Flucht
Ich stehe am Fenster meines Zimmers und sehe Tante Bellatrix nach, die gerade wütend aus dem Gebäude stürmt. Vielleicht war es doch ein eher glücklicher Zufall, dass Harry Potter und seine Freunde dem Greifern ins Netz gegangen sind, denn dadurch hat sich mein Problem gelöst, wie ich alle drei Gefangenen befreien soll. Außerdem habe ich die Vermutung, dass die drei nicht ganz unschudlig an dem Einbruch ins Lestarnge Familienverlies sind, wegen dem meine Tante gerade so außer sich ist, was mir wiederum die Chance gibt mit Louis unbemerkt abzuhauen.
Mir läuft ein Schauder über den Rücken, als ich an den Tag denkte, als das Trio durch die Tür geschleift wurde, Potter mit einem von einem Brandzauber verquollen Gesicht. Sie hätten es schaffen können ohen viel Aufsehen wieder freizukommen, wenn sie nur nicht gerade von einigen unserer Greifer geschnappt worden wären, sondern an einen anderen Ablieferungsort gebracht worden wären, wo man sie nicht erkannt hätte, denn trotzdem ich meiner Tante nicht gesagt habe, dass ich Potter erkenne, hat sie natürlich trotzdem realisiert, dass er es ist. Ich meine er hatte Weasly und Garnger dabei, da ist die Auswahl gering, wer die Nummer drei im Bunde ist und auch wenn Granger und ich nie die besten Freunde waren, hat mir die Art wie meine Tante sie so skrupellos gequält hat die Augen geöffnet, dass ich nie so enden will. Ich war kurz davor selbst einzuschreiten, entgegen aller Konsequenzen, doch dan tauchte auf einmal Dobby auf und dann ging alles so schnell.
Am Ende waren auf jedemfall der Hauself, das Trio, Mister Olivander und Luna weg, was meine Probleme schon Mal reduzierte. Hoffentlich hatte der Hauself, dass Messer was Tante Bella nach ihm geworfen hat, überlebt, er hat nicht verdient zu sterben, wie so viele in diesem Kampf. Doch daran kann ich nichts ändern, wenn ich hier nur rumsitze und ich werde auch nicht alle retten können, aber wie Professor Lupin einmal gesagt hat, als wir im dritten Jahr waren. 'Es kommt nicht darauf, etwas möglichst Großes zu vollbringen, sondern sein möglichstes zu tun und wenn man auch nur eine Person retten kann.' Ich muss mich nachdem das alles vorbei ist, wirklich Mal bei ihm für dieses Weisheit bedanken und für mein Verhalten entschuldigen, ich war ein dummer und arroganter Junge, was zwar keine Entschuldigung für mein Verhalten ist, aber wie heißt das Mugglesprichwort, dass Lou mir beigebracht hat, so schön 'Einsicht ist der erste Weg zur Besserung'
Allerdings bringt mich Potters Flucht zu einem neuen Problem, nämlich den das ich meinen Zauberstab im Kampf gegen ihn verloren habe, nicht das ich mich groß gewehrt habe, aber ich konnte ihm den Zauberstab schlecht rüberreichen. "Wir können jetzt schlecht ohne Zauberstäbe fliehen." murmle ich leise zu mir selbst.
"Ich glaube da kann ich helfen." ertönt plötzlich die Stimme meiner Mutter hinter mir und ich drehe mich abrupt um. "Keine Angst mein Sohn, ich werde dich nicht verraten." fährt sie leise fort und hält mir zwei Zauberstäbe entgegen, einer davon ihr eigener. "Warum?" frage ich und will schon nach den Stäben greifen, doch sie zieht ihre Hand zurück. "Nicht, der Zauberstab muss im Kampf gewonnen werden, zumindest den den du benutzen willst." antwortet sie, als sie meinen fragenden Blick sieht und ich lasse mich von ihr zu meinem Bett führen. "Glaubst du, dass es mir nicht aufgefallen ist, wie du in den Meetings zusammen zuckt, sobald der Name des Gefangen fällt und wie du nachts durchs Haus streifst, geschweige denn das ständig Vorräte gefehlt haben." sagt sie und lacht, ihr Lachen ist war, wie die Sonne an einem Sommernachmittag und ich will schon den Mund öffnen, um mich zu entschuldigen und mich zu rechtfertigen, doch dann fährt sie leise fort. "Ich bin schon lange nicht mehr damit einverstanden, was in diesem Haus passiert, aber ich kann deinen Vater nicht hier zurücklassen. Doch ihr müsst beide hier weg, noch heute Nacht bevor meine Schwester zurückkommt. Ich werde morgen früh erzählen, dass du meinen Zauberstab gestohlen hast und versuche sie so lange wie möglich auf eine falsche Fährte zu führen." sagt sie und fährt mir sanft durch die kurzen Haare, bevor sie mir Louis Zauberstab aus Eichenholz in die Hand drückt.
"Der sollte für einen einfachen Entwaffungszauber reichen." flüstert sie und ich entwaffne meine Mutter, was sie mit Louis Zauberstab irgendwie falsch anfühlt, bevor ich den filigranen Zauberstab auffange. Mit einem sanften Nicken, als sei nichts passiert, geht sie zur Tür, wo sie sich nocheinmal umdreht. "Hab keine Angst mein Junge." sagt sie und ich durchquere den Raum, um sie zu umarmen. Etwas überrascht erwidert sie die Umarmung und ich flüstere. "Danke Mama." Bevor ich sie aus dem Raum gehen lasse und noch einmal überprüfe, dass ich alles dabei habe.
Als es endlich im haus ruhig geworden ist, was heute bedeutetnd länger gedauert hat als sonst, da wir alle gemeinsam gewartet haben, ob Tante Bella noch diese Nacht zurückkommt, was sie zum Glück nicht passiert, schleiche ich leise die mit dunklem Teppich ausgelegte Treppe hinab und durch die Halle. Tatsächlich schaffe ich es unbemerkt mit geschultertem Rucksack in den Keller, wo Louis schon ungeduldig auf mich wartet. Irgendwie scheint er gespürt zu haben, dass es heute losgeht, denn er steht nahe der Tür und sieht mich aus seinen großen Augen an, die vom schummrigen Licht, das durch die Tür fällt, beleuchtet werden. "Gehen wir?" fragt er leise und entspannt, als würden wir gerade zu einem Sonntagsausflug nach Hogsmede aufbrechen. Als Antwort nehme ich seine Hand in meine und ziehe ihn hinter mir leise die Treppe hinauf.
Mit klopfenden Herzen öffne ich die Tür und wir treten in die nach Frühling riechende Nachtluft. Doch noch haben wir es nicht geschafft, wir werden garantiert nicht unbemerkt durchs Tor kommen, also heißt es jetzt Beeilung. "Kannst du rennen?" frage ich und Louis nickt. "Dann los." erwidere ich und laufe neben ihm die schnurgerade Auffahr entlang.
Hinter uns ertönen Schreie und einige grüne Flüche schwirren uns um die Ohren. In einer flüssigen Beweugung ziehe ich den zauberstab meine Mutter und feuere einen Schockzauber nach hinten, dann werde ich mitgerissen in einem Strudel aus Fraben.
Kurze Zeit später finde ich mich auf einer kleinen Waldlichtung wieder und sehe zu Louis der grinsend neben mir sitzt. "Wir haben es echt geschafft." jubelt er und atmet tief die Nachtluft ein, während ich einen Kreis um uns abschreite und einige Schutzzauber vor mich hinmurmle, da ich keine Lust auf ungebetene Gäste habe.
Als ich das Zelt mithilfe von Zaubereri aufgebaut habe und wir in dessen Inneren sitzen und einige der Vorräte, die ich eingepackt habe, essen, reiche ich Louis seinen Zauberstab. "Hier, ich hoffe, dass er in Ordung ist." murmle ich und er probiert ihn aus. "Er ist mir runtergefallen, als sie mich aus dem Zug gezerrt haben, ich dachte schon er sei für immer verloren." bedankt sich Louis mit einer langen Umarmung, die ich sanft erwiedere. Es ist schon komisch, wie nah wir uns durch die ganze Sache gekommen sind, wäre er nicht in unserem keller gelandet, wäre ich vielleicht noch immer im Manor und würde mich in Selbstmitleid baden.
"Ach ja und sprich seinen Namen nicht aus, der ist mit einem Tabu belegt und zieht sofort Greifer an und dann endet das Übel für alle von uns." fällt mir noch ein und der andere nickt, während ich ihn im Licht der kleinen Öllampe anstarre, er sieht eigentlich echt gut aus mit seinen braunen Haaren und den Bambiaugen, die scheinbar jedes Steinherz schmelzen können, inklusive meinem.
"Wir sollten Schafen gehen." meine ich nach einer Weile und er streckt sich. "Ich schlaf oben." verkündet er und klettert die Leiter des Doppelstockbettes hinauf, wo er sich die Schuhe von den Füßen streift und unter die Decke klettert, von wo er mich belsutigt angrinst und mir eine gute Nacht wünscht, bevor auch ich mich auf meiner Schlafstelle niederlasse. Im Gegensatz zu meinem Himmelbett, ist das hier nicht Mal ein Brett, aber ich beschwere mich nicht, da es für Louis der die letzten Wochen auf dem Kellerboden geschlafen hat, ein Traum sein muss, wieder einmal in einem Bett zu schlafen, was wir beide auch schnell tun.
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