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Kapitel 1

Tessa spürt wie Tränen ihre Wangen herunterliefen, als sie durch eine der engen Straßen lief um nach Hause zu kommen.
Hastig wischte sie sich über die Augen, als der Lichtkegel einer Straßenlaterne ihren Schatten über das Kopfsteinpflaster tanzen ließ.

Tessa war noch nie ein sehr weinerlicher Typ Mensch gewesen.
Sie mochte es nicht, wenn sie durch Tränen Schwäche zeigte.
Umso präsenter konnte sie sie heißen Tränen auf ihrem Gesicht spüren. Umso präsenter fühlte sie die Wut über Benjamin.
Benjamin, der ihr seit 20 Jahren das Gefühl gegeben hatte, sie wäre das wichtigste für sie.
Benjamin, mit dem sie seit ihrer Schulzeit eine enge Freundschaft verband.
Mit dem sie ihre erste Liebe spürte.
Alles in ihrem Leben erinnerte sie an den Mann mit dem süßen Lächeln und den warmen Augen.

Als Tessa die Tür der Wohnung erreichte, in der sie seit 7 Jahren mit eben diesem Mann zusammen gewohnt hat, merkte sie, dass ihre Hand leicht zitterte, als sie den Schlüssel im Schloss umdrehte.
Die Wohnung war ungewohnt leer.
Nicht nur die Anwesenheit von Benjamin die fehlte, sondern auch so viele Sachen, die sie gemeinsam auf Reisen nach Spanien oder Marokko gekauft hatten, die plötzlich nicht mehr in der Wohnung waren.
Die Schuhe die Benjamin immer nur im Flur hat liegen lassen, die plötzlich nicht mehr da waren.
Tessa musste fast lachen über die Trauer über die fehlenden Schuhe, die sie immer genervt hatten.
Jeden Tag hat sie die Schuhe weggeräumt und über Benjamin geschimpft.
Jetzt waren sie weg.
Er war weg.

„Tessa, es tut mir so leid. Aber ich liebe sie."

Seine Worte spielten sich immer wieder in ihrem Kopf ab.
Sie hatte es seit Monaten nicht gemerkt, dass Benjamin immer wieder spät nach Hause kam.
Dass er plötzlich wieder mehr Wert auf sein Aussehen legte.
Dass er sein Handy nicht mehr offen liegen ließ, wenn sie gemeinsam auf dem Sofa „der Bachelor" schauten.
Sie hatte nicht gemerkt, dass er Telefongespräche hastig beendete, sobald sie den Raum betrat.
Nein, sie hätte nie gedacht, dass der Mann mit dem sie ihr ganzes Leben verbracht hatte, eine andere Frau auf seiner langweiligen Arbeit kennenlernen würde.
Dass er sich in sie verlieben würde und sie Monate lang treffen würde, küssen würde, ficken würde, während sie sich nach anderen Jobs als Psychologin umsah, um etwas Neues kennenzulernen.
Um mehr Geld nach Hause bringen zu können.
Um sich weiterzuentwickeln.

Nein, das hätte sie ihm nie zugetraut.

Sie würde nächste Woche einen neuen Job beginnen und sie konnte sich in diesem Moment nichts schlimmeres vorstellen.
Sie wollte so lange nichts mehr, als sich selber zu fordern. Sich auf der Arbeit mit neuen Herausforderungen konfrontiert zu sehen.
Sie hatte sich so sehr auf den 01.10. gefreut. Der Tag an dem sie die Haftanstalt für wiederholt kriminell Gewordene Straftäter von innen sehen würde.
Jetzt, an diesem regnerischen September Abend, konnte sie nicht dran denken nach dem Wochenende als professionelle Psychologin Sitzungen mit Kriminellen Männern, die mögliche Haftminderung bedeuten konnten, zu führen.
Sie konnte nicht dran denken, die Psyche von Mördern, Erpressern, Gewalttätern zu analysieren, während sie nicht glauben konnte, dass sie ihren Lebensmittelpunkt verloren hatte.

Als ihr Handy in ihrer Hosentasche zu vibrieren begann, spielte Tessa kurz mit dem Gedanken es einfach klingeln zu lassen.
Sie wusste wer dran sein würde.
Mia, ihre beste Freundin seit Kindheitstagen.
Mia, der Mensch der sie durch so viele Tiefpunkte im Leben begleitet hatte.
Mia, mit der sie gemeinsam die ersten Partynächte hatte.
Sie beide waren unzertrennlich gewesen.

„Weißt du Tess, du beginnst gerade neu. Alles was sich gerade schließt öffnet eine neue Tür." , ihre Stimme klang viel zu positiv, als sich Tessa auf die Fensterbank setzte um den Regen zu beobachten.
„Ich möchte keine neue Tür." , der trotzige Klang in ihrer Stimme störte Tessa sofort, als sie die Worte sagte.
Es ist nicht so, als dass sie ihr Glück von Benjamin abhängig gemacht hätte. Dafür hatte sie zu viele Dinge die sie glücklich machten, ohne ihn.
Trotzdem konnte sie sich nicht vorstellen, dass eine Trennung, so eine Verletzung, so ein Vertrauensbruch, für irgendetwas gut sein sollte.
„Sei ehrlich - du hast die letzten Jahre nur noch über ihn geschimpft. Du hast ihn nicht mal vermisst, wenn er länger weg war. Vielleicht seid ihr nicht für einander bestimmt."
Tessa wusste, dass Mia nicht falsch lag.
Sie hatte in den letzten Jahren das Interesse an Benjamin in sofern verloren, dass kein Feuer mehr zwischen ihnen herrschte.
Es war nie eine sonderlich leidenschaftliche Beziehung gewesen, aber ihr reichte es schon lange nicht mehr, die Abende nur vor Shows im Fernseher zu verbringen und gelegentlich Essen bei Dominos zu bestellen.
Und trotzdem taten Mias Worte weh.
Es tat weh zu realisieren, dass ihre beste Freundin sie vermutlich besser kannte, als sie sich selbst.
Es tat weh zu verstehen, dass es wohl Gründe gab, warum Benjamin anfällig für eine andere Beziehung geworden war.

„Er hätte früher Schluss machen müssen." , Tessa spürte wie eine Wut in ihr wuchs, die die Trauer langsam ablöste.

Nachdem sie und Mia einige Zeit telefoniert hatten, wurde Tessas Laune langsam besser.
Sie fühlte sich fast erleichtert. Als wäre ein Gewicht von ihren Schultern genommen worden, dass dort deutlich zu lange gelegen hatte.

Sehr geehrte Frau Olden,

Wir freuen uns sehr auf Ihren
Start am Montag den 01.10.
Ihr persönliches Büro liegt in Gang 5 Abschnitt 3.
Sie werden am Montag dorthin begleitet.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Snow

Tessa lies die Mail des Gefängnisdirektors einige Male.
Ihr war bewusst, dass das Gefängnis schon lange auf der Suche nach einer passenden Psychologin gewesen ist.
Es war wichtig erfahrende Psychologen in einem Gefängnis anzustellen, da die Analysen der Psyche und die Einschätzungen durch psychologisches Personal vor Gericht als sehr wichtig angesehen wurde.

Da Tessa früh ihr Studium beendete und sich auf Kriminalpsychologie spezialisiert hatte, wurde, trotz ihrem jungen Alter von 30 Jahren, viel Hoffnung auf sie gesetzt.
Diese Hoffnung wollte sie unter keinen Umständen enttäuschen.

Sie hatte hohe Ansprüche an sich und ihre Arbeit als Psychologin. Das hatte sie schon immer.
Als sie ihre Augen ein viertes, fünftes oder sechstes Mal über die email wandern ließ, bemerkte sie, dass sich doch eine Vorfreude in ihr ausbreitete, die durch nichts gedämpft werden konnte.
Sie wusste was sie konnte.
Sie war eine gute Psychologin.
Sie würde einen neuen Job beginnen und in ihrer Arbeit aufgehen können.

Das konnte ihr niemand nehmen.
Das hatte sie sich viele Jahre erarbeitet.

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