3. Kapitel
Die Sonnenstrahlen kitzelten mich wach. Ein ungewohntes Gefühl, denn für gewöhnlich übernahm das mein Wecker und das ich keinen Alptraum hatte machte mich auch stutzig. Ich schob das ganze aber auf meine Übermüdung. Nachdem ich mich aufrecht hingesetzt hatte, schaute ich mich in der Halle um. Die meisten schliefen noch und die, die bereits wach waren spielten mit ihren Mobiltelefonen. Ich stand leise auf und begab mich zu den Toiletten, dort traf ich auf Anna. Ich hatte gar nicht mitbekommen, das sie nicht mehr neben mir lag. >Guten Morgen. Gut geschlafen?<, flüsterte sie mir zu, denn es halte etwas in der Halle und wenn man nicht darauf achtete etwas leiser zu sprechen hätten es alle mitbekommen. >Hey, na. Ich habe geschlafen wie ein Stein. Ich denke du auch, sonst wärst du nicht jetzt schon wach und fast bereit aufzubrechen<, sagte ich grinsend. >Ja, ich bin so aufgeregt, weiß du noch der Typ von gestern?< >Nein, wen genau? Da gab es doch mehrere. Einmal den Blonden und den Rothaarigen, wen meinst du?< >Na, den Blonden. Der sah schon echt gut aus!<, sagte Anna, etwas zu laut für meinen Geschmack und wurde dabei sogar etwas rot. >Pscht, nicht so laut. Mein Typ war es nicht, aber wenn er dir gefällt. Tu dir keinen zwang an.< Ich wusch mir noch die Hände und ging danach wieder in die Halle. Mittlerweile waren schon deutlich mehr wach. Ich nahm meine Sachen und machte mich fertig.
Wenig später, als die anderen auch fertig waren, packten wir alles zusammen was wir so brauchten und machten uns auf den Weg zum Spielfeld. Zu meiner Überraschung war der Himmel schön blau und es waren eher wenig Wolken am Himmel. >Lorane....<
>Hast du was gesagt?<, fragte ich Anna. >Nein, habe ich nicht. Wieso fragst du?< >Ach egal, war bestimmt nur Einbildung<, sagte ich. Ich hoffte sehr das ich es mir nur eigenbildet hatte, denn woher sollte einer meinen richtigen Namen kennen?
Beim Spielfeld angekommen liefen wir gemeinsam zu unserem Platz. Da ich noch müde gewesen war legte ich mich auf einen der Decken und starte in den Himmel. Währenddessen spielten die jüngeren Mannschaft gegeneinander. >Cait, der Blonde ist wieder da.< >Ach komm, sprich ihn doch einfach an. Was ist schon dabei?<, redete ich aufmunternd auf meine Freundin ein. >Nein, lieber nicht. Nachher denkt er ich will was von ihm.< >Willst du doch auch oder irre ich mich?< >Naja, aber doch nicht so direkt.<, sagte Anna, manchmal konnte sie schon echt anstrengenden sein. >Sprich ihn einfach an, er wird dir schon nicht den Kopf abreißen.< >Na gut. Wünsch mir Glück.< >Immer doch.<, sagte ich grinsend. Anna stand auf und ging zu dem Blonden. Was genau sie gemacht hatte bekam ich gar nicht wirklich mit, denn ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden. Klar, das man bei einer so großen Veranstaltung nicht unbeobachtet bleibt, jedoch hatte ich das Gefühl aus dem Wald beobachtet zu werden. Das die Wahrscheinlichkeit sehr hoch war das ich mir das ebenfalls nur eingebildet hatte wusste ich, jedoch lebte ich schon so lange auf der Flucht und einigermaßen unendeckt, sodass ich mittlerweile ein einigermaßen gutes Gespür entwickeln konnte um zu merken wenn etwas nicht stimmte.
Mehr Sorgen konnte ich mir auch nicht mehr machen, denn meine Mannschaft wurde aufgerufen.
Nach dem Aufwärmen betraten wir das Spielfeld. Die gegnerische Mannschaft war leicht zu schlagen, dass wusste ich, da ich mir im Vorhinein immer alle Mannschaften angesehen hatte.
Nach der ersten Halbzeit stand schon fest das wir gewinnen würden, denn es stand 12:23 für uns. Ein eindeutiges Ergebnis. So gut wie es angefangen hatte ging es auch weiter. Wir erhöhten die Differenz und siegten zum Schluss mit einem stolzen Ergebnis von 18:39.
Das Gefühl das ich beobachtet wurde verschwand aber nicht. Mit der Zeit wurde es sogar immer schlimmer. Das hier irgendwas im Busch war konnte ich einfach nicht mehr ausblenden. Nach dem Mittagessen siegte also meine Neugier. Ich ging in den Wald, ohne jemanden von meinem Verbleib zu unterrichten. Dass das ein großer Fehler war wusste ich auch, jedoch musste ich mir sicher sein, denn wenn sich mein Verdacht bestätigt hätte, hätte ich wieder untertauchen müssen um an einem anderen Ort auftauchen zu können.
Schritt für Schritt ging ich näher in Wald. Ich drehte mich noch einmal um. Sah die ganze Menschenmenge, die entweder Handball spielten oder zusahen und mich gar nicht wahrnahmen, das ich mich heimlich wegstehlen wollte, was mir auch Recht war.
Ich ging also in einen tiefen und dunklen Wald um zu überprüfen, ob mein größter Feind es geschafft hatte mich in so kurzer Zeit aufzuspüren.
Schritt für Schritt. Nicht schneller oder langsamer ging ich hinein. Mittlerweile konnte ich die Musik kaum noch richtig hören, da ich schon zu weit im Wald war. Knack.
Blitzartig drehte ich mich um. Nichts. Ich sah nichts außer Bäume. Wahrscheinlich nur ein Tier. Knack. Ein weiteres Mal. Näher als zuvor.
Panisch drehte ich mich im Kreis. In der ganzen Aufregung fingen meine Hände an grauen Nebel zu produzieren. Knack. Knack.
Aus Panik ließ ich alles um mich herum schweben. Die grauen Nebelschwaden die erst um meine Hände glitten, befanden sich nun an jedem Blatt und jedem Lebewesen, welches in der Luft schwebte. Ich ließ alles um mich herum wirbeln. Dadurch verdichtete sich auch der Nebel, im Schutz des Nebels fing ich an wegzurennen. Ich rannte und rannte. Durch die immer größer werdende Distanz zwischen mir und meinen, vermeintlichen, Angreifer ließ der Nebel nach und auch die Kraft, die alles schweben ließ. Mit erschrecken musste ich feststellen das mir drei Männer aus dem Nebel folgten. Ich drehte mich sofort um und rannte weiter. Ich wusste, das mein einziger Ausweg aus diesem Wald meine Flügel waren. Meine Flügel waren aber viel zu groß um hier losfliegen zu können. Meine Chancen standen aber auch nicht sonderlich gut was das Rennen anging. Ich war deutlich langsamer, als die drei Männer. Ich hatte zwar viel Kondition, aber gegen einen Mann konnte ich trotzdem nicht gewinnen. Ich rannte weiter, mit einem mal kam mir eine Blitzidee.
Abrupt blieb ich stehen, drehte mich um und sah wie die Männer mir immer näher kamen. Ich streckte meine beiden Händen aus und erzeugte eine Art Druckwelle, die die Männer zurück fliegen ließ. Ich breitete meine Flügel aus und stieß mich vom Boden ab. Mit jedem Flügelschlag flog ich höher. Ich hatte fast die Baumkronen erreicht, als mich ein stechender Schmerz zusammenzucken ließ. Mein rechter Flügel war mit einem Pfeil durchbohrt worden. Scheinbar hatte sich einer der Männer schneller Aufgerafft als gedacht. Er zielte schon mit dem nächsten Pfeil auf mich. Ich schaffte es gerade noch diesem Auszuweichen, verlor dabei aber an Höhe und stürzte Richtung Boden. Kurz bevor ich hart aufgekommen wäre, breitete ich noch meine Flügel aus, wodurch der Sturz etwas gelindert wurde, aber nicht komplett.
Ich machte auf schmerzhafte Weise mit dem Boden Bekanntschaft. Knack. Okay, irgendwas war gebrochen.
Ich hockte auf dem Boden und schaute zu den Männern die mir nun viel zu nah für meinen Geschmack waren. Ich versuchte aufzustehen, jedoch knickte ich schnell wieder um. Mein Schienbein war gebrochen, nahm ich an. Ich kroch bzw. krabbelte vor den drei Männern davon. Der Eine, mit einer riesigen Narbe auf dem Gesicht die sich über die komplette linke Hälfte zog, zielte mit einer komischen Waffe auf mich. Ich versuchte aufzustehen, was mir auch gelang, ich hatte zwar Schmerzen, aber durch das Adrenalin spürte ich es weniger. Ich humpelte also rückwärts vor dem Narbengesicht und seinen Handlangern davon. Da der Waldboden sehr uneben und mit zahlreichen Wurzeln bedeckt war, stolperte ich natürlich über die erst Beste. Zu meinem Glück. Den in der Sekunde hatte das Narbengesicht abgedrückt und der Pfeil rauschte knapp am mir vor bei. Als ich fiel merkt ich jedoch das ich gar nicht auf dem kühlen Waldboden aufkam, sondern auf etwas weichem landete.
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Hey,
Kurzes Statement vom Autor. Ich bin sehr froh wenn Dir die Geschichte gefällt und Du deshalb bis hier hin die ff schon verfolgt hast, da dies meine erste ff ist würde ich mich über konstruktive Kritik sehr freuen (über ein Lob natürlich auch XP).
Also haue mal bitte Deine Meinung in die Kommentare.
L.G. Jule.
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