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Kapitel 13

„Lassen Sie mich Ihnen helfen!"

Es war die Stimme die Tessa einen Schauer über den Rücken jagte.
Die Stimme die Tessa, seitdem sie sie das erste Mal hörte, nicht losließ.
Die Tonlage die ihr ein Gefühl des Unbehagens bereitete von dem sie nicht wusste, dass sie es so stark fühlen konnte.
Sie vernahm die gerufenen Beleidigungen, Rufe des Protestes und Kaugummis die in ihre Richtung gespuckt wurde nur gering, während sie den Kloß der sich in ihrem Hals breit machte versuchte hinunter zu schlucken.

Jason Dokahol stand in gebückter Haltung schräg hinter ihr. Als würde er versuchen sich von den Beleidigungen die ihm entgegen gebrüllt wurden wegzuducken. Sich möglichst klein zu machen, in der Hoffnung, dass seine Mitinsassen keine Notiz von ihm nahmen.
Seine trüben Augen beobachteten Tessa. Sie war sich sicher, dass er ihr schweres Schlucken wahrgenommen hatte.
Sie wusste, dass ihm ihr Unbehagen bewusst war. Aber es schien ihm egal zu sein als er ihr immer wieder versuchte in die Augen zu schauen.
Er zuckte leicht zusammen, als ihn eine geworfene Klopapierrolle von den oberen Gängen gegen den Hinterkopf prallte.
Als sie auf dem Boden aufprallte und sich einige Meter von ihnen weg rollte, hinterließ sie eine Spur aus Klopapier, die sich langsam abrollte. Tessas Blick verfolgte die Rolle einige Sekunden.

Jason Dokahol musste sich überwunden haben auf sie zuzugehen, sie vor den Augen aller anderen, die ihn so sehr hassten und ihm das bisherige Leben hier mit Sicherheit zur Hölle machten, anzusprechen.
Ihm musste bewusst sein, dass er mehr Unmut auf sich ziehen würde indem er sie ansprach.
„Bitte?"
Er klang fast verzweifelt als er seine Handinnenflächen an seinen Hosenbeinen rieb.
Wahrscheinlich hatte er fest damit gerechnet, dass Tessa ihm dankbar sein würde, sie war erstaunt über so wenig Emphatie und ein so falsches Bild von sich selber und den eigenen Mitmenschen.
Sein Blick huschte kurz nach oben zu dem Gang über ihnen auf dem sich immer mehr Häftlinge sammelten und zu ihnen herunterschauten. Mit wütenden Gesichtern.
Sie alle hassten Jason Dokahol.
„Das wird nur schlimmer, wenn Sie mich jetzt wegschicken."
Was für ein schäbiger Manipulationsversuch dachte Tessa.
Ein schäbiger Manipulationsversuch der so leicht zu durchschauen war und dennoch Wirkung zeigte.
Tessa murmelte etwas vor sich hin und drückte dem nervösen Mann den Blumentopf in die Arme.
Sie war erstaunt mit welcher Leichtigkeit er die Pflanze in Richtung des Fahrstuhles trug. Er schien nicht mal einen kleinen Moment unter dem Gewicht zu straucheln. Ihm schien es nichts auszumachen.
Er schien kräftiger, stärker zu sein als er vom optischen Erscheinungsbild den Anschein machte.
Dieses Merkmal schien Jason Dokahols Persönlichkeit in Tessas Bewertung an Unberechenbarkeit und Gefährlichkeit zu steigern.
Es machte ihn für sie noch furchteinflössender.

Der Gang zum Fahrstuhl war von Pfiffen und Rufen begleitet und Tessa fühlte sich mehr als nur erleichtert, als sie endlich am Fahrstuhl ankamen.
Nicht nur, weil dieser gleich die Beleidigungen verebben lassen würde, sobald sich die metallenen Türen hinter ihr schlossen, sondern vor allem, weil es für Jason keinen weiteren Grund gäbe neben ihr zu laufen.
Sie könnte gleich wieder durchatmen und sich sammeln. Sie zählte die Sekunden, bis der Fahrstuhl mit einem leisen Kling auf der Erdgeschoss Ebene ankam und die Türen sich öffneten.
„Ich kann Ihnen die Pflanze auch zum Büro bringen." , Jason Dokahol versuchte ernsthaft einen Fuß in den Fahrstuhl zu setzen bevor er Tessas energisches Kopfschütteln wahrnahm.
„Ich werde nicht mit Ihnen in einen Fahrstuhl steigen Herr Dokahol. Das müsste Ihnen bewusst sein."
Seine Augenbrauen schossen in die Höhe und ließen seine Stirn glatter erscheinen.
Er nickte immer wieder - für Tessas Empfinden deutlich zu oft.
„Natürlich! Ich vergaß für einen kurzen Moment."
Unhandlich stellte er die Topfpflanze ins Innere des Fahrstuhls.

Als sich die Türen des Fahrstuhls geschlossen hatten, atmete Tessa tief durch.
Sie spürte wie eine Last von ihr fiel und sie sich augenblicklich entspannter fühlte.
Als würde seine Anwesenheit ihr augenblicklich die Luft zum Atmen nehmen, sie erdrücken und zerquetschen wollen.
Sie konnte sich nicht erklären, warum sie so heftig auf ihn reagierte.
Als hätte er sie so stark bedroht, dass sie durch ihn absolut eingeschüchtert wurde.
Tessa hatte schon viele Straftäter betreut und viele von ihnen waren furchteinflössend oder lösten in den meisten Menschen ein ungutes Gefühl aus.
Dennoch konnte sich Tessa nicht an einen einzigen erinnern, der in ihr ein ähnlich starkes Gefühl von Unbehagen ausgelöst hatte.

Als sie ihr Büro aufschloss, hatte sie den Eindruck der Geruch würde immer noch in der Luft schweben.
Sie hatte immer noch den Gestank in der Nase sobald sie den Raum betrat und die Tür hinter sich schloss.
Allerdings konnte sie nicht mit Sicherheit sagen, ob es wirklich noch nach Jason Dokahol stank, oder ob sich der Geruch in ihrem Gehirn eingebrannt hatte und sie ihn sich einbildete.
Trotzdem war das erste was sie an diesem Morgen tat das Raumspray aus ihrer Tasche zu holen und das Zimmer in einen frischen Geruch nach Aloe Vera und Baumwolle zu tauchen.

Sie stellte die Pflanze mit den dunkelgrünen, großen Blättern neben ihren Schreibtisch.
Bewusst hatte sie eine der Pflanzen ausgewählt die kaum Licht brauchten. Sie hatte Hoffnung, dass sie sich in einem Raum ohne Fenster, ohne Tageslicht akklimatisieren würde und nicht eingehen würde.
Tessa hatte ein Händchen für Pflanzen, sie kannte sich gut aus mir den unterschiedlichen Bedürfnissen der verschiedenen Pflanzen.
Schon früh hatte sie begonnen Pflanzen in ihrem Zimmer zu sammeln, sich um sie zu kümmern und sich über jedes neu ausgetriebene Blatt zu freuen.
Es war wie eine Bedürfnisbefriedigung für sie geworden nach neuen Pflanzen in Gartencentern zu stöbern, neue, schicke Blumentöpfe zu kaufen oder alte selber umzugestalten.
Sie hatte Freude daran zu sehen wie sie wuchsen und einen Raum plötzlich wohnlicher gestalteten.
So freute sie sich auch in diesem Moment, als sie sah wie ihr kleines Büro durch die Pflanze gemütlicher wirkte und sie durch das Raumspray das Gefühl hatte wieder durchatmen zu können.

10:00 Patient 1 : Jason Dokahol
15:00 Patient 2 : Alexander Brandon

Tessa hatte das Gefühl in einen Gefühlstrudel zu geraten, als sie die Liste ihrer heutigen Termine ansah.
Das unbehagliche Gefühl, dass sie erneut eine gesamte Stunde mit Jason Dokahol in ihrem kleinen Raum verbringen musste.
Die Machtlosigkeit, dass sie nichts dagegen tun konnte, dass sich Alexander trotz allem einen neuen Termin bei ihr hat geben lassen.
Das idiotische Kribbeln in ihrem Bauch und ihrer Libido bei dem Gedanken alleine mit Alexander sein zu können.
Das viel zu starke Verlangen danach Alexander erneut zu küssen. Ihm die Klamotten vom Körper zu reißen um seinen Körper mit ihren Lippen zu erkunden. Ihn überall schmecken zu wollen.
Sie wusste nicht, wie sie mit ihm eine Therapiesitzung verbringen sollte, ohne dauernd daran zu denken wie gut sich seine Haut unter ihren Fingern anfühlte.
Sie hatte sich nicht darauf vorbereitet.
Viel zu sicher ist sie gewesen, dass ihre Worte Eindruck hinterlassen hatte.
Dass er nicht zur Therapie kommen würde.
Und dennoch konnte sie die Erleichterung spüren, dass er sich einen neuen Termin hat geben lassen.
Sie würde keinen Tag ertragen an dem sie lediglich die krächzende Stimme von Jason Dokahol hörte.
Sie würde es nicht ertragen nicht zu wissen wann und ob überhaupt sie Alexander wieder sehen würde.
Sie wollte ihn sehen.

Der Vormittag verging viel zu schnell.
Viel zu schnell hörte sie das zurückhaltende, leicht kratzende Klopfen an ihrer Tür das sie Jason Dokahol zuordnen konnte.
Tessa hatte die gesamte Zeit vor ihrem Laptop verbracht und sich ein Protokoll für die gestrige Sitzung mit Alexander ausgedacht.
Sie war selber erstaunt von sich wie gut ihre Fantasie war. Fast ein bisschen stolz fühlte sie sich, als sie ein erlogenes Protokoll an den Gefängnisdirektor abschickte.
Es waren fast zwei Seiten die sie erlogen hatte. Zwei Seiten über ein Gespräch in dem es um Konfliktbewältigungsstrategien ging.
Sex konnte auch eine solche Strategie sein.

Als Tessa zur Tür ging war sie froh als erstes Ronald vor ihr zu sehen, der neben Jason Dokahol stand der in Handschellen und gebückter Haltung dastand und seine Augen auf den Boden richtete.
Sie konnte die Schweißperlen auf seiner Stirn, die sich an seinem Haaransatz sammelten und anschließend über seine Stirn liefen um sich in seinen buschigen Augenbrauen zu verfangen, schon aus der Entfernung sehen.
Ihr Blick wanderte erneut zu Ronald der ihr ein warmes, aufmunterndes Lächeln schenkte, als würde er ihr Unbehagen spüren.
„Ihr habt euch schon kennengelernt?" , er wollte sich vergewissern, dass Tessa wusste mit wem sie es zutun hatte.
Dass er sie ruhigen Gewissens mit einem mehrfach Vergewaltiger alleine lassen konnte.
Tessa setzte gerade zu einer Antwort an, als Jason sich räusperte : „Ja natürlich. Frau Olden ist eine bemerkenswerte Frau nicht wahr, Herr Johnson?"
Es war kein Kompliment von Jason Dokahol.
Er wollte mit seiner Aussage verdeutlichen, dass er sie besonders gut kannte.
Dass er sich ihrem Talent bewusst war.
Tessa drehte sich bei seinen Worten der Magen um und auch Ronald sah verärgert aus.
Er schien seinen Ärger in dem Moment herunter zu schlucken, als er Jason mit einem unsanften Stoß in den Rücken durch die Tür in ihr Büro schubste.
„Wenn du Hilfe brauchst, funk mich an." , er deutete auf sein Funkgerät und nickte Tessa kurz zu, ehe er den Gang hinunter ging.
Bevor Tessa die Tür schloss, fiel ihr Blick auf zwei Männer die etwas weiter entfernt standen und die Situation ebenfalls beobachtet zu haben schienen.
Als seine Augen ihre trafen spürte sie Hitze in sich aufsteigen und ihr ganzer Körper schien für einen kurzen Moment zu kribbeln.
Es war ein kurzes Nicken von Alexander bevor Tessa die Tür schloss, dass ihr ein Lächeln auf die Lippen zauberte.
Dass sie für einen kurzen Moment das ungute Gefühl, das ihr Jason Dokahol bescherte, vergessen ließ.

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