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„Ich habe noch nie ein Mädchen geküsst", erwidert Wyn.

„Das ist eine Lüge!", erwidert Rue.

„Was?", fragt Wyn verdattert.

„Du hast schon einmal ein Mädchen geküsst. Ich habe es gesehen", erklärt sie.

„Du hast Recht. Ich wollte so etwas Ähnliches sagen, aber mir ist nichts eingefallen"

„Ich habe noch nie einen Jungen geküsst, ein Mädchen aber schon", grinst Rue nun.

„Was? Echt? Wie hat es sich angefühlt?", fragt er.

„Naja, ich habe bisher keinen Vergleich", sagt sie und zuckt mit den Schultern.

„Aber damals war es schön"

„War es dein erster Kuss?", fragt Wyn. Rue nickt.

„Magst du mir davon erzählen?", fragt er.

„Wenn du mir von deinem ersten Kuss erzählst", erwidert sie.

„Einverstanden", grinst er.

„Ich war damals im Urlaub. Da habe ich dieses Mädchen kennengelernt. Ich mochte sie. Wir haben eine Menge Zeit zusammen verbracht. Und irgendwann, da lagen wir in meinem Zelt und haben geredet. Über Gott und die Welt. Und auf einmal waren ihre Lippen auf meinen. Ich habe es noch nicht einmal realisiert. Es war so schnell wieder vorbei, dass ich den Kuss noch nicht einmal erwidern konnte. Und dann hab ich gesagt „Küss mich nochmal" und hab den Kuss erwidert.", erklärt Rue. Sie lächelt leicht.

„Das hört sich schön an"

„Das war es. Wie war dein erster Kuss?", stellt sie nun die Gegenfrage.

„Abartig", lacht er.

„Wirklich?", fragt sie.

„Ja, es war auf einer Party"

„Oh bitte nicht"

„Doch. Leider."

„Erzähle es mir trotzdem", grinst sie. Sie hatte sich in den letzten Wochen stark verändert. Wyn brachte sie immer zum Lächeln.

„Es war auf einer Party. Wir haben Flaschendrehen gespielt und einer meiner damaligen Freunde meinte, die beiden, diejenigen, auf die die Flasche zeigt, müssen sich küssen"

„Und die Flasche zeigte auf dich"

„Genau richtig. Und auf ein Mädchen. Ich mochte sie eigentlich. Aber dann hat sie geküsst, wie ein Waschlappen. Echt unangenehm", lacht er.

„Hast du danach noch einmal ein Mädchen geküsst, außer die auf dem Konzert?", fragt Rue ihn nun. Er schüttelt den Kopf.

„Irgendwann wirst du schon noch deinen ersten schönen Kuss bekommen", lächelt Rue.

*

„Wow. Du siehst so anders aus", begrüßt Wyn seine beste Freundin am nächsten Tag, als die beiden sich auf den Weg ins Klassenzimmer machen.

„Wie denn?", fragt sie grinsend.

„So brav", lacht er. „Das passt nicht"

Rue hatte ein Stirnband in ihre Haare gebunden und eine graue Wolljacke an, die sie sich einmal in Dänemark gekauft hatte, als sie mit ihren Eltern verreist war.

„Ich halte heute ein Referat. Ich muss doch schließlich einen guten Eindruck machen"

Nach der Stunde holt Wyn sie an ihrem Klassenzimmer ab, damit die beiden gemeinsam in die Buchhandlung gehen können. Dort findet heute eine Lesung statt, die die beiden nicht verpassen wollen.

„Und, wie war dein Referat?", fragt Wyn sie.

„Eine eins" , grinst Rue ihn an.

„Echt jetzt?", fragt er mit großen Augen.

„Mein Aussehen scheint gewirkt zu haben, lächelt sie. Sie schmeißt ihren Rucksack auf dem Weg in ihr Zimmer und holt ihr Skateboard hinaus, um darauf in den Hof zu fahren. Wyn hatte schon ein paar Mal darauf gestanden, aber er bleibt lieber bei der Musik. Das Skaten überlässt er lieber Rue.

„Ich finde, wir sollten deine gute Note feiern", erwidert Wyn grinsend.

„Und womit?", fragt Rue.

„Mit einem riesigen Eisbecher"

„Einverstanden. Du weißt, dass ich Eis liebe", grinst sie und die beiden machen sich auf den Weg, um sich in der Eisdiele den größten Eisbecher von allen zu bestellen, um ihn gemeinsam zu essen. Als sie den Becher fast aufgegessen haben, klingelt Rues Handy.

„Sorry, da muss ich kurz rangehen", sagt sie und steht auf, um mit ihrem Handy nach draußen zu gehen.

„Wer war das?", fragt Wyn, als sie wieder hineinkommt.

„Meine beste Freundin aus Hamburg."

„Ist alles okay?", fragt er.

„Ja", lächelt sie und setzt sich hin. Doch es ist ein trauriges Lächeln, welches sie ihm entgegen bringt. Dieses Lächeln hatte sie am Anfang ihrer Zeit in Königsfelde auch immer auf den Lippen.

„Ist wirklich alles okay?", fragt er. Nun schüttelt sie den Kopf.

„Ich glaube, ich muss nach Hamburg fahren", erklärt sie.

„Soll ich mitkommen?", ist das erste was er fragt. Nicht weshalb sie nach Hamburg muss. Sondern, ob er mitkommen soll.

„Ich packe das schon alleine.", erwidert sie.

„Ich muss los"

„Schon gut. Du kannst gehen. Ich bezahle", erklärt er lächelnd und sie steht auf, ohne sich zu verabschieden. Sie verschwindet und lässt ihn sitzen.

*

Nach ein paar Tagen kommt Rue zurück. Wyn holt sie vom Bahnhof ab. Das erste, was die beiden machen, ist sich umarmen. Rue sieht schlecht aus. Sie hat total verheulte Augen und ihre ganze Wimperntusche ist verschmiert.

„Alles okay?", fragt Wyn in ihre Umarmung.

„Ich hasse Krankenhäuser"

„Ich hasse das Meer"

Mehr sagen die beiden nicht. Der Zug fährt aus dem Bahnhof und die beiden bleiben eine Weile stehen. Sie sagen nichts, sie halten sich bloß gegenseitig fest.

„Alles okay?", fragt Wyn nun noch einmal, als Rue sich von ihm löst.

„Es geht ein bisschen besser", lächelt sie ihn an. Er wischt ihr die Tränen aus dem Gesicht und nimmt ihr den Rucksack ab. Er fragt nicht, was passiert ist. Sie wird es ihm erzählen, wenn sie bereit dazu ist. Er bringt sie auf ihr Zimmer und will gerade gehen, als sie noch einmal nach ihm ruft.

„Wyn? Kannst du hierbleiben? Ich mag nicht alleine sein", erklärt sie.

„Klar. Ich bleibe hier", flüstert er und setzt sich neben sie in ihr Bett. Er hält sie in seinen Armen. Er gibt ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie schließt die Augen und versucht ein wenig zu schlafen.

Nachdem sie aufwacht, erfährt Wyn was passiert ist.

„Sie hat mich angerufen. Sie ist im Krankenhaus."

„Ich hab aufgelegt und bin nach Hamburg gefahren. Das letzte Mal, als jemand ins Krankenhaus musste, ist nichts mehr gut gewesen. Das hat meine kleine Welt zerstört"

Wyn fragt nicht, was Rues Welt zerstört hat. Er weiß, dass Rues Welt nie wieder in Ordnung sein wird. Er weiß nur, dass er nun für sie da sein muss.

„Sie hatte gar nichts Schlimmes. Ihr ging es gut, sie kann schon bald wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Aber ich kann es nicht ertragen, wenn jemand im Krankenhaus gefangen ist. Immer, wenn ich irgendwo einen Krankenwagen sehe, hoffe ich, dass es den Personen darin gut geht. Und nun hat sie erzählt, dass sie in einem Krankenwagen war.", erzählt sie.

„Was hatte sie denn?", fragt Wyn nun vorsichtig.

„Sie hat sich bloß den Arm gebrochen und musste operiert werden"

„Alles ist okay", sagt er und küsst ihren Kopf noch einmal. „Alles ist okay", flüstert er. Die beiden bleiben noch eine Weile still sitzen. Inzwischen wusste Wyn ein wenig besser, wie er mit Rue und ihren Eigenheiten, ihrem Dickkopf umzugehen musste. Sie redet, wenn sie wollte. Man musste nicht danach fragen. Sie kam ganz von selbst auf einen zu. Wenn man sie fragte, vor allem zu dem einen Thema, dann rastet sie aus. Wyn war aus einem guten Grund ihr bester Freund geworden. Er verstand sie. Besser, als jeder andere es bisher getan hatte.

„Wollen wir in die Buchhandlung?", fragt er nach einer Weile in die Stille hinein. Er weiß, dass die Buchhandlung ein besonderer Ort für Rue ist. Für die beiden ist die Buchhandlung ein besonderer Ort. Die beiden kommen an und werden herzlich von Harry, dem alten Buchhändler begrüßt.

„Wie geht es euch?", fragt er und umarmt die beiden zur Begrüßung.

„Ganz gut", antwortet Rue lächelnd.

„Ich sehe mich ein wenig um, wenn das okay ist", fügt sie noch hinzu und ist in der Umgebung der Buchhandlung, hinter einem der Regale verschwunden.

„Hör Mal, Wyn. Bald ist wieder eine Veranstaltung, bei der Rue bestimmt gewinnen könnte. Magst du sie mal fragen, ob sie mitmachen mag? Ich komme bei dem Thema einfach nicht mehr an sie heran", gibt Harry zu.

„Ich kann es versuchen. Aber du weißt, wie stur sie manchmal sein kann", lächelt Wyn, als Harry ihm ein Prospekt in die Hand drückt. Nachdem die beiden noch eine Weile geredet haben, sieht auch Wyn sich in der Buchhandlung um.

„Hast du neue Bücher da?", fragt Wyn Harry noch, bevor er loszieht. Harry zeigt auf eine der Ecken, in die Wyn verschwindet. Da entdeckt er Rue, die auf dem Boden sitzt.

„Alles okay?", fragt er sie.

„Ja, hier kann ich mich am besten konzentrieren", erklärt sie.

„Was machst du denn da?", fragt Wyn neugierig und versucht auf den Zettel zu blicken, den Rue in der Hand hält.

„Ich schreibe"

„Wofür?", fragt Wyn.

„Kreativkurs", ist ihre knappe Antwort.

„Dann sehe ich mich nochmal ein wenig um, okay?", fragt er. Sie nickt. Es war ihr nur Recht, wenn man sie beim Schreiben nicht stören würde. Nachdem sich Wyn allerdings ein Buch ausgesucht hatte, welches er unbedingt als nächstes Lesen wollen würde, kam er zu Rue zurück.

„Fertig?", fragt er.

„Nö, aber du kannst schon einmal bezahlen gehen"

Wyn tat, wie ihm befohlen und ging zu Harry, um das Buch zu bezahlen und dann noch einmal zu Rue zurück zu kehren.

„Jetzt fertig?", fragt er grinsend.

„Nein. Und du nervst", sagt sie, grinst dabei allerdings. Wyn hilft ihr hoch.

„Sag mal, hast du noch einmal darüber nachgedacht, ob du nicht doch noch einmal an einem Slam teilnehmen willst?", fragt er.

„Du hast so großes Talent. Das kannst du doch nicht einfach für dich behalten", versucht er sie zu überreden.

„Keine Chance", erwidert sie.

„Warum denn nicht? Es wäre direkt hier, bei Harry"

„Eben. Du weißt, was letztes Mal passiert ist. Was ist, wenn wieder jemand aus dem Internat hierherkommt und mich sieht? Ich offenbare mit meinen Gedichten meine Seele. Und niemand, der mich kennst, braucht meine Seele zu kennen"

„Aber ich kenne deine Seele. Daraus ist eine wunderbare Freundschaft entstanden. Ich kann mir mein Leben gar nicht mehr ohne dich nerv tötendes Bündel vorstellen", grinst Wyn.

„Das ist was anderes"

„Ich halte alle, die du kennst, davon ab, hierherzukommen. Und mal ganz unter uns, wer von unserem Internat würde jemals eine Buchhandlung betreten?", fragt Wyn mit hochgezogener Augenbraue.

„Wir beide"

„Okay, wer außer wir beide?", versucht er es noch einmal.

„Ich will einfach nicht. Nicht hier, so nah dran, okay?"

„Okay", sagt Wyn und gibt sich geschlagen. Harry schaut ihn fragend an, als die beiden die Buchhandlung wieder verlassen. Wyn schüttelt leicht den Kopf und formt Keine Chance mit den Lippen. Nachdem die beiden die Buchhandlung verlassen haben, lässt Wyn sie mit seinen Überredungskünsten in Ruhe, denn es hatte keinen Sinn, sie zu etwas anzutreiben, was sie nicht wollte. Rue hatte ihren eigenen Kopf.

Die beiden trennen sich auf den Weg ins Internat und beide gehen in ihr Zimmer. Da Rue allerdings ein wenig alleine sein will und ihre Zimmernachbarin mit ein paar Freundinnen da ist, macht sie auf der Stelle wieder kehrt.

„Ich geh ja schon wieder", sagt sie mit erhobenen Armen, als sie sie anschauen. Rue holt sich bloß ihre Kuscheldecke aus dem Zimmer und begibt sich schließlich auf das Dach. Es ist zu einer ihrer Lieblingsorte geworden, denn hier konnte sie ungestört rauchen. Und allein sein. Sie setzt sich auf das Dach und legt die Decke über sich. Inzwischen ist es schon dunkel geworden und sie kann in die Sterne schauen. Sie zieht noch einmal an der Zigarette, als auf einmal das Fenster aufgeht und jemand hinausschaut. Sie versteckt die Zigarette schnell hinter ihrem Rücken. Wenn eine Lehrerin sie hier erwischte, wäre sie sowieso erledigt. Aber wenn sie sie mit einer Zigarette auf dem Dach erwischte, wäre sie tot. Rue versuchte so still, wie möglich zu sein. Auf einmal bewegt sich der Schatten und kommt aus dem Fenster hinausgeklettert.

„Wyn?", fragt Rue flüsternd, sodass sie es selbst kaum hört.

„Ich bin es", flüstert die Stimme zurück.

„Ich dachte schon, du wärst jemand anders."

„Hast du etwa ein Date?", fragt er mit wackelnden Augenbrauen.

„Ich dachte, du wärst ein Lehrer, Mann", stellt sie klar und nimmt nun noch einen Zug der Zigarette. Wyn verdreht die Augen. Er hasste es, das Rue rauchte. Er mochte den Gestank nicht. Sie drückt ihm zuliebe die Zigarette aus.

„Zufrieden?", fragte sie mit lächelnd.

„Du weißt genau, was ich von den Dingern halte"

„Ja, ich weiß. Tut mir Leid. Ich versuche es ja schon, in deiner Gegenwart zu lassen. Aber wenn du so unangekündigt auftauchst"

„Sorry, nächstes Mal melde ich mich an", sagt er und die beiden müssen lachen.

„Alles okay. Ich hab dich gerne bei mir"

„Ich dich auch bei mir", sagt sie und legt die Decke ebenfalls über seine Beine, um ihren Kopf auf seine Schulter zu legen. Die beiden bleiben den ganzen Abend dort sitzen, um die Sterne zu beobachten.

„Mach die Augen zu, da ist eine Sternschnuppe", erklärt Wyn auf einmal. Rue schließt die Augen und wünscht sich etwas. Obwohl sie weiß, dass der Wunsch niemals in Erfüllung geht, denn ihre Mutter würde niemals wieder auf die Erde zurückkehren.

„Ich liebe Katzen"

„Ich hasse Partys"

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