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Raven will gerade zu ihrem Pferd gehen, als sie auf dem Weg dorthin Niv trifft.

„Wo will die schöne Frau denn hin?" , fragt Niv grinsend.

„Zu meinem Pferd"

„Darf ich mitkommen?"

„Ich dachte, du magst keine Pferde"

„Ich mag sie schon. Aber sie sind so- groß. Aber ich verbringe eben gerne Zeit mit dir"

„Na, dann komm mit", sagt sie. „Wo wolltest du denn hin?"

„Eigentlich zu Wyn. Aber der kann warten. Ist wahrscheinlich eh wieder mit Rue zusammen"

Nach ein paar Minuten sind die beiden am Stall angekommen und Raven drückt ihm eine Bürste in die Hand.

„Was soll ich damit?"

„Ihn bürsten", grinst sie.

„Ihn- was?"

„Naja, so", sagt sie und zeigt es ihm.

„Und was ist, wenn es ihm nicht gefällt?"

„Es gefällt ihm. Vertrau mir", sagt sie und streichelt ihr Pferd.

„Hattest du eigentlich jemals Kontakt mit einem Pferd?", lacht sie, als er sich total doof anstellt.

„Nicht, dass ich mich dran erinnern könnte"

„Na, dann wird es aber höchste Zeit"

„Komm mit", sagt sie und nachdem die beiden das Pferd mit einem Sattel ausgestattet haben, gehen sie auf die Koppel.

„Ich werde nicht auf das Monster aufsteigen"

„Hey. Das hat er gehört", sagt sie schmollend und hält ihrem Pferd die Ohren zu.

„Tut mir Leid", sagt er und tätschelt es.

„Du siehst toll darauf aus. Aber mich wirst du da niemals drauf bekommen"

„Siehst du zu?", fragt sie und er nickt. Er bleibt am Rand stehen und sieht ihr zu. Sie sieht anmutig aus, auf dem Pferd. Sie ist schön. Ihre Haare fliegen im Wind. Zumindest der Teil ihrer Haare, die aus dem Helm herausschauen. In der Reitkleidung sieht sie aus irgendeinem Grund noch eleganter aus, als sonst.

Nach zwei weiteren Stunden, die die beiden den Stall ausgemistet haben und Raven ihre Runden geritten ist, verlassen die beiden den Stall wieder. Raven ist total verschwitzt und will duschen gehen.

„Dann mache ich einen Abstecher zu Wyn. Sehen wir uns heute Abend?"

„Immer", grinst sie und die beiden Wege trennen sich im Internat. Sie geht auf ihr Zimmer und Niv beschließt Wyn zu suchen. Auch wenn er sich in diesem Internat schon etliche Male verlaufen hat, versucht er es immer wieder.

*

„Was willst du von mir?", fragt Rue am Abend, als Wyn bei ihr auftaucht.

„Komm einfach mit", sagt er und nimmt sie an der Hand, um sie daran aus ihrem Zimmer zu ziehen.

„Wohin denn?", fragt Rue noch einmal.

„Lass dich überraschen.", grinst Wyn geheimnisvoll.

„Du weißt schon, dass ich nicht mehr vor habe, vom Internat zu fliegen", erwidert Rue noch einmal, doch dies scheint Wyn herzlich egal zu sein.

„Jeder hat hier schon einmal eine Regel gebrochen. Man darf sich nur nicht erwischen lassen"

„Leichter gesagt, als getan", antwortet Rue.

„Außerdem brichst du jeden Tag die Regeln und jetzt komm endlich mit", sagt er und zieht Rue an einem ihrer Ärmel.

„Was zur Hölle?", fragt sie, als Wyn aus einem der Fenster steigt.

„So machen das alle hier. Jetzt stell dich doch nicht so an"

Nachdem Rue noch ein paar Mal einen Protest abgegeben hat, sieht sie, dass es nichts bringt und steigt ebenfalls aus dem Fenster, bevor noch jemand von den beiden mitbekommt. Nachdem sie ebenfalls draußen ist, fragt sie Wyn noch einmal, wohin sie nun gehen wollen, doch der will ihr immer noch nichts sagen. Die beiden kommen nach einer Weile an einer alten Scheune an. Rue hört Musik aus der Ferne.

„Dein scheiß ernst?", fragt sie, als sie bemerkt, zu was Wyn sie hier eigentlich zwingen will.

„Ich will dir zeigen, dass Partys mit den richtigen Leuten cool sein können"

„Du weißt nicht den Grund, weshalb ich Partys hasse. Ich hätte nicht gedacht, dass du mich so schlecht kennst"

Sie will schon wieder zum Internat laufen, als Wyn sie am Arm gepackt kriegt.

„Warum hasst du Partys, Rue?", fragt er nun liebevoll und schaut ihr in die haselnussbraunen Augen.

„Auf dem achtzehnten Geburtstag meiner besten Freundin war ich das erste Mal betrunken"

„Ich habe das erste Mal Gras mit meinem Vater geraucht", erwidert Wyn.

„Und wir müssen keinen dieser beide Dinge tun. Ich mache nichts, was du nicht willst", erklärt er ihr und zieht sie in eine Umarmung.

„Nur lass mich dir eine gute Party zeigen. Wenn es dir nicht gefällt, können wir jederzeit wieder gehen, okay?", fragt Wyn und Rue lässt sich schließlich doch noch überreden. Die beiden kommen am Eingang der Scheune an und alles ist voller Lichterketten, sodass man gar kein anderes Licht mehr braucht. Wyn kennt viele der Leute und begrüßt sie. Er ist der extrovertierteste Mensch, den Rue kennt. Und sie war alles andere als das. Sie war wohlmöglich der introvertierteste Mensch, den sie kennt.

„Das ist meine beste Freundin, Rue", stellt er sie dem nächsten Gast vor.

„Hey", sagt sie schüchtern.

Nach einer Weile haben sie alle begrüßt, die Wyn kennt und können sich endlich setzen.

„Willst du etwas trinken?", fragt Wyn.

„Ich will nicht allein sein. Kannst du bei mir bleiben?", fragt Rue.

„Warte. Ich hole uns nur schnell etwas von der Bar, okay?", fragt er. Rue schüttelt den Kopf, doch dies sieht Wyn nicht mehr, denn er ist verschwunden. Rue steht sofort auf. Sie hält es auf dieser Party keine zwei Sekunden länger alleine aus. Sie hat noch nicht einmal Niv gesehen. Wenn er hier gewesen wäre, wäre alles halb so schlimm. Doch nachdem Wyn gegangen ist, fühlt sie sich zunehmend unwohler und verschwindet aus der Scheune, um sich draußen alleine auf einen Heuballen zu setzen und an ihre beste Freundin zu denken.

Nachdem Niv sich in dem Internat verlaufen hat auch auch Wyn nicht findet, beschließt er zurück zu Raven zu gehen. Sein bester Freund hatte etwas von einer Party in einer Scheune erzählt und er wollte vielleicht auch hingehen.

„Raven?", fragt er und klopft sanft an ihre Zimmertür. Als niemand antwortet, geht er hinein und findet ein leeres Zimmer vor. Er will auf sie warten. Wahrscheinlich ist sie noch duschen. Es sind bestimmt keine zwanzig Minuten vergangen. Er setzt sich auf ihr Bett und mustert die andere Seite des Zimmers. Rues Seite. Auf dem Schreibtisch liegen tausende von Zetteln. Die Seite sieht ganz anders aus, als die von Raven. Sie ist schon immer ordentlich gewesen. An dem Schreibtisch steht ein Skateboard. Kurz stutzt Niv einen Moment. Das Skateboard war so etwas, wie Rues dritter Arm. Man kennt sie eigentlich gar nicht ohne das Ding. Sie hatte es echt immer dabei. Dann bleibt sein Blick an dem Bücherregal hängen. Kein Wunder, dass die beiden sich so gut verstanden. Wyn liest mindestens genauso viel, wie Rue. Dann streift sein Blick weiter durch das Zimmer und bleibt an Ravens Sachen hängen. An diesem Mädchen ist er so viel mehr interessiert, als an Rue. Erst streift sein Blick den Reiterhelm, den Raven wieder an die Tür gehängt hatte. Die dreckigen Stiefel hatte sie vor der Tür stehen lassen. Ansonsten gibt es noch die Bilder über dem Bett, welche er nun betrachtet. Er kannte ihre Geschichte. Niemand kannte ihre Geschichte, bis auf die beiden. Irgendwann hatte Raven sich ihm anvertraut. Er konnte besser zuhören, als reden. Raven konnte besser reden, als zuhören. Die beiden ergänzten sich.

„Huch, Niv. Du hast mich jetzt aber ganz schön erschrocken", sagt sie, als sie die Tür, nur in einem Handtuch bekleidet, öffnet.

„Ich kann rausgehen und warten. Tut mir leid, ich wusste nicht, wann ich-", beginnt er, doch sie unterbricht ihn.

„Schon okay. Alles Okay. Wir warten immer in den Zimmern der anderen. Du bist mein bester Freund. Ich hab irgendwie bloß nicht mit dir gerechnet"

„Okay. Bevor du dich anziehst"

„Jetzt bin ich aber gespannt, was kommt", lacht sie.

„Wyn hat mich zu so einer Party eingeladen. Ich wollte dich fragen, ob du mitkommen willst. Alleine habe ich keine Lust"

„Du weißt doch, dass ich Partys nicht so gerne mag"

„Ich wollte dich doch nur fragen"

„Schon okay. Ich antworte ja auch nur"

„Ich hab mir eh schon gedacht, dass du keine Lust hast", lächelt er.

„Kann ich mich dann jetzt in meine Schlafsachen schmeißen?"

„Ja", sagt er.

„Und du bist mir auch nicht böse?"

„Nein, ich bin nicht böse", lächelt er.

„Danke", sagt sie und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. Dabei wird er ganz rot. Zum Glück ist es in dem Zimmer relativ dunkel, da Raven nur die kleine Lampe angemacht hat, sodass sie die Röte in seinem Gesicht nicht sehen kann.

„Wow. Stopp", sagt er, als sie das Handtuch lösen will.

„Was denn?", fragt sie unschuldig.

„Du bist gleich nackt."

„Ja, und?"

„Ich bin nicht bereit, meine beste Freundin nackt zu sehen"

„Ich hab Unterwäsche drunter", lacht sie.

„Okay, gut", sagt er und atmet erleichtert auf.

„Als ob ich mich einfach so vor dir ausziehen würde" lacht sie immer noch und bekommt sich kaum mehr ein.

„Bei dir kann man nie wissen", lacht nun auch Niv. Raven geht mit einem Kissen auf ihn los.

*

Nach einer Weile, die sich wie eine Ewigkeit anfühlt, hört sie Wyns Stimme.

„Rue, ich habe dich überall gesucht. Wo warst du denn?", fragt er. Es schwingt überhaupt kein Vorwurf in seiner Stimme mit , er fragt es sachlich.

„Hier", erklärt sie und nimmt dankend die Fanta an, die er ihr hinhält. Er setzt sich neben sie und die beiden trinken eine Weile schweigend aus ihren Bechern, bis ein Lied aus den Lautsprechern ertönt.

„Bei Lieblingsmensch von Namika muss ich immer an dich denken", gibt er zu. Rue muss lächeln.

„Magst du tanzen?", fragt er und sie nickt.

Die beiden tanzen um die Heuhaufen herum und sind alleine. Die Scheune haben sie hinter sich gelassen. Wyn wirbelt sie herum und die beiden tanzen abgedreht herum. Nach einer Weile haben sie keine Kraft mehr und tanzen eng aneinander geschlungen.

„Danke, dass du mein Lieblingsmensch bist", flüstert Wyn.

Die beiden tanzen noch, bis das Lied zu Ende ist und ein anderes, schräges Lied die Scheune und Umgebung füllt.

„Können wir bitte abhauen?", fragt Rue nach einer Weile.

„Klar. Mit dir würde ich überall hingehen", grinst er und die beiden verschwinden, ohne sich noch einmal blicken zu lassen oder zu verabschieden. Rue hatte ihre Meinung nicht geändert, sie hasste Partys und würde sie weiterhin hassen. Dort waren einfach zu viele Menschen. Auch wenn das Ende der Party noch eine gute Wendung genommen hatte, so waren die beiden doch alleine. So hätten sie auch im Internat tanzen können oder auf dem Dach. So wäre es ihr lieber gewesen. Die beiden gehen gemeinsam nach Hause.

„Bitte versprich mir, dass du mich nie wieder zu einer Party schleppst"

„Ich verspreche es." Sie kommen am Internat an und schleichen ans Fenster heran, um zu bemerken, dass dieses fest verschlossen ist.

„Fuck", gibt Wyn wieder.

„Was ist?", fragt Rue.

„Das Fenster ist zu", erklärt er.

„Was? Wir haben es doch extra aufgelassen. Lass mich mal", sagt sie und stellt sich vor Wyn, um ebenfalls an dem Fenster zu rütteln.

„Fuck. Wyn, ich kann nicht vom Internat fliegen. Ich bin geliefert!", bekommt Rue nun Panik.

„Ich habe eine Idee", erklärt er.

„Was denn? Eine weitere großartige Idee? Der Abend war ja schon so voller toller Ideen", rollt sie mit den Augen.

„Unser Dach", gibt er zu.

„Was ist damit?", fragt sie.

„Da ist eine Feuerleiter, oder? Da könnten wir vielleicht hochklettern und wenn wir Glück haben, ist ein Fenster offen"

„Das glaubst du doch wohl selber nicht", gibt sie wieder.

„Und sonst müssen wir zu Niv"

„Und wenn wir einfach jemanden aus dem Internat anrufen, der uns dieses blöde Fenster aufmacht?", fragt sie.

„Hast du Freunde auf dem Internat? Außer mich?", fragt Wyn. Sie schüttelt den Kopf.

„Siehst du. Ich habe auch niemanden, der es mir nicht übel nehmen würde, wenn ich ihn aus dem Bett klingele, weil ich zu blöd war", erklärt er.

„Wieso sind wir solche Idioten?", fragt Rue sich. Die beiden beschließen, es mit der Feuerleiter zu versuchen. Eine minimale Chance hatten die beiden zumindest. Als sie auf dem Dach ankommen, bemerken sie jedoch, dass keines der Fenster offen ist. Dafür liegen allerdings die Decken von den beiden noch auf dem Dach.

„Okay. Was hältst du davon, hier oben zu schlafen? Die nötigen Decken haben wir", fragt Wyn.

„Bist du verrückt?", fragt Rue. Wyn nickt.

„Das ist die einzige Chance, morgen unentdeckt reinzukommen"

„Morgens werden diese Fenster immer geöffnet. Von da aus sieht man uns nicht, aber wir können sofort, wenn gerade keiner auf den Gängen ist, hinein"

„Okay, aber eine Decke nehmen wir als Kopfkissen"

Die beiden machen es sich, soweit es eben geht, bequem. Eine der beiden Decken nehmen sie als Kopfkissen, auf das Wyn sich legt. Rue legt ihren Kopf auf Wyns Brust und kann seinen Herzschlag hören. Unter die andere Decke legen die beiden sich und schmiegen sich aneinander, damit den beiden wärmer wird.

„Darf ich dir was sagen? Diese Party, dieser ganze Abend war die bescheuertste Idee, die du je hattest", lacht Rue. Sie schauen noch eine Weile in die Sterne, bis sie einschlafen, doch es wird schon wieder fast hell draußen.

Als jemand das Fenster öffnet, wacht Wyn davon auf.

„Rue", flüstert er, damit niemand anderes ihn hört, doch diese schläft tief und fest und versucht den Schlaf von gestern nachzuholen. Nachdem sie nach dem dritten Mal auch nicht aufwacht, beschließt er sie zu tragen. Er schaut erst einmal, ob die Luft rein ist. Nachdem er sicher gehen kann, dass niemand kommt, nimmt er sie hoch und trägt sie durchs Fenster. Nachdem sie drinnen angekommen sind, setzt er sie erst einmal auf die danebenstehende Bank.

„Rue", sagt er noch einmal und rüttelt sie. Endlich wacht sie auf.

„Geh jetzt in dein Zimmer, oder ins Bad. Und tue so, als wenn du aus dem Bad kommst, okay?", fragt er.

„Okay", sagt sie verschlafen.

Als sie in ihrem Zimmer ankommt, legt sie sich allerdings sofort wieder ins Bett und schläft erneut ein. Sie musste gar nicht lügen, denn ihre Zimmernachbarin ist nicht da.

„Rue", zickt sie, als sie hereinkommt.

„Wo warst du denn?", fragt sie, doch Rue schläft schon wieder. Sie hatte letzte Nacht total beschissen geschlafen. Dieses Dach eignet sich nicht dafür. Jedenfalls nicht ohne Matratze.

Nach einer Weile kommt Wyn, um sie für den Unterricht abzuholen.

„Na viel Spaß", begrüßt Raven ihn, als sie aus dem Zimmer tritt und ihn sieht.

„Rue!", sagt er und rüttelt an ihr. Er beschließt, sie krank zu melden. Er konnte wohl nie wieder einen nächtlichen Ausflug mit ihr machen. Er meldet sie bei den Lehrern krank und verbringt einen Schultag ohne seine beste Freundin. Er hatte ihr diesen ganzen Schlamassel eingebrockt, also musste er ihn auch wieder auslöffeln.

Nach der Schule schaut er noch einmal bei Rue rein, die total fertig in ihrem Bett sitzt. Die beiden hatten inzwischen geschrieben, sodass Rue nicht im Unterricht aufgetaucht ist. Sie bedankt sich noch einmal bei ihm, weil er sie krank gemeldet hatte.

„Wenigstens einer, der zu etwas fähig ist", sagt sie und vergräbt ihr Gesicht in einem der Kissen.

„Ich war an allem Schuld. Das war das mindeste, was ich tun konnte", sagt er und streicht ihr über das Haar.

„Wollen wir noch irgendwas unternehmen?", fragt er in der nächsten Sekunde.

„Du weißt schon, dass ich nicht aus dem Bett kann. Ich bin doch offiziell krank", erklärt sie.

„Auch hier kann man eine Menge Sachen machen", erklärt er. Die beiden sitzen nun im Bett, Wyn hatte seine Schuhe ausgezogen und sie überlegen, was sie tun könnten.

„Okay, da ich so krank bin, kannst du mir etwas auf deiner Gitarre vorspielen?", fragt sie mit großen, bettelnden Augen.

„Wenn du mir eines deiner Gedichte zeigst, was ich noch nicht kenne, zeige ich dir einer meiner Songs, die ich noch nie jemandem gezeigt habe, okay?", fragt er.

„Aber es darf niemand reinkommen. Was ist mit der da?", fragt Rue abwertend und zeigt mit dem Kopf auf das Bett ihrer Zimmernachbarin.

„Die ist shoppen", erklärt er.

„Woher-?", will sie fragen.

„Niv ist mitgegangen"

„Sind die beiden befreundet?"

„Sowas, wie beste Freunde"

„Die beiden?"

„Ja, die beiden"

„Das kann ich mir irgendwie gar nicht vorstellen"

„Du konntest dich uns auch nicht als beste Freunde vorstellen. Und siehe uns an", sagt er lachend.

„Auch wieder wahr"

„Dann ist gut. Ich suche eins raus und du kannst deine Gitarre holen", lächelt sie. Nach ein paar Minuten, nachdem sie in ihrem Heft gestöbert hat, hat sie eines der Gedichte ausgewählt und Wyn kommt wieder.

„Ich zuerst?", fragt sie unsicher. Er nickt eifrig.

„Es ist bloß ein Gegengedicht, also interpretiere nicht zu viel hinein, okay?", fragt sie und er nickt. Er liebt es, ihr beim Schreiben zuzuschauen. Und er hat es geliebt, ihr beim Vortragen ihres Gedichtes zuzuschauen. Nun bekommt er eine eigene Vorstellung, von einem Gedicht, welches sie noch niemandem gezeigt hat.

„Ich schreibe gerne Gegengedichte, eines habe ich auch im Unterricht vorgetragen. Aber das nicht"

„Gegengedicht zu Nacht ist meine Lieblingszeit", erklärt sie ihm den Titel.

„Tags ist meine Lieblingszeit,

weißt du warum?

weil du mir dann eben nicht mehr schreibst.

und wenn wir schreiben,

fühle ich mich schlecht,

ich muss weinen,

die ganze Zeit.

und wenn es nicht Tag ist

dann denke ich

ich denke zu wenig

ich denke zu leicht

ich denke zu kurz

ich denke zu gut

du hast Entspannung,

sagst du es liegt an mir,

sagst du

das ist okay

sage ich

obwohl es es nicht ist

aber das sage ich nicht

warum kann ich nicht einfach aufhören zu denken?

aufhören zu weinen?

die Zeit zu verschenken?

Eigentlich mache ich es mir selbst so schwer,

denn eigentlich

gibt es ein Problem

das Problem bin ich

aber mich selbst werd ich nicht los

ich wills nicht", beendet sie ihr Gedicht.

„Wow. Das ist ganz schön traurig", entgegnet er.

„Ja, aber so ist das beim Schreiben manchmal"

„Und ist bei dir alles okay?", fragt er.

„Ja, ich habe doch gesagt, du sollst nicht so viel hinein interpretieren", lächelt sie.

„Okay, okay", sagt er und hebt abwehrend die Hände.

„Und jetzt musst du mir einen deiner Songs zeigen"

„Okay. Warte kurz", sagt er und stimmt noch die Gitarre, bevor er ein paar Takte zu spielen beginnt. Er hat sich auf den Schreibtischstuhl von ihr gesetzt, damit er mehr Platz hat.

„Du bist ein übler Schummler!", ruft sie nach ein paar Takten. Nach den paar Takten beginnt er zu singen und sie bekommt Gänsehaut.

„Wow. Das war wunderschön, auch wenn es nicht dein Lied ist", grinst sie. Er hatte Lieblingsmensch von Namika gespielt.

„Spiel es noch einmal", sagt sie fröhlich. Er stimmt es noch einmal an und nun wirbelt sie im Zimmer herum. Nachdem er es zu Ende gesungen hat, umarmen die beiden sich.

„Du bist auch mein Lieblingsmensch, Wyn", nuschelt sie in die Umarmung hinein.

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