Kapitel 4
Besuch bei alten Bekannten
Nach ein paar Minuten löste sich die Gruppe etwas, sodass Paula etwas mehr Luft bekam. Diese wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Was mach ich nur mit euch.. Ihr macht mich noch ganz fertig", lachte sie, während ihr Pokémon sie leicht entschuldigend ansahen. "Aber ich hätte eine Frage, Xeni." Paula wandte sich zu Xerneas, welches nur etwas den Kopf schief legte. "Wie ist es auf jegliche Art und Weise möglich, dass ich hier bin? Ich meine damit... ähm..", unterbrach sie kurz bevor sie anfing allen zu schildern, was geschehen war, bevor die Gruppe zusammen traf. Sie lauschten alle mit auch verwirrten Gesichtern wie sie selbst hatte bei den Geschehnissen. Als sie endete, wandte sie sich wieder der blauen Hirschkuh zu. "Ich weiß nicht, ob vielleicht eine höhere Macht oder sowas in der Art seine Finger im Spiel hatte, und wenn ja ist mir der Grund unbegreiflich. Aber wäre ein starkes, vielleicht sogar ein legendäres Pokémon in der Lage von dieser Welt zu meiner Welt zu springen, um diese Kette an den Ort zu bringen, wo ich mich zufällig aufhalte?" Xerneas schaute hoch zum Himmel, der teils vom dichten Laub der Bäume verdeckt war. Dann sah sie ihrer Trainerin tief in die Augen. Ich bin mir sicher, dass es so sein könnte, ertönte eine wunderschöne und anmutige Stimme in Paulas Kopf. Mit aufgerissen Augen sah die Angesprochene zu ihr hinauf. "Ha..Hast du gerade das gesagt?" Die Hirschkuh nickte. Wir, Legendäre, haben unglaublichere Kräfte, als ihr Menschen glaubt und es oft euren Verstand durcheinander bringen kann, kicherte sie herzhaft. Immer noch etwas geschockt, aber auch wieder etwas gefasster, hakte Paula nach: "Ist das eine Art Telepathie?" Wieder gab es ein Nicken als Antwort. Aber sie funktioniert nur, weil wir ein enges Band haben. "Enges Band, he? Ich hab es selbst immer für seltsam gehalten, mich etwas zu sehr an "eigentliche" Videospielfiguren zu klammern, aber jetzt bin ich doch irgendwie froh darüber." Dabei lachte sie leise und bekam wieder ein paar Tränen in den Augen. Also ist alles hier echt. Ich bin wirklich in der Welt der Pokémon. Wie kann man nur so ein Glückspilz sein? All diese Gedanken schossen ihr mit einem Male durch den Kopf. Aber egal wie schön hier es ist, wie komme ich wieder nach Hause?, dachte das Mädchen nun betrübt. "Ob es vielleicht schon einmal passiert ist?", murmelte sie leise vor sich hin, während sie überlegte, an welchen Ort sie solche Aufzeichnungen zu finden sind. Als Erstes kam ihr das Labor vom Professor der Kalos-Region in den Sinn. Da er auch den Schlüsselstein und seine Wirkung erforschte, war definitiv ein Plus als Anhaltspunkt. Irgendwie ist ihr Schlüsselstein darin verwickelt, mehr kann sie aber nicht dazu sagen. "Okay, das ist erstmal ein Plan." Sie sah zu ihren Pokémon hinauf, die sie die ganze Zeit mit Interesse beobachtet hatten. "Ich glaube, ich besuche mal Professor Platan. Möglicherweise gab es schonmal so ein Vorfall, der auf eine oder andere Art dokumentiert worden ist. Deswegen müsst ihr wieder in die Bälle, bis auf Glurak. Kannst du mich rüber fliegen, Kumpel?" Letzteres war an den Feuerdrachen gerichtet, der selbstbewusst schnaubte, wobei kleine Flammen aus seinen Nüstern stießen. Schnell waren alle Pokémon in ihren Bällen, vorsichtig in der Tasche verstaut und diese umgehängt. Sie schnallte Glurak den Sattel auf, welche perfekt auf ihn zugeschnitten war. Auch die ganze Sattel-Sache war eine Idee, die sie mal auf Papier gebracht hatte, noch bevor damals Pokémon Sonne und Mond rauskamen. Es kam ihr irgendwie logischer vor als nur blank auf den Pokémon zu sitzen. Glurak hielt die ganze Zeit über brav still und in einer guten Position um aufzusitzen. Bevor sie mit dem linken Fuß in den Bügel stieg, atmete sie tief ein und aus. Mit einem kräftigen Schwung war sie dann doch oben. Ihr Herz raste in ihrer Brust. Sie hatte eine furchtbare Höhenangst, dass sie normalerweise nicht mal auf eine Leiter wenige Stufen hochgehen kann. "Bitte sei so gütig Flamme und flieg nicht zu schnell, ja? Es ist immerhin mein erste Flug", bat sie ihm mit leicht zittriger Stimme. Glurak erhob sich und spreitze seine Flügel majestätisch aus, bereit zum Abflug. Paula klammerte sie extrem an den Griff, dass die Knöchel schon etwas weiß wurden. Dann mit einigen starken Flügelschlägen erhoben sie sich bis sie über den Baumwipfel hinweg sind. Sie waren wirklich in Mitten des Nouvaria-Waldes gewesen. Kilometer weit erstreckte sich die Laubdecke. In der Ferne konnte man die riesige Stadt Illumina City vermuten, da der Prisma-Turm heraus stach. So war der Weg zu Platans Labor zum großen Teil klar. Langsam bewegte sich der Drache fort, um so seinem Trainer das Gefühl der Sicherheit zu geben. Obwohl sie ihm vertraut, pochte ihr Herz wie Wild. Sie saß auch total krumm und verängstig oben drauf. Während sie auf ihrer Hände starrte, lauschte sie dem regelmäßigen Schlagen der Flügel. Nach und nach begann sich ihr Atemrhythmus dem der langsamen Flügelschläge anzupassen, wobei sich das Herz langsam beruhigte. Ihr Haltung war auch nicht mehr so verkrampft. Ihr Glurak schien das zu merken und nahm etwas an Tempo zu. Der Wind wehte sanft in Paulas Haaren und langsam genoss sie den Flug. Es gab ihr eine Art Freiheitsgefühl, ähnlich wie sie es beim Motorrad fahren verspürte.
Es verging rund 2 Stunden bis sie beim Rand der Metropole ankamen. Paula entschied sich lieber durch die Stadt zu laufen als zu fliegen. Schließlich hat Flamme schon genug Arbeit geleistet. Den Rest schaffte sie auch alleine. Als sie vorm Brunnen landeten, Glurak in seinem Ball sich ausruhen konnte und der Sattel sorgfältig verstaut war, lief Paula die große Treppe hoch zum Tor. Der Durchgang war hell erleuchtet, an der Info-Station auf der linken Seite standen ein paar Leute, sonst nur Leute und ihrer Pokémon, die nur hier passieren. Das Mädchen stellte sich vor eine Karte, welche Illumina City zeigt mit den wichtigsten Orten, wie z.B. das Poké-Center, die Polizei, die Arena im Inneren des Prismaturmes und auch Platans Labor. Mit den Finger lief sie die Route auf der Karte ab, die sie gehen musste. Schnell eingeprägt und weiter ging es. Aus den Augenwinkel sah sie wie hin und wieder sich Leute zu ihr umdrehten oder sich was zuflüstern. Flüchtig guckte Paula an sich runter, ob vielleicht ihr Kleid doch noch seltsam saß, aber sie hatte es bereits vorhin gerichtet, also musste es was anderes sein. Der Grund jedoch war ihr zu diesen Zeitpunkt nicht wirklich bewusst. Während sie sich dem Laborgebäude immer weiter nährte, sah Paula sich mit großen Augen die Stadt. Es tummelten überall Menschen und Pokémon in Harmonie. Ob es als Freund ist oder die starke Hilfe, der Respekt wird jedem gezollt. Etwas was selbstverständlich ist, aber nicht immer Wirklichkeit ist. In ihrer Welt werden immer irgendwo sowohl Mensch aus auch Tier versklavt oder wie Dreck behandelt. Mit einem Kopfschütteln warf sie die deprimierenden Gedanken zur Seite und stand nun vor dem gesuchten Gebäude. Als sie dennoch vor der Tür stand, war sie unsicher ob sie einfach reingehen kann oder doch lieber klopfen sollte. Letzten Endes entschied sie sich für Zweites. Mit drei kräftigen Klopfern gegen die Tür wartete sie geduldig auf Antwort. Als sich die einen großen Spalt öffnete und ein großer Mann in weißen Kittel sich durch die schwarzen Wuschelhaare ging, schmunzelte Paula ein wenig. Der sieht aus als hätte er ein Nickerchen gemacht. Als der Mann den Besuch vor seiner Tür wirklich wahrnahm, sagte dieser ungläubig: "Paula?" "Hallo, Professor Platan."
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