7. Kapitel
Odin ging angespannt in seinem Gemach auf und ab. Der Grund? Eine junge Göttin, die sich in seiner Obhut befand. Lorane Nygård. Das etwas merkwürdig an ihr war merkte man sofort, allein ihre Anwesenheit war beängstigend. Denn sie war mächtig, auf welche Art genau, wusste er nicht, aber das sie Macht besaß war kaum zu übersehen. Sie war also keine gewöhnliche Göttin, aber was genau machte sie besonders? Wer sagte das sie überhaupt was gutes im Sinn hatte?
Der Allvater war äußerst beunruhigt. Er war zwar sehr Weise, aber er wusste dennoch nicht alles und genau das machte ihm Angst.
Er nahm ein leises klopfen war. Es war viel zu zaghaft für eine Wache oder einen seiner Söhne also konnte es nur eine Person sein. >Frigga, tritt doch ein.< Die Tür öffnete sich und seine Gemahlin trat ein. >Odin, du scheinst besorgt zu sein. Was ist los? Liegt es an der jungen Frau?<, fragte seine Frau ruhig, aber mit einem besorgten Unterton. >Ja, in der Tat. Sie ist merkwürdig auf mehreren Ebenen und das bereitet mir Sorgen. Wer kann mir versichern das sie mit guten Absichten kommt? Der einzige Grund weshalb sie hier bleiben darf ist, weil du es willst. Also sag mir, weshalb?< >Ich verstehe deine Sorgen, aber als ich sie fand war sie verletzt und sie brauchte Hilfe...< >Ja, aber es kann auch gut sein, dass sie aus einem guten Grund verletzt wurde und vielleicht hätte sie einfach sterben sollen.< Unterbrach er Frigga. >Ja, gut möglich. Aber sie brauchte Hilfe und ich gab sie ihr. Und der andere Grund, warum ich glaube das es die richtige Entscheidung war sie zu behandeln ist, dass sie eher aussah als wäre sie vor etwas davon gelaufen. So als wäre sie die Gejagte. Ich denke nicht dass sie was im Schilde führt. Lass ihr die Chance sich zu beweisen<, sagte Frigga mit sehr fester Stimme, sie war sehr überzeugt und wenn sie so sprach konnte man ihr nur schwer wieder etwas ausreden. >Ich hoffe du hast Recht. Doch sie hatte dich, sowie mich, am Anfang belogen und ich denke sie verheimlicht noch viel mehr und das dulde ich nicht. Mir reicht ein Gott der Lügen.< >Lass Loki aus dem Spiel, aber du hast Recht. Es ist schon sehr merkwürdig dass Heimdall sie erst vor ca. 100 Jahren, nach seinen Angaben, in einer der neun Welten bemerkt hat. Wo war sie vorher? Ich denke ich frage sie morgen.
Es ist bereits sehr spät und auch der König braucht Schlaf. Wir sehen uns morgen.< Sagte Frigga, gab ihrem Ehemann noch einen Kuss auf die Wange und verließ den Raum. Für gewöhnlich schlafen sie gemeinsam in einem Bett, aber die Königin wollte noch etwas erledigen.
***
Sicht von Lorane:
Ich stand vor einem der Spiegel der sich in meinem Badezimmer befand. Meine Haare waren verknotet, ich hatte Augenringe und leichte Schürfwunden im Gesicht. Kein gewöhnlicher Anblick. Ich wusch mir vorsichtig mein Gesicht, kämmte mein Haar und band sie zusammen. Mit nur einem Handtuch begleidet ging ich aus dem Bad Richtung Schrank. Er stand direkt rechts neben dem Bett. Ich öffnete den Schrank und musste mit bedauern feststellen, dass sich darin hauptsächlich Kleider befanden. Warum nur Kleider? Dachte ich verzweifelt. Ich nahm mir das erst Beste und zog es an. Wie auch bei dem Kleid davor passte es wie angegossen.
Ich setze mich auf das Bett und schaute aus dem Panorama Fenster. Das Licht spiegelte sich auf den golden Dächern der Stadt, dadurch wirkte es sehr majestätisch, was es schlussendlich auch war. Klopf, klopf. Ich vernam ein leises Klopfen und drehte meinen Kopf zu Tür. >Herrein?< Leicht fragen schaute ich ich zu Tür, als diese sich öffnete. Ich hatte mit keinem Besuch gerechnet, unteranderem, weil mich nicht so viele kanten. Im Prinzip hätte es nur eine Wache oder Frigga sein können.
Eine Krankenschwester betrat den Raum. Ich hätte damit rechnen müssen. Es war aber nicht die Selbe von gestern. >Es tut mir leid das ich euch störe, aber ich soll mich nach eurem Befinden erkunden und eure Verbände wechseln<, sagte die Frau und kam auf mich zu. Ich hob mein Bein und zeigte es ihr. Sie schaute es sich an und schien zufrieden zu sein, denn sie blickte wieder hoch. >Euer Bein scheint sehr schnell zu verheilen und wie ergeht es eurem Rücken?<, fragend schaute sich mich an. Es dauert ein paar Sekunden bis ich verstand was genau sie meinte.
Ich setze mich aufrecht hin und breitete meine Flügel aus. Sie schien damit nicht gerechnet zu haben, denn sie zuckte etwas zusammen. Sie kam näher auf mich zu und schaute sich meinen verletzten Flügel an, sie nahm den Verband ab und ich konnte erkennen das er nicht sonderlich gut aussah. >Wenn ich mir die Frage erlauben darf, könnt ihr damit Fliegen? Und wie habt ihr diese .... Flügel bekommen?< >Ja, ich kann damit Fliegen, sonst wären sie auch ziemlich unnötig nicht war?<, sagte ich leicht schmunzelnd. >Und ich habe eine besondere Fähigkeit, dadurch habe ich sie erhalten.< Das stimmte, denn ich war ein Elementsträger. Um genau zu sein konnte ich das Element Luft beherrschen, durch diese Fähigkeit habe ich auch meine Flügel erhalten. Denn jeder Elementträger hat eine weitere besondere Fähigkeit. Ich konnte fliegen; soviel ich wusste konnte Feuer Gedanken lesen und sie ein wenig manipulieren; der Elementsträger von Wasser konnte sich seiner Umgebung perfekt anpassen und das Element Erde konnte sich mit jeder Lebensform unterhalten bzw. verständigen, das fand ich aber äußerst suspekt. Aber all diese Informationen sammelte ich aus Sagen und Legenden. Dem einzigen Elementsträger dem ich je begegnet war, war Feuer. Es war grausam, denn er zerstörte meinen Heimat Planeten. Wahrscheinlich suchte er mich, denn er war besessen von der Idee der einzige Elementträger zu. Ich schaffte es rechtzeitig zu fliehen und seit dem Tag floh ich vor ihm. Er schaffte es aber mich ab und zu aufzuspüren, wie er das geschafft hatte konnte ich mir nicht erklären. >Das muss eine wundervolle Gabe sein.< >Wie bitte?< Ich war so in Gedanken das ich nicht mitbekam worauf sie hinaus wollte. >Ich meine fliegen zu können, das muss doch was schönes sein.< >In der Tat, das ist es.<
Sie verband meinen Flügel mit einem neuen Verband und ich ließ sie wieder verschwinden. Danach verließ sie mein Zimmer und ich war wieder allein.
Im Nachhinein war es eine echt dumme Idee, dass ich meine Flügel erscheinen ließ, denn dadurch zerriss mein Kleid. Ich zog es aus und legte es auf das Bett und ging zum Schrank um mir ein neues zu nehmen. Ich nahm mir ein neues und zog es an. Dieses Unterschied sich zwischen den Anderen deutlich, denn es hatte eine leichte Panzerung. Um meiner Hüfte war ein goldener schwerer Gürtel angebracht. An meinem Dikoltee waren auch goldene Metallstücken verarbeitet. Das restliche Kleid war aus blauer Seide. Es sah deutlich aufwendiger aus als die anderen Beiden. Ich nahm mir noch ein paar Schuhe aus dem Schrank und ging aus dem Zimmer. Den Zimmerschlüssel vergaß ich in meiner Unterkunft. Ich schlenderte den Gang entlang, er war einfach atemberaubend, so wie der Rest im Schloss. Überall waren Fenster durch die man die Stadt oder die Berge sehen konnte, je nachdem in welche Richtung man schaute. Am gestrigen Tag ist mir das gar nicht so aufgefallen, da es draußen bereits dunkel war.
Ich ging an kleinen Büsten vorbei und an etlichen Gemälden, ich fühlte mich fast wie in einem Museum.
Das Laufen viel mir deutlich leichter, da mein Bein nicht mehr so stark schmerzte.
Als ich so durch das Schloss lief, fühlte es sich fast wie auf meinem Heimatplaneten an. Mit der Ausnahme, dass mich die Wachen und die Kammerzofen mit einem freundlich aber dennoch misstrauischen Blick anschauten. Wie gerne ich doch zu der Zeit wieder auf Janul gewesen wäre. Mit der Zeit verlor sich mein Heimweh, aber es verschwand nie wirklich und an Orten wie diesen hier spürte ich es alle Mal. Das war aber nicht das Einzige was ich spürte, denn ich bekam Hunger. Mein Bauch fing an zu knurren, ein Warnzeichen, welches ich beachten sollte. Und da fiel mir die Einladung vom Allvater wieder ein. Ich sollte dort lieber auftauchen, denn ansonsten wäre das äußerst kontraproduktiv für mich. Also überlegte ich angestrengt wo denn dieser Thronsaal war, denn dort würde ich am ehesten auf ein Familienmitglied des Königs treffen. Diese Laberinth ähnlichen Gänge machten mir aber einen Strich durch die Rechnung, denn ich wusste nicht mehr wo ich mich befand. >Sucht ihr etwas bestimmtes?<, fragte mich eine Wache die gerade um die Ecke gekommen war. Das war einer der großen Unterschied zwischen Asgard und Janul, auf Janul kamen die Wachen immer zum falschen Zeitpunkt und nie, wenn man sie brauchte. >Ja, bitte. Ich suche das Esszimmer oder da wo die Königliche Familie speist. Könnten sie mir vielleicht weiterhelfen?< >Ja, das kann ich. Ihr müsst nur diesem Gang folgen und dann zweimal rechts abbiegen. Danach werdet ihr den Speisesaal leicht finden, denn er sticht herraus. Ich würde euch begleiten, wenn ich nicht anderweitig beschäftigt wäre.<, sagte die Wache. >Vielen Dank.< >Kein Problem.<
Durch die Beschreibung der Wache gelang ich ohne umschweife zum Speisesaal und genau wie es die Wache beschrieben hatte stach er deutlich hervor. Denn die Tür war leicht eingerückt und die Tür war aus leicht vergoldetem Holz und wie sollte es auch anders sein, standen zwei weitere Wachen vor der Tür.
Da mir der König keine Zeit nannte war ich mir nicht ganz sicher, ob ich eintreten durfte. Diese Entscheidung wurde mir aber abgenommen als die Wachen die Tür öffneten und mir somit einen Blick in den Saal gewährten.
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