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Kapitel 14 - Kaya

Fang war in seiner Wolfgestalt natürlich viel schneller als Kaya. Aber sie gab trotzdem ihr Bestes und wich geschickt allen möglichen Hindernissen aus.

Fangs Pfoten waren auf dem weichen Waldboden kaum zu hören, aber sie konnte die Blätter rascheln hören, dort wo sein mächtiger Körper darüber sauste. Ein befreiendes Lachen schallte über ihre Lippen. So viel Spaß hatte sie seit langer Zeit nicht mehr empfunden. Ein Blick nach hinten über die Schulter, verriet ihr, dass Fang sie beinahe aufgeholt hatte und wenn sie ehrlich war, hatte er ihr wahrscheinlich extra einen Vorsprung gelassen und ließ sie ihr kleines Wettrennen gewinnen. Sie konnte es nicht fassen, dass sie diesen riesigen Flauschball gestern noch als eine potenzielle Gefahr für sie eingeschätzt hatte.

Fang war nie etwas anderes als nett und zuvorkommend gewesen. Das hatte auch die plötzliche Enthüllung seines Geheimnisses nicht verändert. Er mochte vielleicht ein Raubtier sein, aber ihr gegenüber war er nie etwas anderes als sanft gewesen. Sie schmunzelte bei dem Gedanken daran, wie er die Augen bei ihrer Krauleinheit genüsslich geschlossen hatte. Wäre er eine Katze gewesen, hätte er vermutlich laut geschnurrt. So musste sie sich mit seinem zufriedenen Brummeln zufrieden geben. In diesem Moment hatte ihn außer seinem Äußeren nichts von einem kleinen Schoßhündchen unterschieden. Und Fang hatte dieser Vergleich nicht gefallen, wie sie belustigt festgestellt hatte.

Jetzt merkte sie wie ihre Beine langsam schwerer wurden und sie nicht mehr so schnell trugen und im nächsten Moment fand sie sich Auge in Auge mit dem Waldboden, da Fang die Verzögerung genutzt hatte, um sie gen Boden zu tackeln.

Ein erbärmliches „Uff" zwängte sich zwischen ihren Lippen durch bei dem zusätzlichen Gewicht auf ihrem Rücken. Aber Fang ließ ihr keine Zeit, da stupste er ihr schon seine feuchte Schnauze in den Nacken, als wollte er schreien „Hab' dich!".

Sein Fell kitzelte in ihrem Nacken und sie wandte sich unter ihm, was ihn dazu veranlasste, seine Vorderpfoten von ihrem Rücken zu lassen. Aber er bewegte sich noch nicht vollends von ihr weg. Ein spielerisches Knurren entfuhr seiner Kehle, als er mit den Zähnen sanft am Riemen des Rucksackes zog, den sie immer noch fest im Griff hatte.

„Vergiss es.", zwitscherte Kaya und drehte sich im selben Augenblick unter ihm um, damit sie ihn ansehen konnte, wie er den Kopf sinken ließ, und seine Schnauze wieder in ihre Halskrause steckte, um ihr zu verdeutlichen, dass sie loslassen sollte. Oder zumindest vermutete sie das hinter seiner Geste.

Sie schüttelte als Antwort den Kopf. Fang knurrte erneut, dieses Mal etwas lauter und sie musste bei dem Geräusch unbeabsichtigt zusammengezuckt sein, denn im nächsten Moment spürte sie seine Zunge einmal quer über ihrer Wange.
Darüber erschrocken, riss sie die Augen auf und gefror auf Ort und Stelle. Hatte er sie gerade... abgeschleckt?

Sie lief auf der Stelle wieder rot an und schimpfte sich im selben Augenblick schon selbst dafür. Das dritte Mal in seiner Gegenwart seit gestern. Aber etwas an seiner Art... und der Fakt, dass dieser Wolf nicht bloß ein Tier war, sondern darin auch noch ein gut aussehender junger Mann steckte...
Verflucht. Er hatte sie wirklich abgeschleckt. Und sie starrte ihn seither mit weit aufgerissenen Augen an. Schnell schüttelte sie den Kopf um die Gedanken loszuwerden und Fang ließ ein entschuldigendes Winseln verlauten, bevor er sich vollkommen von ihr löste. Der Rucksack vollkommen vergessen.

Sie hätte schwören können, dass sie in seinen wölfischen Augen so etwas wie Verlegenheit ausmachen konnte. Aber das würde sie wohl nie erfahren. Denn im nächsten Moment eroberte sich Fang seinen Rucksack zurück und lief unbeirrt weiter, als hätten sie sich nicht gerade auf dem matschigen Untergrund gerauft. Schnell setzte sie sich auf und drückte sich hoch um ihm zu folgen.

Die plötzliche Stille war Kaya unangenehm. Sie hatte das Gefühl, sie müsste etwas überspielen. Und normalerweise tat sie das, in dem sie massenhaft redete. Wie ein Wasserfall. Aber Fang konnte ihr in seiner Wolfsgestalt keine Antwort geben, also würde das ein sehr einseitiges Gespräch geben. Und dennoch konnte sie ihre Klappe nicht halten und plapperte darauf los:
„Das war übrigens geschummelt. Erstens. Dein Körperbau ist darauf ausgelegt schnelle Beute zu jagen. Und zweitens. Der Trick mit der Zunge war unfair."

Schon nachdem sie die Worte ausgesprochen hatte, wurde ihr bewusst, wie sie sich anhörten. Betreten sah sie auf den Boden. Aber Fang schien die Aussage überhaupt nicht zu stören. Er streifte bloß spielerisch ihre Seite und schnaubte. Kaya war keine Expertin in seiner Kommunikation, die sich doch in der von Wölfen leicht unterschied, aber sie vermutete, dass das Schnauben halb entrüstet, halb amüsiert klang.

Fang deutete mit der Schnauze gerade aus und sie erkannte in der Ferne eine Hütte, die ihr vorher hier noch nie aufgefallen war. Das musste die Barriere sein, von der er ihr erzählt hatte. Und plötzlich überkam sie wieder eine große Nervosität, die auch Fang sofort gewittert haben musste, denn er zog sich blitzschnell hinter einem Baum zurück und kam in seiner menschlichen Form - und dieses Mal angezogen! - wieder zurück.

„Alles okay?", fragte er und musterte sie besorgt. Seine Stimme klang ganz rau. Wie kurz nach den Aufwachen. Kaya vermutete, dass seine Stimmbänder noch ein wenig brauchten, bis sie sich an die schnelle Verwandlung angepasst hatten.

„Ich bin nur ein wenig nervös. Wie wird das Rudel mich aufnehmen? Wissen sie von mir? Der Prophezeiung? Werden sie etwas von mir erwarten? Ich kann doch nicht-", dann gingen ihre Gedanken in eine ganz andere Richtung, „Wo werde ich schlafen? Was werde ich Essen? Kann ich mich dort irgendwo baden?"
Sie blickte mit angewiderten Gesichtsausdruck an sich herab. Von ihrem kleinen Rennen und dem Sturz in den Dreck, war sie verschwitzt und fühlte sich schmutzig.

Fang riss bei dem Schwall an Fragen überrascht die Augen auf und kam dann einen Schritt auf sie zu. Seine Hand landete beiläufig in einer sanften Geste auf ihrem Arm:
„Kaya. Ganz ruhig. Ich bin immer bei dir. Dir passiert nichts. Das Rudel wird neugierig sein, aber das ist alles. Und keiner erwartet irgendetwas von dir."

Dann fügte er mit einem Schmunzeln dazu: „Und du wirst schon sehen. Wir sind nicht ganz so wild, wie es vielleicht klingen mag. Wir haben uns da draußen eine kleine abgeschottete Zivilisation aufgebaut. Du wirst Baden können und auf keinen Fall lasse ich dich dort verhungern."

Kaya zwang sich selbst zu einem leichten Lächeln, aber sie konnte ihre Nervosität einfach nicht verstecken. Und auch als sie die Hütte passiert hatten, schlug ihr Herz immer noch wie wild gegen ihren Rippenbogen. Fang lief mittlerweile eng neben ihr her und sie hätte nur die Hand leicht ausstrecken müssen, um nach seiner zu greifen, aber irgendetwas hielt sie noch davon ab. Fang mochte ihr seine Vetrauenswürdigkeit bewiesen haben, aber irgendwie ging ihr das alles dann doch noch etwas zu schnell, wenn sie bedachte, was sie gestern erst erfahren hatte.

Ihr Begleiter sprühte neben ihr im Gegensatz zu ihr nur vor unterdrückter Freude sein Rudel wiederzusehen. Diese unverfälschte Freunde stand ihm nur so ins Gesicht geschrieben, als er sie durch eine Lücke im Busch führte und dann stehen blieb, um sich zu ihr herumzudrehen und mit ehrfürchtiger Stimme zu verkünden:
„Willkommen im Herz des Rudels."

Kaya verschlug es bei dem Anblick der breiten Lichtung, die von kleinen Hütten und einfachen Häusern gesäumt war den Atem. Das Licht fiel durch das dichte Blätterdach über ihnen und malte Muster auf den Boden. Man hörte Lachen und ein leises Geflüster von Stimmen, hier und dort einmal ein kleines Winseln. Eine Mutter rief ihre Kleinen mit lauter Stimme zum Essen und es herrschte ein reges Treiben, dass es mit der Innenstadt von Oryon hätte aufnnehmen können. Ein „Wow" voller Ehrfurcht schlich sich über ihre Lippen und Fang drückte neben ihr stolz seine Brust heraus und sah sich mit einem Funkeln in den Augen auf der Lichtung um, als würde er nach jemanden Ausschau halten.

Erst beim zweiten Hinhören konnte sie das Husten und Jammern von den Erkrankten wahrnehmen, die wohl ganz in der Nähe von ihr stationiert worden waren. In Sekundenbruchteilen hatte sich die Lichtung gelehrt und die ganzen Personen, in ihrer Wolfs- und Menschenform waren verschwunden. Dafür wurde das Geflüster lauter und Kaya bemerkte unsichere und teils feindliche Blicke, die sich zwischen den Büschen und hinter Fenstern auf sie richteten. Fang räusperte sich neben ihr und trat einen Schritt auf sie zu.

„Fang.", klang eine überraschte, glockenhelle Stimme an ihre Ohren und dann huschte eine zierliche Frauengestalt auf sie zu, als wollte sie die Arme jeden Moment um Fang schlingen. Kaya musterte die blonden hochgesteckten Haare und das blasse Gesicht mit unverhohlener Neugier und da bemerkte die Fremde auch sie und blieb abrupt in ihrem Vorhaben vor ihnen stehen. Nur eine Blinde hätte nicht gesehen, dass diese junge Wolfgestaltswandlerin ehrliches Interesse an ihrem Begleiter hatte. Die vorher noch weiche Stimme nahm einen unsicheren Unterton an, als sie sie einmal skeptisch von oben bis unten musterte und dann zu Fang sah: „Wer ist das?"

Fang ließ sich von ihrer Haltung nicht beirren. Im Allgemeinen schien er über ihre Erscheinung beinahe enttäuscht - als hätte er auf eine andere Person gewartet, die nicht erschienen war. Seine Stimme war ruhig und gelassen, als er sie ohne Umschweife vorstellte und Kaya nickte und zwang sich zu einem freundlichen und zuvorkommenden Lächeln. Die Frau starrte sie aus ihren waldgrünen Augen nieder. Nur mit Mühe konnte sie bei dem so eindeutigen Besitzanspruch mit den Augen rollen. Was auch immer das zwischen den beiden war, es beruhte scheinbar nicht vollkommen auf Gegenseitigkeit, wie Kaya mit einem Hauch von Genugtuung feststellte.

„Rosa.", nahm Fang jetzt wieder das Wort an sich und die Wölfin blickte ihn sofort wieder an, „Wir wollen zu Timea. Ist sie hier?"

Rosa war also ihr Name. Sie schien die Dringlichkeit aus Fangs Frage richtig aufgenommen zu haben, denn sie nickte schnell und führte sie, nach einem weiteren beiläufigen Seitenblick auf Kaya, über die Lichtung zu einem Haus, dass ganz an den Rand gebaut worden war, aber auf den ersten Blick weitaus imposanter, als die anderen Bauwerke des Rudels aussah. Die gesamte Vorderseite des Hauses war mit Efeuranken verzieht und es sah beinahe aus, als wollte das Efeu die Hütte unter seinen massiven Wurzeln verschlingen.

Ein Wolf schlenderte in aller Gemächlichkeit an ihnen vorbei und blieb bei Fangs Anblick überrascht stehen. Fang hob schmunzelnd seine Hand zur Begrüßung und der Wolf senkte den Kopf, bevor er unbeirrt weiterspazierte.

So viele Eindrücke prasselten auf Kaya ein, während Fang an der kleinen Holztür klopfte und sie auf Einlass von wem auch immer warteten, der in dieser imposanten Hütte hauste. Timea, die Rudelälteste, wie Kaya aus den Erzählungen von Fang und Maeve und dem kurzen Gespräch mit Rosa schloss.

Sie hielt den Atem an, als die Tür plötzlich aufsprang und den Blick auf einen abgedunkelten Flur freigab. Ihr entging auch nicht, wie sich Fangs Schultern beinahe sofort versteiften und er - ähnlich wie sie - einmal tief einatmete, bevor er den Flur betrat und Kaya bedeutete ihr zu folgen. Rosa, die immer noch hinter ihnen stand, winkte er beiläufig in einer Verabschiedung zu und Kaya beobachtete, wie Schmerz und Enttäuschung über die Gesichtszüge der Blondine huschten, bevor die Haustür hinter ihnen ins Schloss fiel.

„Fang Aarling.", brummelte eine tiefe Stimme irgendwo am Ende des Flurs und Kaya musste sich zur Seite wenden, um an Fangs stattlicher Statur vorbeischielen zu können. Sie erblickte eine ältere Dame, die sich auf einen Stock stützte und ihren Freund neugierig musterte, bevor sie einmal tief einatmete und sich ihre Augen zu klären begannen. Kaya wusste instinktiv, dass sie sich von dem gebrechlichen Körperbau der Frau nicht verblenden lassen durfte. Ihre gesamte Haltung und Aufmerksamkeit sprach von einer Stärke, für die Kaya keine Worte zu finden vermochte.

„Timea.", murmelte Fang und neigte in einem Anzeichen aus Respekt den Kopf. In diesem Moment trafen Timeas helle Augen auf ihre Braunen und die Älteste richtete sich in ihrer gesamten Körpergröße auf, als sie Fang schimpfte: „Jetzt versteck doch nicht das junge Mädchen vor mir! Husch, husch! Deine breiten Schultern sind im Weg!"

Kaya versteifte sich, als Fang seufzend einen Schritt zur Seite tat. Plötzlich fehlte ihr seine Deckung und sie griff in einem Anflug von plötzlicher Nervosität geistesabwesend doch noch nach seiner Hand. Ob Fang davon überrascht war, konnte sie nicht ausmachen, aber er gab ihrer vor Angst schwitzigen Hand einen sanften, aber bestimmten Händedruck und zog seine Hand nicht mal zurück, als Timea eine graue Augenbraue hochzog. Und dafür war sie ihm unendlich dankbar.
Sie benötigte hier den Halt einer wenigsten ein bisschen vertrauten Person. In dieser fremden Welt.

Timea musterte sie jetzt eingehend und dann blieb ihr Blick ein weiteres Mal an ihrem Gesicht hängen und die Älteste riss konfus die Augen auf.
Fang drückte erneut ihre Hand und sie war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob er ihre Hand nur ihr zur Liebe hielt oder ob er den Halt genauso sehr brauchte, wie sie.

„Selene, mein Kind.", hauchte die Älteste ehrfürchtig und ließ ihren Stock in einem lauten Scheppern auf den Boden fallen, bevor sie neben ihm mit zittrigen Beinen in die Knie ging und den Kopf in einer Verbeugung gen Boden richtete.

Fang zog neben ihr erschrocken die Luft ein und Kaya konnte nur auf diese mächtige Frau, die vor ihr kniete, starren und die Stirn runzeln.

***
A/N: Uh oh. Damit hat wohl niemand von den Dreien gerechnet. 🤭🤯

Ich bin derzeit am Überlegen, ob ich noch einige Bonuskapitel schreiben soll, die eine andere POV beleuchten. Ich hätte da auch schon einen winzigen Schimmer von einer Idee für Lili und auch für Rosa. Würde euch so etwas interessieren?

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