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EINUNDDREISSIG - Judy

Es fühlt sich so an, als würde jede Sekunde sich wie Kaugummi ziehen. Ich knabbere auf meinem Bleistift und bemühe mich, meine Augen offen zu halten. Eigentlich sollte ich aufpassen und mir etwas über die französische Revolution anhören. Ich unterdrücke ein Gähnen und starre auf die Uhr. Wie kann es sein, dass noch keine fünf Minuten vergangen sind?

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, erlöst uns die Schulglocke und schickt uns in die Mittagpause. Seufzend packe ich meinen Block in meinen Rucksack und mache mich bereit für das Gedränge draußen auf dem Schulflur. Lautes Stimmengewirr empfängt mich, als ich das Klassenzimmer verlasse. Ich werde in die Richtung der Schulkantine geschoben, wo schon das Besteck klirrt und man den leckeren Duft von warmen Essen riecht. 

Suchend blicke ich mich nach meinen Freunden um und lächle, als ich den blonden Haarschopf von Dean erblicke. Schwer ausatmend lasse ich mich auf den blauen Plastikstuhl neben Aly sinken, die sich in ein hitziges Gespräch mit Ryan verwickelt hat. Stumm hole ich meine Lunchbox aus meinem Rucksack. Im selben Moment beginnt mein Magen zu grummeln. Dean grinst mich an und knabbert selbst an seinem kalten Burger. Ich rolle meine Spaghetti auf der Gabel auf und unterdrücke ein leises Stöhnen, als ich den ersten Bissen davon nehme. Wie können kalte Nudeln nach einem langweiligen Schultag nur so gut schmecken?

Auch hier in der Schulkantine wird es langsam immer lauter. Die Tische um uns herum füllen sich immer mehr. Vereinzelt sieht man ein paar jüngere Schüler hilflos mit den befüllten Tabletten dastehen. Vor einem Jahr, als ich selbst neu war, stand ich genauso überfordert in der Gegend herum. Bis mich Val unter ihre Fittiche genommen hat und ich quasi gar nicht anders konnte, als die anderen kennenzulernen.

Meine beste Freundin wollte mit Lucas in der Mittagspause wegfahren um sich von außerhalb Essen zu holen. Sie hat mich zwar gefragt, ob ich mitkommen möchte, aber da ich mich nicht wie das fünfte Rad am Wagen fühlen wollte, habe ich dankend abgelehnt. Außerdem bin ich ja nicht allein. Dean hat seinen Burger mittlerweile ausgegessen und döst nun mit dem Kopf in seinen Armen vergraben vor sich hin. Auch Aly und Ryan haben ihre Diskussion wohl beendet und essen friedlich deren mitgebrachtes Essen. 

Ich hebe meinen Blick und sehe Vincent am anderen Ende der Kantine stehen. Er unterhält sich mit Easton und ein paar Jungs aus dem Lacrosse-Team. Mir wird warm ums Herz als ich ihn sehe und ich muss an Dienstagnachmittag denken, als er bei mir Zuhause war. Sein Blick wandert in meine Richtung und ich winke ihm unauffällig. Er presst seine Lippen aufeinander, nickt mir nur ernst zu und wendet sich dann wieder von mir ab. 

Stirnrunzelnd starre ich auf seinen Hinterkopf. Er dreht sich kein einziges Mal mehr um zu mir, sondern schaufelt sich nur ein paar Pommes auf seinen Teller und redet dann angeregt mit Easton. Ich schlucke schwer und konzentriere mich wieder auf mein Essen. Der Hunger ist mir allerdings vergangen. 

___

Nach der letzten Stunde hetze ich so schnell es geht nach draußen. Unter meinem Arm habe ich jede Menge Schulbücher, da ich nächste Woche relativ viele Prüfungen schreibe. Dann kann ich am Wochenende wenigstens in Ruhe pauken. Und wenn ich Miles ganz lieb frage, hilft er mir vielleicht auch mit Che...

Gerade als ich um die Ecke biegen wollte, pralle ich mit jemanden zusammen. Ich verliere mein Gleichgewicht und lasse meine Bücher fallen. Zwei starke Hände packen mich an meinen Unterarmen, sonst wäre ich wohl ebenfalls auf den Boden geknallt. Ich atme mehrere Male tief durch, bevor ich aufblicke. Tiefblaue Augen mustern mich. Mein Herz trommelt wild gegen meinen Brustkorb. 

"Tut mir leid", entschuldigt sich Easton sofort und bückt sich, um meine Bücher vom Boden aufzuheben. Ich stehe wie eine Salzsäule neben ihm und versuche, meinen Pulsschlag wieder zu normalisieren. Er drückt mir den Stapel Bücher in die Hände und sieht mich fragend an. 

"Alles okay?"

Ich nicke schnell und schüttle gleichzeitig den Kopf. 

"Sorry, ja", erwidere ich schnell. "Aber ich sollte selbst auch besser aufpassen." Ich lächle und atme dann tief durch. Easton grinst und neigt seinen Kopf zur Seite. Er mustert den schweren Bücherstapel, den ich mit mir mitschleppe. 

"Willst du die alle wirklich mit nach Hause nehmen?", fragt er  schließlich. Er lupft eine Augenbraue. Schulterzuckend senke ich meinen Blick und mustere die abgenutzten Ecken meines Geschichtsbuches. 

"Ich muss lernen", murmle ich. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Easton seinen Kopf schüttelt und irgendetwas in die Richtung "so viel Ehrgeiz hätte ich auch gerne" murmelt. Er fährt sich durch seine Haare und seufzt dann. 

"Hör mal, eigentlich geht es mich ja nichts an, aber hattest du in letzter Zeit viel mit Vince zu tun?"

Ich blicke stirnrunzelnd auf. Was möchte er mir damit sagen? Ich schlucke und zucke mit den Schultern. 

"Warum willst du das wissen?", frage ich ihn. Easton kneift seine Augen zusammen und wippt auf der Stelle vor und zurück. 

"Vince bringt mich wahrscheinlich um, wenn ich dir das erzähle", brummt er und verdreht die Augen. Ich merke, wie ein schlechtes Gefühl in mir hochsteigt und presse meine Kiefer fest aufeinander. Meine Finger krampfen sich um die Buchrücken und ich sehe den besten Freund von Vincent bittend an. 

"Was ist los?", will ich besorgt von ihm wissen. Eastons Augen verwandeln sich zu Schlitzen und er schüttelt den Kopf. 

"Das sollten wir besser nicht hier zwischen den Spinden klären. Hast du Zeit? Dann können wir zum Aufenthaltsraum gehen." Ich nicke schnell. Easton seufzt, nimmt mir den Stapel mit den Büchern ab und geht mit schnellen Schritten wieder tiefer hinein in den Schulhauskomplex. Ich folge ihm mit kleinen, schnellen Schritten und sehe dabei vermutlich eher aus wie ein Pinguin. 

Doch das ist mir egal. Viel mehr mache ich mir Sorgen darum, was mir Easton gleich sagen wird.

_____

Ich lasse mich auf das weiche Polster eines Sofas sinken, während Easton sich einen Sessel heranzieht und sich auf die Lehne setzt. Er faltet seine Hände ineinander und sieht mich dann ruhig an. 

"Bitte erzähl Vince nicht, dass ich dir das was ich dir gleich sagen werde, erzählt habe." 

Ich runzle die Stirn, während mein Pulsschlag sich wieder beschleunigt. Ich schlucke und sehe Easton an. Er kratzt sich an de Nase und seufzt dann. 

"Ich denke nicht, dass er es dir erzählt hat, aber Vince hatte letztens wieder einen Kontrolltermin im Krankenhaus." Ich schüttle langsam meinen Kopf und räuspere dann. 

"Davon wusste ich nichts", erwidere ich und presse meine Lippen aufeinander. East seufzt und verdreht die Augen.

"Das dachte ich mir", flüstert er. Er räuspert sich und atmet tief durch. Ich verschränke meine Hände ineinander und sehe ihn an. Meine Fingerspitzen sind eiskalt. Das schlechte Gefühl, dass man vielleicht irgendetwas gefunden hat, was Vincents Gesundheitszustand wieder verschlechtern könnte, breitet sich in mir aus. Warum hat er mir nichts erzählt? 

"Die Ärzte meinten, dass Vincent in letzter Zeit keine wirklichen Verbesserungen gezeigt haben", beginnt Easton. "Sie meinten auch, dass er vielleicht von etwas, oder sagen wir besser, von jemanden abgelenkt sein könnte." Easton hebt seine Augenbrauen und sieht mich an. 

In diesem Moment verstehe ich es. Es fällt mir wie Schuppen von den Augen. Ich möchte etwas sagen und bleibe trotzdem stumm. Ich weiche seinem Blick aus und balle meine eiskalten Hände zu Fäusten. 

"Ich bin schuld daran", flüstere ich. Ich kneife meine Augen zusammen und atme mehrere Male tief durch. Bin ich wirklich Schuld daran, dass es Vincent nicht besser geht? Ich hätte gedacht, wir hatten eine schöne Zeit zusammen? Meinen die Ärzte, dass ich einen schlechten Einfluss auf ihn habe?

"So kann man das nicht sagen", brummt Easton. Er reibt sich mit seinen Händen übers Gesicht und seufzt dann. "Ich vermute, dass auch die Trennung von Hayden ihn wahrscheinlich stärker belastet, als er zugeben möchte." 

Ich schüttle den Kopf und schließe dann die Augen. Für einen Moment verstummen wir beide und ich atme mehrere Male tief durch. Einen Moment lang wünsche ich mir, dass Easton mir das nicht erzählt hätte. Schuldgefühle breiten sich in mir aus und gleichzeitig möchte ich es mir nicht eingestehen. 

"An der Trennung bin ich auch irgendwie mitbeteiligt glaube ich", flüstere ich und schlucke erneut. Easton runzelt die Stirn. 

"Hayden ist eine Bitch und ich bin froh, dass Vince sich von ihr getrennt hat." 

Ich lächle vorsichtig und presse meine Lippen aufeinander. Ich starre an East vorbei zu der Bilderwand im Aufenthaltsraum. Jedes Jahr werden neue Bilder aufgehängt. Vor allem die Lacrosse-Mannschaft und die Chearleader sind oft vertreten. Ich merke, wie sich langsam Tränen in meinen Augen bilden. Ich weiß, was Easton mir sagen wird. Er wird mir sagen, dass ich mich von ihm fernhalten soll. Und leider ist das ja auch das einzig Vernünftige. 

Vincent und ich sind beide Teenager, die einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen mussten. Wenn ich daran denke, wie viel ich in den letzten eineinhalb Jahren kämpfen musste, kann ich es mir nur vorstellen, wie es wohl für Vincent war. Wie würde Miles handeln, wenn er merken würde, dass ich mich von einem Jungen vom richtigen Weg lenken lasse? Wenn ich plötzlich den Berg, den ich so mühevoll hinaufgestiegen bin, rückwärts runterkugeln würde?

Ich streiche mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr und räuspere mich dann. Easton sieht mich stumm an und seufzt dann. 

"Er ist sichtlich glücklicher, seitdem er Zeit mit dir verbringt", sagt er leise. "Aber er muss zur Zeit auch an sich denken. Er war vor einem Jahr noch im Koma und ich habe das dunkle Gefühl, dass er meint, dass er vielleicht schon wieder vollständig geheilt ist." 

Ich schlucke und sehe Easton an. Er blickt hinauf an die Decke. Ich hole tief Luft und spreche die Frage aus, von der ich gar nicht möchte, dass er sie mir beantwortet.

"Heißt das, dass ich mich von ihm fernhalten soll?"

Easton fährt sich durch die Haare und schüttelt den Kopf. Er reibt sich seine Augen und sieht mich dann einen Moment lang an. 

"Gott, nein. Sollst du nicht", erwidert er. "Ich meine damit nur, dass du Vince Zeit lassen sollst, um wieder der Alte zu werden. Es ist verdammt schwer für ihn und ich befürchte auch, dass ihm langsam alles zu viel wird und über den Kopf hinaus wächst." 

Easton rutscht nach vorne, nah genug, um meine Hand zu nehmen. Im ersten Moment zucke ich zusammen, als ich seine warme Hand auf meiner fühle. Er sieht mich nachdenklich an und seufzt dann.

"Es fühlt sich nicht richtig an, das zu sagen, aber wenn ich die Freundin für Vince aussuchen müsste und die Wahl zwischen dir und Hay hätte, würde ich jederzeit dich nehmen, Judy."

Ich schlucke und beiße mir auf meine Unterlippe. Das ist doch.. gut, oder? Immerhin sagt er mir nicht, dass ich mich von ihm fernhalten soll oder ihn in Ruhe lassen muss. Ich räuspere mich und starre auf unsere Hände, die immer noch übereinander liegen. 

"Ich mag dich durch die Erzählungen von Vince wirklich gerne. Ich kann zwar nicht einschätzen, wie viel davon stimmt, was er mir sagt, aber ich glaube, dass er dich wirklich magst und du sollst wissen, dass ich dich damit hier jetzt auf keinen Fall verletzten wollte."

Ich schüttle schnell den Kopf. 

"Alles gut", erwidere ich. Easton lächelt mich an und zuckt dann mit den Schultern. 

"Okay", meint er und steht auf. Perplex starre ich ihn an. Easton streicht seinen Pullover glatt und schultert seinen Rucksack. 

"Soll ich dich nach Hause fahren?", will er wissen und holt seine Schlüssel aus der Hosentasche. 

Ich schüttle nur den Kopf und lächle, als Easton sich von mir verabschiedet. Fröhlich pfeifend marschiert er den nun leeren Gang entlang und wirft seinen Schlüssel in die Luft, nur um ihn dann wieder aufzufangen. Ich sehe ihm so lange durch die lange Glasfront des Raume hinterher, bis er um die nächste Ecke verschwunden ist. 

Mein Herz pocht wild gegen meinen Brustkorb und ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. Im Endeffekt wollte mir Easton nichts Böses, indem er mir das Ganze erzählt hat. Und trotzdem fühlt es sich so an. 

Warum hat mir Vincent nichts von der Untersuchung erzählt? Es war doch alles gut, als wir uns wieder ausgesprochen haben, oder? Mir hat der Abend gefallen. Was, wenn es ihm nicht gefallen hat? Wenn er froh war, als er sich von mir verabschieden konnte?

Ich beiße mir auf meine Unterlippe. Eine blöde Untersuchung steht zwischen uns. Ein dummes Testergebnis, das die kleine Verbindung, die wir uns aufgebaut haben, wieder kaputt machen kann. War nicht er derjenige, der mich geküsst hat? Und der sich Sorgen gemacht hat, als ich nicht in der Schule war?

Warum ist er dann jetzt so abweisend? Bin ich für ihn nur ein Zeitvertreib? Aber warum würde er dann Easton so viel von uns erzählen? Und warum würde er mir dann sagen, dass er den Eindruck hat, dass Vincent glücklicher ist, seitdem wir etwas machen?

Ich erinnere mich daran, als Hayden mir gesagt hat, dass ich nicht gut genug für ihn bin. 

Was, wenn sie recht hat?

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