Kapitel 20 - Olivia
- Montag -
Ich löste mich von Myror und lief mit festen Schritten zur Tür.
"Ouvres toi!"
(Öffne dich!)
Schon hatten wir freie Bahn und ich suchte, wie vorher schon ausgemacht Milan. Als erstes kam mir der Dachboden in den Sinn und ich suchte eine Treppe. Da dort niemand zu sehen war kam mir als nächstes der Keller in den Kopf und ich lief zu einer sperrigen Tür. Die Türklinge drückte ich nach unten, doch nichts passierte. "Fuck" rief ich und versuchte den Spruch von eben nochmal.
"Ouvres toi!"
Es funktionierte und ich stürmte hinein, musste jedoch aufpassen, da ich fast die Treppe runter gefallen wäre. Milan lag in einer Ecke und als ich den Raum kurz musterte gefiel es mir gar nicht. Die schwach leuchtende Glühbirne die meiner Meinung nach schon längst am Boden liegen müsste und dann dieser ekelhafte, kalte, leere Raum. Ich lief zu ihm und rüttelte ihn leicht. Wahrscheinlich schlief er. "Hey Milan, wach auf, wir holen dich hier raus!" Verschlafen und ungläubig sah er mich an. "Olivia?" Ich nickte nur und half ihm hoch.
"Wie geht's dir?" Hackte ich nach. "Ich hab nur Hunger und ein paar Schwellungen, aber die hab ich mir selbst eingebrockt... Ist Lina da?" Wieder nickte ich und als wir die Treppe oben waren blieb er stehen. "Ihr hättet sie nicht mitbringen sollen. Er wird sie töten, und mich gleich mit." Keuchte er, man merkte seine Erschöpfung. "Wieso sollte er?" Milan lehnte sich an die nächste Wand und sank nach unten. "Ich stamme vom erstgeborenen Sohn ab, schon vergessen? Ich hab mehr Kraft und könnte für ihn zu einer Gefahr werden. Genau wie Lina. Sobald er die Kette oder eher gesagt das Amulett hat sind wir fällig... Und ich hab noch nicht mal genug Kraft um uns zu beschützen..."
Ich lief schnell los und suchte die Küche, zwischendurch sah ich Myror und Lina. "Habt ihr ihn gefunden?" Kopfschüttelnd antwortete er mit "Nein." und sie kam kurz zu mir. "Wo ist er? Wie geht es Milan?" Ich gab ihr ein Flasche Wasser aus der Küche in der ich war und einen Apfel. "Er ist da hinten in der Nähe des Kellers. Gib ihm das, ich suche solange für dich weiter." Ich sah ihr noch nach und lief dann nach draußen. Auch nichts. Verwirrt ging ich wieder nach drinnen und rief alle zusammen. Milan sah schon besser aus, das beruhigte mich. "Er ist wie vom Erdboden verschluckt." Meinte ich. "Umso besser, dann lasst uns verschwinden." Murrte Milan. "Wir brauchen noch den Stab." Myror.
Plötzlich sahen wir ein Leuchten. Lucifer erschien und unsere Augen weiteten sich. "Entschuldigt, ich hatte noch etwas zu tun." Kam es und ich fixierte meinen Blick auf den Stock. "Ich hätte jetzt gerne die Kette." Meinte er fordernd und ich sah zu Lina. "Gib sie mir." Mein Blick verriet, dass ich einen Plan hatte. Kurz bevor das Amulett Lucifers Hand berührte warf ich es über meinen Kopf zu den dreien hinter mir und zielte mit meiner Faust in sein Gesicht. Erstaunlich schnell hielt er sie fest und ehe ich mich versehen konnte rammte er mir den Stab in den Bauch, sodass ich seinen Fußboden umarmen durfte.
Ich lag somit auf dem Rücken und sah in Lucifers Augen. "Na los jetzt bring es schon zu Ende du Idiot. Dann wirst du vom Rat der Hüter wenigstens noch mehr bestraft." Zischte ich ihm zu. Ich merkte wie die anderen angespannt ein paar Meter hinter mir standen. "Wieso sollte ich meine Tochter töten?" Kam es von ihm. "Willst du mich verarschen, oder was?! Ich bin bei meinen Eltern aufgewachsen und somit wohl kaum die Tochter eines Phsychopaten der denkt er könne die Menschen ausrotten." Er reichte mir seine Hand doch ich stieß sie weg. "Ist dir unsere Ähnlichkeit noch nie aufgefallen meine kleine? Du bist bei deinen Pflegeelterm groß geworden und kannst dich somit nur an sie erinnern."
Nun stand ich langsam auf und sah ihn umgläubig an. "Du, der Lucifer der nur scheiße baut und wie eine zweite Version des Teufels ist will mir sagen dass ich mit ihm verwandt bin?! Hast du sie eigentlich noch alle?" Sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht und nur seine Lippen bewegten sich. "Merkst du nicht auch das du immer zu der bösen Seite gehört hast? Dein Funkeln ist rot, ist das nicht seltsam? Du bist meine Tochter und somit für das böse geboren! Komm auf meine Seite damit wir die Macht der Hüter erweitern können!" Ich lief langsam zu ihm, sah nach unten und hörte Myror. "Olivia!" Er klang verzweifelt doch ich stellte mich neben meinem Vater und sah ihn an. Keine Gedanken... Ich hatte eine Erleuchtung und wollte ihm den Stab entreißen, doch dieser wollte sich nicht aus Lucifers Hand lösen. "Jetzt Leute!" Rief ich noch bevor das Chaos erst richtig begann. "Ihr dürft an nichts denken sonst wird er euch besiegen!" Nun wussten auch die drei was ich meinte. Lucifer kann unsere Gedanken lesen, und somit immer einen Schritt voraus denken. Er konnte somit alles planen war uns immer vorraus und etwas schlauer als wir es je hätten sein können.
Myror kam zu mir und trat den Stock in die Ecke, was er jedoch noch bereute da Lucifer ihn mit einer Handbewegung gegen eine Stehlampe schleuderte. Aufgebracht trat ich ihn von der Seite gegen den Oberschenkelknochen und er sackte ein. Lina eilte zu dem Stab und brachte ihn in weitere Entfernung. Ich lief zu Myror und hob seinen Kopf an. "Hey." Sanft sah ich ihn an. "Alles gut. Du musst den Rat holen." Meinte er leise und ich setzte mich in eine Ecke, nahm seinen Oberkörper auf mein Bein und fuhr durch seine Haare.
Milan murmelte etwas auf französisch, was ich auf diese Entfernung nicht verstehen konnte. Nach wenigen Minuten tauchten die drei Männer, der Rat aus Paris auf. Milans Onkel nahm den Stab, die beiden anderen sicherten Lucifer, bevor er verschwinden konnte und zum Schluss bedankten sie sich. Wir alle waren vollkommen fertig und wollten nur noch schlafen. Mit Mühe zogen wir uns zur Scheune, die nahe lag und schliefen erschöpft ein. Ich dachte Sir hätten alles geschafft, doch das schlimmste folgte erst noch.
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