Kapitel 1.
Der Wecker klingelte. Das tat er zu Wendys Bedauern ziemlich oft in letzter Zeit. Mühselig quälte sie sich aus dem Bett und schaute durch ihr Fenster in den noch tau frischen Morgen, wen sie sich auf die Zehenspitzen stellte konnte sie die Straße ganz tief unter sich sehen. Nebel türmte sich zwischen den Mülltonnen und eine Katze schlich durch die enge Seitengasse, Wendy musste lächeln, Straßenkatzen gab es in dieser Stadt überall und in allen Farben und Größen. Sie zog sich schnell ihren wärmsten Pullover über und schlich so leise es ging in die Küche, ihre Mutter sollte nicht durch morgentlichen Krach geweckt werden. Ein kurzer Blick zur Küchenuhr, noch 10 Minuten ehe sie los musste, schnell noch ein Brötchen schnappen und die Schultasche über die Schulter werfen und los gings. Sie rannte die 79 Treppenstufe runter bis ins Erdgeschoss, dann auf die feuchtkalte Straße die wie immer an einem Mittwochmorgen verlassen vor ihr lag. Neben ihr in der Mülltonne des 8 Stöckigen Hochhauses klapperte es, der Deckel der Mülltonne flog beiseite und eine dicke Ratte lief vor Wendy über den bröckligen Asphalt ,zurück in ein klaffendes Loch am Bürgersteig der in die Kanalisation führte. Wendy war bleich im Gesicht geworden und war sogar einen Schritt zurück gewichen, sie mochte diese Nagetiere die unter ihrer Stadt wohnten und sich im Schatten der Abwässer verborgen hielten nicht. Sie hatte der Ratte einen Moment zu lange nachgesehen, denn, als sie 3 Blocks weiter an ihre Bushaltestelle kam, war der Bus ohne sie abgefahren. Entsetzt sah sie die immer noch neblige Straße entlang, ganz am Ende sah sie einen immer kleiner werdenden rot schwarzen Fleck der ihr Bus sein musste, ohne noch einen Moment zu zögern rannte sie los. Natürlich war ihr klar dass sie diesen Bus nie würde erreichen können, aber wen sie es nicht versuchen würde, würde die Schulleitung ihr Fehlen sicher nicht akzeptieren. 6 Blocks rannte Wendy dem Bus nach, irgendwann verschwand er um eine Ecke und sie hatte keine Ahnung wo sie grade war, natürlich hatte sie die Straßen alle ziemlich gut, aber der dichte Nebel machte es ihr fast unmöglich zu sagen wo sie grade war. Sie biss sich auf die Lippe ,drehte sich einmal um sich selbst und stapfte durch den Nebel zurück in die Richtung aus der sie glaubte gekommen zu sein. Sie ging immer weiter bis sie das nagende Gefühl überkam das sie schon längst hätte wieder Zuhause sein müssen, dazu gesellte sich einige Minuten später das unheimliche Kribbeln im Nacken und das Gefühl beobachtet zu werden. Hektisch drehte sie ihren Kopf in alle Richtungen, doch außer verschwommenen Nebelkonturen konnte sie niemand anderes sehen. Sie glaubte aus den Augenwinkeln eine Bewegung war zu nehmen, dann ein leises Klappern, das leise Geräusch von einem atmendem Wesen, Wendy drehte sich in irgendeine Richtung und fing an zu laufen. Als sie schon fast nicht mehr konnte traf sie etwas hart an der Schulter, sie schrie kurz auf und versuchte in dem Nebel zu erkennen was geschehen war. Vor ihr ragte eine Feuerleiter empor, erleichtert stellte sie fest das sie gegen eben diese gelaufen war, plötzlich wurde ihr klar das ihr Hochhaus in der näheren Umgebung das einzige mit einer Feuerleiter war. Rasch sprang sie die ersten Stufen hoch und als sie schätzte das sie ungefähr im 5 Stock war späte sie durch ein Fenster und musste lächeln, es war wirklich ihr Zimmer. Sie konnte ihr Glück kaum fassen, plötzlich hörte sie ein Bellen von unten, erschrocken klammerte sie sich am Geländer fest und lugte nach unten in die bedrohliche Nebelmasse, sie konnte den Boden kaum sehen, aber 2 Schemen schienen sich dort am Fuß ihres Hochhauses zu umkreisen. Der eine war deutlich größer als der andere, aber er schien nicht weniger bedrohlich, die Schemen näherten sich einander und plötzlich fingen sie an sich zu verkeilen und fürchterliche Geräusche drangen zu Wendy empor. Fauchen und Bellen und Bellen und Fauchen. Erschrocken merkte sie das die beiden Schemen ein Hund, groß und breit, und eine Katze, viel kleiner, aber flink und wendig, waren. Ohne an ihre eigene Sicherheit zu denken stieg sie die Stufen wieder runter, so schnell sie konnte, beinahe währe sie dabei gestürzt. Als sie wieder unten war griff sie nach einem Mülltonnen Deckel und warf ihm den Hund vor die Füße, das laute Klappern erschreckte ihn so sehr das er von der Katze runter sprang und schleunigst das Weite suchte. Wendy kniete sich neben die Katze die auf dem kalten Boden auf der Seite lag, an ihrer Seite quoll Blut aus einer tiefen Wunde, aber sie schien noch zu atmen. Ganz vorsichtig zog sich Wendy ihren Pullover aus und war heilfroh das sie noch ihr T shirt an hatte, sanft versuchte sie das verwundete Tier in ihren Pullover zusammen zu rollen. Der Katze schien das allerdings nicht besonders zu gefallen, sie versuchte Wendy mit ihren Krallen eine zu tazeln, war aber zu schwach dazu, also ließ sie sich lieber von ihr über die Leiter in den 5 Stock tragen und auf Wendys Bett legen. Als sie vorsichtig das Fell mit einem nassen Lappen säuberte fauchte die Katze und versuchte sie in die Finger zu beißen doch Wendy strich ihr nur beruhigend übers silbrig graue Fell das viele schwarze Streifen aufwies. "Keine Sorge, du wirst wieder gesund!" flüsterte Wendy, auch wen sie sich da nicht so sicher war, nach einigen Minuten schoss die Katze die Augen und ihr Atem wurde immer ruhiger. Da die Katze auf ihrem Bett eingeschlafen war und Wendy sie nicht wecken wollte legte sie leise ihre Decke auf den Boden und kuschelte sich dort ein, sie war müde, auch, oder besonders, weil es erst gegen 8 Uhr früh war.
Als Wendy aufwachte hatte sie ein furchtbares Ziehen im Nacken, plötzlich fiel ihr alles wieder ein und blitzschnell richtete sie sich auf und lugte über ihre Bettkante. Die Katze war verschwunden, Wendy schaute unter ihr Bett, auf den Schreibtisch und überall sonst noch nach, aber die verwundete Katze war und blieb verschwunden. Nachdenklich kratzte sich Wendy am Kopf, mit einer Bisswunde konnte die Katze doch nicht einfach auf und davon, oder?! Das Fenster war die ganze Zeit nur angelehnt gewesen, sie hätte also hinaus springen können. Wendy blickte aus dem Fenster, das Sonnenlicht hatte die meist in Schatten liegende Gase unter ihr noch nicht erreicht, aber wenigstens war der Nebel verschwunden. Trotzdem war nirgends die Katze zu sehen und Wendy machte sich Sorgen dass sie vielleicht überfahren wurde, es war zwar dumm, weil es nicht mal ihre Katze war, aber trotzdem wollte Wendy nicht aufgeben ohne vorher nach ihr gesucht zu haben. Also schnappte Wendy sich ihre Tasche und rannte in die Küche, dabei vergaß sie aber leise zu sein und eine Tür, die meistens geschlossen war flog krachend auf. "Was ist den das für ein Lärm?!" nuschelte eine Frau mit langen schlaffen Haaren und verschlafenem Gesicht. "Tut mir leid, Mum!" flüsterte Wendy, sie ahnte was gleich kommen würde, die Frau blinzelte einige Male und warf dan einen schnellen Blick zur Uhr, ihre Mine wurde härter. "Wieso bist du nicht in der Schule?" fragte sie scharf und setzte sich an den Tisch, Wendy sah verlegen auf den Boden. "Ich hab den Bus verpasst..." nuschelte sie noch leiser als zuvor, ihre Mutter sah sie kopfschüttelnd an. "Und wieso hast du dan nicht auf den nächsten gewartet?" Wendy wurde rot und traute sich immer noch nicht zu ihrer Mutter zu sehen. "Überall war dichter Nebel und ich hab mich verlaufen..." Das Seufzen das ihre Mutter hören ließ war voller Enttäuschung und auch Schuldgebend. "Nur weil du die Anderen in der Schule nicht magst ist das kein Grund die Schule zu schwänzen!" sagte sie ernst, Wendy sah sie an. "Ich hab doch gesagt das ich mich verirrt habe und dan habe ich einen Hund mit einer Katze kämpfen sehen und die Katze war verwundet und ich..." "Schluss jetzt!" unterbrach ihre Mutter sie zornig. "Aber..." "Nein, kein aber, das du nicht zur Schule willst kann ich ja noch verstehen, aber mich anzulügen..." sie schüttelte den Kopf, stand wieder auf und ging wortlos zurück in ihr Zimmer, verzweifelt und wütend zugleich sah Wendy ihr nach, sie hatte erwartet das ihre Mutter ihr etwas mehr vertraute, aber sie hatte sich anscheinend geirrt. Als sie aus der Tür trat schlug sie die Tür so laut es ging zu und rannte dann die Treppen runter damit ihre Mutter sie nicht mehr erwischte. Türenzuschlagen ging nämlich überhaupt nicht, wen es nach ihr ginge, auf der Straße war es nun um einiges lebendiger: einige Leute gingen vorbei und andere führten ihr Hunde aus und wieder andere öffneten grade die umstehenden Läden. Beim Fischhändler hielt Wendy kurz inne und kaufte sich von dem Rest ihres Geldes das sie hatte etwas Fisch, falls sie die Katze doch finden würde hatte sie sicher Hunger.
Stundenlang streifte sie durch Parks und Gassen, aber ohne Erfolg, die Katze schien wie vom Erdboden verschluckt, dafür tauchten aber an jeder Ecke Straßenkatzen oder Freigänger auf und Wendy fühlte sich von ihnen Verfolgt. Wen sie sich umdrehte saß jedesmal eine Katze auf einem tief stehendem Dach, lag auf einer Mauer oder saß einfach nur da und beobachtete die Umgebung, dabei sahen sie sie nie direkt an, aber trotzdem wusste Wendy das sie sie wahr nahmen. Irgendwann setzte sie sich dann auf eine Bank, ihre Füße taten weh und der Fisch roch ziemlich streng, sie saß kaum eine Minute als eine kleine Katze in schwarz neben ihr auf die Bank sprang und die Tüte in der der Fisch war neugierig beschnuffelte. Wendy musste lächeln als die schwarze Katze versuchte mit der Pfote an den Inhalt der Tasche zu kommen, sie nahm die Tüte auf ihren Schoß, holte den Fisch heraus und hielt ihn der kleinen Katze hin. Misstrauisch beschnupperte sie ihn und biss dan gierig hinein, Wendy sah der Katze zu wie sie den Fisch in wenigen Minuten gänzlich verspeiste, dabei fiel ihr auf das die Katze nicht komplett schwarz war, unter dem Halt hatte sie einen weißen Fleck. Es sah fast so aus als würde sie einen Anzug tragen, geistesabwesend strich sie der Katze durchs Fell welches sich sträubte und im nächsten Moment war sie schau schon auf und davon, zwischen einigen Büschen verschwunden. "Anscheinend schrecke ich alle Katzen ab..." murmelte Wendy und rieb sich die Hände, es war ziemlich frisch, der Frühling ließ noch auf sich warten und der Frost wollte einfach nicht verschwinden. Sie hauchte sie in die holen Hände und machten sich dann wieder auf den Weg, zurück zu ihrem Hochhaus, sie würde die verletzte Katze wohl nicht mehr wiedersehen, sie hoffte nur das sie es vielleicht bis zu ihrem Menschen geschafft hatte.
PS: An der Seite ist ein Trailer zu einem wirklich süßem Katzenfilm, ich liebe ihn wirklich :) Also den Film
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