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18

An diesem Abend kommen die beiden noch auf jede menge dummer Ideen. Sie wollen am nächsten Tag Wyns Haare schneiden und denken sich allerhand Blödsinn aus. Vielleicht ist der Wein ein wenig Schuld an der Albernheit der beiden.

Am nächsten Tag, nachdem die beiden aus dem Unterricht kommen, gehen sie auf Wyns Zimmer.

"Wollen wir das wirklich machen?", fragt Wyn, nun doch etwas verunsichert.

"Ich tue nichts, was du nicht auch tun würdest"

"Okay, ich muss jetzt los. Zur Selbsthilfegruppe. Willst du mich nachher wieder abholen und wir machen noch etwas gemeinsam?", fragt er sie noch, bevor er vor Rue flieht.

"Klar, um drei?", fragt sie. Er nickt und beginnt zu rennen.

Um kurz nach drei kommt Rue endlich am Krankenhaus an.

"Hey, du bist ganz schön spät" , begrüßt Wyn sie. Bob steht neben ihm.

"Ich hab gehört, dass ihr jetzt seine Haare schneiden wollt. Ist das nicht eine riskante Idee?" , fragt Bob grinsend.

"Mach mir nicht noch mehr Angst, als ich sowieso schon habe. Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Aber ich hab eben auch kein Geld für einen Friseurbesuch"

„Meinst du wirklich, du kannst das?", fragt Wyn.

„Warum nicht?"

„Naja, weil ich die Katastrophenschnitte bei den meisten Jungs sehe, wenn sie ihre Freundinnen an ihre Haare lassen"

„Naja. Wir sind nicht zusammen, also sollte das schon einmal ein Pluspunkt für uns sein", lacht Rue. „Außerdem sind deine Haare ähnlich, wie meine. Du hast keinen komplizierten Kurzhaarschnitt", sagt sie und fährt durch seine schulterlange, dunkelblonden Haare.

„Traust du dir das wirklich zu?", fragt er.

„Ja. Ich mute dir ja etwas zu, wenn du länger mit dieser Frisur auf dem Kopf herumlaufen lässt. Du verschreckst alle Mädchen in deiner Umgebung"

„Warum sollte ich ausgerechnet hier ein Mädchen kennenlernen?"

„Schicksal", grinst sie und holt eine Schere aus ihrem Rucksack.

„Stop!", ruft Wyn. „Du hattest die ganze Zeit schon eine Schere bei dir? Du willst das direkt jetzt machen?", fragt er aufgeregt.Sie konnte es eigentlich gar nicht abwarten, ihm die Haare zu schneiden und trug seit gestern Abend jederzeit diese Schere mit sich herum.

„Ja, warum nicht? Je eher die Mähne runter ist, desto besser"

„Ich bin aber noch gar nicht darauf vorbereitet. Ich dachte, wir machen das heute Abend. Wenn wir wieder im Internat sind", sagt er und will schon wieder weglaufen.

„Du bleibst schön hier. Setzt dich da rein", sagt sie und zeigt auf den Rollstuhl, mit dem Bob zu ihnen gefahren ist.  Nun schiebt sie ihn vor Wyns Füße, damit sie ihm darin die Haare schneiden kann.

"Wenigstens sitzen solltest du"

„Sei bitte nicht böse, wenn etwas schief geht, okay?", fragt sie unschuldig.

„Du hast das noch nie gemacht?", fragt er und dreht sich mit großen Augen zu ihr um."Ich dachte, du hättest wenigstens Lyra schon einmal die Haare geschnitten"

„Ich biete mich als Testobjekt an, wenn euch beiden das helfen würde. Das kann ja keiner mit ansehen", lächelt Bob, der immer noch neben den beiden steht.

„Magst du mir auch die Haare schneiden? Ich muss sie sowieso wieder ganz abrasieren"

„Klar, kann ich machen, wenn du das wirklich willst. Willst du es nicht lieber selbst machen?"

„So wie die letzten drei Male?"

„Tut mir Leid. Das wusste ich nicht"

„Du konntest es nicht wissen", lächelt Bob traurig.

„Ich schneide dir die Haare, wenn du das möchtest"

Wyn steht äußerst schnell wieder auf und lässt Bob gerne den Vortritt. Rue holt nun auch einen Rasierer aus der Tasche, mit dem sie über Bobs Haare fährt.

„Du hast schöne Haare"

„Danke"

„Du hattest einen Rasierer dabei?", kommt es nun entgeistert von Wyn.

„Keine Sorge. Ich wollte dir deine Haare nicht abschneiden. Nur die Spitzen schneiden"

Nun lachen alle in dem Zimmer. Die drei gehen vorsichtshalber in Bobs Krankenzimmer, damit sie danach die Haare wegfegen können und sie nicht einfach vor dem Krankenhaus auf dem Fußboden liegen. Nach ein paar Minuten liegen die Haare von Bob auf dem Boden und es sind nur noch Stoppeln auf seinem Kopf, über die Rues Hand nun fährt. Er dreht sich zu ihr um und bittet Wyn, den Platz einzunehmen.

„Siehst du. Deine Freundin kann Haare schneiden"

„Du siehst auch ohne Haare gut aus", lächelt sie Bob zu. Wyn setzt sich nun auf den Platz und hat immer noch wahnsinnige Angst, dass Rue ihm die Haare ruiniert.

„Wyn, was sind schon Haare im Gegensatz zu einem Leben?", fragt Bob und verschwindet aus dem Zimmer, bevor Wyn etwas antworten kann.

*

In den nächsten Wochen besucht Wyn die Selbsthilfegruppe regelmäßig und Bob und er werden zu engen Freunden. Rue holt ihn immer regelmäßiger ab und sie verbringen eine Menge Zeit mit Bob in seinem Krankenhauszimmer. Er versucht den beiden Schach beizubringen, meistens spielen sie am Ende jedoch immer Uno, weil die beiden sich die Regeln einfach nicht merken können. Bob ist ihnen richtig ans Herz gewachsen.

"Warum muss sowas beschissenes eigentlich immer den besten Menschen passieren?" , fragt Rue, als sie gerade über Bob reden.

"Welche Blume pflückst du als erstes, wenn du auf eine Wieso kommst?" , fragt Wyn.

"Das ist doch bescheuert. Wenn ich sie liebe, würde ich sie gießen"

"Da hast du recht, aber das Leben meint es nun einmal nicht gut zu uns. Am Ende kommen wir alle nur mit dem Tod davon"

"Wir sollten etwas nettes für Bob machen"

"Woran hast du gedacht?" , fragt Wyn.

"Mag er Musik? Vielleicht können wir ihm ein kleines Ständchen singen. Dann würde er wenigstens Mal ein wenig Action erleben und wir würden etwas Abwechslung in unsere öden Besuche bringen" , versucht Rue einen Vorschlag zu machen. Die beiden arbeiten an einem kleinen Stück, welches sie extra für Bob geprobt haben. Nachdem sie die Selbsthilfegruppe in dieser Woche besucht haben, gemeinsam, wollen sie Bob einen Besuch abstatten. Aber er hat erst einmal Chemo. Die beiden üben in dieser Zeit noch in seinem Zimmer.

„Ich dachte, ich hatte Musik gehört", sagt Bob, als er in sein Zimmer kommt, zu der Krankenschwester, die ihn schiebt. Er sieht wirklich müde aus.

„Hast du. Möchtest du uns hören?", fragt Rue mit großen Augen.

„Ja, ich mag Musik. Früher habe ich auch Mal ein Instrument gespielt"

„Welches? Und warum hast du damit aufgehört?"

„Cello. Und ich kann es schlecht ins Krankenhaus schleppen", lächelt er traurig.

„Wir sind nicht perfekt", lacht Wyn. „Aber es liegt an Rue"

„Blödmann", grinst Rue und die beiden nehmen die Gitarren, um Bob das Lied vorzuspielen.

„Wow. Das war sehr schön", sagt er. „Danke, dass ihr das für mich gemacht habt. Ich hab euch echt lieb gewonnen in den letzten Wochen. Die meisten meiner Freunde haben sich nach einiger Zeit abgewendet, vor allem, als der Krebs immer wieder gekommen ist"

"Das tut mir Leid" , sagen Wyn und Rue fast zeitgleich.

"Jetzt hab ich hier voll die miese Stimmung verbreitet, dabei habt ihr doch gerade sowas tolles gemacht" , entschuldigt er sich.

"Alles gut. Brauchst du etwas Ruhe?", fragt Wyn liebevoll.

"Ja, ich würde mich etwas ausruhen, wenn das okay ist. Aber ich will euch in keinster Weise rausschmeißen"

"Schon okay. Wir verstehen das. Machs gut, Kumpel" , sagt Wyn und haut ihm freundschaftlich gegen den Arm. Die Besuche belasten Rue mehr, als sie gedacht hat. Vor allem, nach diesem Tag heute, als sie Bob gesehen hat, wie schlecht es ihm nach seiner Chemo ging. Sie kann mit niemandem darüber reden. Sie will nicht, dass jemand von ihrer Vergangenheit erfährt, weil sie immer noch nicht loslassen kann. Sie gehört immer noch ihr und Rue hat Angst, dass sie ihr entgleitet, wenn sie sich jemandem anvertraut. Sie kommt ins Zimmer, wo Raven wieder an ihrem Schreibtisch sitzt.

"Alles okay?" , fragt sie. Es ist immer die erste Frage, die Raven jemandem stellt, wenn er ins Zimmer kommt und es ist irgendwie eine süße Geste, die Rue sehr an ihr zu schätzen gelernt hat. Die beiden sind in den letzten Wochen und Monaten zu echten Freundinnen geworden und können sich inzwischen alles anvertrauen.

"Kann ich mit dir über etwas reden?" , fragt Rue vorsichtig. "Du darfst es aber echt keinem erzählen. Auch nicht Niv"

"Ich schwöre, dass ich es niemanden verraten werde. Ich schweige, wie ein Grab. Du kannst mit mir über alles reden, Rue"

Rue denkt schon den ganzen Abend darüber nach, weshalb sie Wyn immer noch nichts von ihrer Mutter erzählt hat und weshalb Wyn über all das Wissen, was er über Rue gesammelt hat, nicht schon längst selbst auf die Lösung gekommen ist.

"Denkst du über Bob nach?", fragt Raven, als Rue eine Weile nichts sagt.

"Woher weißt du das?", fragt Rue.

"Niv hat da sowas angedeutet. Dass ihr einen Song für ihn schreibt."

"Ja, also. Ähm. Er hat Krebs, wie-", beginnt Rue einen Versuch, sich ihrer Freundin zu öffnen.

„wie eine Person, die du an Krebs verloren hast", beendet Raven den Satz.

„Wieso kannst du den Satz beenden? Wieso weißt du, was passiert ist, aber Wyn nicht? Wieso versteht er es nicht?", fragt sie.

„Weil er es von dir hören will. Ihr seid beste Freunde, aber ihr vertraut euch nicht zu hundert Prozent. Es steht etwas zwischen euch. Ihr verheimlicht ein Teil eurer Vergangenheit. Ihr verschweigt etwas. Und vielleicht ist er erst bereit, sich zu öffnen, wenn du das genauso tust. Ich glaube, er weiß es schon"

„Verheimlicht er mir auch etwas?"

„Frage ihn das bitte lieber selbst. Ich habe eigentlich schon viel zu viel gesagt", erklärt Raven. Es ist schon spät am Abend, das Abendessen hatte Rue schon verpasst.

Rue setzt sich auf die Fensterbank und passend zu ihrer Stimmung regnet es inzwischen in Strömen. Sie hat einfach keinen blassen Schimmer, was in ihren Gedanken gerade los ist. Die Wirbeln in alle Richtungen und fühlen sich an, als wenn ein Hurricane in ihrem Kopf tobt. Sie will eigentlich in die Buchhandlung, weil sie dort ihre Gedanken sortieren und zur Ruhe kommen kann, doch sie hat keinen Regenschirm und will eigentlich nicht nach draußen gehen. Nach ein paar weiteren Minuten beschließt sie allerdings, sich doch nach draußen zu wagen und den Sturm, der draußen tobt, auf sich zu nehmen. In diesem Moment ist ihr die Ausgangssperre egal. Als sie schließlich draußen ist, macht es ihr noch nicht einmal etwas aus, dass sie klitschnass wird. Sie kommt komplett durchnässt bei Harry an, der sie sofort in eine dicke Decke einwickelt.

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