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Nadine's Sicht:
Ihre Berührungen waren immer noch auf ihrer Haut zu spüren. In Gedanken hatte sie nur noch ein Gesicht vor Augen, dieses leuchtend blauen Augen, die wie Edelsteine zu funkeln schienen wenn Liz sie ansah und diese lange ungebändigte blonde Mähne, die sie am Bauch gekitzelt hatte, als sie sanft mit ihrer Zunge hinab gefahren war. Sie biss sich etwas nervös auf die Unterlippe und fuhr mit der Hand durch ihr Haar, während ein leichtes Lächeln ihr Gesicht anfing zu umspielen
Sie wusste nicht wie sie sich Liz gegenüber jetzt verhalten sollte, als sie auf die immer noch schlafende Person neben sich sah.
Konnte es liebe sein, was sie gerade für ihre Freundin empfand und wenn ja, was hatte diese Nacht Lisbeth bedeutet? Viele Fragen, schwirrten ihr im Kopf umher und sie fand keine Antwort. Was waren sie beide?
Langsam stand Nadine auf, bedacht Lisbeth nicht zu wecken. So leise wie es ihr nur möglich war, schlich sie in das renovierte Badezimmer, duschte und machte sich fertig für die Arbeit. Es war eigentlich ein Samstag, doch zurzeit musste sie erneut Überstunden schieben, wegen einer inoffiziellen Buchprüfung die demnächst das Unternehmen heimsuchen würde. Sie war eine von wenigen gewesen, die leider nicht „NEIN" zu ihrem Chef sagen konnte, also schlich sie sich aus ihrer gemeinsamen Wohnung und machte sich auf dem Weg zur Arbeit.
Kakashi's Sicht:
Es war, gerade mal wenige Tage her, dass Nadine und die Tochter von Orochimaru verschwunden waren. Und es fühlte sich in seiner Wohnung unerträglich leer an. Sasuke war gegangen und er wünschte sich sehnlichst, sich an jemanden festhalten zu können. Er hatte das Gefühl zu ertrinken und sein inneres schrie förmlich nach einem Rettungsring. Sie war für ihn, in der Zeit, als sie bei ihm war, das rettende Ufer gewesen, das ihn nun so unendlich weit entfernt schien.
Er konnte ihre Präsenz immer noch in seiner Wohnung spüren und doch wirkte sie kälter als zuvor. Warum löste der Gedanke an sie das Bedürfnis aus, sich anzulehnen, sich an jemanden festzuhalten, reden zu wollen? Der Schmerz in ihm wuchs unaufhörlich heran und seine Gedanken kehrten immer wieder zu einem Ausgangspunkt zurück, von dem er gedacht hatte, dass ein Shinobi wie er, von so etwas verschon bleiben würde.
Er wollte sie. Er wollte aus ihrem Mund vernehmen, dass nicht alles umsonst gewesen ist, dass alles wieder in Ordnung kommt. Er wollte von ihr hören, dass sich alles zum Besseren wendet, wenn er nur daran glaubt, er wollte SIE.
War er wirklich, der Verzweiflung nah? Wann hatte er angefangen seine Kälte zu verlieren und an sich und seinen Fähigkeiten zu zweifeln? Sich die Haare raufend, ließ er sich nach vielen Tagen (seit ihrem Verschwinden) das erste Mal wieder auf seine Couch fallen. Ein knistern ertönte unter dem Kissen, auf dass er sich halb gesetzt hatte. Genervt davon, raffte er sich auf aufzustehen und nach der Quelle des Geräusches zu suchen. Er fand unter dem Kissen einen zerknickten Brief, der nur einmal in der Mitte gefaltet war. Die akkurate und saubere Handschrift wies auf eine Frau hin und der Name, mit dem unterzeichnet wurde war eindeutig Nadine's. Etwas verwirrt darüber, nahm er den Brief in seinen Händen, etwas genauer in Augenschein und musste feststellen, dass er bis auf seinen und die Namen von ein paar andern, nicht lesen konnte. Die Sprache, war ihm nicht geläufig. Der Inhalt blieb ihm verwehrt und ein Stich durchzog sein Herz. Der Hokage war tot und Naruto auf dem Weg Tsunade als neuen zu rekrutieren. Sollte er den Brief etwa Danzo oder den Ältesten geben? Sollte er warten, bis ein neuer Hokage ernannt wurde?
Seine Gedanken rasten. Niemals würde er jemanden, jenen Wölfen, auch nicht seinen schlimmsten Feind, vorsetzen. Er sollte versuchen erst einmal selbst herauszufinden was in diesem Brief stand, eh er, ihn weiterleitete. Es konnte sich auch schließlich um einen einfachen Abschiedsbrief handeln. Bei diesem Gedanken, fühlte sich sein Herz an, als würde eine erhebliche Last sich darauf legen. Ein Abschied würde bedeuten, dass er sie, nie wieder sehen würde.
Zeitsprung von einem halben Jahr in Nadine's Welt:
In der gemeinsamen Zeit mit Liz, in der sie auch offiziell zusammen waren, hatte Nadine sich verändert. Nicht nur äußerlich, in dem sie ihre Haare in einen eher bräunlicheren Ton gefärbt hatte, sondern auch charakterlich. Man könnte, es schon eine Weiterentwicklung, ihres eher schüchternen Charakters ansehen. Sie hatte der Männerwelt, bis auf ihren Lieblingscharakter Kakashi aus dem Anime und Manga Naruto, den Rücken gekehrt. Auch wenn sie eigentlich Bi war, wollte sie nichts mehr mit dem anderen Geschlecht in dieser Hinsicht zu tun haben.
Sie war offener gegenüber ihren Neigungen geworden und lebte sich endlich aus. Kein verstecken und auch keine Undercover-Missionen in die Buchhandlung mehr. Wenn sie, mit den abschätzigen Blicken fertig wurde, wenn sie Hand in Hand in der Öffentlichkeit mit Liz durch die Straßen schlenderte oder Liz sie sogar auf offener Straße küsste, dann konnte sie auch als eine Anime-Figur verkleidet, in einen Zug steigen um zu einem Cosplay treffen zu fahren oder in der Buchhandlung um die Ecke, einen neuen Manga kaufen. Sie ließ sich, auch nicht länger von ihrem Chef herumschupsen und verwendete sogar das Wort „Nein" öfter als zuvor.
Sie fühlte sich, endlich frei. Das einzige, was sie jetzt noch aufhielt vollends glücklich zu sein, war ein leichtes ziehen in der Brust, wenn sie ihren Lieblingscharakter leiden sah. Es war unvorstellbar für sie, dass man eine imaginiere, gezeichnete Figur, so sehr mögen konnte, dass einem ständig das Herz in zwei brach, wenn man sie sah. Sie selbst wusste, dass dieses Obsession bereits krankhaft sein musste und dringend behandelt werden sollte, doch ein Teil von ihr, der nicht, rational dachte, gab sich diesen Gefühlen völlig hin und auf eine gewisse Art, fühlte diese sich sogar richtig an.
Ein einziges Geheimnis, dass sie nicht einmal mit Liz teilte war, dass sie vielleicht, diese gezeichnete Figur, mehr liebte, als sie Lisbeth je lieben konnte.
Doch darüber versuchte sie sich keine Gedanken zu machen und Liz, ließ sie gewähren, solange sie am Abend nur ihr allein gehörte.
Liz's Sicht:
Seit einem halben Jahr, waren sie jetzt zusammen und auch wenn es etwas holprig angefangen hat, hatte sich Nadine ihr völlig geöffnet. Ihr Glück war fast perfekt, wäre da nicht immer noch ihre Vorliebe für diesen Hatake. Doch solange sie hier, bei ihr war, war auch er nur ein kleines Problem, was sie gekonnt ignorieren konnte und weiter würde. In dieser Welt, war er nur ein Pappaufsteller, eine gekritzelte Figur, eine imaginäre Gestalt, die sie weder berühren, noch selber spüren konnte. Er war hier nichts und doch leider überall in ihrem Schlafzimmer präsent. Wie immer musste Liz, bei diesen Gedanken aufseufzen. Wenigstens schliefen sie in ihrem Zimmer und nicht in Nadine's.
Ein neuer Gedanke, wurde zutage gefördert, in ihrer leicht depressiven Stimmung nach diesem Hatake-Desaster-Gedanken in ihrem Kopf, vielleicht sollte sie heute Abend etwas Schönes für sie beide planen, schließlich waren sie auf den Tag ein halbes Jahr zusammen?
Ein schelmisches Grinsen, legte sich auf ihre Lippen, als sie daran dachte, wie der Abend anschließend ausklingen konnte und der Gedanke an die Zeichentrickfigur waren komplett vergessen. Doch zunächst mussten sie beide leider ins Büro.
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