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"Was haben wir denn jetzt?", fragt Rue, da auf ihrem Stundenplan nur unleserliche Zeichen stehen.

„Kreativförderung", antwortet Wyn. Er ist bisher der einzige, den sie fragen kann.

„Und was versteht man darunter?", fragt Rue.

„Naja, ich habe jetzt Musik. Du wirst wahrscheinlich Sport haben", erklärt Wyn und verschwindet aus dem Klassenzimmer. Rue bleibt planlos stehen. Sie weiß nicht, wo die Sporthalle ist. Sie sieht keinen anderen Ausweg, als den Lehrer zu fragen. Immerhin haben sie zuletzt einen erträglichen Lehrer gehabt.

„Entschuldigung. Wyn meint, wir hätten jetzt Kreativförderung. Was ist das?", fragt Rue den Lehrer.

„Ja. Hier an unserem Internat ist das besondere unsere Kreativförderung. Seltsam, dass du noch nichts davon mitbekommen hast. Die meisten kommen wegen der Kreativförderung an unser Internat"

„Ich bin nicht freiwillig hier", erklärt Rue und der Lehrer scheint kurz erstaunt zu sein.

„Weißt du denn auch gar nicht, was deine Förderung ist?", fragt er.

„Nein. Wyn meint, es wäre Sport", antwortet Rue.

„Dann werde ich dich zur Sporthalle bringen, okay?", lächelt er Rue an.

Nachdem die beiden einmal durchs Internat laufen, sind sie an der Sporthalle angekommen und Rue weiß jetzt schon, dass sie diese kein zweites Mal finden wird. Zumindest nicht alleine. Inzwischen ärgert sie sich, niemanden zu kennen. Sie würde an diesem Internat, zumindest zuerst nicht alleine klar kommen. Dies ist ein weiterer Grund, so schnell wie möglich aus diesem Drecksloch herauszukommen. Als sie bei der Sporthalle ankommen, sieht Rue die Sportler. Ihre Zimmernachbarin ist ebenfalls in diesem Kurs. Rue verdreht die Augen. Die hatte ihr gerade noch gefehlt. Bisher ist sie drum herum gekommen, einen Kurs mit ihr zu belegen. Auch ihre Zimmernachbarin scheint nicht erfreut, Rue zu sehen.

„War ja klar, dich hier zu sehen", spricht sie Rue bissig an. Alle Leute in diesem Profil wirken auf Rue sofort unsympathisch und sie kann mit niemandem etwas anfangen. Sie alle beäugen sie, als wenn sie ein Tier im Zoo wäre.

„Wie heißt du denn?", fragt der Sportlehrer sie nun.

„Rue", antwortet Rue.

„Rue Adams?", fragt der Sportlehrer. Rue nickt.

„Du stehst nicht auf meiner Liste", erklär dieser.

„Und warum wissen Sie dann meinen Nachnamen?", fragt sie.

„Weil du hier schon ein wenig bekannt bist", sagt er und zwinkert ihr zu.

„Und in welchen blöden Kurs komme ich dann?", fragt sie den Lehrer.

„Was machst du denn noch gerne, außer Skaten?", fragt er und deutet auf das Board in ihren Händen. Rue fragt sich, weshalb es so schwer ist, zu wissen, in welchen Kurs sie nun kommen würde.

„Ich lese gerne"

„Dafür haben wir leider keinen Kurs. Aber schreibst du auch gerne?", fragt dieser, immer noch lächelnd. Irgendwie ist Rue dieser Lehrer bisher am liebsten.

„Ja", sagt sie und etwas in ihren Augen beginnt zu leuchten.

„Dann wirst du wohl in den Kurs Kreatives Schreiben kommen"

„Sowas habt ihr hier?", fragt sie mit großen Augen.

„Sicher", lächelt er. Der Sportlehrer war ihr bisher am sympathischsten. Der andere Lehrer berührt sie sanft an der Schulter. Er läuft noch einmal mit Rue durch das ganze Gebäude, um zu ihrem richtigen Kurs zu kommen.

„Tut mir Leid für die Umständlichkeit", erklärt er. Die beiden klopfen an die Tür des Raumes. Dies wird sie sich zumindest merken können. Und sie muss lächeln, denn sie ist gerade noch einmal vor einem Kurs mit der blöden Tusse aus ihrem Zimmer davon gekommen. Doch der Anblick, der sich ihr bietet, als sie die Tür öffnet, ist kein bisschen besser. Die Lehrerin, die gerade an der Tafel steht, ist die, die sie auf das Verbotsschild hingewiesen hat. Es ist die Lehrerin, mit der sie sich schon mehrere Male angelegt hat und sie scheint auch nicht besonders begeistert, Rue zu sehen.

„Ich dachte schon, Sie kommen gar nicht mehr", erklärt diese und deutet auf einen freien Stuhl, auf den Rue sich setzen soll.

„Tut uns Leid. Wir wussten nicht, welche Förderung die junge Dame hat", lächelt der Mann, der Rue hergebracht hat und dies scheint die Frau ein wenig zu besänftigen. Vielleicht haben die beiden ein Verhältnis. Rue hingegen ist leise und lauscht gespannt. Sie wollte alles über das Schreiben lernen und selbst einmal Autorin werden.

„Eure Hausaufgabe ist es, einen schon geschriebenen Poetry Slam von euch mitzubringen und Ihn das nächste Mal vor der Klasse vorzutragen", erklärt die Lehrerin am Ende der Stunde. Als Rue aus dem Kurs herauskommt, ist sie das erste Mal, seitdem sie hier ist glücklich. Wenn dieses Internat sie so im Schreiben fördert, dann hatte ihr Vater sich wirklich Gedanken gemacht und das Richtige für seine Tochter ausgewählt. Sie hätte nicht so patzig zu ihm sein sollen. Nachdem sie vor Aufregung aus dem Raum stürmt, ruft sie noch auf dem Flur ihren Vater an. Alle anderen gehen an ihr vorbei und reden über alles Mögliche. Zuletzt kommt die Lehrerin aus dem Zimmer.

„Handy her.", erklärt diese.

„Weshalb? Ich habe doch gar nichts gemacht"

„Doch. Sie versuchen zu telefonieren. Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen sein sollte, Handys in der Schule zu benutzen, ist hier strengstens verboten"

„Das wusste ich nicht!", protestiert Rue. Sie wollte doch unbedingt ihren Vater erreichen und ihm von diesem ersten Erfolg berichten.

„So wie Sie nicht wussten, dass Rauchen und sprayen verboten ist?", fragt sie spöttisch.

„Ich wusste es ehrlich nicht. Das hat mir noch niemand gesagt", wird Rue nun wütend.

„Ich weiß schon nach der ersten Stunde, dass Ihnen etwas am Schreiben liegt. Wenn Sie sich weiterhin nicht an die Regeln halten, sind Sie schneller aus meinem Kurs geflogen, als Ihnen lieb ist", erklärt sie und verschwindet mit dem Handy in den Weiten der Flure.

„Scheiße", flucht Rue. Sie durfte auf keinem Fall aus diesem Kurs fliegen. Das hieß, ab jetzt muss sie sich an die Regeln halten. Der Kurs hatte sie umgestimmt. Sie wollte auf dem Internat bleiben. Der Kurs war vielleicht ihre einzige Chance. Und es ist der einzige an ihrer Schule. Weshalb musste ausgerechnet diese dämliche Lehrerin diesen Kurs machen. Nachdem sie ihre Schulsachen im Zimmer abgelegt hat, beginnt sie Wyn zu suchen. Sie wollte sein Handy benutzen und ihn fragen, wie sie ihres wiederbekommen würde, denn davon hat ihre Lehrerin kein einziges Wort erwähnt. Sie musste nett zu ihm sein, sonst konnte sie seine Freundschaft und seine Hilfe vergessen. Sie fragt sich sowieso schon die ganze Zeit, weshalb er überhaupt so nett zu ihr ist.

Sie läuft durch das Internat und inzwischen hat sie zumindest einen groben Überblick. Sie weiß, wo Wyn wohnt und klopft an seiner Zimmertür. Als niemand antwortet, tritt sie herein und schaut sich in seinem Zimmer um. Sie überlegt einen Moment, ob sie hier auf ihn warten soll, doch er könnte sich überall herumtreiben und es könnte Stunden dauern, bis er wiederkommt. Sie will gerade wieder die Tür öffnen, um zu verschwinden, als er von der anderen Seite kommt und die beiden ineinander stoßen.

„Was willst du hier?", fragt er Rue.

„Das könnte ich dich auch fragen", antwortet sie.

„Zufälligerweise ist das mein Zimmer. Und wir beide müssten von den anderen Seiten kommen. Was hast du in meinem Zimmer zu suchen? Was hast du da drinnen gemacht?", fragt er misstrauisch.

„Ich wollte auf dich warten."

„Sah gerade aber nicht so aus"

„Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich dachte, dass es länger dauern kann, bis du wiederkommst. Ich habe nichts angefasst, ich verspreche es", sagt Rue.

„Und das soll ich dir glauben? Vielleicht hast du ja auch meine Sachen durchgewühlt. Eingebrochen, um genau zu sein, um zu fliegen. Gib es schon zu!", wird er lauter.

„Nein. Nein. Ich möchte auf dem Internat bleiben!", gibt sie zurück.

„Seit wann das denn?", fragt Wyn erstaunt.

„Seit ich meine Förderung hatte"

„Das freut mich. Oder auch nicht. Weiß ich noch nicht. Aber was willst du denn jetzt von mir?", fragt er.

„Ich hab auf dem Flur telefoniert"

„Willst du doch fliegen?", fragt Wyn nun und schaut, als wenn sie einen Mord begangen hätte.

„Nein. Ich wusste nicht, dass Handys verboten sind. Kann ich kurz mit deinem telefonieren?", fragt Rue ihn. Wyn scheint zu überlegen.

„Und ich habe noch eine Bitte", sagt sie vorsichtig.

„Ich weiß nicht, wie ich mein Handy zurückbekomme. Davon hat sie nichts gesagt"

„Gar nicht", antwortet Wyn.

„Was?", fragt Rue und reißt die Augen auf.

„Das war ein Spaß. Ich wollte nur dein Gesicht sehen", sagt er und setzt wieder dieses blöde Grinsen auf.

„Also, du kannst es dir wahrscheinlich morgen nach der Schule abholen"

„Morgen erst?", fragt Rue ungläubig.

„Ich hab doch gesagt, hier haben sie strenge Regeln", sagt er und zuckt mit den Schultern. „Man gewöhnt sich daran"

„Damit man es auch lernt, oder was?", fragt sie genervt.

„Ich schätze schon", sagt er und zieht sein Handy aus der Hosentasche.

„Hier, du kannst es benutzen", erklärt Wyn und überreicht ihr sein Handy. „Aber bleib im Zimmer. Nur hier dürfen wir die Dinger benutzen"

Das kann ein lustiges Jahr werden.

„Irgendwann vermisst man es kaum noch", erklärt Wyn. Rue schaut hoch.

„Was?", fragt sie. Sie war konzentriert, die Nummer ihres Vaters aus den tiefen ihres Gedächtnisses zu suchen.

„Nicht so wichtig", lächelt er.

Rue ist Wyn unglaublich dankbar. Sie setzt sich auf sein Bett und telefoniert mindestens eine halbe Stunde mit ihrem Vater, um ihm die neusten Informationen und Ereignisse zu schildern.

„Ich muss Schluss machen, Dad. Ich hab dich lieb", beendet sie das Gespräch, als Wyn sie irgendwann eindringlich ansieht.

„Sorry. Ich hab nicht so viel Guthaben, wie andere", erklärt er schuldbewusst.

„Ist schon okay. Danke, dass ich überhaupt telefonieren durfte", lächelt sie ihn zum ersten Mal ehrlich an.

„Was ist eigentlich mit deiner Mutter?", fragt Wyn, als sie das Gespräch beendet haben.

„Ich muss jetzt echt los", versucht Rue dem Gespräch auszuweichen. Niemand musste von ihrer Vergangenheit wissen.

„Okay, bis dann", erklärt er und sie verschwindet im Türrahmen. Sie zieht die Tür hinter sich zu und atmet erleichtert aus, als sie aus dem Raum ist. Sie unterdrückt die Tränen, die hochkommen. Rue beschließt, in die Buchhandlung zu fahren. Dort ist der einzige Ort in diesem Königsfelde, an dem sie sich mit ihrer Mutter verbunden fühlt. Als sie dort ankommt, geht sie in die Fantasy Abteilung. Das ist das Genre, welches ihre Mutter am liebsten gelesen hat. Manchmal hat Rue ihr daraus vorgelesen. Als sie den Laden betritt, klingelt eine Glocke. Der Buchhändler, ein alter Mann kommt auf sie zu.

„Kann ich dir helfen?", fragt er.

„Nein, ich schaue nur", lächelt sie ihn an, denn er kommt ihr sofort vertraut vor.

„Okay. Sonst sag mir einfach Bescheid. Du bist mir schon einige Male aufgefallen", lächelt er.

Rue war schon einige Male hier, seitdem sie hergezogen ist. Und sie verbringt, wenn sie in einen Buchladen ging, mehrere Stunden darin. Es ist kein Wunder, dass sie ihm aufgefallen ist.

„Darf ich mich hier hinsetzen und ein bisschen lesen?", fragt sie.

„Ich habe auch mein eigenes Buch dabei. Und dann nehme ich nachher bestimmt auch noch eines mit", lächelt sie den Mann an. Dieser nickt freundlich. Rue setzt sich auf das kleine Sofa, welches in der Buchhandlung steht und schaut sich um. Es ist ein alter, wunderschöner Laden. Regale voller Bücher, eine Atmosphäre, wie Rue sie selten gesehen hat. Sie kramt das Buch aus ihrem Rucksack und beginnt dort zu lesen, wo sie zuletzt aufgehört hat. Nach ein paar Kapiteln kommt jemand anderes in den Laden, denn die Glocke klingelt erneut. Rue schaut nicht von ihrem Buch auf, sie ist zu sehr in der Geschichte gefesselt. Der Buchhändler kümmert sich um den Kunden und verkauft ihm zwei Bücher. Danach sieht der Kunde sich noch einmal im Laden um und verschwindet wieder. Das nächste Läuten hört keiner, denn der Junge, der hineinkommt, kommt, als der andere Kunde geht. Der Buchhändler begrüßt ihn freundlich und Rue bemerkt ihn noch nicht einmal. Nachdem der Junge sich umgeschaut hat, nimmt er gleich fünf Bücher mit und bezahlt.

„Du bist echt mein bester Kunde, aber ich glaube, die Kleine da könnte dir Konkurrenz machen", erklärt der Buchhändler lächelnd und zeigt auf Rue. Rue würde sicherlich öfter kommen und an diesem wunderschönen, ruhigen Ort lesen und das ein oder andere Buch kaufen.

„Passt so", sagt er Junge. Er gibt dem alten Mann immer fünf Euro Trinkgeld. Der Junge sieht sich noch einmal im Laden um und verschwindet schließlich mit seinen Büchern, ohne dass Rue ihn auch nur wahrgenommen hat. Nachdem sie etliche Kapitel gelesen hat und es schon dunkel geworden ist, schaut sie sich noch einmal in der Buchhandlung um, um ein neues Buch in ihre Sammlung zu bringen. Nachdem es dunkel geworden ist, leuchten nun die Lichter in der Buchhandlung und es sieht beinahe noch schöner aus, als am Tage.

„Magst du es hier?", fragt der alte Mann, als sie sich in den großen Regalen umschaut.

„Und wie. Es ist wunderschön", gibt Rue wieder.

„Möchtest du das haben?", fragt er und zeigt auf das Buch, welches sie in der Hand hält.

„Ich glaube schon. Ich bin mir noch nicht ganz sicher"

Sie lässt sich immer viel Zeit beim aussuchen ihrer Schätze.

„Ich hab es gelesen"

„Wirklich?", fragt Rue.

„Wirklich", erklärt der Mann lächelnd.

„Und, wie fanden sie es?", fragt sie neugierig.

„Es ist richtig gut. Ein Abenteuer der Gefühle. Man ist total aufgeregt und fühlt mit, wenn man das Buch liest", erklärt er.

„Okay, dann nehme ich es", erklärt sie lächelnd. Sie würde definitiv wiederkommen. Sie mochte diesen Mann.

„Es gibt auch einen zweiten und einen dritten Teil. Den kannst du dann kaufen, wenn du den ersten gelesen hast", erklärt er lächelnd.

„Vielen Dank", sagt sie und bezahlt das Buch, um daraufhin aus dem Laden zu verschwinden. Der Mann sieht ihr lächelnd hinterher.

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