Kapitel 19
~Neue Rivalen~
Während sich Paula noch auf dem Rückweg befand, ließen Kalem und Sophie bereits Sandgemme hinter sich. Die kurvige Straße schlängelt sich zwischen Feldern und Wiesen, am Horizont ragte der Kraterberg hoch bis zu den Wolken. Unklar wann sie wieder herkommen werden -Sophie hoffte bald, da die Wettbewerbshalle von innen „der Hammer" aussah nach ihrer Aussage-, drehten sich beide nochmals um, bevor es weiterging. Sophie erzählte in kleinsten Details wie der erste Wettbewerb war, den sie zusammen mit ihren Onkel gesehen hat. Kalem fragte interessiert, wieso sie gerne Performer sein wollte. „Ganz einfach! Mit Pokémon was schönes zu kreieren ist auf seine eigene Art und Weise.. äh magisch? Keine Ahnung wie man es sonst beschrieben würde, es ist sieht halt echt cool aus, wenn man es richtig macht", versuchte sie zu erklären. „Außerdem glaube ich, dass kämpfen eh nicht so meins ist." „Aber vorhin und eben hast du gegen wilde Pokemon gekämpft. Hattest du da absolut keine Interesse drin, dich mit deinem Fynx zu beweisen, dass ihr gegen sie gewinnen könnt?" Sophie dachte etwas darüber nach, bevor sie mit den Kopf schüttelte. „Nicht wirklich. Ich finde immer, dass das „normale" Kämpfen vielleicht nicht unbedingt langweilig ist, aber überbewertet, weil sich jeder als Pokémon-Trainer ausgeben kann, nur weil er schwache Bidiza auf dem Kopf gehauen hat. Für mich braucht ein echter Trainer mehr. Zum Beispiel sind Paula und du echte." Mit Verwirrung im Gesicht zogen Kalem eine Augenbraue hoch. „In wie Fern unterscheiden wir uns von anderen Trainern?" „Naja, wenn ich oft mit Leuten aus der Schule geredet hab, wie ihr Pokémon ist, haben sie meist erzählt wie stark es ist und welche Attacken es beherrscht und schneller als andere ist und blah blah blah. Das will ich nicht wissen. Doch ich scheint euch so richtig mit euren Partnern auszutauschen. Ich meine, Paula hat vorhin ihr Quajutsu getadelt, als wäre er nur ein sturer Teenager, der seinen Taten versteht, und nicht wie ein dummes Tier! Du ja auch." Kalem ließ diesen Kommentar etwas im Kopf schweifen, bis er zugab, dass es ihm nie aufgefallen sei. Doch ehe sie erneut in ein tiefes Gespräch kamen, hörten die beiden ein bekanntes Brüllen des Feuerdrachen. Paula winkte ihnen kurz zu und landete neben ihnen. „Da sind wir wieder", sagte sie beifällig, während sie Gluraks Sattel verstaute und das Pokémon in seinen Ball schickte. „Und, was war jetzt mit Lucario?", fragte Kalem nach, was Paula kurz verdutzt nachdenken ließ, bevor sie antwortete. „Ach, nichts schlimmes. Er hat möglicherweise eine Aura wahrgenommen, welche ihn wohl etwas aus der Ruhe gebracht hat. Doch es hat sich wieder gelegt, als wir beim See waren und nichts direkt anzutreffen war", berichtete sie ohne groß in die Details zu gehen. Aus Spaß witzelt Sophie, dass er Vesprit suchen wollte, aber es ja nur eine Legende ist. Während Paula sich verkniff keinerlei Reaktion dazu zu zeigen, verteidigte Kalem das Pokémon und meinte, dass es nicht im Unmöglichen liegt. „Es gab schon in der Vergangenheit öfters solche „Zufälle", wie du es ja benennst, aber Riolu und Lucario sind ein paar der meist spirituellsten Pokémon sind. Sie können von allem Lebenden die Auren lesen, ob es für unsere Augen sichtbar ist oder nicht." Überrascht blickten beide Mädchen ihn an und dachten das gleiche, was dann Paula laut aussprach: „Seit wann bist du ein Lucario-Experte?" Darauf kratzte Kalem sich etwas am Hinterkopf und antwortete: „Naja, nach dem ich bei Mister Mega war und er mir die Geschichte zu deinem Lucario erzählte, habe ich ein paar Nachforschungen betrieben. Ich war halt neugierig ob schonmal ein Riolu oder Lucario sein Trainer auf Grund seiner Aura bestimmt hat." Während die Gruppe weiter übers Land lief, erzählte Kalem eine Geschichte von einem Lucario und seinem Meister, welche vor langer Zeit lebten und in Mitten eines Krieges. Auch hieß es laut der Erzählung das Pokémon und Trainer eine telepathische Verbindung hatten und so miteinander kommunizieren konnten ohne sich zu sehen, nur mit Hilfe ihrer Auren-Lesefähigkeit. Paula wusste relativ schnell auf welche Story es anspielte, obwohl sie sie beinahe wieder vergessen hätte.
Im Laufe des Tages bis zur Nachmittagsstunde verbrachte die Truppe damit, sich die Umgebung anzusehen, gegen wilde Pokémon kämpften und sich Gedanken übers Essen machten. Als sie sich entschieden eine Rast zu machen, kam ihnen ein Teenager entgegen. „Hey, du! Ich fordere dich zum Kampf heraus gegen mein Staralili!", machte er seine Ansage an Kalem gerichtet. Darauf sagte der Angesprochene nur zu seinen Begleitern: „Mittagessen wird wohl noch dauern." „Alles gut, wir können schon anfangen mit Kochen", meinte Sophie. „Ey! Nimmst du meine Herausforderung nun an oder nicht? Sonst suche ich mir jemanden anders", kam es ungeduldig vom Jungen. „Ja, sonst kannst du gegen die hier antreten", erklärte sich Sophie bereit mit einen breiten Grinsen auf Paula zeigend. „Sorry, aber ich kämpfe nur gegen echte Trainer. Ihr Mädchen mit euren niedlichen, süßen Pokémon für Wettbewerbe habt doch keine Ahnung vom richtigen Kämpfen." Alle waren baff bei der Aussage. Bevor Kalem oder Sophie die Chance hatten ihm zu sagen, welchen Status Paula hatte, sagte sie nur ganz schnell mit gespielter enttäuschter Miene: „Na gut, dann halten wir Mädchen uns aus den Kram von euch Jungs", und während sie das sagte holte sie ihre Pokémon raus, wobei der Junge die 5 Bälle am Gürtel bemerkte. Sophie verstand sofort und half mit, indem sie eine Feuerstelle vorbereitet. Beim Anblick von ihrem Team vergaß er kurz, wie man den Mund geschlossen hält. Kalem spielte mit Panflams Pokéball in der Hand und sein selbstsicheres Lächeln im Gesicht. „Also, wollen wir anfangen?" So warf der Teenager seinen Ball, von wo ein Staralili kampflustig seine Federn sträubend in Kampfposition ging. Daraufhin betrat auch Panflam das Kampffeld, das von den Zuschauern angefeuert wurde. „Staralili, Ruckzuckhieb!" Kaum waren die Worte ausgesprochen, schoss der kleine Vogel auf Roy zu und versetzte ihm ein schnellen Hieb am Kopf. „Hol es mit Kratzer aus der Luft!", wies Kalem sein Pokémon an. Der Feuer-Affe war leider nicht schnell genug und erwischte nur einen der Flügel, was dennoch reichte um es zum Taumeln brachte. „Heuler!", befahlt der Teenager, worauf Staralili laut aufschrie. Panflam musste sich die Ohren zuhalten, was seinem Gegner die Chance gab ihn erneut mit Ruckzuckhieb anzugreifen. Auf Frust schlug es wild um sich, um mit Glück es zu treffen. Auch wenn nur einer von vielen traf, brachte es den erwünschten Effekt. Staralili wurde zu Boden geworfen und Kalem nutzte die Chance. „Und nochmal Kratzer!" Doch statt ein kräftigen Schwung mit den Krallen, spuckte Panflam eine Flamme, was alle Teilnehmenden überraschte. Die volle Wucht der Feuer-Attacke schleuderte den Vogel fast bis zu seinem Trainer. Mit Mühe raffte sich das kleine Pokémon auf. „Tackle, los!", rief der Teenager verärgert und Kalem befahl eine erneute Glut. Staralili war bereits am Ende seiner Kräfte, wobei er weder nicht mehr schnell genug reagieren konnte zum Ausweichen, noch zum selber angreifen. So setzte Roy den Finalen-Schlag und holte sich sein ersten Sieg ein. Kalem und Panflam klatschten ab und der Junge überreichte ihnen etwas Preisgeld. „Du bist kein neuer Trainer, richtig?", fragte er mit geschlagener Miene nach. Kalem schüttelte nur den Kopf. „Ich mache einen Neustart, aber die Kampferfahrung ist immer die gleiche." „Oh, und sie da", deutend auf Paula, „wie stark ist sie?" „Naja, ich konnte sie nie schlagen, aber sie ist auch auf einen ganz anderen Level. Sie zu schlagen ist manch eines größter Wunsch." Noch halb im Gedanken, wieso sein Gegner das Mädchen so seltsam beschrieben hatte, gab er nur ein Tschüss zurück, als sich Kalem verabschiedet und dann den anderen Gesellschaft ließ. Dort wurde Panflam ein wenig gefeiert für sein ersten Sieg und „half" Glurak das Feuer unterm Topf warm zu halten. Sophie bereitete ein leckere Suppe zu, welche später von allen genüsslich verputzt wurde. Danach legten sich alle in die Sonne und dösten etwas vor sich hin, jeder in seinen eigenen Gedanken versunken. Paulas streiften durch die Ereignisse der letzten Wochen. Sie überlegte lange, ob das was ihr widerfahren ist, etwas gutes oder sehr schlechtes ist, wenn man die Vision von Vesprit in Betracht zieht. Sie und ein Held sein, etwas undenkbares in ihrer Sicht. Dann sah sie zu ihren Begleitern neben ihr, welche ganz entspannt und mit geschlossenen Augen da lagen. Aber ich habe ein paar tolle Freunde gefunden, dachte sie glücklich. Ihr fiel es eigentlich schon immer schwer neue Freunde zu finden, da oft kaum gleiche Interessen zu finden waren. Aber hier als ein Pokémon-Fan kann man definitiv schnell eine Gemeinsamkeit haben. Doch im nächsten Moment kreisten ihre Gedanken wieder um die Vision und ihr eigentliches Zuhause, unsicher ob sie es den anderen erzählen sollte. Was wenn sie mich für verrückt halten oder es nicht glauben? Oder wütend werde, weil ich mich als jemand anderes ausgebe? Warum musste sie bloß der Champ sein? Jeder anderer wäre für den Posten besser als sie in ihren Augen. Am Liebsten würde sie Kalem den geben. Dabei fiel ihr das Gespräch wieder von heute morgen ein und flüsterte: „Kalem, was wolltest du eigentlich noch zu Ende bereden beim Frühstück?" Mit denkender Mine drehte er sich zu ihr und stützte sein Kopf mit dem angewinkelten Arm. „Heute morgen? Oh ach ja. Das. Naja, es ist mir irgendwie wichtig, dass du weißt, wieso der Champion-Titel mir so wichtig ist", nahm er das Thema wieder auf. „Am Anfang unsere Reise.. kaum zu glauben, dass es so lange her ist.. ah egal, auf jeden Fall, damals waren wir auf einem Level. Jeder von uns verfolgte ein Ziel auf seiner Art und Weise und irgendwann hatten wir beide das gleiche. Doch ich hatte das Gefühl, dass wir uns mehr und mehr.. keine Ahnung wie man es am besten sagt", legte er ein Pause ein. „Von einander trennen? Und da dachte ich, wenn ich auch der Champ bin, dass ich wieder mit dir gleich stehe." Paula war etwas geschockt, da SIE sonst diejenige ist, die versucht mit anderen mitzuhalten. „Du machst das hier nur.. wegen mir?" „Irgendwie, ja", bestätigte er nochmals seine Gründe. „Glaubst du etwa auch, dass du als Trainer weniger wert bist nur wegen Mangel des dummen Titels?" Als Antwort bekam sie ein leicht schuldbewusstes Lächeln. Darauf haute sie mit ihrer flachen Hand und nicht zu starker Kraft auf den Kopf. „Ey, wofür war das denn?" Vorwurfsvoll sah Paula ihn an: „Weil du ein Idiot bist. Du bist ein toller Trainer, du bist stark, du hast auch Kalos gerettet und auch mehr als verdient diesen Titel zu haben. Ich hab ihn nur, weil ich sehen wollte ob ich es schaffe und nicht wegen der Aufmerksamkeit und automatischen Rivalität mit jedem Trainer, der vorhat mir den Titel zu nehmen. Also wag es ja nicht nur ein Gedanken daran zu verschwenden, dass du als Trainer nicht würdig genug bist. Du bist es mehr als so manch andere." Während ihrer kleinen Rede, wuchs ein breites Grinsen in Kalems Gesicht. „Was?", blaffte sie irritiert. „Nichts. Scheinbar bin ich wirklich ein Idiot." „Ja! Paulas Idiot", rief Sophie belustigt dazwischen. Die anderen sahen zur Jüngsten. „Sag nur die Wahrheit", sagte sie mit einem triumphierenden Schmunzeln, bevor sie wieder sich der Sonne zuwandte. Auch Paula und Kalem taten es ihr gleich, nachdem sie kurz ein wenig genervte Blicke austauschten. Einige Zeit später machte sich dir Gruppe wieder auf den Weg Richtung Zivilisation, auch wenn sie noch nicht heute ankommen werden. Bis zum Abend hin kämpfte Kalem mit Panflam gegen wilde Pokémon und zwei andere Trainer, die ihnen auf den Weg kreuzten. Dank der neuen Attacke, waren die meisten Kämpfe schnell entschieden. Dennoch war Roy am Abend erschöpft und nickte mehrmals fast ein auf Kalems Schulter. Sophie versuchte sich auch an einem Trainerkampf, doch verlor ihn. Um gemütlich in den Abend zu gehen, bereiteten sie Abendessen vor und stellten die Zelte auf. Gemeinsam um das Lagerfeuer sitzend, aßen sie und überlegten, was sie alles machen wollen in Jubelstadt. Sophie erzählte von einen Wettbewerb, der stattfinden soll. Man konnte ihre Nervosität an, weil es ihr erster sein wird, an dem sie selber teilnimmt. "Ich hab echt Angst zu versagen", gab Sophie zu, doch Kalem munterte sie schnell auf. "Hey, du hast nichts zu verlieren. Für dich gibt es nur ein Weg und der geht nach oben." Paula stimmte nickend zu: "Man kann nicht immer gewinnen. Manchmal verliert man, aber das du dann wieder aufstehst ist wichtiger." Sophie war immer noch unsicher, aber sie versuchte es positiv zu sehen. Als nach und nach die Sterne sich am Himmelszelt zeigten, wurde die Gruppe schläfriger. Quajutsu, Lucario, Chevrumm und Panflam lagen aneinander und schliefen bereits fest. Paula döste an Glurak eingemummelt, Sophie hat sich mit Fynx wie eine Raupe in ihr Schlafsack unter einen von Tauboss Flügeln gekuschelt und Kalem lag auf dem Rücken, auch schon im Schlafsack. Man konnte das Knistern der Feuerstelle lauschen und hin und wieder die Pokémon der Nacht in der Ferne erahnen. "Hey.. schlaft ihr schon?", kam es leise von Sophie. Kalem nuschelte eine unklare Antwort und Paula gab nur ein zustimmendes "Mhh". Dann herrschte wieder Stille für ein paar Minuten bis Kalem aus den Halbschlaf erwachte und allen vorschlug, sich vielleicht besser in die Zelte zu legen, wobei er selber halb zu seinem robbte. Die anderen taten es ihm gleich und bald waren alle im Land der Träume.
Als die Sonne sich nach einer erholsamen Nacht wieder ihre Route am Himmel begann, erwachte auch langsam nach und nach Mensch und Pokémon. Da Kalem als erstes draußen war, machte er Frühstück. Kurz darauf schlossen sich die Mädchen ihm an. Nachdem alle Mägen gefüllt waren, Zelte verstaut und die Pokémon in ihren Bällen, ging es weiter mit der Reise nach Jubelstadt. "Wenn die wir die Geschwindigkeit halten, könnten wir schon gegen Mittag da sein", merkte Sophie an, welche ihre Karte auf dem Handy geöffnet hatte. An diesem Vormittag kam ihnen nur ein älterer Herr entgegen, der offen für ein Pokémon-Kampf war, dennoch lehnte Kalem herzlichst hab, da sein Partner auch nicht mehr wie der Jüngste aussah. Während er und Sophie darüber diskutierten, welches Pokémon sie gerne ins Team hinzufügen möchten und den Dex dabei durchstöbern, sah sich Paula wie üblich um. Sie liebte es einfach mit einem leeren Kopf durch die Gegend zu laufen und nur den Moment genießt. Das passierte ihr manchmal mehr als sie es sich wünschte. Als sie ihre Blicke vom Himmel auf den Weg vor ihnen senkte, bemerkte sie eine Person auf sie zu kommen. Auch wenn sie noch ein gutes Stück entfernt war, konnte sie schon ein paar Details erkennen. Es war ein junger Mann, dessen blondes Haar durch die Sonne sehr heraus stach. Sein lässiges Outfit mit Jeans-Jacke und Tshirt, sowie schwarze Hose verdeckten den Pokéball-Gürtel bis er nur noch wenige Meter entfernt ist. Auch er analysierte die Gruppe und blieb mit seinen Blicken letzten Endes an Paula heften und ein schelmisches Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. Nur noch ein paar Meter war er entfernt und auch die anderen bemerkten ihn und begrüßten ihn freundlich. Als Kalem merkte, dass Paula nicht mit einstieg, schaute er zu ihr und in ihr Gesicht war eine Art von Abscheu zu entdecken. Verwirrt wechselte er kurz Blicken zwischen ihr und den Typen und ihm war klar, dass irgendwas nicht stimmte. "Wenn das nicht meine wunderschöne Prinzessen ist", eröffnete der Fremde das Gespräch. "Wie ich sehe bist du immer noch mir IHM unterwegs. Etwas enttäuschend, dass du immer noch nicht einsiehst, was besser ist". Nun war er direkt vor dem jungen Champ, welche ihn nur dunkel anfunkelt. "Wer bist du?", fragte Kalem während er versucht sich zwischen die beiden zu stellen. Er hatte Angst, dass Paula ihm jeden Moment ein reinhauen will, wenn man ihren Blick interpretiert. Der Fremde würdigte ihm kaum eines Blickes, doch antwortete: "ICH bin Niklas. Kannst du dich nicht an mich erinnern? Naja, was habe ich erwartet." Er zuckte mit seinen Schultern. "Hast ihm wohl nicht von unserem kleinen Gespräch erzählt während unseren netten Tanz?" "Für mich war das Thema gegessen und nicht wert darüber zu reden", brachte sie entgegen. Niklas ging ein Schritt zurück und verschränkte seine Arme. "Soso. Ich verstehe einfach nur nicht, wie du nicht sehen kannst, dass ein Champ sich nicht zu sehr mit möchte-gern-Trainer", er schaute kurz zu Paula Freunde," abtun sollte. "Wie bitte?! Wie kannst du es wagen..!", kam es entrüstet von Sophie, wurde aber unterbrochen. "Da, siehst du? Sie können sich nicht mal benehmen in Anwesenheit einer Berühmtheit. Wenn du mit mir wärst, würde jeder dich sehen, was du bist. Ein Champion! Der beste Trainer in der Region." Darauf streckte er seine Hand aus. "Wie ich schon zuvor sagte, nur ich kann dir das geben, was das Richtige ist für ein Champion." "Und das wäre bitte? Ein Arsch sein?", meinte Sophie schnippisch. Wieder funkelte Niklas zu ihr rüber und antwortete: "Das kann dir egal sein." Er kam langsam auf Paula zu und legte eine Hand auf ihre Schulter, wobei er ihr ins Ohr flüsterte: "Du weißt, dass sie dich irgendwann fallen lassen. Sie sind egoistische Menschen. Ich will dich nur vor dem Unheil bewahren." Vorsichtig schielte sie zu ihren Freunden und erwiderte durch knirschenden Zähnen ihre Antwort. "Finger weg, aber schnell. Sonst hetze ich meine Pokémon auf dich, ehe als du Arceus sagen kannst." Auch wenn sie versuchte bedrohlich zu klingen, zitterten ihre Hände etwas vor Angst. Niklas sah sie wieder mit diesem schelmischen Lächeln an, als hätte er gewonnen. Endlich schritt Kalem dazwischen, indem er Niklas von Paula wegschubste. "Lass sie in Ruhe, sonst.." "Sonst was? Willst du mich im Kampf herausfordern?", kam es von ihm, während er beifällig er seine 3 Hyperbälle am Gürtel offenlegte. Plötzlich hörte man ein gleichmäßiges Piepen, welches von einem Armband am Handgelenk des Blondes ausging. "Oh, ich muss wohl los. Wir sehen uns sicher wieder, meine Hübsche." Als er seinen Pfad aufs Neue aufnahm, rief Sophie noch schnell: "Ja verzieh dich besser. Kalem hätte dich nämlich so fertig gemacht!" Um etwas zu Ruhe zu kommen, bat Paula die anderen schnell viel Abstand zwischen ihnen und Niklas zu bringen. Mit jedem Schritt beruhigte sich ihr Herz mehr und mehr. Schon damals beim Tanz, hat dieser ähnliche Dinge gesagt, welche ihr schon Zweifel gegeben hatten. Außerdem war seine Fixierung auf das ganze Champion-Ding sehr gruselig und mehr als merkwürdig. Er wusste direkt wer sie war, was sie war und versuchte mit seinen Charm sie weg von den anderen zu leiten. Doch letzten Endes gab sie sich eine mentale Ohrfeige, da ihr Bauchgefühl ihr das wirklich richtige sagte. Manchmal hat sie sich es doch netter vorgestellt in der Welt der Pokémon zu sein- abgesehen von dem Fakt das sie nicht zurück kehren kann- und wünschte sich nicht zu viele schlechte Erfahrung.
Nur wenig Zeit später erreichte die Gruppe den Rand der Großstadt. Hohe Gebäude, breite Straßen und die Menge an Menschen, die unterwegs sind, gaben gleich einen ganz anderen Eindruck als das kleine Städtchen Sandgemme. Sophie ist wie ein kleines Kind an Weihnachten. Es ist schon einige Jahre, dass sie das letzte Mal in der Stadt war. Mit großen Eifer sah sie zwischen der Stadt vor ihr und den Plan auf dem Handy und wirkte wie ein Tourguide, während sie von den besten Orten für so ziemlich alles ist. Das brachte die anderen beiden zum Dauergrinsen, auch wenn sie ihre Freude nachvollziehen konnten. Als sie dann vor der Wettbewerbshalle standen, war in allen Verblüffung ins Gesicht geschrieben. Das kuppelartige Gebäude ähnelte einem Stadion mit einem gigantischen Bildschirm über den Eingang, der den anstehenden Wettbewerb ankündigt. Man sah ein paar Bilder mit den verschiedensten Koordinatoren und ihren Pokémon in einem ehemaligen Contest. "Die sehen alle so professionell aus. Ob ich überhaupt mithalten kann", fragte Sophie sich selber mit leiser Stimme. Mit einem Ellenbogen-Stupser sah Kalem sie mit aufmunterten Blick an. "Du gehst da jetzt rein, meldest dich an und bist damit genau wie die." Nickend dankte sie ihm und verabschiedete sich von ihnen. Die Gruppe beschloss nämlich sich aufzuteilen. Während Paula und Kalem sich auf den Weg zum Center begaben, trat Sophie in die Halle, wo reges Treiben herrschte. Die Eingangshalle war im Gange geschmückt zu werden. Hausmeister und ihre Psycho-Pokémon arbeiteten Hand in Hand um Girlanden aller Art und Farbe an die Geländer des ersten Stockes zu befestigten. Überall redeten Trainer und manche ließen ihre Pokémon mit kleinen Attacken präsentieren. Fasziniert beobachtete das junge Mädchen jede kleinen Details, um sich inspirieren lassen zu können für spätere Zwecke. Dann bemerkte sie wie ein sehr herausgeputztes Mädchen in einem rüschigen Kleid und Riesenschleife im dunklen Lockenhaar ein anderes Mädchen zusammen schrie. Während sie versuchte alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen mit lauter Stimme und großen Handbewegungen, stand ihr Gegenüber in aller Ruhe und ließ die Wortbomben auf sich ergehen. Das Psiana an ihrer Seite begann sich zu putzen, wo Sophie das Brustgeschirr bemerkte an es. "Man sollte jemanden dir Manieren beibringen, weißt du überhaupt wer ich bin?!", beendete das Rüschen-Mädchen ihre Rage. "Kann ich so nicht sagen. Wenn du so schreist, wird es schwer für mich." Verwirrt nörgelt der Schreihals: "Hä, bist du zu blöd zum sehen oder einfach nur dumm?" Ein Lächeln bildete sich im Gesicht der anderen. "Nun ja, ich bin blind. Deswegen ist es schwierig. Ich hoffe, das verstehst du?" Mit hochroten Kopf wandte sie sich schnell ab und stürmte an Sophie vorbei. Letztere musste rasch ausweichen um nicht umgerannt zu werden. Um sicher zu gehen, dass das Mädchen mit dem Psiana unbeschadet ist, fragte Sophie nach. "Oh, alles gut. Mir wäre nie was passiert. Opal passt immer gut auf mich auf", erklärte sie und zupfte leicht an der Leine verbunden mit dem Brustgeschirr. Das Pokémon sah Sophie mit Neugier an, konnte aber wohl keine Gefahr entdecken. "Stimmt das, dass du blind bist?", fragte sie nach. "Jap, blind wie ein Zubat. Naja, ich hab wenigsten Augen. Oh, ich bin Lea und du bist..?" "Sophie! Freut mich dich kennen zu lernen! Bist du auch hier wegen dem Wettbewerb?" Lea nickte und erzählte mit Freude: "Ja, ich werde an meinen zweiten teilnehmen." Irritiert erkundete sie sich wie sie das macht. "Weiß nicht, es ist Opals Wunsch dabei zu sein. Er liebt es sich zu präsentieren und schon als Evoli mochte er seine Attacken auf seine Art und Weise zu verwenden." Das Pokémon hob stolz seinen Kopf. "Habt ihr schon einmal gewonnen?" Lea verneinte dies und meinte, dass sie es auch nicht wirklich erwartet hätte. Währenddessen sie sich weiter unterhielten, gaben sie ihre Anmeldungen ab. Im Gespräch erfährt Sophie auch, wer das Mädchen im Rüschenkleid war. "Michelle hat schon einmal gewonnen und seitdem, ist sie der Überzeugung die Hoffnung der Neueinsteiger zu zertreten. " "Also wusstest du, wer sie war", verknüpfte Sophie ihre gewonnen Information. "Leider ja. Aber wer glaubt, jemand einfach anzuschreien, weil man nicht aus dem Weg geht für einen, hat es nicht anders verdient. Scham ist manchmal der beste Lehrer." Da Sophie nicht zu lange fern bleiben wollte von ihrer Gruppe, verabschiedete sie sich von ihrer neuen Bekannten und potentielle Rivalen. Morgen würden sie dann auf der Bühne aufeinander treffen und der Gedanke spornte sie unerwartet an.
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Ich will mich für die lange Schreibepause entschuldigen. Allgemeiner Mangel an Motivation und Schule ist eine kack Kombi für Schreibblockade.
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