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Kapitel 8

Bei ihrem bloßen Anblick zog sich mein Magen zusammen und mein Herz begann unvermittelt wehzutun. Ich hätte es ahnen müssen, hätte mir erst gar keine Hoffnung machen dürfen ...

Aber Micha so reden zu sehen war schmerzhafter, als ich je geglaubt hätte.

Für einen Moment war ich versucht, einfach umzudrehen, um das nicht mit ansehen zu müssen, und Mia hätte mich wahrscheinlich nicht einmal aufgehalten.

Auch sie starrte wie gebannt mit feurig-wütendem Blick zu den beiden hinüber.

„Frag doch Micha, ob er dich mitnimmt", hatte sie gesagt. Na klar.

Vielleicht würde Micha ja die hübsche Referendarin mit zum Kampfsport nehmen. Was wollte er auch mit jemandem wie mir?

Nicht aufgeben!, durchfuhr es mich plötzlich. Vielleicht ist er auch einfach nur höflich, und findet sie gar nicht soooo toll.

Na klar, träum weiter.

In diesem Moment hob Micha den Kopf und lächelte mir kurz zu.

Es war nur eine kleine Geste, aber aus ihr schöpfte ich Mut, nahm mir ein Herz und lief zu den beiden Referendaren hinüber.

„Na, was ist, Lena?", fragte Micha freundlich, und ich fragte mich, ob er jetzt einen auf lieben Lehrer machte, um die Referendarin zu beeindrucken.

Zu spät. Jetzt musste ich meinen Plan durchziehen.

„Ich habe eine Frage wegen Mathe", murmelte ich kleinlaut.

Besorgt sah Micha mich an. „Was ist denn?"

„Ich ... können wir das vielleicht ..." Ich warf einen vielsagenden Blick zu der Referendarin hinüber, die sich daraufhin diskret entfernte. Na, immerhin.

All meinen Mut zusammenkratzend, holte ich Luft.

„Micha, kannst du mich heute Abend mit zu Kampfsport nehmen?", fragte ich, sobald die Frau außer Hörweite war.

„Was?!", entfuhr es Micha. „Ich dachte, du wolltest was wegen Mathe ..."

„Das war nur ein Vorwand", sagte ich entschuldigend. „Ich wollte nicht vor einem anderen Lehrer fragen."

„Ach so", sagte Micha lahm und starrte mich immer noch perplex an.

„Ist schon gut", sagte ich entmutigt. „Ich kann auch laufen."

Einen Moment schwieg Micha, dann fragte er: „Du läufst normalerweise zu Kampfsport? Ist das nicht weit? Über zwanzig Minuten bestimmt ..."

„Fünfundzwanzig Minuten", antwortete ich Schultern zuckend. „Ist schon ein bisschen Zeitraubend, aber geht."

Da grinste Micha. „Ach so. Ich vergaß, dass du ja auch bei jedem Wetter und Unwetter eine halbe Stunde in die Schule läufst."

Verlegen legte ich den Kopf schräg. „Heißt das also, du nimmst mich mit?"

„Ich bin um viertel vor bei dir", versprach Micha lächelnd. „Soll ich Mia auch mitnehmen?"

„Ne, die kann heute Abend nicht", meinte ich. Dann grinste ich Micha breit an. „Vielen, vielen Dank."

„Keine Ursache. Aber ich glaube, wir müssen jetzt zu Mathe. Es hat schon gedongt."

„Oh, hat es?", fragte ich überrascht.

„Ja", sagte Micha milde lächelnd. „Und deine festgewachsene Freundin sollten wir vielleicht auch mitnehmen."

„Ich bin nicht festgewachsen!", widersprach Mia, die ein gutes Stück entfernt stand. Als sie merkte, dass sie durch ihre Worte verraten hatte, dass sie alles mitgehört hatte, erschien ein verlegenes Grinsen auf ihrem Gesicht.

„Gehen wir", sagte ich hastig und eilte voraus, bis mir einfiel, dass ich gar nicht wusste, in welchem Raum wir jetzt Mathe hatten.

Vollends aus dem Konzept gebracht blieb ich stehen und sah hilflos zu Micha auf, der genau zu wissen schien, was mein Problem war.

„103", sagte er, wobei ein freches Lächeln um seine Lippen spielte. Für einen Moment starrte ich ihn sprachlos an. Er war mir so nah, so herzrasend, aufwühlend nah, dass ich seine Körperwärme spürte, und die winzigen Grübchen auf seinen Wangen sehen konnte.

Dann trat Micha einen Schritt zurück.

„Na los, Mädels, sonst kommt ihr noch zu spät zum Unterricht. Ich muss noch meine Tasche aus dem Lehrerzimmer holen."

Mit diesen Worten verschwand Micha in einem Seitengang und Mia und ich liefen schnellen Schrittes zum Klassenzimmer, wo unser Mathelehrer bereits seine Unterlagen auf dem Tisch ausbreitete.

Zwar warf er uns einen missbilligenden Blick zu, sagte jedoch nichts, als wir uns so leise wie möglich setzten.

Die ganze Klasse war totenstill, wie immer wenn unser Mathelehrer mit dieser gefährlichen Ruhe seine Sachen sortierte.

Kaum, dass er fertig war, kam Micha herein, begrüßte alle freundlich lächelnd und bekam von mindestens der Hälfte der Klasse ein „Guten Morgen" zurück.

Wow. Wie schnell er die Schüler von sich überzeugt hatte. Unzweifelhaft hatte er mit seiner coolen Erscheinung einen prägenden Eindruck hinterlassen.

Erschrocken bemerkte ich, dass auch ich ihn anstarrte, und wandte meinen Blick schnell meinem Matheheft zu.

Zum Glück setzte Micha sich in die letzte Reihe, sodass ich nicht kontinuierlich von ihm abgelenkt wurde, und beinahe vergessen konnte, dass er da war.

Zumindest als der Mathelehrer sich räusperte und einen prüfenden, abschätzenden Blick über die Klasse schweifen ließ.

„Manche Arbeiten habe ich bereits korrigiert", verkündete der Lehrer in seinem knallharten Tonfall, der mir immer das Gefühl gab, alles falsch gemacht zu haben. „Und ich muss sagen, ich bin sehr enttäuscht."

Nun gut. Dass sagte er nach jeder Arbeit. Trotzdem rutschte mir das Herz in die Hose und ein eisiges Gefühl machte sich in mir breit. Zum gefühlt hundertsten Male im letzten halben Jahr ging ich im Kopf durch, wie viele negative Halbjahre ich haben durfte, ohne durchs Abi zu fallen.

Dabei hatte ich bisher nur zwei negative Halbjahre in Mathe, und sonst nirgends.

Und dieses Halbjahr wird auch negativ, wisperte eine fiese Stimme in meinem Kopf.

Dann fing unser Mathelehrer auch noch an, mit uns die Arbeit zu besprechen, und mein Gehirn ging in den Selbstschutzmodus über.

Nur durch einen grauen Schleier hörte ich die Worte der Schüler und zwischendurch die harte Stimme des Lehrers. Aber Sinn ergaben die Töne nicht.

Erst der Pausengong nach der Doppelstunde durchbrach den Schleier. Das Läuten war reinste Erlösung für mich.

Mit einer einzigen Handbewegung fegte ich mein Mathezeugs in den Ranzen und sprang auf.

„Lena! Habe ich etwas von Aufstehen gesagt?", verlange mein Lehrer mit einschneidender Stimme zu wissen.

Jetzt zuzugeben, dass ich nicht einmal ansatzweise mitbekommen hatte, was mein Lehrer die letzten zwei Stunden über verlauten gelassen hatte, schien mir eine unkluge Idee.

Also schüttelte ich nur eingeschüchtert den Kopf und setzte mich wieder hin.

„Nächsten Donnerstag leitet Herr Korner eine Unterrichtsstunde", verkündete der Lehrer. Bei seinen Worten schlug mir das Herz höher und ich fragte mich, ob ich eine Stunde mit Micha vor der Nase klaren Verstandes überleben konnte. Wahrscheinlich nicht.

Hier und da war vereinzeltes Kichern zu vernehmen, und mich beschlich der Gedanke, dass ich nicht die einzige Person war, die nächsten Donnerstag Herzrasen haben würde.

„Als Hausaufgabe", fuhr unser Mathelehrer ungerührt fort, „lest ihr die Seiten 45 bis 48 im Buch. Und jetzt raus mit euch."

Sofort sprang die ganze Klasse auf und einer nach dem anderen flüchtete in die Pausenhalle. Nur ein paar der Mädchen ließen sich extra viel Zeit und warfen immer wieder verstohlene Blicke zu Micha hinüber.

Ich hingegen warf verstohlene, finster-funkelnde Blicke zu den Mädchen hinüber, und wurde schließlich von Mia aus dem Klassenraum gezogen.

„Auf geht's Lena. Wie müssen doch noch was zu Mittag essen, bevor wir zu Sport gehen", drängte sie mich, während sie mich durch die Schulkorridore schleifte.

„Holen wir uns nen Döner, oder lieber ne Pizza?"

„Döner", sagte ich, ohne groß nachzudenken. Dann stellte ich mir vor, wie Micha gerade um die Ecke kam, während ich meinem Döner verschlang wie ein wildes Tier, ein Szenario, das durchaus realistisch war.

„Ne, doch lieber Pizza", lenkte ich schnell ein.

Mia grinste, als habe sie meine Gedanken gelesen.

„Na, wenn du meinst."

Da wir beide Physik abgewählt hatten, blieben uns ganze drei Schulstunden Zeit, um schon mal Hausaufgaben zu machen, durch die kleine Stadt zu streunern und unsere Pizza zu verspeisen.

Da ich außer Mathe lesen nichts aufhatte, war ich etwas schneller fertig als Mia, was natürlich nicht bedeutete, dass ich auch nur ein Wort von dem verstanden hatte, was im Mathebuch stand.

Das Wissen, dass Micha die nächste Stunde halten würde, trug auch nicht gerade zu meiner Konzentration bei.

„An deiner Stelle würde ich mir die Seiten im Buch lieber zweimal durchlesen", riet Mia mir, während sie Notizen in ihrem Heft machte. „Micha mag bestimmt keine faulen Schüler die keine Hausaufgaben machen."

„Ich hab die Seiten doch gelesen!", jammerte ich, wohl wissend, dass ich ihren Ratschlag zu Herzen nehmen sollte. Eine Grimasse schneidend schlug ich das Mathebuch noch einmal auf und las jede Zeile gefühlt fünf Mal, bis ich ihren Inhalt verstanden hatte. Aber ich gab nicht auf, bis ich zumindest glaubte, zu wissen, worum es ging.

Als Mia das ganze nochmal mit mir durchging, bekam ich zum ersten Mal das Gefühl, Mathe wirklich zu verstehen und selbst Mia, die inzwischen nicht mehr viel Hoffnung in meine Mathekünste gesteckt hatte, meinte zuversichtlich: „Micha tut dir gut, Lena. Früher oder später muss ich ihm mal ein Dankeskärtchen schreiben."

„Untersteh dich!", zischte ich, konnte mir jedoch das Kichern nicht verkneifen. Auch Mia war bestens gelaunt, und so führten wir uns die ganze Pause lang wohl noch mädchenhafter auf als sonst.

Aber auch, wenn ich normalerweise nur abfällige Blicke für Mädchen übrig hatte, die schmachtend irgendwelchen Kerlen hinterherblickten und sich ständig Liebesschnulzen reinzogen, begann ich sie langsam zu verstehen.

Mein Herz schlug die ganze Zeit schneller als sonst, zumal keine Sekunde verging, in der ich nicht daran denken musste, dass Micha mich heute Abend mit zu Kampfsport nahm.

Das klang fast zu gut, um wahr zu sein.

Die ganze Zeit über kreisten meine Gedanken darum, was ich anziehen könnte, wie ich ihn nur begrüßen sollte und vor allem, über was ich mit ihm auf der Fahrt reden könnte.

Mia hingegen schien das recht gelassen zu sehen.

„An deiner Stelle würde ich mit den Klamotten auftauchen, die du auch jetzt anhast", sagte sie, ohne auch nur nachzudenken. „Sonst merkt er doch sofort, dass du dich für ihn schön gemacht hast. Und an deiner Stelle würde ich es jetzt vorsichtig angehen, bevor er sich überrannt fühlt."

„Also normale Kampfsportbegrüßung und unverfängliche Gespräche?", fragte ich mit zittrigen Knien.

„Jup, denke schon", nickte Mia. „Und nicht in Ohnmacht fallen, wenn er dich umarmt, ja?"

„Ich gebe mein Bestes", versprach ich schräg grinsend. „Aber ich kann für nichts garantieren."

„Schon klar."

Nebeneinander trotteten wir in die Sporthalle und öffneten die Umkleidekabine, aus der bereits die Stimmen unserer Klassenkameradinnen klangen.

Augenblicklich schlug uns eine dichte Deo-Wolke entgegen und riss mich beinahe von den Socken.

Das vertraute Zischen der Deo-Dosen ergab, gemischt mit den wild plappernden Stimmen der Mädchen, ein ungewöhnliches Konzert.

So wenig wie möglich atmend wagte ich mich dicht gefolgt von Mia in die Umkleidekabine.

Hier war es ganz anders als in der Ju-Jutsu-Umkleide. Hier traute man sich definitiv nicht aufs Klo, und es schien auch nicht empfehlenswert, beim Wechseln der Schuhe den Fußboden zu berühren. Barfuß wäre ich hier freiwillig keinen Schritt gegangen.

„Ich hoffe, wir spielen nicht wieder Brennball", jammerte eins der Mädchen.

„Na, besser, als nochmal Fußball gegen die Jungs zu spielen", drang eine Stimme aus dem Deo-Nebel.

„Immerhin ist das Wetter so schlecht, dass er uns nicht draußen stundenlang durch die Gegend rennen lassen kann", warf ich ein, während ich auf akrobatische Weise versuchte, ohne Bodenkontakt meine Hose anzuziehen. Dafür stand ich auf meinen Straßenschuhen, und versuchte, einbeinig das Gleichgewicht zu halten, was alles andere als einfach war.

„Da hast du recht, Lena", sagte eins der Mädchen, das bereits fertig angezogen war. „Leichtathletik war echt zum Heulen."

„Vor allem Kugelstoßen", stimmte Mia zu. „Darin bin ich so schlecht, dass die Kugel mehrmals nur um Zentimeter meinen Fuß verfehlt hat!"

„Ich auch!", kam es zustimmend aus ein paar Ecken.

Endlich war es mir gelungen, meine schlabbrige, vor allem an den Knien mit Flicken übersäte Hose anzuziehen und in meine ausgelatschten, ehemals weißen Sportschuhe zu schlüpfen.

Auch mein T-Shirt hatte seine besten Tage bereits hinter sich. Es war mir zu groß und da ich es niemals im Alltag anziehen würde, hatte ich es zu meinem Sport-shirt erkoren.

Es gab durchaus Momente, in denen ich in Erwägung zog, mir neue Sportsachen zuzulegen. Vor allem, wenn ich die anderen Mädchen in ihren engen Leggins und Sport-Tops sah, fühlte ich mich hin und wieder ein wenig schäbig. Aber das ein oder andere Mädchen lief auch nicht allzu chic herum, und so dachte ich mir: Ach, für das eine Jahr bringen neue Klamotten es auch nicht mehr.

Außerdem waren mir die Jungs im Sportunterricht schnurzegal, wie eigentlich alle Jungs aus meiner Stufe. Und die Mädchen, die hier waren, sahen das auch recht locker, auch wenn manche auf den ersten Blick nicht so wirkten.

Keine hatte mich je blöd angeguckt wegen meiner Klamottenwahl. Im Gegenteil, eigentlich kam ich mit allen ganz gut klar.

Gemeinsam plaudernd schlenderten wir in die Halle, die wie üblich in drei Teile unterteilt war. Natürlich befanden wir uns im falschen Teil, wo sich gerade ein paar Fünftklässler schreiend durch die Gegend jagten.

Grade noch rechtzeitig konnten wir uns mit einem Satz in Sicherheit bringen, als ein schreiendes Mädchen durch unsere Gruppe flitzte, dicht gefolgt von einem Jungen, der ihr wie der geölte Blitz auf den Fersen war.

„Das waren noch Zeiten", seufzte eins der Mädchen, als wir in den nächsten Hallenteil spazierten, wo unser Lehrer bereits auf uns wartete. Aber er war nicht alleine.

„Herr Korner!", entfuhr es einem der Mädchen, und sofort machte sich eine verlegene Stille in der Gruppe breit.

Das darf nicht wahr sein!, schrien meine Gedanken. Blitzschnell ging ich hinter den anderen Mädchen in Deckung, schnappte mir Mia und war innerhalb von Sekunden wieder im anderen Hallenteil.

Mit pochendem Herzen lehnte ich mich gegen den Vorhang und fluchte.

„Mia! Ich sehe aus wie eine Vogelscheuche!", klagte ich. „Was soll ich tun?"

„Dazu stehen wie du aussiehst und Sport machen?", schlug Mia vor.

Ich starrte sie vernichtend an.

„Hast du bessere Sportklamotten dabei? Nein", beantwortete Mia ihre eigne Frage. „Was willst du also tun?"

„Mir ein Loch buddeln und auf Ewig darin verschwinden", schlug ich kläglich dreinblickend vor.

„Na dann buddel du mal schön", sagte Mia trocken. „Ich gehe jetzt zu Sport."

„Verräter", knurrte ich und trottete hinter ihr in den Hallenteil, in dem bereits der Rest des Kurses versammelt war.

Auch wenn sich das als mehr als schwierig herausstellte, versuchte ich mich im Schatten von Mia zu halten. Mein Sportlehrer warf mir dafür keinen komischen Blick zu, aber Micha redete gerade mit ein paar der Mädchen und schenkte mir zum Glück keine Aufmerksamkeit.

Halt, stop. Zum Glück? Verdammt, er redete mit den anderen Mädchen!

Eifersüchtig schielte ich zu ihnen herüber und war mehr als froh, als Herr Knut, unser Sportlehrer, uns dazu aufrief uns in eine Reihe zu stellen und ruhig zu sein.

Brav begrüßten wir ihn, dann winkte er Micha neben sich.

„Zum Aufwärmen spielen wir Völkerball!", verkündete Herr Knut. „Herr Korner ist der eine Mannschaftskapitän, ich der andere."

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