☆☆☆☆☆☆☆☆Lexian☆☆☆☆☆☆☆

》Du hast es bestimmt schon gemerkt, aber ich sage es zur Sicherheit noch einmal. In dir schlummern gewaltige Mengen an Energie. Anders ausgedrückt, ist deine Gabe eine der mächtigsten auf Erden. Große Kraft bringt aber auch große Verantwortung mit sich und kann dementsprechend schnell zu Chaos sowie Kontrollverlust führen. Wenn du also mal Hilfe brauchst oder nicht mehr weiter weißt, kannst du jeder Zeit mit mir sprechen.

Lemalian hat ebenfalls große Erwartungen in dich. Deine Gabe kann die Welt erheblich verändern und dies meine ich nicht nur auf der Insel, sondern auch außerhalb.Es kommt aber auf dich alleine an, ob diese Kräfte fürs Gute eingesetzt werden oder zum eigenen Vergnügen missbraucht werden.

Deshalb musst du gut auf sie achten und sie bedacht einsetzten. Irgendwann wird die Zeit kommen, in der du mit deiner Gabe sprechen kannst. Sie wird dir noch viel tiefere Ebenen deines Geistes offenbaren, von denen du heute nicht einmal träumen würdest. Du wirst den wahren Wert deiner Gabe also mit der Zeit erkennen. Ich bin mir bewusst, dass das alles im Moment sehr schwer zu verdauen ist, doch ich bitte dich: Versuche es einfach zu verstehen, okay?

Bis die Zeit gekommen ist, an der du deiner Bestimmung folgst, rate ich dir dein Leben zu genießen. Habe Spaß und sei unbekümmert. Suche Freunde und erfahre Liebe. Lebe dein Leben. Denn einigen von uns, konnten diesen Luxus leider nicht erfahren....", sagte mein Lehrer traurig. Ich konnte den Schmerz in seiner Stimme hören. Wie Derick wohl gelebt hat, bevor er hier an die Insel gespült wurde?

"Jedenfalls hoffe ich, dass du dir dein Leben hier auf der Insel nach Belieben gestaltest. Genieße die Tage des Friedens und der Ruhe", meinte Derick noch, bevor er mich entließ.

Ich wusste nicht, was er mit seinen Worten meinte, war mir aber sicher, dass ich es eines Tages verstehen werde. Totzdem bekam ich bei den Worten "Frieden un Ruhe" ein seltsames Gefühl. Als ob etwas an ihnen oder besser gesagt mit ihnen, nicht stimmte. Es war schwer diese Emotion in Worte zu fassen. Jedes Mal wenn ich es versuchte, entgleitete sie mir wieder.

Beinahe als sollte ich die wahre Intension hinter seinen Worten nicht verstehen....noch nicht verstehen. Mit gemischten Gefühlen machte ich mich schließlich auf zum Speisesaal, in dem Kim und Nero schon an einem Tisch saßen und mich zu sich winkten. Sofort schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht und die trüben Gedanken verblaßten, ehe ich mich zu meinen neuen Freunden gesellte.

"Was wollte eigentlich unser Lehrer von dir?", fragte mich Kim mit vollem Mund und weckte erneut den Gedankenprozess, welchen ich zuvor noch verdrängen wollte. Ich stoppte in meiner Bewegung, sah Kim an und meinte: "Ach, nichts wichtiges. Was mich aber viel mehr interessieren würde: Habt ihr euch eigentlich wieder vertragen, nach dem großen Spektakel von vorhin? Oder ist Nero dir immer noch böse?" Sofort blickten mich vier Augen voller Scham an, während ich nur lachte und mich innerlich für diesen schnellen Themawechsel lobte.

Sofort liefen die beiden rot an und rutschen etwas voneinander weg. Ich musste mir bei dem Anblick. Es war immer wieder lustig, die beiden aufzuziehen.

Plötzlich betrat Jorek (Joker) den Speisesaal. Sein Blick huschte durch die Menge und blieb an mir hängen.
Ich verlor mich kurz in seinen Augen.
Wie immer trug er schwarze Kleidung, die ihn finster wirken ließen. Doch dieses Mal schien ihn etwas zu bedrücken. Etwas, was nicht nur ihn oder mich betreffen sollte.
Wenige Minuten später traf nämlich unser Direktor mit den drei Beschützern der Schule, Lucius, Raphael und Damien, ein.