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Kapitel 1 - Fang

Der beißend kalte Wind schlug wie Peitschen gegen Fangs Schnauze und trieb ihm die Tränen in die Augen. Sein dichtes Winterfell isolierte seinen Körper zwar gut gegen den nackten Tod, der ihn bei diesen harschen Temperaturen sonst erwarten würde, aber seine Verletzung schwächte seinen sonst so robusten Wolfskörper immens. Der Schnee färbte sich bereits rot unter seinen Pfoten, da das Blut ungehindert durch die Wunde auf den weißen Untergrund tropfte und er war sich sicher, dass er jeden Moment zusammenbrechen würde. Der Schmerz in seinem Hinterlauf, der dazu führte, dass er ihn lahm hinter sich her ziehen musste, war unerträglich. Aber es war nicht mehr weit bis zur Lichtung seines Rudels und er musste weiter, damit er die Bisswunde von der Heilerin des Rudels inspizieren lassen konnte. Eine unversorgte Wunde wie diese konnte zu schweren Folgen führen. Aber auch versorgt würde sie ihn eine ganze Weile quälen und in seinen Handlungen einschränken. Er wäre nur ein weiterer Jäger des Rudels, der ausfallen würde und dafür sorgen würde, dass das ohnehin geschwächte Rudel mit noch weniger Nahrung zurechtkommen musste.

Er hätte es besser wissen müssen, als er heute Morgen auf seiner Jagd leichtsinnig die Grenze ihres Territoriums überschritten hatte. Aber der Hunger hatte ihn stetig vorangetrieben, als er nur weniger Meter vor ihm einen Hasen entdeckt hatte. Die Nahrung im Rudel wurde langsam knapp und der Winter fühlte sich endlos lang an. Die ersten Spuren des harten Winters waren bereits bei einigen der stärkeren Jäger zu erkennen. Eric Hunt hatte einiges an Muskelkraft abgebaut, weil er seine Nahrungsration immerzu an seine schwangere Gefährtin Ever abgab. Die Welpen seiner eigenen Schwester waren schmächtig und kämpften in dem frostigen Wetter ums Überleben. Das Rudel hatte zu Kämpfen und jede Beute, die sie auf der Jagd erlegen konnten, war bedeutsam. Gerade in einem so harten Winter, wie diesem.

Die Grenze trennte ihr Territorium von dem des Berg-Rudels. Den Erzählungen der Älteren nach, gehörten die Rudel einmal zusammen, bevor ein großer Krieg um Nahrung und Territorium ausbrach und das Rudel entzweite. Er selbst kannte diese Zeit schon nicht mehr, aber seine Mutter hatte häufig Geschichten aus dieser Zeit erzählt, bevor sie an einer schweren Krankheit erlag, die selbst die Heilerin nicht beheben konnte. Ihr Gesicht hatte dabei immer schmerzvolle Züge angenommen, weil sie ihren Vater in einem der dort stattgefundenen Kämpfe verloren hatten. Es war also kein Wunder, dass er nach seinem Bruch der Regeln, die im Wald herrschten, von einem fremden Wolf angefallen und verscheucht worden war. Es war ein gewaltvoller und auch blutiger Kampf geworden und er hatte Glück, dass seine Reaktionsgeschwindigkeit, die des anderen Wolfes, übertraf. Als er ihn am Hinterlauf gepackt hatte, hatte er seine Chance gesehen und seinen Körper mit einem kräftigen Ruck herumgerissen und seine Zähne in den Nacken des Fremden gegraben, bis er losließ. Der schnelle Ruck hatte die klaffende Wunde an seinem Hinterlauf zur Folge, aber er blieb weiterhin verschont und musste keine weiteren Verletzungen oder gar den Tod fürchten. Der andere Wolf blieb knurrend und nach ihm schnappend zurück – wüste Beleidigungen verließen seine verächtlich zurückgezogenen Lefzen – und er würde lügen, wenn er behauptete, dass es ihn nicht ein wenig mit Genugtuung erfüllte, wenn er daran zurückdachte, wie er ebenfalls schnaubend und verletzt kehrtmachte, um zu seinem Rudel zurückzukehren. Dass diese Begegnung noch weitreichende Folgen für sein Rudel mit sich ziehen könnte, war nicht zu leugnen, aber darum wollte er sich lieber keine weiteren Gedanken machen. Zuerst musste er einmal zurück zur Lichtung. Und das ohne den Hasen, der ihn so weit ans Ende des Territoriums getrieben hatte. Das könnte seinem hohen Ansehen im Rudel gewaltig schaden. Niemand würde glauben, dass Fang an einem einzigen Tag so viele Anfängerfehler unterlaufen waren. Dabei war er doch so gut ausgebildet worden und hatte auch das jährliche Jagdritual, das einen pubertierenden Rüden zum Jäger machte, mit großem Abstand gegenüber seinen Brüdern im Rudel gewonnen, als er mit der erlegten Hirschkuh zurückgekehrt war.

Als er die Lichtung unter schweren Anstrengungen schlussendlich erreichte, gab sein Körper nach und sackte kraftlos zusammen. Um ihn herum nahm er das laute Aufjaulen seiner erschrockenen Rudelgefährten wahr, dann war es eine ganze Weile still um ihn herum und er konnte endlich seine Augen schließen und dem dichten Nebel hinter seinem trüben Sichtfeld nachgeben.

★★★

Es war viel zu hell. Sein Kopf dröhnte. Und seine Ohren klingelten. Und als er die Augen öffnete und müde versuchte, sein verschwommenes Sichtfeld wegzublinzeln, schob sich das besorgte Gesicht seiner Schwester Zena vor seine Augen. Ihre Augen waren rot und geschwollen und zwischen ihren Augenbrauen hatte sich eine tiefe Sorgenfalte eingegraben. Er wollte gerade anfangen etwas zu ihr zu sagen, aber aus seinem Mund kam nichts weiter als ein schwaches Gurgeln. Irgendwann während seiner Ohnmacht, musste sein Körper sich dazu entschieden haben, sich in seine menschliche Form zurück zu verwandeln. Das war ihm spätestens dann bewusst, als eine Brise frischer Winterluft über ihn fegte und es ihn am ganzen Körper erschütterte. Ihm fehlte sein Winterfell. Und er war noch zu geschwächt und benommen, um sich zurück in einen Wolf zu verwandeln. Die Heilerin ihres Rudels musste ihn außerdem mit einigen Mohnkernen lahmgelegt haben, denn von seinen Schmerzen im Bein merkte er kaum etwas.

„Verdammt, Fang. Was machst du nur für Sachen?", fluchte Zena und strich ihm eine schweißnasse Strähne seines dunklen Haares aus der Stirn. Fang zuckte mit den Schultern. Was sollte er auch groß sagen? Er war auf der Jagd leichtsinnig geworden und das war ihm zum Verhängnis geworden. Sie würde enttäuscht den Kopf schütteln, denn ihren gewohnten geschwisterlichen Klaps konnte sie ihm in seinem derzeitigen Zustand nicht verpassen. Sie würde sein Verhalten später korrigieren, dem war er sich sicher.

„Hase.", war das einzige, was er aus seinem ausgedörrten Mund hervorbrachte, aber es schien nicht das zu sein, was Zena hören wollte, denn sie schüttelte vehement den Kopf und die Falte zwischen ihren Augenbrauen wurde tiefer. Sie sah enttäuscht aus. Genervt. Wütend. Vielleicht würde sie doch gleich ausholen und ihn maßfertigen. Aber ihr dürrer Arm blieb dort wo er war und sie musterte ihn nur unnachlässig mit diesem ernüchterndem Blick.

Aus dem Augenwinkel sah Fang, wie die Tür zur Hütte, in der er gerade lag, aufsprang und die Heilerin seines Rudels, Rosa, den Raum betritt. Sie trat ohne Zögern auf das notdürftige Bett zu, auf dem er sich befand und warf einen sorgfältigen Blick auf seine Wunde, bevor sie sich an Zena richtete, ohne ihn auch nur mit einem einzigen Blick zu bedenken.

„Er wird wieder.", sagte sie, aber ihre Stimme klang desinteressiert, „In ein oder zwei Tagen ist er wieder ganz der Alte und kann der Prophezeiung nachkommen."

Zena nickte verständnisvoll und in seinem Kopf überschlugen sich die Worte immer wieder, aber sie ergaben keinen Sinn. Sein Schädel brummte von dem Mittel, dass Rosa ihm eingeflößt haben musste. Es gab keine Prophezeiung. Jedenfalls keine Neue, von der er wusste. Außerdem verstand er Rosas plötzliche Abneigung ihm gegenüber nicht ganz. Zuvor war sie immer äußerst nett und hilfreich gewesen. Hatte ihn nach langen Jagd- oder Patrouilleausflügen heimlich mit einer schmerzlindernden Salbe versorgt, die seinen Brüdern untersagt worden war. Eigentlich hätte man meinen müssen, er war bisher immer Rosas Liebling gewesen. Fang hatte allerdings nicht das Interesse daran gehabt nach dem Grund des Verhaltens zu fragen. Er hatte die Sonderbehandlung der jungen Heilerin schweigend genossen und sich auf seine Aufgaben im Rudel konzentriert.

„Ich lasse hier noch etwas von dem Tee da. Der lindert die Schmerzen. Ich schicke Timea später vorbei, wenn er ein wenig geschlafen hat. Dann kann sie ihm alles erklären."

„Welche Prophezeiung?", krächzte er schließlich doch, aber Zena wich seinem Blick aus und Rosa wandte sich bereits wieder zum Gehen. Sie verließ den Raum, ohne auch nur ein Wort mit ihm selbst gesprochen zu haben. So mürrisch hatte er sie schon lange nicht mehr erlebt. Aber er vermutete, dass er mit seiner Leichtsinnigkeit ihre kalte Schulter ein wenig verdient hatte. Rosa war nicht bekannt dafür die Leichtsinnigkeit einiger Schwachköpfe des Rudels auf die leichte Schulter zu nehmen. Eric hatte sie sogar einmal die Versorgung für einen Tag abgesprochen, nach dem der sich beim Raufen mit einem anderen Jäger die Pfote geprellt hatte. „Dein eigener Verdienst!", hatte sie gegrollt und Eric zu seiner Unterkunft zurückhumpeln lassen. Dagegen war er noch gut weggekommen.

„Zena?", knurrte er nun frustriert und versuchte wiederholt den Augenkontakt zu seiner Schwester herzustellen, aber es war vergeblich. Sie wollte nicht reden und schüttelte ebenfalls nur stumm den Kopf, bevor auch sie sich mit Tränen in den Augen von ihm abwandte und den Raum mit schnellen Schritten verließ.

Und dann war er allein mit seinen Gedanken, die sich einfach nicht beruhigen wollten und seinem dröhnenden Schädel.

***
A/N: Hi! Der erste Blick ins Innere des Rudels~ und das vermutlich kürzeste Kapitel der gesamten Geschichte!

Nächstes Kapitel kommt am Montag. Dann dürft ihr auch Kaya kennenlernen.

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