30. Kapitel
>Weißt du eigentlich wo sich Thor aufhält?<, fragte ich Frigga nachdem wir den Speisesaal verlassen hatten. >Ich denke er trainiert wieder, es hilft ihm sich von den Geschehnissen abzulenken. Warum fragst du?< >Er war einfach nur etwas merkwürdig.< Wirklich stimmte das nicht, denn eigentlich wunderte es mich nur, das Thor nicht mehr mit mir auf der Brücke stand. >Wer ist das zurzeit nicht?< Da musste ich Frigga zustimmen, es war eine sehr besonders traurige Zeit für, fast, alle von uns. >Ich muss dich leider verlassen, ich möchte noch kurz zu Odin um die Trauerfeier vorzubereiten.< >Inordnung, wir sehen uns.< Sie wand sich von mir ab und verschwand aus meinem Sichtfeld. Frigga wollte eine Art Beerdigung für Loki veranstalten, die nur für die Angehörigen und Freunde sein sollte. Ich nahm an, das Frigga somit besser abschließen konnte, zu meiner Überraschung war ich ebenfalls eingeladen, worauf ich aber keine so große Lust verspürte, denn ich hatte nicht wirklich viel mit Loki zu tun. Was das genau zwischen mir und ihm war konnte ich nicht genau sagen, dass es was „besonderes" war, war kaum zu übersehen. Meine Gedanken schweiften komplett zu Loki ab und ich bemerkte nur unterschwellig das ich mein Ziel erreicht hatte. Vorsichtig schaute ich nach links und rechts und hoffte inständig das keine Wache um die Ecke biegen würde, denn das würde nicht gut für mich enden. Aus meinen Haaren holte ich zwei kleine Haarspangen und steckte sie in das Schloss, um in den verschlossenen Raum gelangen zu können. Nach ein wenig rumgehackte schaffte ich es schlussendlich das Schloss zu drehen und somit den Inhalt des Raumes zu offenbaren. Ich entfernte die Haarklammern und steckte sie mir wieder an den Kopf. Ich richtete mich wieder auf und schaute noch einmal, ob auch wirklich keiner kam und drückte die Klinke hinunter. Langsam öffnete sich die Tür und mein Puls beschleunigte sich, denn nicht jeder brach in das Gemach eines verstorbenen Königssohns ein. Wonach ich genau suchte konnte ich nicht sagen, denn es war eine Kurzschlussreaktion von mir, jedoch ist die wahrscheinlichste Antwort, dass ich nach Antworten suchte. Ich wollte Loki genauer verstehen, denn es machte mich fertig es nicht zu tun. Ich betrat den Raum und schloss die Tür hinter mir. Mein Blick schweifte durch den Raum und ich musste feststellen das sich absolut nichts verändert hatte. Ich fühlte mich irgendwie unwohl, schließlich würde ich es auch nicht schön finden, wenn man in meinen Sachen stöbern würde, doch Loki würde das nicht weiter stören. Ich entfernte mich von der Tür und ging langsam im Raum auf und ab, um mir Recht zu zusprechen, zwar war es dafür bereits zu spät, doch besser spät als nie. Ich wusste nicht genau wo ich anfangen sollte, schließlich war Loki ein Meister der Magie und würde sicher schlauere Verstecke für seine Geheimnisse haben als sein Zimmer, siehe das Notizbuch in der Bibliothek. Doch ich ließ mich davon nicht abbringen, denn ich hatte sonst keine weitere Idee. Was genau ich suchte konnte ich mir selbst auch nicht sagen, aber ich suchte etwas das mir das Handeln von Loki erklären würde, denn schließlich wusste er auch vieles aus meinem Leben, das es falsche waren war irrelevant.
Systematisch arbeitet ich mich durch jede Schublade, jedes Bücherregal und durch jedes Buch, um zu dem Schluss zu kommen das sich absolut nichts Interessantes in diesem Raum befand. Dieser Raum hätte genauso gut unbewohnt sein können, denn er war absolut unpersönlich. Nichts schloss drauhin das hier einmal ein Thronanwärter wohnte. Doch etwas störte mich an diesem Zimmer, ob es an der perfekten Symmetrie lag wie die Schränke aufgestellt worden sind oder an der geraden Anzahl an Gegenstände die sich ihm Raum befanden wusste ich nicht, aber etwas machte mich stutzig. Eine Schublade war befüllt mich Büchern und das war nicht gewöhnlich, dazu kam das sich in der Schublade exakt die gleichen Bücher befanden die sich auch in dem einen Regal befanden. Ich ging erneut auf die Schublade zu und inspizierte sie genauestens. Nichts wirkte verdächtig und ich wollte sie gerade wieder schließen als ich ein dünnes, grünes Flimmern bemerkte. Ich schob sie wieder auf und schaute skeptisch auf die Bücher, für eine Sekunde dachte ich das es sich um eine Optischetäuschung handelte doch als dies ein weiteres Mal geschah war ich mir sicher das Magie im Spiel war. Ohne groß darüber Nachzudenken strecke ich meine Hand aus und griff durch die Bücher hindurch und langsam löste sich die Illusion auf. Das Loki ein so banales Versteck benutzen würde fand ich äußerst verdächtig, doch war ich viel zu erfreut darüber etwas gefunden zuhaben um mir darüber noch den Kopf zu zerbrechen. Vorsichtig entnahm ich der Schublade eine kleine Schriftrolle und bemerkte umgehend das sie den Schriftrollen von Frigga sehr ähnlich sahen. Ich schob die Schublade zu und setzte mich auf den Stuhl der neben dem Bett stand. Das Sigel war bereits durchbrochen worden und überraschenderweise wurde mit ihr nicht pfleglich umgegangen. Das spröde, gelbliche Pergament war sehr rissig und ich musste aufpassen, da es sonst sehr leicht zerrissen wäre. Ich fing an Wort für Wort zu lesen und mir wurde mit der Zeit bewusst woher Loki die Informationen über mein Leben hatte, denn sie wurden hier feinsäuberlich niedergeschrieben. Sie handelten nicht explicit von mir, aber es wurde alles so hingedreht, dass ich eine makellose Weste hatte. Doch etwas störte mich, denn am unteren Teil des Pergaments war mit Tinte ein dickes Wort hingeschrieben: „Lüge". Ich wusste, dass es nur Loki tun konnte, denn es war seine Handschrift die sich kaum von der Schrift im Notizbuch unterschied. Doch wie kam er zu der Annahme, dass es eine Lüge war? Ratlos hob ich den Blick und starrte in die Leere. Ich verstand nicht so recht, weshalb Loki mich nicht über meine Vergangenheit fragte, denn das es ihn beschäftigte war kaum zu übersehen, aber wahrscheinlich tat er dies einfach nur aus Höflichkeit nicht. Loki war eine rätselhafte Persönlichkeit und dies verbesserte sich nach seinem Tod nicht. Frustriert stand ich auf und rollte die Rolle wieder ein und wollte so schnell wie möglich aus dem Raum, damit niemand Verdacht schöpfen konnte. Vorsichtig öffnete ich die Tür und ging aus dem Raum hinaus. Kurz bevor ich die Tür schließen konnte und aus dem Gang verschwinden konnte hörte ich eine mir zu bekannte Stimme hinter mir. >Lora? Was genau machst du hier?< Vor schreck ließ ich einen spitzen Schrei los und drehte mich rasend schnell um meine eigene Achse, um Thor direkt in die Augen schauen zu können. >Ähm, ich? Ich mache nichts. Ich...ich....ich wollte unbedingt diese wundervolle Tür betrachten. Mir ist vorher gar nicht aufgefallen mit wie viel Handarbeit diese angefertigt worden sind<, stammelte ich zusammen und war sogar recht erstaunt über meine relativ kluge Ausrede, doch es war kaum zu übersehen das er mir diese nicht glaubte. >Lora, was machst du hier?<, fragte er abermals und schaute mich mit einem strengen, aber auch traurigen Blick an. Währenddessen zog ich die Tür hinter mir zu und bemerkte den Blick von Thor der zu meiner rechten Hand wanderte in der ich die Schriftrolle hielt. >Was hast du da?< Er wollte nach der Rolle greifen doch ich konnte sie noch rechtzeitig hinter einem Rücken verstecken. >Nichts, aber was machst du eigentlich hier?< Ich versuchte das Thema irgendwie von mir abzulenken, denn ich wusste das Thor auf ein Antwort wartete. >Ich soll etwas aus Loki's Zimmer holen, für die Zeremonie.< Ich nickte verständnisvoll und wich von der Tür, um Thor den Eintritt zu gewähren. >Danke.< Er ging an mir vorbei und umgriff die Türklinke. >Ich bin gleich wieder da. Würdest du solange warten? Ich muss die Sachen dann nur noch zu Mutter bringen und sie macht den Rest durch Magie fertig.< Erwartungsvoll schaute er mich an, doch ich konnte ihm keine Antwort geben, denn Thor brachte mich auf einen Gedanken. Wie genau ich durch die gesagten Worte von Thor auf Loki kam, bleibt wohl für immer ein ungelöstes Rätsel. >Nein, ich muss ganz schnell los.< >Was hat es denn so eilig?< >Kann ich nicht sagen, aber wir sehen uns bei Frigga<, sagte ich und entfernte mich schnell von Thor. >Ach und Thor?<, rief ich ihm zu als ich fast um die nächste Ecke bog. >Ja?< >Ich bin immer noch sauer auf dich, dass du mich bei Heimdall allein ließest.< Auf eine Antwort konnte ich aber nicht warten, denn ich war viel zu aufgewühlt. Der Grund? Seit dem Besuch in dem Zimmer von Loki wusste ich, dass er noch lebte.
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Hey,
diesmal ein etwas kürzeres Kapitel, aber ich habe eine wichtige Frage. Ich würde gerne wissen, ob ich einen etwas größeren Zeitsprung einbauen sollte oder alles niederschreiben sollte, das Problem wäre der, dass ich viel mehr Kapitel schreiben würde und es viel länger dauern würde bis Loki wieder zum Vorschein kommt, denn er ist ja der eigentliche Grund weshalb man eine Loki Fanfiction liest.
Ich würde mich sehr über Deine Meinung freuen und hoffe Du lässt mir einen Kommentar da.
In Liebe,
Jule.
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