Ich wachte um zwölf Uhr wieder auf und ging in die Küche. Heute war nicht unbedingt einer meiner Lieblingstage und deshalb verbot ich mir jedlichen Gedanken. In der Küche machte ich mir einen Kaffee und noch etwas Kleines mit sehr viel Nutella. Ich bin eine totale Naschkatze, ein Wunder dass ich nicht 200 kg wog. Ich überlegte was ich machen sollte und entschied das mich vielleicht ein bisschen fernsehen ablenken könnte. Aber das erwies sich als großer Fehler. Also ging ich ins Wohnzimmer, machte es mir auf dem Sofa bequem, schnappte mir die Fernbedienung und fing an durch die Kanäle zu zappen und zu essen. Jojo und Kevin waren beide schon lange im Training und mussten eigentlich bald wieder kommen. Bei irgendeinem Nachrichtensender blieb ich hängen und als sie den nächsten Beitrag zeigten, erschrak ich und mir wurde total kalt. 

'Heute vor einem Jahr passierte auf der Autobahn in Baden-Wüttemburg ein schwerer Autounfall indem nur zwei Personen überlebten. Lily Flum ist die kleine Schwester von Eintracht Frankfurt Profi Johannes Flum und dass sie überlebt hat grenzt an ein Wunder. Micheal Hartmann hatte da mehr Glück und war nicht so schwer verletzt und eingeklemmt wie Lily Flum!'

Sie zeigten Bilder und Videos. Unter diesen Bilder zeigten sie auch das Auto von Andi und man sah mich wie ich blutüberstromt im Auto saß und sich ein Sanitäter von draußen um mich kümmerte. Leise rannen mir die Tränen über das Gesicht und ich nahm nichts mehr wahr außer die Bilder. 

"Lily? Warst du das gerade eben? In dem Auto?", fragte Johannes sichtlich geschockt, er wusste zwar das ich einen Autounfall hatte aber das er so heftig war wusste niemand außer meinen Eltern. 

Erschrocken über seine plötzliche Anwesenheit drehte ich mich um und nickte langsam. Durch meinen Tränenschleier sah ich Johannes und Kevin in der Tür stehen. Johannes eilte sofort zu mir und nahm mich in den Arm. Kevins Wärme und Nähe spürte ich auf der anderen Seite. Nähe von meinem Bruder und Kevin beruhigte mich etwas und ich wusste genau was Johannes als nächstes Fragen würde. 

"Was ist passiert?", fragte mich mein Bruder sanft und drückte mich etwas von ihm weg, damit er mir in die Augen sehen könnte. 

Ich holte tief Luft und fing an zu erzählen.