59. Derick - Das Herz der Zwillinge
☆☆☆☆☆☆☆Derick☆☆☆☆☆☆☆☆
Mein Bruder starrte mich mit einem solch intensiven Blick an, dass mir nichts anderes übrig blieb, als dem Boden die größte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.
Wieso muss er sich auch so groß aufspielen? Ich bin erwachsen und kein Kind mehr, dass von ihm verteidigt werden muss.
Dennoch traute ich mich nicht, ihm meine wahren Beweggründe mitzuteilen. Er weiß immerhin genau, weshalb ich mich so aufführe.
In Wahrheit interessen mich die Geheimnisse von anderen nämlich einen Scheiß. Ich wollte nur nicht andauern an ihn denken müssen.
Und an das was ich nicht haben kann....
》Komm Derick!《befahl mein Bruder und streckte seine Hand nach mir aus. Bevor er jedoch meinen Arm zu greifen bekam, schlug ich seine Hand weg und sah ihm zum ersten Mal, seit er hier war in die Augen.
Dieser rebellische Moment, der eher zu dem Verhalten eines Kindes passte, war nicht von langer Dauer.
Schnell richtete sich mein Blick wieder auf den Boden und ich bereute meine Tat. Wieso musste er mich auch so voller Vorwurf ansehen?
Ich habe nichts falsch gemacht. Es war alles allein seine Schuld.
》 Du machst es dir unnötig schwer《seufzte Liam und wandte seine Kraft bei mir an. Bevor ich den unsichtbaren Fäden hätte entkommen können, war ich schon von ihnen gefangen worden. Schmerzhaft schnitten sie sich in meine Hand-und Fußgelenke. Selbst mein Hals blieb nicht verschont.
An der Stelle wo sie meine Haut berührten, bildeten sich kleine Bluttropfen, die sich deutlich von meiner Haut absetzten.
》Was machst du da mit unserem Lehrer? 《 rief einer meiner Schüler und starrte auf meine Schnittwunden.
Liam drehte sich zu ihm um. Ich wusste, welchen Ausdruck er in seinen Augen hatte, ohne ihm gegenüber zu stehen. Seine kalten Augen jagten selbst mir noch Angst ein.
》Tch....macht euch keine Sorgen. Er ist mein Bruder. Ich werde ihn schon nicht foltern《 gab mein Bruder schließlich zu und ließ den verängstigten Schüler stehen, ehe er sich von allen abwandte. Ich folgte ihm, wenn man das so bezeichnen konnte. Denn eigentlich zerrten seine Fäden mich nur hinter ihm her.
....
》Du machst es mir aber auch niemals leicht, oder?《fragte Liam und sah mich verletzt an.
Wir befanden uns gerade in seinem Zimmer, wobei ich auf einem Stuhl gekettet war. Statt ihm zu antworten, ergriff ich das Wort》Du bist bestimmt total genervt von mir, was? Andauernd musst du den Babysitter für deinen Zwilling machen und wirst alleine durch die Tatsache mein Bruder zu sein, von allen schief angesehen. Jeder Ältere Schüler hasst dich, da du so eine Ähnlichkeit mit dem perversen Spanner von Bruder hast.
Wirklich bemitleidenswert. Selbst der Direktor hält nicht viel von dir. Du bist nur ein Lehrer wie jeder andere auch. Aber soll ich dir was verraten?
Er hat nur Respekt vor dir, da sonst sein Ruf darunter leiden würde. Selbst als er dich zu einem Lehrer gemacht hat, hat er dies nur getan, da er niemand sonst gehabt hat, der den Job übernehmen konnte.
Außerdem weiß ich noch etwas, was Lemalian bestimmt zu gern erfahren würde.
Du hast mit einem deiner Schüler gefickt!!!《
Liam hatte mir die ganze Zeit zugehört und sich möglichst nichts von seinen Gefühlen anmerken lassen. Doch ich kannte ihn zu gut. Er brodelte gerade im Inneren und würde mich am liebsten zum Schweigen bringen.
》Dachtest wohl, dass ich das nicht mitbekommen habe. Immerhin hast du versucht, es vor allen geheim zu halten.
Sag mir.....Wie hat es sich angefühlt? Hat es dir gefallen? Hat er dich gut fühlen lassen? Vielleicht hast du ihn ja auch mal ran gelassen? Hmm. Komm schon, erzähl mir davon. Wie er dich in dein Loch gefickt hat, während du nur an eine Person hast denken können....《
》Hör auf!《schrie Liam plötzlich und sah mich mit tödlichem Blick an.
》Du hast nicht das Recht so über mich zu reden. Deine albernen Versuche mir mit Worten Schmerzen zuzufügen, habe ich ja noch hingenommen. Aber du kannst nicht...ich....ich habe nun mal keine andere Wahl gehabt. Du weißt genau, dass wir das nicht dürfen? 《 schrie Liam und blieb genau vor mir stehen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Ich konnte spüren, dass es ihm schwerfiel, sich unter Kontrolle zu halten. Doch ich wollte es. Ich wollte ihn leiden sehen.
》 Was dürfen wir nicht? Hhmm.
Du darfst als Lehrer einen Schüler ficken, traust dich aber nicht einmal mir die Wahrheit zu sagen!《
》Du willst die Wahrheit!!!!???《
》Ja!《
》Nagut....du kannst sie haben. Derick, du verhältst dich wie ein kleines Kind, versuchst jeden von dir zu stoßen und einen auf neugierig zu machen. In meiner Gegenwart traust du dich aber kaum ein Wort zu sagen, noch mir in die Augen zu sehen. Wie hätte ich da bitteschön ein ordentliches Gespräch anfangen können?
Ich weiß genau, dass du all dies nicht wegen einer solch niederen Emotion wie des Hasses tust. Wenn du also die Wahrheit erfahren willst, dann rücke erst mal selbst mit allem aus? Wieso zur Hölle ignorierst du mich? 《
》 Du weißt genau wieso! Erinnerst Du dich noch an die Zeit, bevor wir hier gelandet sind? In der du dich andauernd mit Weibern amüsiert hast, obwohl ich dir so viele Signale gegeben habe. Ich habe tausend mal versucht, die klarzumachen, wie sehr ich es gehasst habe, dich mit anderen zu sehen. Und als du eines Tages spät in der Nacht heimgekommen bist, habe ich dir von meinen Gefühlen erzählt.
Doch weißt du, was du getan hast?
Du hast mich mit solchem kalten und widerwärtigen Blick angesehen, dass du mir damit das Herz gebrochen hast. Und das schlimmste war, dass du am nächsten Morgen so getan hast, als wäre alles normal. Als hätte ich dir nicht mein Herz zu Füßen gelegt und du es nicht genommen und in lauter Scherben zertrümmert.
Doch das war noch nicht alles. Wie jedes Mal musste ich dich mit deinen "Betthässchen" zusammen sehen. Selbst in der Nacht habe ich keine Erlösung gefunden, da du immer mir irgendeiner Sex hattest.
Die Wände sind nicht gerade dick gewesen und du wusstest, dass ich genau neben dir im Raum geschlafen habe《 erwiderte ich in genauso lauter Stimme und musste dabei meine Tränen zurückhalten. Mit jedem Wort schmerzte mein Herz. Doch nun konnte ich mir alles von der Seele reden, damit ich mit allem abschließen konnte.
》Einmal nur....einmal nur hast du mir die Zuneigung gegeben, nach der ich mich so lange gesehnt habe. Ich weiß nicht, was zwischen dir und Amelie oder wie auch immer ihr Name war, passiert war, doch es war so schlimm, dass du sturzbesoffen nach Hause gekommen bist. Und dieses mal zu meiner Verwunderung alleine.
Was du dann gemacht hast, war grausam und das schlimmste was du mir je angetan hast. Du hast mich geschlagen, so lange bis ich mein Bewusstsein verloren habe. Erst als ich wieder aufgewacht war, hast du mit der Tortur weiter gemacht und bist viel skrupelloser geworden. Du hast mich vergewaltigt und dabei erwürgt. Ich musste dir dabei in die Augen sehen. Sehen wie sehr es dir Spaß gemacht hat, deinen Zwilling leiden zu sehen《 als ich fertig war, konnte ich meine Tränen nicht mehr aufhalten. In jener Nacht hat er mir das Schlimmste und zugleich Beste angetan. Selbst jetzt spüre ich noch seine Hände, die sich um meinen Hals legen und zudrücken.
Und das schlimmste und peinlichste war, dass ich danach nichts anderes wollte, als wieder so grauenhaft behandelt zu werden. Ich wurde immer mehr zu einem kompletten Masochisten, der in seinen Träumen dreckige Fantasien auslebte, für die ich mich jeden Morgen aufs Neue schämen musste.
》Ich wusste nicht...das...das..es..tut mir leid...ich...《 stotterte Liam und wusste nicht mehr, wie er reagieren sollte.
》Es ist schon gut..... Ich wusste, dass du es vergessen hast, aber wollte es mir nicht eingestehen《 schluchzte ich und wandte den Blick ab.
》Es ist jetzt sowieso alles vorbei...nun da du von allem weißt, findest du mich bestimmt noch immer abstoßend und widerlich. Aber hey, hat doch auch was gutes. Nun muss ich mich mehr an dich denken und kann dich genauso behandeln und verletzten, wie du es bei mir getan hast《 gab ich finster zu.
Bevor ich weiter in Selbstmitleid schwelgen konnte, hat sich eine Hand auf meine Wange gelegt.
》Es tut mir leid!, Derick!! Alles...
Ich wollte dich nicht verletzen und das mit dem Schüler, dass war nichts ernstes. Wir haben es nur einmal getan und und anschließend geschworen, es zu vergessen.
Weißt du, ich habe es bereut...als ich ihn unter mir liegen gesehen habe, stellte ich mir dich an seiner Stelle vor. Bei dem Gedanken schämte ich mich. Immerhin ist es nicht normal, so etwas für seinen Zwilling zu empfinden, oder?
Ich dachte, du würdest mich verabscheuen und für immer meiden, also habe ich dich so kalt behandelt und dir nichts gesagt《
Geschockt sah ich meinen Bruder an. Ich konnte....wollte ihm nicht glauben.
Er hat dasselbe empfunden wie Ich?
》 Aber wie....《
Bevor ich weiter denken konnte, hatten sich seine Lippen schon auf meine gelegt.
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HEY, Guys
Zuerst war ich mega unzufrieden mit dem Kapitel, aber nun habe ich es in mein Herz geschlossen. Hoffe, dass es euch genauso geht^-^
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