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- Kapitel 20 -

Ich fühle mich schwach, unverstanden und gedemütigt, als ich kurz darauf das Rasenstück vor dem Gebäude betrete und mich dort, immer noch zitternd, an die Mauer lehne. Langsam rutsche ich, mit dem Rücken gegen den warmen Backstein gelehnt, nach unten auf den Boden. Meine Beine umklammere ich fest und verstecke mein mit Tränen überzogenes Gesicht im Schoß. Derart labil soll mich bloß niemand sehen ...

Scheiße!

Ich habe meine Angst nicht so sehr im Griff, wie ich die ganze Zeit dachte! Umso schlimmer ist: Ich hatte dieses Training gerade richtig versaut und wenn die Ausbilder meine Reaktion streng beurteilen würden, sind es hier sogar meine letzten Minuten!

Das kann ich auf keinen Fall zulassen!

Aber was müsste ich jetzt tun?

Wie sollte ich sie überhaupt noch von mir überzeugen können?

Die tiefe Verzweiflung lässt mich laut aufschluchzen. Es ist einer der schwärzesten Momente seit langem, allerdings entkomme ich dieser umfassenden Dunkelheit nicht ... zumindest nicht allein! Ich versuche einen lauten Schrei zu unterdrücken, der schwer auf meiner Seele lastet ...

Mit einem Mal legt sich eine Hand ganz sanft auf meine Schulter und stoppt meine düsteren Gedanken.

Panik!

Ich zucke zutiefst erschrocken zusammen.

"Hey Leyli, ich bin es nur. Ganz ruhig ... Es ist alles gut."

Langsam hebe ich den Kopf und sehe Mike halb verschwommen durch meine verheulten Augen.

"Er hat recht", schluchze ich augenblicklich voller Selbstzweifel.

"Was will ich überhaupt hier? Ich bin nicht mal ansatzweise so stark, wie ihr und unfähig mich selbst zu retten, geschweige denn andere Menschen!"

Lautlose Tränen fließen unaufhaltsam meine nassen Wange hinab.

Mike kniet sich zu mir auf den Boden und lächelt mich behutsam an.

"Oh Süße, du glaubst doch nicht etwa wirklich den Mist, dass du schwach bist, oder fehl am Platz? Du hast es bis hierhin geschafft! Für mich gehörst du zu den stärksten und mutigsten Frauen, die ich je kennengelernt habe! Wenn General Davis mal von seinem hohen Ross steigen würde, indem er seinen Job korrekt macht und dich endlich auf die richtige Art trainiert, käme niemand auch nur in deine Nähe! Das ist lediglich ein 'Mürbemachen' von ihnen, um zu sehen, ob du dagegen hältst! Und du wirst das schaffen! Leyli, egal was scheinbar in deiner Vergangenheit passiert ist, ich bin und werde immer für dich da sein, wenn du meine Hilfe brauchst! Ich würde alles für dich tun ... und ich glaube fest an dich!"

Mir kommt in diesem Moment kein Wort über die Lippen, bloß leise Schluchzer, die meinen Körper erzittern lassen. Ich kann mich beim besten Willen kaum daran erinnern, wann mich das letzte Mal jemand unterstützt hatte, oder mir ehrlich Mut zusprach ...

"Ach Kleines, komm her! Jeder zweifelt ab und zu an sich, aber Aufgeben ist doch keine Option für eine Eleanore Janssen!"

Mike wirkt ziemlich steif, beinahe gehemmt, als er sich schließlich dicht neben mich setzt und behutsam seinen Arm um meine linke Schulter schlingt. Dabei hatte er dies bereits dutzende Male zuvor getan ...

Ob es daran liegt, dass er sich jetzt unsicher fühlt, mich zu umarmen nachdem er meine Reaktion in der Halle gesehen hatte? Den Unterschied würde er wahrscheinlich nie verstehen ...

"Danke für deine aufmunternden Worte, Key. Sie bedeuten mir unglaublich viel ... Und danke für dich! Du bist immer für mich da und ich bin so froh, dass es dich gibt! Unsere Beziehung tut mir wirklich gut. Ich ... Ich vertrau dir ..."

Meine geflüsterten Worte sind ehrlich gemeint, aber vor allem dazu da, um ihm zu zeigen, wie wichtig er mir ist. Schließlich gibt es für Mike keinen Grund, dass er in meiner Nähe derart verkrampft sein muss ...

Mein Zittern lässt mit der Zeit nach und ich schmiege meinen Kopf trostsuchend an Keys harte Schulter, auch wenn die Taschen vom Kampfanzug unbequem drücken. Ganz allmählich entspannt mein Körper in seiner Umarmung, allein auf Grund seiner bloßen, beruhigenden Anwesenheit. Auch Mikes Haltung scheint sich inzwischen zu lockern.

Er ist trotz seiner erst 20 Jahre einfühlsam, rücksichtsvoll und findet immer die richtigen Worte. Obwohl ich das Gefühl habe, dass ich ihn nicht unbedingt als Mann wahrnehme, sondern eher wie einen Bruder, den ich nie hatte.

Deswegen überrascht mich der Moment zutiefst, in dem Mike plötzlich mit seiner freien Hand zärtlich mein Kinn anhebt. Lächelnd fängt er an mit seinem Daumen über mein Gesicht zu streichen und küsst anschließend sanft jede einzelne Träne auf meiner Wange weg.

"Du bist mir so unglaublich wichtig, Leyli ... und unsere Beziehung miteinander", raunt er dabei überaus glücklich.

Mein Herz hämmert unaufhörlich gegen meine Brust. Es schmerzt zugleich auf eine seltsame Art und Weise.

Scheiße, was hatte ich vorhin zu ihm gesagt? Waren meine Worte zu 'übertrieben' gewesen?

"I-i-ich muss wohl wieder rein", murmele ich jetzt ausweichend, unfähig seine liebevolle Geste weiter zuzulassen. Sogleich wende ich mich von ihm ab und stecke mit zittrigen Fingern eine störrische, blonde Strähne hinters Ohr.

Mike seufzt leise, sagt aber nichts. Stattdessen springt er mit einem Satz auf und reicht mir Sekunden später seine Hand, um mir hochzuhelfen.

"Danke", murmle ich knapp und ergreife seine warmen Finger, bevor wir letztendlich schweigend nebeneinander her ins Gebäude zurückgehen.

Kurz darauf kommen wir vor der großen Flügeltür der Sporthalle zum Stehen. Ich starre für eine Weile, wie hypnotisiert die Klinke an. Es kostet mich viel Überwindung einzutreten und ich zögere noch immer.

Augenblicklich spüre ich, wie Mike an meiner Seite ist und mich behutsam an die Hand nimmt.

"Du schaffst das, Leyli."

Rein theoretisch muss ich lediglich einen Fuß vor den anderen setzen und das klingt keineswegs besonders schwer.

Mein bester Freund drückt jetzt aufmunternd meine Finger und lächelt mir zu, nachdem er die Tür öffnete. Wir gehen nunmehr gemeinsam hinein.

Ben sitzt auf einer Holzbank am Rand und wendet sich sogleich beschämt zur Seite, als er mich die Halle betreten sieht. Sein Blick haftet interessiert am grauen Boden, so als versuche er der Spur der Linien zu folgen.

Hat er etwa ein blaues Auge, oder bilde ich mir das ein?

Wahrscheinlich Wunschdenken!

Offizier Schulz kommt stattdessen direkt auf mich zugesteuert.

"Stabsgefreite Janssen!", ruft er derweil erfreut und schenkt mir ein dezentes, schiefes Schmunzeln.

Unterdessen sehe ich hinter ihm, auf den ausgelegten Matten, wie General Davis und Offizier Hartmann Max und Paul wiederholt einen schwierigen Aufgabegriff zeigen, um sich aus der scheinbar ausweglosen Situation zu befreien. Davis würdigt mich dabei keines Blickes, wohingegen die anderen mir zwischendrin ein tröstliches Lächeln zuwerfen.

Mir wird ungewollt schwummrig. Die stickige Luft tut ihr übriges. Ich atme mehrmals tief ein und aus, um mich zu beruhigen und die erneut aufsteigende Panik zu kontrollieren. Mike drückt abermals meine Hand.

"Ich bin bei dir, hab keine Angst", flüstert er leise, so dass nur ich ihn hören kann. Ich nicke leicht.

Mein bester Freund kennt mich wirklich gut! Seine Unterstützung bedeutet in diesem Moment alles für mich ... Alles, was ich brauche, um nicht durchzudrehen.

"Janssen, ich würde Ihnen gerne ein Einzeltraining für die verbleibende Zeit vorschlagen, wenn Sie damit einverstanden sind?"

Offizier Schulz ist mit seinem aufmunternden Lächeln auf den Lippen vor mir zum Stehen gekommen.

"Okay", stoße ich erleichtert aus, in dem Wissen, dass ich es wenigstens für kurze Zeit schaffe, den General und Ben zu meiden und ich meinen Platz bei der Marine eventuell nicht komplett aufgeben muss.

"Gut, dann bleiben Sie noch hier, weil der Testosteron-Haufen auf der Stelle ein paar Runden laufen geht. Abmarsch!"

Schulz nutzt seine Trillerpfeife und schickt alle mit einem kurzen Wink nach draußen.

Mike umarmt mich schnell und flüstert im Vorbeilaufen:

„Wenn etwas ist, du weißt, wo du mich findest ... Und du schaffst das."

Mein bester Freund schließt sich dem Laufschritt der anderen Männer an, wobei Sekunden später die schwere Tür leise krachend ins Schloss fällt.

Wir sind allein ...

Offizier Schulz nimmt prompt auf einer der Übungsmatten in der Nähe Platz und deutet mir an, es ihm gleich zu tun. Wir sitzen uns Sekunden später im Schneidersitz gegenüber, allerdings verziehe ich nun skeptisch mein Gesicht, weil ich unsicher bin, was er überhaupt von mir erwartet.

"Janssen, Sie stehen bei der KSM unter einem enormen Druck, deswegen verraten Sie mir, warum Sie sich ausgerechnet hierfür entschieden haben!?"

Mein Ausbilder schaut mich neugierig und erwartungsvoll an. Ich habe das Gefühl, dass ihn mein Motiv ehrlich interessiert und die Frage keinesfalls abwertend gemeint ist.

"Ich möchte meinem Land dienen und den Menschen, die in Not geraten, helfen, egal ob bei Evakuierungen, Geiselbefreiungen, oder Bergungseinsätzen. Als Kampfschwimmerin will ich dazu beitragen etwas wirklich Bedeutendes zu tun", antworte ich schnell und zucke dabei mit den Schultern.

"Sie enttäuschen mich ein wenig mit Ihren auswendig gelernten Floskeln und das meinte ich auch nicht. Was spornt Sie persönlich an? Woher rührt Ihr Kampfgeist? Denn im Endeffekt setzt jeder Einzelne bei uns sein Leben aufs Spiel und dafür entscheidet sich niemand leichtfertig. "

Ich runzle die Stirn wegen seiner Fragen und möchte auf keinen Fall darauf antworten, deswegen zucke ich erneut mit den Schultern.

"Sie wollten mir doch das Kämpfen beibringen, damit genau das nicht passiert", stelle ich stattdessen fest, um gekonnt von seiner Fragerei abzulenken. Er lächelt mich verständnisvoll an.

"Janssen ... Eleanore, Sie werden das Kämpfen und Überleben lernen, wenn Sie endlich offen damit umgehen können, warum Sie bei uns sind, was Sie ausmacht und wieso Sie sich hinter sackartiger Kleidung verstecken. Aber irgendetwas hindert Sie offenbar daran ... Wovor haben Sie bloß solche Angst?"

Ich schaue betreten zu Boden und schlucke, bleibe aber still.

"Passen Sie auf, Eleanore, ich kann kaum verlangen, dass Sie mir Ihre Geschichte erzählen. Trotzdem müssen Sie dringend jemanden ins Vertrauen ziehen und sich öffnen, um Ihre Ängste zu verarbeiten. Denn dann, und auch nur dann, können Sie zu einer unserer Besten werden. Ihre Willensstärke, Ihr Engagement, Ihre Teamfähigkeit, trotz dieser pubertierender Vollidioten, Ihre Intelligenz und Ihr großes Potential sind hier bereits jedem aufgefallen."

Er schaut mich mit freundlichen Augen an, nickt dabei und lächelt mir ermutigend zu, so dass eine schmale Zahnlücke zwischen den Frontzähnen sichtbar wird.

Von wegen!

Ich schüttle frustriert den Kopf und seufze ernüchternd.

"Nicht jedem fällt mein Potential auf!", stelle ich verbittert fest, wobei Offizier Schulz plötzlich laut anfängt zu lachen. Die Ironie ist, ich muss nicht einmal erklären über wen ich folglich spreche ...

"Ach, Eleanore. Geben Sie General Davis eine Chance, auch wenn er Ihnen als ein absoluter Esel erscheint, der nichts von Frauen in seiner Einheit hält. Leider hat er keine guten und zudem wenig Erfahrungen mit ihnen gemacht ... also ausschließlich im beruflichen Sinne gesprochen."

Er hebt jetzt eine seiner buschigen, dunklen Brauen und grinst noch breiter, als zuvor, während mir sogleich die Spucke wegbleibt.

Was?

Schulz' Kommentar beruhigt mich nicht im Geringsten, denn es ist eher das totale Gegenteil der Fall!

Davis scheint einen ziemlich hohen Verschleiß an Frauen zu haben ... Im Privatleben ...

Und es läuft mir bei diesem Gedanken in Sekundenschnelle eiskalt den Rücken hinunter.

Wieso interessiert mich diese Tatsache überhaupt?

Er ist ein blöder Scheißkerl, der mich verachtet, keine Empathie besitzt und mir übel mitspielt!

Offizier Schulz reißt mich just aus meiner trüben Gedankenwelt.

"Eleanore, wenn Sie bereit sind wirklich und wahrhaftig mit mir zu trainieren, kommen Sie jederzeit auf mich zu, okay? Das klingt abgedroschen, aber wenn Sie zu sich selbst gefunden haben, werden Sie für all das hier stark genug sein. Nur eine Warnung, lassen Sie sich nicht zu viel Zeit damit! Sonst kann ich leider nichts mehr für Sie tun."

Er beobachtet mich mit einem scheinbar mitfühlenden Blick in seinen hellbraunen Augen, wobei ich nun ernsthaft und zustimmend den Kopf bewege.

"Gut! Eine andere Sichtweise, Ihre Sichtweise auf die Dinge ist durchaus lohnenswert im Einsatz. Es wäre einfach eine Verschwendung und viel zu schade, wenn ich ihre psychische Verfassung als beunruhigend einstufen müsste. Sie wissen, was das bedeutet, deswegen werde ich den heutigen Unterricht aus dem Protokoll streichen, aber das wird nur ein Mal passieren! Und jetzt gehen wir erst mal eine Runde laufen."

Ich nicke abermals.

"Dankeschön, Offizier Schulz", erwidere ich leise.

Für einen Moment bin ich erleichtert, dass mein Weg bei der KSM noch nicht zu Ende ist, bevor er überhaupt richtig begonnen hat.

Der Mitte 50-Jährige zwinkert mir aufmunternd zu und wir verlassen gemeinsam die Sporthalle.

Ich denke sehr lange über das Gespräch nach und bin positiv überrascht, dass er mich so ganz anders behandelt, als General Davis es tut: Mit Respekt, Akzeptanz, Verständnis und Einfühlungsvermögen. Zwar mit einer Art Befristung und ich bin weit davon entfernt irgendjemandem von mir zu erzählen, aber die Unterstützung von Offizier Schulz in der Hinterhand zu haben, gibt mir trotz allem ein gutes Gefühl.

In dieser Nacht schlafe ich besser, als in den Nächten zuvor.

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