5. Kapitel
Eine leichte Brise wehte der erfahrenden Asin ins Gesicht, als sie aus dem Schloss trat. Ihr Ziel war eine Lichtung, nicht weit von dem Ort an dem sie sich im Moment aufhielt, aber doch weit genug von dem Trubel im Schloss entfernt. Sie stieg die gold verzierte Mamortreppe hinab, Richtung Stall. Hinter ihr liefen zwei Wachen, sie durfte das Schloss nämlich nicht ohne Leibwächter verlassen, da sie zu wichtig für Asgard und Odin war. Der Weg zum Stall war eben gepflastert, sodass sie ohne große Mühe den Weg passieren konnte.
Als sie durch die große Stalltür trat, stieg ihr schon der gewohnte Geruch von Pferdeexkremente und Tier in die Nase. Sie rümpfte angeekelt die Nase. Pferde wurden als anmutige Tiere bezeichnet. Als ein Tier für einen König. Im Prinzip stimmte das auch, sah man von dem Gestank ab. Sie nahm sich ein bereits gesäumtes Pferd, schwung sich auf den Sattel und ritt durch den Hinterausgang Richtung Lichtung, dicht gefolgt von ihren Begleitern.
Der Weg zur Lichtung war eine willkommende Abwechslung für die zweifache Mutter. Abgesehen von dem ständigen auf und ab, verlief der Ritt reibungslos. Es war wie immer, leise und friedlich. Das einzige was man hörte waren die Hufen ihres Pferdes, sowie die der Leibwächtern, die in einem ungleichen Rythmus auf der Erde aufschlugen.
Es war ein Wunder das es so etwas friedliches überhaupt noch gab, aber wie soll man es auch anders sagen, sie hatte ständig mit Magie und Wundern zu tun. Sie schloss die Augen und horchte dem zwitschern der Vögel. Das war einer der Tätigkeit die sie gerne öfters gemacht hätte, sie fand nur selten Zeit für eine Pause in dieser Form. >Ahhhhhhhh!< Ein Schrei. Woher er kam konnte sich die Göttin nicht erklären, aber sie erschrak zu tode. Genau wie ihr Pferd. Es stemmte sich auf beide Hinterbeine und wäre Frigga keine begabte Reiterin gewesen wäre sie vom Pferd gefallen. Sie schaffte es aber den Hengst zu beruhigen um sich so umzuschauen. Sie hatte keine Ahnung woher der Schrei kam, daher drehte sie ihren Kopf nach links und rechts. Nicht weit von ihr flogen ein Dutzend Vögel aus einem Baum. Der Schrei musste wohl aus der Richtung gekommen sein.
Sie zog an den Zügeln, erklärte den Wachen was sie vorhatte und ritt im Galopp zu der Wiese an dem sie glaubte dort den Ursprung des Schreis zu finden. Die Begleiter waren gegen diese Entscheidung, denn dort konnte eine unbekannte Gefahr lauern, genützt hatte es aber nichts. Was soll man auch schon gegen die Königin ausrichten?
Die Wiese lag in der entgegengesetzten Richtung der Lichtung, daher brauchten sie auch etwas länger, da sie ein großen Teil des Weges wieder zurück reiten mussten.
Nach kurzer Zeit, zu lang für die Göttin, kamen sie an der besagten Wiese an. Sie hatte sich mehr erhofft, denn als sie dort antrafen fanden sie nicht mehr und nicht weniger als eine Wiese vor. Sie brachte das Pferd zum stehen und stieg ab. >Was glaubt ihr hier zu finden?<, fragte einer der Wachen. >Irgendetwas das den Schrei erklären könnte.< >Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, es hätte auch ein verletztes Tier sein können.< Sie hörte ihrem Begleiter gar nicht mehr zu, denn etwas anderes erregte ihre Aufmerksamkeit.
Etwas weiter abseits lag etwas weiß, rotes im Gras. Langsam näherte sie sich dem unbekannten Lebewesen oder Objekt. Was genau es war konnte sie nicht sagen. Doch je näher sie dem Ding kam, wurde ihr klar, dass es sich um ein Lebewesen handelte, denn es hebte und senkte sich so als würde es atmen. Etwas schneller lief sie zu dem verletzten Lebewesen, man weiß ja nie, ob man helfen kann.
Die Wachen hatten in der Zeit erkannt worauf sich die Königin fokussiert hatte und ritten zu ihr hin. Sie stellten sich zwischen das Lebewesen und der Königin. >Was tut ihr? Ihr wisst nicht, ob das Ding gefährlich ist. Wir sind hier um euch zu beschützen.< >Ich weiß, aber das Lebewesen braucht meine Hilfe und ihr könnt mich davon nicht abhalten.< Auf die Wiederworte hörte sie gar nicht mehr. Sie schlüpfte zwischen den beiden Wachen hindurch und kniete sich zu dem Lebewesen.
Das rot, weiße das sie von der Ferne ausmachen konnte waren Flügel. Flügel? In keinen der neun Welten gab es ein Tier welches so große Flügel hatte. Es scheint sich verletzt zu haben, denn der eine Flügel war Recht zerfleddert und voller Blut. Sie drehte vorsichtig den Körper und stellte mit erschrecken fest, dass es sich um eine junge Frau handelte. Sie hatte ganz schön viel abbekommen, denn auch ihr Bein sah nicht ganz gesund aus.
Ihr Gesundheitszustand ließ ganz schön zu wünschen übrig, ihr Puls war schwindend gering und auch ihre Atmung war nicht mehr als ein leichtes Hauchen. Wie war sie bloß hierhergekommen?
>Wachen! Nimmt sie mit ins Schloss, ich will das sie sofort von einem Arzt untersucht wird.< >Ja, euer Ehren.<
Der linke stieg von seinem Pferd, ging zu der jungen Frau und hebte sie mit Leichtigkeit hoch. Er trug sie zu seinem Pferd und legte sie auf den Rücken seines Rosses. Dann stieg er ebenfalls auf und sah Fragen zu seiner Chefin. >Los, geht. Wer weiß wie lange sie noch durchhält. Ich komme nach.< Nach ein wenig Zögern ritten sie dann doch beide los, Richtung Schloss.
Frigga drehte sich weg von den beiden Wachen, die schon ein gutes Stück Hintersicht gelegt hatten und schaute sich den Ort an, wo eben noch die junge Frau lag. Nicht nur die Flügel waren außergewöhnlich an ihr, auch ihre Kleidung. Sie waren viel zu kurz und dazu trug sie eine Hose die mit der Nummer 4 bestickt war. Ihr kurzes Hemd hatte die gleiche Beschriftung.
Doch die Frage wie sie hier her gekommen war und was sie wohl hier suche beschäftigte die Göttin sehr.
Sie wollte eigentlich zurück ins Schloss zurück reiten um sich dort um das befinden der Frau zu erkunden, aber da fiel ihr etwas ein. Heimdall sieht alles. Warum sollte er sie nicht gesehen haben als sie nach Asgard kam, aber was wichtiger war, von wo sie kam.
***
Sicht von Lorane:
Ich nahm Stimmengewirr war. Es war zu leise um es verstehen zu können, aber auch zu laut um es zu irgnorieren. Es waren auf jeden Fall zwei Menschen anwesend, soviel war klar, denn es war eine etwas höre und eine tiefere Stimmung in einer wilden Diskussion vertieft.
Ich versuchte langsam meine Augen zu öffnen, doch wie so oft störte mich eine Lichtquelle daran. Es war nur diesmal keine Natürliche. Mit Anstrengung kämpfte ich gegen das Licht und erkannte, dass das Licht von einer Lampe über mir entstand. Durch das grelle Licht erkannte ich einzig und allein einen runden Lichtpunkt über mir, der Rest wurde mit der Zeit immer klarer. Als ich es schaffe meine Augen offen zuhalten und ein leichtes Stöhnen von mir zu geben stoppte die Diskussion. >Sie ist wach, holt bitte die Königin.< >Sie ist der Zeit nicht im Schloss, ich werde nach ihr suchen lassen.< Der Mann drehte sich um und verließ den Raum. Er sah ein wenig merkwürdig aus. Er trug eine goldene Rüstung und hielt in der rechten Hand eine Art Speer. Sehr speziell.
>Ah, ihr seid wach. Könnt ihr mir eurem Namen nennen. Wie konntet ihr euch solche Verletzungen zu ziehen? Warum fand man euch auf einer Wiese?<, fragte die Frau. Zu viele Fragen nach meinem Geschmack. Sie schien mir wie eine Art Krankenschwester zu sein, wahrscheinlich nannte man ihren Beruf hier anders, aber im Prinzip müsste es das Selbe gewesen sein. Mit Mühe versuchte ich ihre Antworten zu beantworten. >Mein Name ist Caitlin Johansen. Die Verletzung kommen von einem Sturz und wieso man mich auf einer Wiese fand? Nun, das weiß ich selber nicht<, sagte ich wahrheitsgemäß, das ich so einige Informationen ausließ war wohl zu erwarten. Meinen richtigen Namen nannte ich noch nie, daher war das auch keine Richtige Lüge, denn zurzeit nannte ich mich Caitlin Johansen. >Oh je. Ihr leidet an Gedächtnisschwund, das muss wohl an der Kopfverletzung liegen die ihr euch zugezogen habt.< Und tatsächlich, als ich an meinen Kopf fasste war dieser Verbunden und Tat sehr weh. Ob das auch an dem Sturz lag? >Ihr wärt verblutet, wenn euch nicht jemand gerettet hätte<, sagte die Schwester mit einem besorgten Gesicht. >Wer war es?< >Jemand dem ihr euer Leben verdankt.< Ich wusste das sie darauf nicht weiter eingehen würde. Wer war die Person die mich hier her brachte, aber die viel wichtigere Frage war, wie ich überhaupt hier her kam.
>Ihr solltet euch ausruhen.< Mit diesen Worten verließ die Schwester mich und ließ mich mit einem drönenden Kopf zurück.
Ich hatte endlich die Zeit mich umschauen zu können. Ich wollte mich aufrichten, um das Zimmer genauer zu inspizieren, wurde aber von meinem Flügel gehindert. Er schmerzte. Ich schaute nach hinten und musste mit erschrecken festgestellt, das sie sichtbar waren. Was eigentlich kein Wunder gewesen war, denn die Magie lässt nach, wenn ich nicht mehr bei Bewusstsein war. Was der Fall war. Mein Flügel sah zwar noch etwas beschädigt aus, aber das Loch wurde irgendwie gestopft. Auch die Farbe hatte sich geändert, scheinbar wusch jemand in der Zwischenzeit meinen Flügel, denn er war wieder gewöhnlich weiß. Ich versuchte mich langsam aufzurichten. Mittlerweile nahm der Schmerz ab und ich konnte aufrecht im Bett sitzen. Mit dem Zauber ließ ich meine Flügel verschwinden. Durch den Zauber konnte man sie nicht nur nicht mehr sehen, sondern auch kaum noch spüren. Der Zauber wirkte fast besser als eine Schmerztablette.
Mit einem Ruck zog ich die Decke von meinen Beinen und konnte mit Zufriedenheit feststellen, dass mein Beim wesentlich besser aussah als mein Flügel. Es war nur noch etwas bunt, aufgrund der blauen Flecken, aber ansonsten war der Bruch fast geheilt. Das nahm ich an.
Ich drehte mich auf dem Bett und stand auf. Mein Bein tat bei jedem Schritt etwas weh, aber man konnte den Schmerz aushalten. Links neben meinem Bett befand sich ein Fenster. Gegenüber des Bettes war die Tür, durch die vor wenigen Minuten die Schwester den Raum verlassen hatte. Rechts neben dem Bett stand eine Anzeige, wahrscheinlich mit meinen Werten, denn es Piepste im selben Tackt wie mein Herz schlug. Ich wand mich von den Gerätschaften ab und blickte aus dem Fenster.
Es war Nacht und draußen sah man die Stadt welche in einem hellen Licht leuchtete. Ein wundervoller Ausblick. Nur trat mir mit der Zeit die Frage auf, wo ich mich denn befand? Die Frage konnte ich mir aber nicht mehr beantworten, denn in dem Moment öffnete sich die Tür hinter mir.
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