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POV Hinata
Eine Woche war meine Mutter nun schon im Krankenhaus und erst jetzt war mir klar geworden, wie viel sie eigentlich tagsüber so machte.
Ich gähnte als mein Wecker, jetzt noch früher als sonst, klingelte. Noch fünf Min- Nein! Nicht noch fünf Minuten! Du musst jetzt aufstehen Shoyo und dich um deine kleine Schwester kümmern! Dachte ich und schlug entschlossen meine Augen auf. Mühevoll quälte ich mich aus meinem Bett und klatsche mir eiskaltes Wasser ins Gesicht um wach zu bleiben. Gähnend zog ich mich an und tappte runter in die Küche. Erst Frühstück machen und dann Natsus Essensbox! Ging ich den Ablauf nochmal im Kopf durch. Ich nickte und bereitete dann das Frühstück vor. Leider gelang mir das noch nicht so gut wie meiner Mutter. Gerade als ich fertig wurde, kam meine kleine Schwester. "Morgen Shoyo..." Murmelte sie verschlafen und setzte sich an den Frühstückstisch. "Guten Morgen Natsu. Hast du gut geschlafen?" Fragte ich sie lächelnd und reichte ihr das Frühstück. Sie nickte und aß ohne sich zu beklagen. Wieso habe ich jetzt das Gefühl, sie beklagt sich nur nicht, da sie weiß dass ich es nicht besser kann??? Dachte ich kurz deprimiert, machte mich dann aber sogleich daran ihre Essenbox vorzubereiten. "Wann hast du heute Schulschluss?" Fragte ich sie. "13 Uhr." Antwortete sie. Ich nickte. "In Ordnung. Ich hol dich dann nach dem Unterricht ab und bring dich nach Hause. Du musst dann für ein paar Stunden alleine Zuhause sein, wenn das ok für dich ist. Ich muss ja noch zum Training." Sagte ich. Das ganze würde ziemlich knapp werden, aber wenn ich mich beeilte, würde ich das schaffen! Meine kleine Schwester nickte. "Einverstanden." Sie aß auf und lief in ihr Zimmer. Ich warf einen Blick auf die Uhr und merkte, dass ich schnell machen musste, wenn ich noch pünktich kommen wollte. Schnell verschlang ich ein paar Bissen vom Essen und verzog das Gesicht. Entschuldige Natsu. Ich werde mich anstrengen besser kochen zu lernen... Dachte ich bei jedem Bissen. In windeseile räumte ich das Essen weg und packte meine Sachen. "Ich mach jetzt los Shoyo!" Schnell rannte ich zurück. "Hast du alles? Hausaufgaben, Essen?" Fragte ich nach und Natsu nickte lächelnd. "Hab einen schönen Tag." Lächelte ich und winkte hir noch nach bis sie aus der Tür ging, bevor ich meine Sachen schnappte, mich aufs Fahrrad schwang und zu Schule raste. Außer Atem kam ich im Klassenzimmer an und ließ mich auf meinem Platz fallen. Die Blicke der anderen nahm ich nicht mal war.
Statt dem Unterricht zu folgen überlegte ich, wie ich diese Morgenhektik beseitigen könnte und kam zu dem Schluss, morgen noch früher aufzustehen!
"Hinata!" Ich zuckte zusammen und sah langsam hoch. Mein Lehrer stand vor mir uns sah nicht gerade begeistert aus. "Hättest du wohl die Güte mir zu sagen, was du da machst?" Fragte er. Wie angewurzelt saß ich auf meinem Stuhl. "Ähm... Ich überlege... Wie ich... Den Haushalt regeln soll..." Antwortete ich stockend. Die ganze Klasse lachte und der Lehrer seufzte. "Hab schon besseres gehört. Pass jetzt aber bitte wieder auf, ja?" Ich nickte beschämt und sank auf meinem Platz in mich zusammen.
POV Kageyama
Was sollte das denn für eine Ausrede sein? Fragte ich mich und musterte Hinata kritisch, bevor ich wieder zu meinem Lehrer sah. Der Unterricht zog sich hin wie Kaugummi und ich war froh, als er endlich vorbei war. Ich stand gerade auf, als ein orangenes Energiebündel an mir vorbeizischte. Schnell verabschiedete ich mich von Yui und rannte ihm dann hinterher. Nanu? Verwundert sah ich dem Knirps nach. Warum rannte er denn zu den Fahrrädern? Ich wurde einfach nicht aus ihm schlau. Kopfschüttelnd lief ich zum Clubraum. "Hallo Kageyama!" Begrüßte mich Sugawara, gefolgt von Daichi und Asahi. Sie schienen verwirrt zu sein, als sie mich allein antrafen. "Wo ist denn unsere Energie geladene, kleine Orange?" Fragte unser Kapitän und sah mich neugierig an. Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Er ist nach dem Unterricht zu den Fahrrädern gerannt und irgendwo hin gefahren." Antwortete ich. "Aber wir haben doch gleich Training. Habt ihr euch schon wieder gestritten?" Hakte Daichi forschend nach und ich seufzte innerlich. Ich schüttelte den Kopf. "Nicht das ich wüsste." Suga sah besorgt aus. "Hoffentlich ist nichts passiert." Murmelte er. "Heey! Ihr seid ja schon da, warum geht ihr nicht rein? Hä? Wo ist denn Shoyo?" Nishinoya und das restliche Team waren dazugestoßen. Alle sahen etwas ratlos aus, bis Daichi die Tür aufschloss. "Wie dem auch sei! Das Training hat ja noch nicht angefangen, vielleicht kommt er ja noch! Aber wir sollten und jetzt trotzdem beeilen, sonst hetzt uns Trainer Ukai noch Straftrunden auf den Hals!" Ordnete er an und wir zogen uns alle schnell um.
Kurz vor Trainingsbeginn war der Knirps immernoch nicht da. Vor mich hin grübelnd machte ich einen Aufschlag. "Entschuldigung, dass ich zu spät bin!" Alle Blicke richteten sich sofort auf die Eingangstür. Keuchend und außer Atem stützte sich der Knirps an der Tür ab. Auf seiner Stirn malten sich Schweißperlen ab. "Hinata! Endlich!" Sagte der Trainer unzufrieden. "Wo warst du denn so lange? Auch egal! Fünf Runden tauchen für dich!" Hinata nickte und verbeugte sich. "Wird nicht nochmal vorkommen!" Rief er und begann auch schon mit seinen Strafrunden. Kopfschüttelnd widmete ich mich wieder meinem Aufschlag. Nach 15 Minuten klatschte Trainer Ukai in die Hände und ordnete an, dass wir nun unsere Spezialtechniken üben sollten. Ich spürte den Blick des Knirpses und schauderte innerlich. Alles an ihm schrie geradezu nach dem Ball. Was bist du? Ein Monster? Erst kommst du völlig erledigt hier an und jetzt dieser Blick! Dachte ich und ging in Position. Er warf mir den Ball zu und rannte dann mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit auf das Netz zu. Ich war so fasziniert von seinem Anblick gewesen, dass ich beinahe vergessen hatte ihm zuzuspielen. Ein Knall war zuhören, als der kleine Mittelblocker den Ball schlug. Und kurz darauf hörte man undefinierbare Geräusche von ihm. Hinata war so enthusiastisch losgesprungen, dass er beim runterkommen direkt aufs Netz zuflog. Ich hörte die anderen lachen, als der Knirps sich aus dem Netz zu befreien versuchte. Irgendwie nervte es mich. Murrend ging ich zu ihm und befreite ihn. "Boke! Pass gefälligst besser auf!" Brummte ich und holte den Ball. Das restliche Training verlief ereignislos.
Sobald es jedoch vorbei war, flitzte der Knirps wieder los und rannte ohne sich zu verabschieden aus dem Clubraum. Ich sah ihm nach. "Hätte nicht gedacht, dass ich den Tag nochmal erlebe an dem der König sich um seine Untertanen kümmert!" Kam es spitz von Tsukishima. "Huh?" Knurrte ich und funkelte ihn an. "War schon komisch, fast gruselig, dass du dich so fürsorglich um den Knirps gekümmert hast!" Sagte er leise im Vorbeigehen und ließ mich verwirrt stehen.
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