. Zum Glück hatte sie Geld in ihrer Tasche. Daher holte sie den kleinen Beutel heraus. In ihm waren viele Scheine und Münzen gepackt. Scheine in einen Beutel? Da ist doch ein Portmonee sinnvoller, dachte sie leicht irritiert. Also das auch auf die Liste. Unsicher, ob es angebrachter war mit einem Pokémon rumzulaufen, es war immerhin die Welt der Pokémon, entschied sie sich ihr Chevrumm mit zunehmen. Das Ziegen-Pokémon lief brav neben ihr her, während Paula die Straße entlang ging und die Geschäfte ansah. Wieder ruhten einige Blicke auf ihr, doch dieses Mal verstand sie wieso. Hier in der Kalos-Region war sie eine kleine Berühmtheit, was Paula nicht wirklich gefiel. Wenn sie im Mittelpunkt stand, fühlte sie sich eingeengt und unter Druck. Insgeheim war sie froh eines ihrer Pokémon mitgenommen zu haben. So war sie nicht total allein in der Situation. Als sie fündig wurde mit dem gesuchten Geschäft und es betrat, kam ihr ein allzu geliebter Geruch in die Nase: neue Bücher. Für ein Bücherwurm gibt es nichts schöneres. Während des Schmökern, entdeckte sie ein in Leder gebundenes Taschenbuch, was mit zwei Bändern zugeknotet werden kann. Es hatte auch eine gute Dicke, sodass es eine lange Zeit halten sollte. Noch ein paar Bleistifte, sowie ein Radierstift und Anspitzer. Neben der Kasse war ein kleiner Verkaufsständer mit Portmonee's in verschiedenen Größen und Farben. Eine lange, beige mit bunten Federn als Muster gefiel ihr am Meisten. Als alles bezahlt war, ging es auch schon zurück zum Labor. Auf dem Rückweg hielt sie noch bei der kleinen Bäckerei, an der sie zuvor vorbei gelaufen war, und kaufte sich 2 belegte Brötchen. Zurück im Labor aß sie eines und Chevrumm hatte auch etwas zu Essen gehabt. Der Professor hatte wohl in ihrer Abwesenheit etwas bereit gestellt. Er war wirklich aufmerksam. Eine Wanduhr verriet ihr, dass es bereit später Nachmittag war. Wie die Zeit verfliegt.. Nach dem ihr Pokémon fertig gegessen hatte, legte sie sich in eine Zimmerecke nahe der Tür. Paula fing an in ihrem neuen Buch zu schreiben. Sie wollte eine Art Bullet Journal machen. Ein Tagebuch würde nicht den Anspruch erfüllen den sie brauchte. Sie liebte es zu skizzieren, zu zeichnen oder einfach wirre Gedanken aufzuschreiben, um sich zu sortieren. Die erste Doppelseite ließ sie frei, um vielleicht später eine Art Cover zu gestalten. Dann machte sie sich stickpunktartige Notizen, was in den letzten Stunden geschehen war. Zwischendrin machte sie kleine Bilder von wichtigen Dingen. Mit der Zeit wurde es etwas ungemütlich auf dem Sofa zu sitzen und als sie zu Chevrumm sah, wollte sie am Liebsten neben ihr sein. Daher stand sie auf, was das Pokémon natürlich bemerkte. "Summer? Darf ich mich neben dich setzten?" Als Antwort wickelte sich eine dünne Ranke um ihr Handgelenk und zog sie behutsam zu sich. Das Mädchen lehnte sich im rechten Winkel an sie und arbeitete weiter. Hin und wieder überlegte sie, ob vielleicht doch nicht nur ein Traum war. Sie war eine sehr aktive Träumerin und war in der Lage ihr luziden Träume zu kontrollieren. Das Mädchen überlegte sich verschiedene Möglichkeiten. Doch die ganze Aufregung fingen ihre Wirkung zu zeigen und Paula wurde immer schläfriger bis sie ganz einnickt. Ihr Chevrumm nahm vorsichtig das Buch aus ihren Händen und legte es auch den Tisch. Wenige Zeit später wollte der Professor nach ihr sehen und fand Trainer und Pokémon schlafend vor. Er holte eine rote Wolldecke und ohne Paula aufzuwecken, legte er diese auf sie. Es war ein so friedliches Bild, von dem er sicher war, als zu bald nicht erneut zu erblicken. Er schaltete das Licht im Raum aus und bevor er die Tür hinter sich schloss, drehte er sich nochmal um und flüsterte: "Gute Nacht Champ."
(Bild von mir, hehe)
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