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- Kapitel 1 -

- Er ist gefangen in seiner Vergangenheit -

- Sie versucht im Hier und Jetzt zu leben -

- Gemeinsam könnten sie Erfüllung bedeuten -


Ich stehe vor den großen, eisernen Toren des Marinestützpunktes in Eckernförde bei Kiel und schaue ehrfürchtig hoch auf das dort eingebettete Motto 'Lerne leiden ohne zu klagen'. Mein Mund ist trocken und ich schlucke meine Nervosität herunter angesichts der Zeit, die ab heute auf mich zukommen wird. Mein Weg war schon immer steinig, aber ich habe gelernt mich durchzusetzen und in einem männerdominierten Beruf bin ich immerhin zur Stabsgefreiten aufgestiegen mit meinen gerade 22 Jahren.

"Hey Mädel, hier wird nicht herum gelungert!", höre ich jemanden rufen und richte meine Aufmerksamkeit auf die Wache im Eingangshäuschen, die mich böse anstarrt. Ich komme hocherhobenen Hauptes näher und halte ihm wortlos meine Unterlagen hin. Er überfliegt sie für einen Moment, dann wandert sein überraschter Blick über mich, von Kopf bis Fuß.

"Fräulein Janssen will also Kampfschwimmerin werden!?", kommentiert der Mann abfällig, beinahe ungläubig und belächelt mich dabei. Er sieht gar nicht so viel älter aus als ich, aber seine gerunzelte Stirn und die zusammengekniffenen, grünen Augen sprechen Bände. Einfach typisch für die Sorte von ignoranten Männern mit denen ich bereits öfter zu tun hatte.

"Ich habe genauso ein Recht mich für die Ausbildung zu qualifizieren, wie meine Kameraden! Bloß, weil es bislang keine Frau geschafft hat, heißt es nicht, dass das nie passieren wird!", antworte ich deshalb scharf.

"Natürlich erhalten Sie das Recht dazu!"

Ich habe keineswegs bemerkt, dass ein anderer Mann neben mir aufgetaucht ist und blinzle in seine Richtung. Die Sonne scheint mir dabei direkt in die Augen, so dass ich ihn in keinerlei Hinsicht richtig erfassen kann.

"Danke", antworte ich deshalb kurz und richte meine Aufmerksamkeit wieder auf den Wachhabenden. Sein Blick ist nun jedoch eher erschrocken und nicht mehr auf mich gerichtet. Die Person neben mir räuspert sich.

Ich bin schon leicht genervt, da ich nach der stundenlangen Zugfahrt nur noch aus dem Feldanzug und den Springerstiefel raus möchte und meine langen, blonden Haare endlich aus dem eng sitzenden Barett befreien will.

"Hören Sie ..."

Ich drehe mich zu dem zweiten Mann um, der jetzt unmittelbar vor mir steht und für diesen Moment stockt mir der Atem.

Er überragt mich fast um einen Kopf, ist also bestimmt 1,95 m groß und sein muskulöser Körperbau erscheint selbst unter der hellgrauen Uniform gut sichtbar. In Anbetracht seiner breiten Schultern, könnte ich mich sogar hinter ihm verstecken!

Sein markantes Gesicht wird in der Mittagssonne beleuchtet, wie von einem verdammten Scheinwerfer im Theater. Die sichtbaren Stoppeln seines Drei-Tage-Barts passen gut zu den dunkelbraunen, seitlich kurz geschorenen Haaren. Meine ganze Aufmerksamkeit ruht jedoch auf seinen funkelnden, eisblauen Augen, die mich intensiv betrachten.

Allerdings wirkt er ziemlich einschüchternd durch die angespannte, gerade Körperhaltung und die zusammengezogen Brauen. Zumal er mich zwischenzeitlich mit einem ernsten Blick fixiert, von dem ich mich aber auf keinen Fall irritieren lassen will.

Das Gefühl, als wäre ich in der Sekunde, während ich mich zu ihm drehte und in seine Augen sah, vom Blitz getroffen worden, überwiegt plötzlich in mir. Wortlos starre ich ihn weiterhin an, erfasse aber Sekunden später aus dem Augenwinkel seinen Dienstgrad. Oh, verdammter Mist! Schnell gleitet mein rechter Arm hoch und ich salutiere vor ihm. Das wirft kein gutes Licht auf mich ...

"Stabsgefreite Janssen, rühren und mitkommen!", sagt er distanziert und unbeeindruckt. Ich schnappe mir die Unterlagen von der hämisch grinsenden Wache und renne hinter ihm her, um mit ihm Schritt zu halten.

"Sie sind spät dran", bemerkt er kühl, als wir mittlerweile nebeneinander her laufen und das Marinegelände zügig überqueren. Ich hole tief Luft, damit ich erklären kann, dass mehrere Züge auf der Fahrt zur Ostsee hin ausgefallen waren, aber er hält seine Hand hoch, um mich zu stoppen.

"Ihre neuen Kameraden sind bereits eingetroffen und haben sich im Wohnheim 3 eingerichtet."

Er macht eine kurze Pause.

"Da Sie die einzige Frau in diesem Ausbildungszweig sind, haben Sie wohl Verständnis dafür, dass wir Ihnen keinerlei Vorzug geben werden."

Ich bin mir nicht sicher, was genau er damit meint und nicke bloß.

"Haben Sie das verstanden?", fragt er und dreht sich zu mir, während sein prüfender Blick aufmerksam auf mir ruht.

"Ähmm, ja Sir ... n-natürlich ...", antworte ich unbeholfen und könnte mich selbst ohrfeigen für dieses Gestammel. Schließlich gibt es für jemanden mit vier Metallemblemen in einem Eichenlaubkranz in Gold auf der Schulter nur eine richtige Anrede: 'Herr General'!

Verdammt!

Er zieht fragend eine Augenbraue hoch und seufzt.

"Lassen Sie sich von Ihren Kameraden in keinem Fall unterbuttern und stehen Sie Ihren Mann, dann ist es wahrscheinlich einfacher, akzeptiert zu werden."

Ich schaue ihm überrascht in seine eisblauen Augen.

"Danke für den Tipp", erwidere ich lächelnd.

"Gewöhnen Sie sich nicht daran!"

Seine Antwort ist überaus harsch.

Der General wendet sich prompt von mir ab und öffnet mit einem Ruck die große Glastür eines unscheinbaren Gebäudes und damit wohl zu meinem neuen zu Hause für die kommenden Monate.

Mein Lächeln gefriert augenblicklich, unsicher was ich von all dem halten soll - unsicher, was ich von ihm halten soll!?

**********

Er führt mich jetzt schnellen Schrittes einen beinahe sterilen, langen Korridor hinunter und wir kommen kurze Zeit später vor der offenen Tür eines Schlafsaals zum Stehen. Ich wage einen kurzen Blick hinein.

In dem Raum gibt es fünf Betten, wovon die zwei Doppelstockbetten bereits belegt sind mit allerlei Zeug, wie Handys, Klamotten und Rucksäcken. Meine vier neuen Kameraden stehen davor und nehmen mich direkt in Augenschein. Sie sehen amüsiert aus, als ich hinter dem General nun langsam den Raum betrete und mich neugierig umschaue.

Na toll, es ist hier ja fast so wie im Waisenheim, wo ich einige Jahre leben musste ...

Ein Geruch von Zitrusreiniger vermischt mit Desinfektionsmitteln steigt mir in die Nase, während ich argwöhnisch den dunkelblauen Linoleumboden, die gelben Wände und die einfache Einrichtung aus Buchenholz betrachte. Sie erinnern mich nicht ausschließlich an meine Ausbildung bei der Bundeswehr, aber ich habe keine Zeit weitere Gedanken daran zu verschwenden.

"Stabsgefreite Eleanore Janssen", stellt der General mich kurz vor und ich nicke den neugierigen Männern zu.

"In einer Stunde Treffen auf dem Trainingsgelände", ruft er bereits im Weggehen in unsere Runde und die Vier salutieren kurz mit:

"Jawohl, Herr General!"

Ich schlucke hörbar, nachdem ich bemerke, dass meine neuen Kameraden mich weiterhin wortlos anstarren. Möglichst lässig schlendere ich deswegen zu dem freien Einzelbett herüber und stelle leise fest: 

"Das ist dann wohl meins!?"

Es klingt wahrscheinlich eher fragend, denn ihre seltsamen Blicke verunsichern mich irgendwie.

Allerdings kommt jetzt einer der Soldaten selbstbewusst in meine Richtung gelaufen, stellt sich direkt neben mich und flüstert heiser in mein Ohr: 

"Gut geschlussfolgert, Barbie!"

Die Anderen fangen prompt an zu lachen. Ich weiß nicht, was unangenehmer ist, ihr Gelächter, oder die Tatsache, dass mir jemand jetzt schon viel zu nahe kommt. Sein Oberkörper berührt dabei immer noch meinen Arm.

In der Sekunde fallen mir jedoch die Worte des Generals ein: Ich soll mich im Endeffekt niemals unterkriegen lassen. Da dieser aufdringliche Mann der Größte von ihnen ist und mich ebenfalls um gute zehn Zentimeter überragt, packe ich ihn genau deswegen blitzschnell im Nacken und drücke ihn mit der Schläfe runter auf das harte Bettgestell.

Damit hat er definitiv nicht gerechnet, weswegen ich leichtes Spiel habe. In einem direkten Kampf würde er mich bestimmt zerquetschen wie eine Fliege mit seinem durchtrainierten Körper und den ... na ja, fast protzigen Muskeln. Nichtsdestotrotz will ich meinen Standpunkt klarmachen, dass ich mich von niemandem hier herumschubsen lasse.

"Mache nie den Fehler mich zu unterschätzen, Meister Proper!", presse ich angespannt durch meine Lippen. Der Vergleich sitzt, denn mit seinen eher rundlichen Gesichtszügen und dem kahl rasierten Schädel, ist der Spitzname nicht zu unrecht gewählt. Sofort ist Ruhe im Raum eingekehrt. Ich habe das Gefühl, dass mich mehr Augenpaare anstarren, als die, die im Schlafsaal vorhanden sind, aber ich werde durch die Reaktion meines Gegners aus diesen Gedanken gerissen.

"Okay, okay! Bleib mal locker ...", ruft der Mann, den ich immer noch mit dem Gesicht nach unten drücke. Ich lasse ihn langsam los.

Der augenscheinlich Jüngste aus der Gruppe kommt grinsend auf mich zu und gibt mir eine Ghettofaust. Seine grünen Augen funkeln belustigt.

"Mach dir nichts draus! Er ist nur sauer, weil sein jüngerer Bruder es nicht in die Einheit geschafft hat und auf der Warteliste angeblich ganz oben steht. Und du bist bestimmt auf keinen Fall die Konkurrenz, die er erwartet hat. Ich bin übrigens Mike Winter."

Er zeigt abwechselnd auf die anderen beiden Männer.

"Der schwarzhaarige Typ ist Max Weber und der Schlaksige neben ihm, der die Frisur von Pumuckl geklaut hat, heißt Paul Fischer. Ach, und der Schwachkopf bei dir ist im wahren Leben Ben Peters, obwohl mir dein Spitzname für ihn wirklich besser gefällt."

Mike lächelt amüsiert.

"Hey Leute, ich bin Elea", sage ich leicht verlegen und mache eine kurze, winkende Geste mit der Hand. Die anderen beiden nicken mir freundlich zu, während Ben sich das Gesicht reibt.

Seine dunkelbraunen Augen mustern mich, als er mir zuraunt: 

"Mannometer, du hast einen ganz schönen Schwung drauf, Kleines! Den würde ich aber ganz gerne auch mal 'woanders' erleben. Ein großes Lob an die Marine, dass sie uns jemanden zum Vergnügen hergeschickt haben."

Ben grinst mich dabei an, lässt seine Blicke offensichtlich an mir hoch und runter gleiten, wobei er sich die blassen, schmalen Lippen leckt. Ein kalter Schauer durchläuft mich abrupt, gefolgt von einer unbehaglichen Gänsehaut.

Bevor ich jedoch reagieren kann, kommt der General plötzlich ins Zimmer gestürmt und ich bin mir unsicher, was sich in seinen Augen widerspiegelt, als er sie auf Ben richtet. Er schnappt meinen Kameraden mit einer Hand um dessen Hals und drückt ihn, ohne große Anstrengung, aber mit Wucht rückwärts gegen unsere Spinde.

"Ben Peters, ich warne Sie! Ein falscher Gedanke, eine falsche Bewegung und Sie kriegen es mit mir zu tun! Und glauben Sie mir, das wollen Sie nicht!"

Der General lässt den schockierten Soldaten abrupt los, nickt mir kurz zu und verlässt den Schlafsaal eben so schnell, wie er gekommen ist.

Bens röchelnder Husten weckt mich jäh aus meiner Trance, in der ich diese ganze Szene gerade erlebt habe. Ich bin so verblüfft, dass ich rot werde, eine Entschuldigung stammle und schnellstmöglich aus dem Raum renne.

Der General ist fast an der Ausgangstür des Wohnheims angekommen, als ich sprinte, um noch vor ihm zum Stehen zu kommen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, während ich wütend zische: 

"Was zur Hölle war das gerade? Wie sollen mich die Männer dort drinnen ernst nehmen, wenn ich in den ersten zwei Minuten schon einen Beschützer brauche?"

Mein Vorgesetzter schaut mich anfangs zutiefst verblüfft an. Mit einem Mal ändert sich jedoch sein gesamter Gesichtsausdruck und der General erwidert drohend, mit dunkler Stimme: 

"Stabsgefreite Janssen, reden Sie nie wieder in diesem Ton mit mir und zweifeln niemals an meinem Handeln!"

Ich sehe hoch in seine funkelnden Augen, um mir sicher zu sein, etwas anderes als Verachtung, oder Ablehnung in seinem Gesicht ablesen zu können. Allerdings dreht er sich wieder unmittelbar von mir weg und verschwindet durch die schwere Glastür, die er mit einem ohrenbetäubenden Knall ins Schloss schmettert.

Ich seufze resigniert.

"Die ist zu", murmele ich vor mich hin.

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