33. Kapitel
Etwas unschlüssig stand ich an den Ställen und schaute in die verschieden Gesichtsausdrücke der Anwesenden. Frigga hatte alle zusammengetrommelt, um mich gebürtig zu verabschieden, zumindest waren das ihre Worte. Die tapferen Drei, Sif und Thor standen um mich herum und verarbeiteten die Nachricht, dass ich für eine Weile nicht da sein würde. Hogun hatte sich als erstes gefasst und war auch der Erste der etwas sagte: >Ich wünsche dir alles Gute für deine Reise, das was du vor hast wird dir sicher gelingen und ich denke ich spreche im Namen aller Anwesenden, das wir hoffen das du heil wieder kommst.< Nickend stimmten alle zu und dankbar schaute ich sie an. >Vielen Dank.< Zum Abschied umarmte ich jeden der Reihe nach. >Ich begleite dich noch<, sagte Thor, als ich mich auch von ihm verabschieden wollte. >Stell dich hinten an<, hörte ich eine freundliche Stimme. Loredana gesellte sich zu uns und grinste mich freundlich an. >Was machst du denn hier?<, fragte ich ehrlich überrascht. >Ach, ich mag dramatische Auftritte und da bot sich mir gerade die perfekte Gelegenheit<, antwortete sie. Ich musste über diese Aussage leicht schmunzeln, denn hier merkte man, dass sie wirklich ein Teil meiner Familie war. >Na komm, es ist ratsam schnellstmöglich aufzubrechen<, sagte sie anschließend und ging auf Frigga zu, welche gerade aus dem Stall kam. Neben ihr liefen vier Pferde, fertig gezäumt und ausgeh bereit. Meine Tante schnappte sich die Zügel des einen Pferdes und trennte es von den Anderen. Frigga hatte offenbar damit gerechnet das wir nicht allein aufbrechen würden, denn sonst wäre sie nicht mit der richtigen Anzahl an Pferden gekommen. Sie kam auf mich zu und übergab mir und Thor jeweils ein Pferd. Geschickt schwang ich mich auf den Rücken und saß bequem im Sattel. >Also dann, meine Freunde…<, ich machte eine dramatische Pause, um meinen Worten Nachdruck zu verleihen, >…auf ein baldiges Wiedersehen.< Und mit dieses Worten ritten wir los zu der Wiese auf der mich Frigga bewusstlos fand, denn dort wusste ich, gab es ein Nexusportal nach Midgard.
Der Weg zu der Wiese war langatmig und der Fakt, dass niemand ein Wort sagte und jeder seinen Gedanken hinterher hing machte es mir nicht sonderlich leicht mir nicht Gedanken über meine bevorstehende Reise zu machen. Die Zweifel und Ängste, welche ich zuvor zu unterdrücken versuchte, drangen wieder in den Vordergrund und ich schaffte es nicht sie zu ignorieren. Ich war zwar über meine Entscheidung zufrieden, denn dadurch bewahrte ich Asgard davor zu brennen, jedoch fühlte ich mich unwohl einer alten Dame meinen Kampf aufzudrücken. Sie war zwar ein wesentlicher Bestandteil meiner Existenz, dennoch beschlich mich das Ungute Gefühl dem 'head master´ mit meiner etwas übereilten Aktion in die Karten zu spielen. Denn wenn Elvira und ich dort gemeinsam aufkreuzen würden gäbe es nur zwei Möglichkeiten wie das Ganze enden würde. Entweder er rechnete damit und hätte zwei Elemente auf einmal oder wir überraschten ihn und könnten ihn so überwältigen. Mein Optimismus gewann schlussendlich und ein wenig übereilt lächelte ich, denn ich vergaß in dem Moment, das der 'head master´ wusste das ich vom letzten Elementsträger wusste.
Mehr Gedanken konnte ich mir auch nicht mehr machen, da Frigga vor mir ihr Pferd zum stehen brachte und mit dieser Geste uns signalisierte, das wir unser Ziel erreicht hatten. Geschickt stiegen wir nacheinander von den Pferden. Mir fiel erst jetzt auf, dass uns keine Wache begleitete. Der Grund dafür wollte sich mir jedoch einfach nicht erschließen und so beließ ich es einfach bei der Tatsache. >Das bezweifle ich doch sehr<, sagte Thor. Ich war mir nicht ganz sicher worum es ging, doch da weder Frigga noch Loredana darauf reagierten schien das Thema vom Tisch zu sein. >Nun denn. Jetzt liegt es an dir dieses mystische Portal ausfindig zu machen<, wandte sich Frigga an mich. >Einen Moment.< Ich griff in die kleine Tasche die ich für meine Reise gepackt hatte und suchte nach Loki´s Notizbuch. Es war einer der wenigen Gegenstände, welche ich als wichtig erachtete. Ebenso gehörten zwei Kleider und ein Dolch zu meinem Reisegepäck, man wusste ja nie, ob mir die Waffe nicht doch noch nützten würde. Ich schlug gekonnt die richtige Seite auf, da ich den Aufbau beinahe auswendig konnte und las mir die Seite erneut durch. Wirklich viel sagte mir das Buch nicht, nur das sich dort ein Portal befinden würde. Missmutig schlug ich das Buch zu und verstaute es in der Tasche. >Dann muss es wohl auch so gehen<, erklärte ich und schritt langsam auf die Wiese zu. Mein Blick wanderte über das grüne Gras und verzweifelt versuchte ich irgendetwas ausfindig zu machen. Ich fühlte mich ein wenig schlecht, da ich nicht vorberietet genug war und ich Angst hatte, das meine Reise schon Enden würde bevor sie erst wirklich begonnen hatte.
Frustriet setzte ich mich ins Gras. Ich wusste nicht wie lange ich schon auf dieser Wiese auf und ab ging, doch es fühlte sich wie Ewigkeiten an. Thor und Frigga hatten sich bereits niedergelassen und lehnten sich an einen nahegelegenen Baum an. >Selten läuft alles nach Plan, man darf nur nicht aufgeben<, sagte Loredana als sie sich zu mir gesellte. >Was soll ich denn tun? Es ist zwecklos. Loki erwähnte in seinem Buch, dass es nicht leicht wäre ein solches Portal zu finden.< Betrübt schaute ich in ihre aufgeweckten Augen. >Das finden sollte für dich kein Problem darstellen, schließlich sitzt du gerade in genau einem. Du musst nur wissen wie du es aktivierst<, erwähnte sie einfach beiläufig und augenblicklich änderte sich meine Gefühlslage von enttäuscht in irritiert. >Wie meinst du das, ich sitze in einem?<, fragte ich vollends verwirrt. >Du denkst zu viel. Lasse dich von deinen Gefühlen leiten<, sagte sie ernst mit einem Hauch an Belustigung. >Jedes lebende Individuum ist von einer Aura umgeben, welche Energie abgibt. Portale, die zu anderen Welten führen, Bündeln diese Energie auf einen einzigen Punkt und diesen kann man spüren, wenn man darauf achtet.< Sie blickte stur geradeaus und betrachtete Asgard. >Wie kann ich es spüren?< Nun wandte sie sich wieder zu mir. >Fokussiere dich einfach auf Energiewellen, welche von dem Portal ausgehen.< Mehr sagte sie nicht dazu, stattdessen schloss sie ihre Augen und legte sich ins Gras. Ich tat es ihr gleich, mit der Ausnahme, dass ich in den Himmel starrte. Mir war bewusst, dass sie mir nur helfen wollte, jedoch half es mir nicht, im Gegenteil, sie hinterließ mehr Fragen als Antworten. Ich verstand zwar was sie mir versuchte mitzuteilen, jedoch konnte ich es einfach nicht umsetzten. Loredana neben mir bewegte sich und ich spürte wie sie mit ihrer Hand meine ergriff und diese umschloss. Ich wusste nicht was sie mit dieser Geste versuchte zu bezwecken, doch mir spendete sie Trost. Es war ein schönes Gefühl zu wissen, dass man nicht alleine war und genau deswegen fand ich es als unpassend zu diesem Zeitpunkt zu gehen. Den Druck den meine Tante auf meine Hand ausübte verstärkte sich und nahm danach wieder ab. Das wiederholte sie immer wieder in periodischen Abständen. Da sie keine Anstalten machte dies zu unterbinden ließ ich sie machen und überlegte was sie versuchte mir damit zu sagen. Und genau da verstand ich es, ich überlegte zu viel. Eine Eigenschaft die ich mit meinem großen Bruder teilte, nur war sie bei mir stärker Ausgeprägt. Meine rauschenden Gedanken versuchte ich zu dämpfen und mich einfach auf den Druck zu konzentrieren, den sie bei mir ausübte. Immer mehr versank ich in einer Art Trance und spürte wie sich meine Umgebung diesen Impulsen anpasste. Es fühlte sich an als würde sich meine Sicht, mit jedem Druck auf meine Hand, für einen Moment verändern. Nur langsam erkannte ich was sie von mir wollte. Der Druck sollte die Energie Impulse nachahmen, denn ich spürte nun die Kraft des Portals in regelmäßigen Abständen. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und entriss meiner Tante meine Hand. Die Impulse nahmen jedoch nicht ab, denn ich spürte erneut wie sie mich durchdrangen. Ich war erstaunt, dass ich das zuvor nie bemerkte. >Du hattest Recht<, sagte ich erfreut und mit neuem Tatendrang. Sie setzte sich auf und schaute mich mit einem Blick an den ich nicht deuten konnte. >Nun, weißt du auch wie du es aktivieren kannst?<, fragte sie und machte Anstalten auf zustehen. Schnell reagierte ich und half ihr hoch. >Ich habe da so eine Idee.< Ich drehte mich zu Frigga und Thor und winkte ihnen zu. Sie sahen es und kamen auf uns zu. >Hast du es gefunden?<, fragte Thor und überreichte mir meine Tasche. >Danke. Ja, habe ich und ich glaube auch zu wissen wie ich es benutzten kann.< Interessiert schauten mich alle drei an und ließen mich ausreden: >Man muss dem Portal bzw. dem Körper das es durchdringen will Energie zufügen. Wie zum Beispiel bei dem Bifrost, man konnte den Strahl nur aktivieren aufgrund der Rotation der Kuppel, dadurch entstand Wärme und somit Energie. Als ich damals in dem Wald war und von den Männern verfolgt wurde fiel ich in einer dieser Portale und dies brachte mich hier her und dadurch brachte ich Eigenenergie mit, welches das Portal öffnete. Ich versuche das einfach erneut.< Stolz beendete ich meinen Vortrag. >Dann hoffen wir mal, das du dich nicht irrst. Pass auf dich auf<, sagte Frigga gerührt und zog sie mich in eine herzhafte Umarmung. Mit einer Träne in den Augenwinkeln löste sie sich von mir und ich konnte ihr ansehen, dass sie über mein Fortgehen nicht erfreut war. >Bist du sicher, dass du keine Begleitung willst?<, fragte Thor und Umarmte mich als Nächster. Glücklicherweise tat er es diesmal nicht so fest, sodass ich nicht nach Luftschnappen musste nachdem er mich losließ. >Nein. Ich muss das allein erledigen.< >Ich bin stolz auf dich, du bist zu etwas bereit das ich nicht konnte<, sagte meine Tante und umarmte mich als Letzte. Sie tat es länger als die Anderen beiden und ich war froh darüber. Sie spendete mir Trost und Hoffnung zugleich, aber auch Entschlossenheit. >Dann los.< Die Drei gingen ein paar Schritte zurück und ich offenbarte meine Flüge. Ich breitete sie aus, umklammerte die Tasche und stieß mich vom Boden ab. Ich nahm an Höhe zu und konnte einen letzten Blick auf Asgard erhaschen, ehe ich mich fallen ließ und unkontrolliert auf den Boden zuraste und hoffte, dass alles gut werden würde. Mehr konnte ich auch nicht machen, denn für alles andere war es bereits zuspät.
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