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PART 01, sein land

🅺🅰🆁🅼🅰

Juni 2023
Ost Sibirien

Ein leises, kaum wahrzunehmendes Knacken im Unterholz erregte seine Aufmerksamkeit.

Er behielt die Augen geschlossen, die rechte Hand ruhte schwer auf seiner Brust. Das graue T-Shirt klebte schweißnass an seiner Haut. Die dicke Decke war zerwühlt und halb bei Seite geschoben worden, er hatte sich viel herumgewälzt im Schlaf. Albträume jagten ihn von der Abenddämmerung bis hin zum Morgengrauen. Die eigene Hitze trieb in beinahe in den Wahnsinn.

Unruhe breitete sich in ihm aus, doch lag er still. Seine verschärften, hochsensiblen Sinne waren manchmal mehr Fluch als Segen. Das brechen der kleinen Äste auf dem trockenen Waldboden hallte wie ein Echo zu ihm wider und vertrieb auch das letzte bisschen Müdigkeit aus seinem ruhenden Körper.

Sergei öffnete die Augen, goldene Ringe leuchten wie Bernstein in der Dunkelheit. Er konnte nicht weiterschlafen. Nicht solange er nicht wusste, wer oder was seinen Schlaf bewusst störte.

Schnaubend schlug er die restliche Decke von seinen Beinen und erhob sich von dem Bett, welches im hinteren Bereich seines kleinen Heims Platz gefunden hatte. Die vielen Fenster gaben freien Blick auf den endlosen tintenschwarzen Sternenhimmel.

Es war eine klare Nacht, keine Wolken hingen über dem Wald und der Steppe. Der Halbmond leuchtete hell über den Baumwipfeln und tauchte sie in ein eiskaltes Silber.

Ein kühler Luftzug wehte ihm entgegen als er die Tür nach draußen aufschob. Barfuß trat er ins Freie, der Boden war voller Tannennadeln, die wie ein dicker weicher Teppich den weiten Waldboden überzogen. Der Nachtwind rauschte um die Bäume, sang ein leises Schlaflied für die Bewohner des Waldes.

Er blieb stehen und lauschte. In weiter Ferne konnte er die Büffelherde auf der Steppe erahnen, ihre Hufe hallten dumpf auf der Erde wieder. Er hörte den Schneeleopard durch die Büsche schleichen, er hatte ihn schon als Junges durch diese Wälder streifen hören.

Alles schien wie immer, der Wald schlief, die Tiere ruhten, doch etwas war anders. Da war noch etwas. Oder jemand. Etwas was vorher noch nicht da gewesen war. Schritte auf dem Waldboden, Schritte die diesen Boden noch nie zuvor betreten hatten.

Sie klangen fremd und hatten auf seinem Land definitiv nichts zu suchen. Genervt biss er die Zähne zusammen. Das fehlte ihm gerade noch. Ein Fremder, der seine Ruhe störte und ihm in seinem Versteck aufgespürt hatte. Es würde wohl niemals ein Tag oder eine Nacht vergehen, in der er endlich einmal Frieden bekommen könnte.

Mit bloßen Füßen und mit nicht mehr als einer lockeren Schlafhose und einem T-Shirt am Leib, lief er geradewegs in den düsteren Wald hinein, entschlossen den Ruhestörer ausfindig zu machen und ihn wieder dorthin zu schicken, wo er hergekommen war.

Der raue Wind wehte zwischen den Stämmen umher, kühlte ihn ab und trocknete den Nachtschweiß auf seiner erhitzen Haut. Er wurde schneller, rannte flink und beinahe lautlos zwischen den Bäumen umher. Ein Fremder und doch seltsamerweise Vertrauter Geruch hing jetzt in der Luft, vom Wind getragen legte er sich wie schwerer Nebel über die nahe Umgebung.

Sergei wurde mit einem Mal langsamer und fing sich im Rausch an einem Baum ab. Er war jetzt in der Nähe eines Weges, der sich durch den Großteil des Waldgebietes zog. Auf diesem Weg, wenn man ihm weit genug folgte, konnte man nah an seine Hütte herankommen.

Er griff nach einem stabilen Ast über ihm und zog sich mit Leichtigkeit daran hoch. Wie dafür geschaffen erklomm er den riesigen Baum innerhalb von Sekunden. Mit vielen schnellen Griffen zog er sich an den Ästen nach oben, ohne viel Kraft dabei aufwenden zu müssen.

Auf der richtigen Höhe, etwa 12 Meter über dem Waldboden, hielt er an und hockte sich auf einen massiven Ast, mit dem rechten Arm stützte er sich am Stamm. Von dort aus konnte er ein großes Gebiet überblicken, bei Nacht war es zwar etwa schwerer alles zu sehen, aber seine extrem verschärften Sinne erlaubten ihm auch bei völliger Dunkelheit durch klare Sicht den Überblick zu behalten.

Auf dem Weg, der die übersehbare Fläche durchzog, konnte er eine Gestalt erkennen, eine Person, die mit langsamen Schritten die Anhöhe bestieg. Sie wirkte träge und erschöpft, als wäre sie ewig gelaufen und jetzt am Ende ihrer Kräfte. Vielleicht auch vor etwas davongelaufen, doch er konnte weit und breit kein anderes fremdes Lebewesen erspähen.

Sacht ließ er sich von dem Ast gleiten, auf dem er gehockt hatte, stieg den Baum eilig herab und landete still auf dem grasbewachsenen Boden.

Mit bedacht und Vorsicht näherte er sich mit leichten Schritten dem staubigen Weg. Der fremden Person immer näher kommend, jene wusste noch nichts von ihrem Glück, bis er plötzlich genau vor ihr stand. Sie hatte ihn nicht bemerkt.

Geräuschlos war er aus dem nichts aufgetaucht und hielt jetzt auf der Mitte des Pfades. Regungslos standen die beiden Schatten im seichten Wind.

Er sah in ein Paar dunkelbrauner Rehaugen, ihm nur zu bekannt, Erschöpfung und Angst blickten ihm entgegen. Die Frau war furchtbar blass im Gesicht und hielt sich nur unter großer Anstrengung auf den Beinen. Ihre rechte Hand an die linke Seite gepresst. Eine dunkle Flüssigkeit tränkte ihren hellblauen Pullover. Getrocknete Rinnsale zogen ihre Wege über ihre zitternden Hände. Wie die Wurzeln unter ihren Füßen die Erde.

Die Dunkelheit griff nach ihr und zog sie grob in ihre Arme.

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