Kapitel 19
Es erstreckte sich eine große Wiese vor mir.
Sie war umgeben von Mauern. Sehr hohen Mauern.
Wenn ich meinen Kopf in den Nacken legte, konnte ich nicht das Ende sehen.
Ich nahm eine Bewegung auf der anderen Seite der Wiese war.
Mein Kopf schoss ruckartig dahin.
Ich erblickte einen kleinen, gebrächlich wirkenden Wolf.
Er stand einfach nur da und regte sich nicht.
Meine Instinkte schrieen mir zu, Abstand zu ihm oder ihr zu halten.
Aber meine Neugierde siegte und ich trat langsam auf den Wolf zu.
Dieser regte sich immer noch nicht.
Kurz vor ihm blieb ich stehen, um ihn genauer zu betrachten.
Meine Instinkte sagten mir zudem, dass es ein Weibchen war.
Sie wirkte alt und friedlich.
Ich sprach sie an.
"Wer bist du?"
"Ach Amy, wenn du wüsstest..."
Ich blickte immer noch nicht durch.
Aber dann meldete sich eine Erinnerung in mir.
Flashback
"Komm meine Kleine, ich hole dir ein Kühl-Akku, dann tut es bestimmt nicht mehr weh."
Mühsam stand die ältere Dame auf und lief in die Küche, um ein Kühlpad zu holen.
"So und das legst du jetzt schön auf die Wunde, hörst du?"
Flashback Ende
Wie konnte ich sie nur vergessen.
Sie war immer für mich da gewesen, bis sie eines Tages starb.
Ihr Tod erschütterte meinen Vater zutiefst.
Ich war damals 4 Jahre alt gewesen.
Seitdem haben wir nicht mehr über sie gesprochen und ihr Gesicht verblasste in meinen Erinnerungen.
"Amy, du musst dich erinnern.
Nicht nur an das.
An Alles.
An das, was du weißt, aber es nicht wissen willst.
Dieses Wissen wird dir genau jetzt behilflich sein.
Kämpfe, meine große Kleine.
Gib nicht auf.
Ich glaube an dich."
Sie streckte ihre Pfote nach mir, aber in dem Moment warf sich ein anderer Wolf auf sie drauf.
Er war schwarz-grau und nicht minder imposant.
Kräftig war er.
Mit seinem Gewicht schmiss er sie zu Boden.
Ich schrie auf.
"Oma!"
"Lebe für mich, meine Kleine!"
"Nein!"
Ich versuchte, den Wolf von meiner Oma herunter zu ziehen, aber er biss ihr bereits in die Kehle und tötete ihre Erscheinung.
Sie konnte nicht real sein, sie war bereits tot.
Das hat ihr also nicht weh getan.
Es ist alles gut, Amy.
Beruhige dich.
Der Wolf meiner Oma war verschwunden, stattdessen starrte mich ihr Mörder feindselig und mit blutigen, gebleckten Zähnen an.
Knurrend kam er immer näher.
Ich versuchte mich zu verwandeln, damit wir auf Augenhöhe waren.
Aber von meinem Inneren Wolf fehlte jede Spur.
"Lumina?"
Dann fiel es mir wieder ein.
Ich wusste nicht, wo Lumina war.
Geschweige denn, ob sie überhaupt noch lebte.
Ich wusste gar nichts.
Der Wolf sprang auf mich drauf, sodass er auf mir lag.
Ich zitterte und erwartete den Todesbiss, in der Hoffnung, das dieser nicht allzu schmerzaft ausfallen würde.
Doch es kam nichts.
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