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EINUNDZWANZIG - Judy

"Du kannst die Süßkartoffel doch nicht einfach so schneiden." Miles sieht mich fassungslos an und deutet dann mit seinem Messer auf das Schneidebrett. "Ich möchte Streifen, keine Würfel." 

Ich presse meine Lippen aufeinander, schnappe mir die nächste und schneide die Kartoffel dann in Längsrichtung auf. Mein Bruder murmelt leise vor sich hin und beschäftigt sich dann wieder mit dem Brokkoli vor ihm. Ich dachte, es wäre eine gute Idee, ihm beim Kochen zu unterstützen. Mein ursprünglicher Plan war, dass mich das von meinem Gedankenchaos ablenken würde. Daran, dass Miles viel zu nervös ist, um mich auch nur ansatzweise aufzumuntern, habe ich nicht gedacht.

Das erste selbst gekochte Abendessen für Gemma. Es muss perfekt sein. Halt! Nicht so viel Kokosmilch! 

Innerlich verdrehe ich die Augen, lasse mir aber nichts ankennen. Insgeheim bin ich froh darüber, nicht allein in meinem Zimmer zu sitzen und auf eine Nachricht von Vince warten zu müssen. Es sind vier Tage vergangen, seitdem Toby gestorben ist. Mein Freund war an keinem einzigen Tag in der Schule, Easton brachte seine Krankmeldung mit. Zwar tauschten wir ein paar Nachrichten aus, aber mehr kam nicht. Ich mache mir Sorgen um ihn und als ich ihm angeboten habe, vorbeizukommen, lehnte er ab.

Im ersten Moment war ich wütend, weil er alle von sich stößt. Sich nicht helfen lässt. Aber mir ging es damals genauso, als Colleen gestorben ist. Ich dachte, keiner würde verstehen, was ich durchmache. Ich wollte kein Mitleid, keine falschen Tränen und keine Beileidsbekundungen. 

Ich halte einen Moment lang inne, als ich fast automatisch an den Moment zurückdenken, als Papa mir die Nachricht überbracht hat. 

Ich lag im Krankenhausbett, hatte die erste OP hinter mir und konnte noch gar nicht so wirklich realisieren, was passiert war. Dass ein Viertel meines Körpers fehlte, dass wir nie beim Stadion ankamen, dass ich zwei Tage lang ausgeschaltet war. Und dass meine Schwester nicht mehr am Leben ist. 

Stärker als notwendig, steche ich in die Kartoffel vor mir. Miles runzelt die Stirn und sieht mich fragend an. 

Als wir am Dienstag Morgen im Krankenhaus standen und uns gesagt wurde, dass Toby wirklich tot ist, war das Gefühl ähnlich. Nicht unbedingt wegen Toby. Ich kannte ihn kaum. So gemein es sich anhörte, ich traf ihn nie persönlich, kannte nur die Erzählungen meines Freundes. Aber ich sah, wie Vince zusammenbrach. Sah, wie Miranda in ein dunkles Loch fiel und wie Leslie jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. 

Es fühlte sich so an, als würde mir ein zweites Mal ganz offiziell gesagt werden, dass meine Zwillingsschwester tot ist. Nur dass es dieses Mal nicht Colleen war, sondern eine weitere, unschuldige und viel zu junge Seele. 

"Wie geht es Vince?", fragt Miles beiläufig und schnappt sich die erste Hälfte der von mir zerschnittenen Kartoffeln. Dass er mit der Frage direkt ins Schwarze trifft und nicht sonderlich zu der geplanten Ablenkung beiträgt, kann er nicht wissen. Ich seufze nur und zucke mit den Schultern. Es ist nicht einmal gelogen. Ich weiß nicht, wie es ihm geht. Vermutlich nicht gut. Aber er meldet sich nicht bei mir. Obwohl ich ihm helfen möchte, diese Zeit zu überstehen.

"Ziemlich scheiße, wenn so etwas passiert", murmelt mein großer Bruder. Einen Moment lang starrt er ein Loch in die Luft und ich weiß ganz genau, dass er an Colleen denkt. Es fühlte sich richtig an, ihm zu erzählen, was mit Toby passierte. Auch wenn ich keinen wirklichen Bezug zu ihm hatte, spürte ich, wie mich das Ganze wieder viel zu sehr in eine Dunkelheit trieb, aus der ich mich so lange rauskämpfen musste. 

Es war nicht einfach, das vor Miles zuzugeben, aber als es raus war, fühlte es sich richtig an. 

Es ist immer scheiße, wenn jemand stirbt. Vor allem dann, wenn es noch Kinder sind, die das ganze Leben noch vor sich hatten.

Meine Hand beginnt leicht zu zittern. Colleen hatte noch alles vor sich. Prom, ihren Abschluss. Den ersten Tag am College, ihre erste Beziehung, das Ausziehen, Kinder,... das verdammte Fußballspiel. 

"Wann kommt Gemma heute?", platzt es aus mir heraus. Es ist ein kläglicher Versuch, das Thema zu wechseln und dem komischen Gefühl in meinem Körper auszuweichen. In der Schule konnte ich mich kaum richtig konzentrieren. Jeden Morgen hoffte ich, dass mein Freund vielleicht doch auftauchen würde und immer dann, wenn ich Easton alleine durch die Flure laufen sah, verpuffte diese Hoffnung.

Ich sollte ihm Zeit geben, das zu verarbeiten, was passiert war. Normalerweise redet er immer mit mir, nur dieses Mal ist es anders. Ich habe Angst, dass er in ein schwarzes Loch fällt, sich in etwas verirrt, wo er allein nicht mehr rauskommt. 

"...letzte Prüfung." 

Ich blinzle mehrere Male und verziehe dann mein Gesicht zu einem falschen Lächeln. Meine Mundwinkel zittern und ich habe keinen blassen Schimmer, was mein großer Bruder mir gerade erzählt hat. 

"Das ist toll", sage ich dann und schnappe mir eine Karotte. Miles lupft eine Augenbraue.

"Dass Gemma ihre letzte Prüfung vermasselt hat und jetzt deshalb die doppelte Portion lernen muss? Oder dass du diese Karotten viel zu dick schneidest und sie so niemals gar werden?"

Ich lasse das Messer sinken und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Mein Kopf dröhnt plötzlich und ich fühle mich so unglaublich schwach, müde und kraftlos. Die vergangenen Tage zerren an mir. Meine nicht aufhörenden Gedanken und Sorgen rauben mir den Schlaf und das ständige Warten auf eine Nachricht von Vince macht mich verrückt. 

In mir drin legt sich ein Schalter um und mit einem Male ist da nur noch Rauschen. Keine Kraft mehr, nur noch Müdigkeit. Die Energie, die ich mir die letzten Tage vorgespielt habe, werden vertrieben von Angst und Sorge um meinen Freund und die unglaubliche Dunkelheit, die mich bedroht, seitdem Colleen sterben musste. 

Starke Arme schließen sich um mich und ziehen mich in eine feste Umarmung. Mein großer Bruder drückt mich fest an sich. Schweigt und gibt mir Zeit, mich zu sortieren. 

Durch meinen Kopf rattert eine Achterbahn, gleichzeitig möchte ich schlafen und wieder ein anderer Teil meines Körpers beschimpft mich, dass ich noch nicht bei Vince war. Ich hätte ihn in den letzten Tagen besuchen sollen. 

Und auch wenn er mir nicht schreibt, hätte ich ihm zeigen müssen, dass ich für ihn da bin. 

_____

Vince
Es wird langsam besser. Am Montag komme ich wieder. Ich vermisse dich. 

"Siehst du?" Val drückt meine Hand und legt ihren Kopf auf meiner Schulter ab. "Es geht ihm besser. Er braucht Zeit und die gibst du ihm."

Mein Herz macht einen kleinen Sprung, als ich die wenigen Worte von ihm lesen. Valery war es, die mich überzeugt hat, ihm zu schreiben und zu fragen, ob alles in Ordnung ist. Ob ich vorbeikommen soll, oder ob ich irgendetwas für ihn tun kann. 

Insgeheim wusste ich, was zurückkommen wird. Ja, es geht ihm gut. Ja, es wird besser. Nein, ich brauche keinen Besuch. Unterstützung benötigen wir keine, wir schaffen es auch allein. Bald können wir uns wieder sehen. Es wird leichter. 

Innerhalb des ersten Monats nach dem Tod meiner Zwillingsschwester funktionierte mein Körper wie auf Autopilot, als ich Nachrichten meiner Freunde beantwortete. Vince geht es jetzt vermutlich nicht anders. 

Meine beste Freundin nimmt mir das Handy aus der Hand, sperrt es und legt es dann mit der Unterseite nach oben auf mein Nachtkästchen. Dann kuschelt sie sich wieder zu mir und seufzt dann laut.

"Das habe ich vermisst", sagt sie dann. Ich nicke nur abwesend. Das letzte Mal, dass wir nur zu Zweit etwas gemacht haben, scheint eine Ewigkeit her zu sein. Ich genieße die Nachmittage mit Aly und Valery, aber gleichzeitig fehlen mir die Momente, in denen ich meine beste Freundin nur für mich habe. 

Es war ihre Idee, dass wir heute etwas machen, aber irgendetwas sagt mir, dass mein großer Bruder dahinter steckt. Er hat mir gestern angeboten, noch mit Gemma und ihm zu essen, aber ich wollte den Date-Abend nicht crashen und habe mich deshalb mit meiner Portion Curry auf mein Zimmer verzogen.

Später, als er dann noch kurz nach mir sehen wollte, stellte ich mich schlafend. Auch wenn er es gut gemeint hat, ich wollte kein weiteres Psycho-Gespräch mit ihm führen. Dass dann gleich heute Morgen die Nachricht von Val kam, war dann doch etwas verdächtig. 

"Ja", murmle ich dann leise. Meine beste Freundin verdient es nicht, dass ich mich nicht komplett auf sie fokussiere. Aber trotzdem, so leid es mir tut, im Moment wäre es mir lieber, Vince würde neben mir liegen. Und ich müsste mir keine Sorgen mehr um ihn machen. 

Val seufzt und richtet sich dann auf. 

"Weißt du was? Ich weiß, dass es dir nicht gut geht. Aber du hattest am Montag Geburtstag. Und deshalb finde ich, sollten wir in die Mall gehen. Uns hässliche Kleider anziehen, uns mit Cookies vollstopfen und zum Abschluss einen viel zu überteuerten Kaffee kaufen." 

Sie klatscht in die Hände und springt aus dem Bett. Bei dem Gedanken an überfüllte und viel zu warme Läden, Menschen und Hektik sehnt sich zwar alles in mir nach einer großen Decke, die ich mir über den Kopf ziehen kann, aber sie hat auch irgendwie Recht. 

"Ich weiß nicht", jammere ich trotzdem und verschränke meine Arme vor meiner Brust. "Wäre dir ein Date mit den Salvatore-Brüdern nicht viel lieber? Vielleicht wäre Klaus auch wieder dabei?"

Meine beste Freundin verdreht die Augen und schüttelt dann den Kopf.

"So gerne ich einen oberkörperfreien Damon auch wieder sehen möchte, The Vampire Diaries läuft uns nicht davon. Andere würden ausflippen, wären sie endlich achtzehn und du möchtest dich in deinem Zimmer vergraben?" 

Ich schaffe es, zu nicken, bevor Valery ihre Augenbraue nickt und mich prüfend ansieht. 

Colleen wäre fuchsteufelswild, wenn sie wüsste, dass ich gerade kurz davor bin, einen Shopping-Tag mit meiner besten Freundin sausen zu lassen. Wenige Tage, nachdem wir achtzehn wurden, wohlgemerkt. In diesem Punkt hat meine beste Freundin Recht. 

"Aber nur für ein paar Stündchen", brumme ich deshalb. "Und ich will mindestens einen Blaubeer-Muffin. Und zwar einen Großen." 

_____

"Ich bin tot", stöhnt Valery und lässt sich auf die breite Bank gegenüber von mir fallen. Zwei ältere Damen am Nachbarstisch neben uns mustern uns argwöhnisch und beginnen dann hektisch zu wispern. Ich ziehe eine Grimasse und wende dann meinen Blick wieder auf meine beste Freundin. 

Ihre roten Locken stehen ihr noch wilder als üblich vom Kopf, was mich angesichts der Klamottenberge, die sie anprobiert und letztendlich auch gekauft hat, ehrlich gesagt auch nicht wundert. 

Ich möchte nicht lügen - es war ein schöner Tag bisher. Wir alberten rum, suchten für uns gegenseitig furchtbar hässliche Outfits raus, pushten unser Selbstbewusstsein gegenseitig bis ins Unendliche, probierten uns durch die verrücktesten Cookie-Sorten durch und beklagten uns über das Gewicht der ganzen Taschen, die wir am Ende mit uns umherschleppten mussten. 

Für ein paar Momente konnte ich die Sorgen um Vince vergessen. Für einen Moment war ich nur Judy, die mit einer Freundin durch die Shopping-Mall stöbert. Für einen winzig kurzen Moment gab es keine tote Zwillingsschwester, keinen Freund, der den Tod eines Freundes betrauert, sondern nur Valery und mich und viel zu viele Klamotten. 

Ich merke, wie ich an diesem Gefühl festklammere, als ich meinen Blaubeer-Muffin vorsichtig aus der Papierverpackung schäle und einen kleinen, ersten Bissen wage. 

Valery spießt derweil eine Erdbeere von ihrem Kuchen auf und schließt genussvoll die Augen. 

"Oh mein Gott", stöhnt sie dann mit vollem Mund und ich kann ihr nur zustimmen. Der Muffin hält zwar nicht mit dem Bäcker meines Vertrauens mit, aber er ist verdammt nah dran. 

"Ich hätte den Vorschlag nie gemacht, wenn ich nicht vergessen hätte, wie anstrengend das Shoppen eigentlich ist", meint meine beste Freundin und sticht ein riesiges Stück von ihrem Kuchen ab. 

"Aber es war schön", füge ich schnell hinzu und lächle vorsichtig. Valery hebt ihren Blick und verzieht dann ihr Gesicht ebenfalls zu einem Grinsen. Ich meine, einen Funken Stolz in ihren Augen erkennen zu können und danke ihr innerlich, dass sie es geschafft hat, mich zumindest für ein paar Stunden abzulenken. 

"Du hättest den schwarzen Pullover trotzdem nehmen müssen", meint sie dann und zwinkert mir zu.

"Niemals. Der trug viel zu sehr auf. Aber der rote Rock mit der goldenen Knopfreihe stand dir so unglaublich gut." 

Meine beste Freundin lupft eine Augenbraue. 

"Darin sah meine Hüfte viel zu breit aus. Und das Rot biss sich mit meinen Haaren." Sie stopft sich ein Stück Kuchen in den Mund, während ich entschieden den Kopf schüttle. 

Ich beneidete meine beste Freundin dafür, dass sie einfach so einen Rock anziehen konnte. Ohne zu überlegen, ob er vielleicht zu viel von ihrem künstlichen Bein herzeigen würde. Stattdessen tanzte sie durch den schmalen Gang der Umkleiden und drehte sich vor dem Spiegel. Es ist keine Eifersucht oder Neid, der in mir hochkeimt, nur wünsche ich mir manchmal, nur für einen einzigen Tag, nochmal so unbeschwert, ohne Handicap sein zu dürfen. 

Kein stundenlanges Kopfzerbrechen vor dem Spiegel, keine Einbildung von Blicken, die eigentlich gar nicht da sind und vor allem keine, oder zumindest wenigere, Selbstzweifel. 

Kurz schaffte ich es, über meinen eigenen Schatten zu springen und ein wirklich wunderschönes, dunkelgrünes Kleid anzuprobieren. Auf der Stange gefiel es mir unglaublich gut und es saß auch nicht schlecht, aber als ich mich dann im Spiegel betrachtete, konnte ich nur mein Bein ansehen. Und ich hasste diesen Anblick so sehr, dass ich es nicht übers Herz brachte, aus der Umkleide hinaus zu gehen.

In dem Moment bimmelt das Handy von Valery. Sie zuckt zusammen, schaut kurz aufs Display und drückt den Anruf dann weg. Ich meine, einen kurzen Schatten über ihr Gesicht huschen zu sehen, bevor sie dann wieder ihre unbekümmerte Miene aufsetzt.

"Alles okay?", frage ich sie deshalb. 

Meine beste Freundin nickt. Dann zuckt sie mit den Schultern und schließlich schüttelt sie den Kopf.

"Lucas", meint sie dann und seufzt laut. "In letzter Zeit sind wir vielleicht einfach etwas viel aufeinander gehockt. Und dann wurden aus Kleinigkeiten zu große Elefanten und irgendwie glaube ich, dass uns die viele Zeit vielleicht nicht guttat. Dann hat er wieder teilweise komplett andere Vorstellungen von der Zukunft als ich und irgendwie macht das alles etwas kompliziert." 

Sie beißt sich auf ihre Unterlippe und senkt den Blick auf den halb aufgegessenen Kuchen vor sich. Ich greife über den Tisch nach ihrer Hand und drücke sie fest.

"Du kannst mit mir jederzeit darüber reden", verspreche ich ihr. "Wann immer dir etwas auf dem Herzen liegt, ich bin da für dich." 

Val nickt und lächelt dann.

"Und dafür bin ich dir auch unglaublich dankbar", meint sie dann. "Aber ich denke nicht, dass es etwas ist, was einen Keil zwischen Lucas und mich treiben wird. Vielleicht brauchen wir einfach für eine Weile Abstand zueinander, um dann wieder umso mehr zu uns zu finden, verstehst du?"

Ich nicke langsam.

"Ich würde trotzdem aufpassen, dass nicht zu viel Abstand zwischen euch kommt. Im Endeffekt kannst du es natürlich nicht aufhalten, aber wenn du ihn wirklich liebst, würde ich an deiner Stelle an ihm festhalten. Sonst riskierst du vielleicht, ihn ganz zu verlieren."

Val setzt einen nachdenklichen Blick auf und ich drücke ihre Hand erneut. Einen richtigen Streit hatten Vince und ich Gott sei Dank noch nicht. Klar, die Sache über Silvester war scheiße, aber vermutlich war das Ganze eher sein sehr dummes Missverständnis, oder?

Schlechtes Gewissen breitet sich in mir aus, als ich meine beste Freundin betrachte. Am Anfang, als sie mit Lucas zusammenkam, strahlte sie förmlich und man konnte ihr deutlich ansehen, dass es ihr gut geht, dass sie in einer wunderschönen Phase ihres Lebens steckt. 

Wie sie jetzt so vor mir sitzt, fällt mir auf, dass etwas von dem Leuchten erloschen ist. Hätte ich es merken  müssen? Vielleicht belastet sie die Situation mit Lucas doch mehr, als sie vorgibt, aber ich habe mich in letzter Zeit immer nur auf mich konzentriert und hatte kaum Zeit für meine beste Freundin.

Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, würden Vince und ich uns langsam auseinanderleben und könnten es irgendwie nicht aufhalten. Wie muss es dann sein, wenn es wirklich passiert? Und vor allem, wenn die eigenen Freunde nicht für einen da sind...

"Hör auf damit", unterbricht mich Val grinsend und fuchtelt mit ihrem Zeigefinger vor meinem Gesicht herum. "Ich sehe genau, wie dein Hirn rattert. Lucas und ich haben einfach nur eine kleine Tiefphase, aber es ist alles okay, wirklich. Sonst würde ich nicht hier sitzen, sondern vermutlich mit einem Schokoeisbecher im Bett sitzen und Taylor Swift Songs singen." 

Ich lächle sie vorsichtig an und drücke ihre Hand erneut fest.

"Aber du musst mir versprechen, wenn du reden willst, redest du. Ob mit mir oder wem anderen, ganz egal. Aber sprich das an, was dir auf dem Herzen liegt, ja?"

Meine beste Freundin nickt mir zu, spießt das letzte Stückchen ihres Kuchens auf und lächelt mich dann an.

"Mach ich. Und weil ich weiß, dass dich dein Gewissen gerade auffrisst: Du bist eine gute Freundin, Judy. Ich bin froh, dass ich dich habe und ich könnte mir gar keine bessere vorstellen." 

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