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5

Ich ging den dunklen Tunnel weit entlang, wie ich es schon seit gefühlten Stunden tat. Meine Angst war kaum noch zu bändigen, denn nun lebte ich ein Leben auf der Flucht. William hatte mir gesagt, dass ich einen neuen Namen brauchte. War das nicht furchtbar? Ich wollte mich nicht wie ein kleines Kind anhören, doch was hatte ich jetzt noch? Von einer Sekunde auf die andere war alles weg, mein Hab und Gut, meine Familie und nun auch noch meine Identität. Was meine Eltern wohl von mir dachten, wenn sie von meinem 'Tod' erfuhren? Ich konnte mir denken, dass sie enttäuscht waren. Enttäuscht, weil ich nicht die perfekte Tochter war, nach der sie sich eigentlich gesehnt hatten. Die Tochter, die zehn Sprachen fließend sprechen konnte, gutes Benehmen besaß und mindestens ein Instrument perfektionierte. Aber hatte Miranda denn Recht? Steckte wirklich zu viel von der anderen Seite, dem Slum, in mir? Ich hatte diese Seite nie wirklich zur Kenntnis genommen, doch je mehr ich mir über solch komische Dinge Gedanken machte, desto klarer wurde es mir allmählich.

»Hey... wie heißt du eigentlich?«, fragte ich meine Stimme. Das Lustigste an allen war wohl, dass ich mit mir selbst sprach, als wäre ich eine Verrückte, die sich nicht zu beherrschen wusste. Aber war es denn wirklich richtig die Perfektion nun hinzuschmeißen? Sie war stets mein Ziel gewesen, doch nun, wo ich auf die andere Seite flüchtete, war sie mein größter Feind. Die Menschen dort würden mich niemals akzeptieren, sie waren barbarisch und-

'Hör bitte auf das zu sagen, es war ein Mann, ein Mann, der sie nicht mehr alle beisammen hatte... du kannst mich Freya nennen, wenn du willst.', unterbrach sie meine Gedanken. Und da war sie wieder. Diese Stimme, die anscheinend alles von der anderen Seite zu wissen schien... Die Stimme, die ich für meinen größten Feind gehalten hatte, obwohl sie ein Teil von mir war.

»Ich glaube ich habe es verstanden, also wer du bist.«, stellte ich fest.

'Wer bin ich denn?', fragte sie mich sofort. Ich sah auf den steinigen Boden und hoffte innerlich bald das Ziel erreicht zu haben.

»Du wirst mich für verrückt halten, aber bist du... bist du der Teil von mir, der auf der anderen Seite gelebt hat?«, fragte ich sie und blickte geradeaus weiter.

'Fast... Ich bin es nicht genau, ich bin mehr. Als man uns unserer Mutter beraubte, geschah dies nicht freiwillig. Ich weiß nicht warum, aber man entriss sie uns fast schon. Ich kann mich nur an Umrisse erinnern, denn genau ab diesem Moment beginnt dein Leben, deine Erinnerungen. Es war ein traumatischen Erlebnis für uns beide, du hast die andere Seite vergessen und derjenigen den Rücken gekehrt, die du vorher warst und wurdest genau zu dem Menschen, dem man dir aufgezwungen hat, in der Hoffnung, dass du dich nie erinnern würdest. Es ist alles schwierig zu erklären, ich will dich nicht verwirren. Ich bin Vieles, sei es Erinnerung, eine andere Sicht auf die Dinge... Wonach hat jeder Mensch früher, bevor der Krieg begann, gesucht? Weißt du es?', fragte sie mich. Ich musste ihre Antwort erst einmal verdauen. Also war sie die Erinnerungen, die ich als Säugling gesammelt, jedoch vergessen hatte, als man mich... als man uns unserer Mutter raubte? Es war eine logische Schlussfolgerung, denn immerhin war es für ein Kind ein traumatisches Erlebnis, welches jedes von ihnen anders verarbeitete. Konnte man also sagen, dass meine Seele gespalten war? Also war auf der einen Seite ich, die stets perfekt sein wollte und sich selbst vergas, und auf der anderen Seite Freya, die niemals ruhen würde, bis ich, die andere Seelenseite, verstand? Es ergab irgendwie einen sind, doch-

'Es ist durchaus richtig, eine gespaltene Seele. Es ist in etwa so wie die Mauer, die die Perfektion, also dich, von dem Slum trennt, von mir. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.', unterbrach sie mich ehe ich zu Ende denken konnte. Der Gedanke daran faszinierte mich, da man meinen könnte, dass wir zwei verschiedene Menschen waren, die in einem Körper lebten ohne siamesische Zwillinge zu sein.

Freya war eine Stimme in meinem Kopf, Ärzte würden mich für verrückt halten, aber irgendwo gehörte sie zu mir und ich zu ihr, obwohl wir von Grund auf verschieden waren. Mir war natürlich durchaus bewusste, dass ich ihre Frage umging, doch das Ende des Tunnels nahte und ich brauchte Zeit, um über ihre Frage nachdenken zu können. Was suchten Menschen? Ruhm, Macht, Erfolg? Suchten das nicht die meisten?

»Da bist du ja endlich, ich hatte schon gedacht, dass sie William und dich erwischt hätten.«, sagte mir die Rothaarige, als ich das Tageslicht erblickte, welches in meinen Augen brannte, da sich diese noch nicht an die Helligkeit gewöhnt hatten.

»Ach ja, ich bin übrigens Tia, wer bist du?«, fragte sie mich, als ich gegen das Licht anblinzelte. Nun kam der Zwiespalt. Wie war mein neuer Name? Ich hatte mir keine Gedanken darüber gemacht, aber was war denn so wichtig an einem Namen? Ich würde womöglich für immer mit ihm leben müssen.

»Evie... Danke wegen vorhin, ich hoffe sie haben dir nichts getan.«, stellte ich mich ebenfalls vor, wobei ich hoffte, dass dieser Name oft vertreten war. Wie lebte man überhaupt so? Ich hatte davon nur in Büchern gelesen, doch dort war es weitaus schlimmer, aber nannte man so etwas wie mich nicht einen politischen Flüchtling? Nein, ich flüchtete eigentlich vor dem Gesetz, aber machte mich das denn zum Verbrecher? Ich hatte niemanden ein Unrecht getan, aber man nannte es Verrat. Den Verrat, den ich begangen hatte, als ich mich auf diese Seite locken ließ.

»Nein, aber du brauchst dich nicht zu bedanken... bitte sei einfach nur nachsichtig mit ihm, Rick hat durch eure Seite starke Verluste erlitten, sie nahmen ihm seine Tochter, nachdem seine Frau gestorben ist. Er versucht diese Sorgen mit Alkohol zu vergessen, aber dieser raubt ihm wohl die Vernunft... Na ja, genug von den Geschichten, William meinte ich soll dich zu Rosy bringen, komm bitte.« Als wir uns in Bewegung setzten, begann ich über ihre Worte nachzudenken. War das wirklich der Preis, der für die Perfektion gezahlt werden musste? Aber warum, die Perfektion war doch gut, oder nicht? Ich hatte stets versucht mir solche Gedanken zu verbieten, aber ich gab es langsam auf, die Dämme rissen und die Fragen, die ich all die Zeit unterdrückte, wurden mit sich gerissen. Ich fragte mich, ob dies in Ordnung wäre, denn immerhin ging mich die Perfektion nun gar nichts mehr an, aber wollte ich sie denn abschütteln? Mein ganzes Leben schien sie mein einziges, scheinbar endloses Ziel zu sein, wie konnte ich dann einfach an ihr aufgeben? All diese Fragen stellte ich mir, als wir durch die Straßen den dreckigen Slums gingen, der mir nach wie vor Angst einjagte.

Ich betrachtete meine Heimat mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich war hier drin gefangen, fühlte mich jedoch immer freier, war das normal? Nicht auf alles wusste eine Antwort, dies durfte Madelyn jedoch nicht erfahren, denn nun schien sie vielleicht etwas Vertrauen aufgebaut zu haben. Sie war für mich, obwohl ich ihre Gedankengänge hörte, manchmal wie ein Buch, welches mit einem Schloss versiegelt war. Die hatte ihre Antwort auf meine Frage bewiesen, als ich sie fragte, ob sie einer Person helfen würde, die in einer gefährlichen Situation Hilfe brauchte. Sie ging mit der Masse, mit der Gesellschaft. Noch begriff sie nicht wie falsch dies war, aber sie konnte es nicht wissen, sie war in einer heilen Welt groß geworden. Ihre Augen waren da durch verschlossen, sie lief noch immer blind durch die Welt und sah diese wie ein Kind, welches nie das Schlechte erkannte. Ich könnte sofort zehn schlechte Dinge über die andere Seite aufzählen. Der Slum, wie das Miststück Miranda meine Seite nannte, hatte ebenfalls schlechte Seiten, doch Menschen konnten nicht perfekt sein, es lag nie in ihrer Natur.

Wir erreichten ein kleines Hotel, wie Tia es nannte, welches ich nach unserem Betreten am liebsten wieder verlassen hätte. Es saßen komische Gestalten im Raum, komische Gestalten, die mich verwundert ansahen. Sie wussten woher ich kam, es musste an meiner Kleidung und der Schminke liegen, aber vielleicht an meinem Auftreten.

»Da bist du ja endlich, ich dachte schon die Soldaten-... Wer ist das?«, kam uns eine blondhaarige Frau von der Theke aus entgegen und fixierte mich mit ihren blauen Augen, die mich irgendwie an Miranda erinnerten. Ich senkte schnell meinen Blick, um ihren auszuweichen. Ich hätte Angst haben sollen, so hätte man es von mir erwarten sollen, doch ich fühlte mich eher geborgen, obwohl ich mir dieses Gefühl kaum erklären konnte.

»Oh, das ist Evie.«, antwortete Tia ihr als wäre gar nichts.

»Ah, jetzt bin ich ja aufgeklärt... Was suchst du hier Kleines? Das ist kein Ort für dich, geh nach Hause und-«

»Rosy, sie sollte ins Labor, man hat uns gestern nach der Ausgangssperre erwischt und aus irgendeinem Grund zum Miststück gebracht. William war aber da und sagte mir, dass ich Evie zu dir bringen soll.« Rosy schien auf einmal ganz verwundert, wie ich merkte, als ich meinen Blick wieder gehoben hatte. Es zeugte von Benehmen dies zu tun, so wie ich es all die Jahre gelernt hatte, so wie es perfekt war.

»Ich verstehe... wartet bitte kurz hier. Apropos, Jayden müsste gleich kommen, sag ihm bitte, dass ich gleich wieder da bin.«, wandte sie sich an Tia und ehe wir es uns versahen, machte sie sich bereits auf den Weg. Ich ergriff diese Gelegenheit, um mich ein wenig in dem belebten Eingangsbereich umzusehen. Der Boden war, sowie auch die Wände, aus dunklen Kiefernholz, welches nicht mehr das Jüngste war und stark knarzte, als ich mich mit Tia auf einen der vielen Holzstühle setzte, wobei mein Blick auf die kleine Bühne links von uns fiel, auf der ein Klavier stand. Er war nicht elegant und schien wirklich alt, jedoch bildete sich durch ihn eines meiner seltenen ehrlichen Lächeln auf meinen Lippen.

»Spielst du etwa?«, fragte mich Tia auf einmal ganz interessiert. Sie musste meine Blicke gesehen haben.

»Ja, aber nicht wirklich gut.«, sprach ich meiner vermeintlichen Adoptivmutter nach. Die Töne seien noch nicht perfekt genug, ich solle die Noten besser lesen, pflegte sie stets zu mir zu sagen, als ich ihr vorspielen musste.

»Das reicht doch, los spiel etwas, die Leute würden sich bestimmt freuen, kaum jemand hier spielt ein Instrument, das Klavier steht hier nur als Deko, das es Rosy niemand abkauft.«, antwortete Tia mir. Ich sah auf meine ineinander verschlungenen Hände, die leicht zu zittern begonnen hatten. Ich konnte es vielleicht versuchen, aber was wenn man sich lustig machen würde? So war es auf der anderen Seite gewesen.

'Ich finde es bitter, dass du dir etwas auf die Meinung der Leute gibst, die noch nie ein Instrument in der Hand hatten. Sie hören das originale Lied und denken sie wären Profis.', sprach Freya in meinen Gedanken. Ich sah zurück zum Klavier. Sie hatte irgendwo Recht, auch wenn ich dies kaum zugeben wollte. Ich nickte etwas und machte mich auf den Weg zu dem schönen, alten Instrument, welches ich so sehr liebte, aber tief in meinem Innern auch hasste, da es mich weiter zu der Perfektion zwang. Ich verstand meine Gedanken allmählich selbst nicht mehr. Mal meinte ich, ich würde niemals aufgeben perfekt sein zu wollen und dann kam so etwas. Was war mit mir los?

Ich setzte mich auf den gepolsterten Hocker des Klaviers und versuchte mir die Noten von 'Die fabelhafte Welt der Amelie' ins Gedächtnis zu rufen, da dieses Lied mich stets in seinen Bann gezogen hatte, auch wenn ich nicht genau wusste weshalb. Ich legte meine Finger auf die Tasten und drückte davon eine hinunter, um festzustellen wie schwer diese waren. Der Ton drang sofort hinaus und wurde ins Publikum getragen, welches nun zu mir blickte.

Ich zog scharf die Luft ein und begann leise zu spielen, wobei meine Augen sich automatisch schlossen. Die lieblichen Töne wurden hinausgetragen und in mir breitete sich das wohlige Gefühl aus, da ich nicht unter dem Druck der Perfektion stand. Ich hörte wie einer der Töne nicht ins Bild passte, natürlich hatte ich mich verspielt, doch ich tat es so wie ich es schon immer tun wollte, ich spielte einfach weiter. Der Druck war von mir abgefallen und es blieb nur die Herrlichkeit der Musik, die den Raum erfüllte. Ich war dabei mich selbst zu vergessen, war in eine ganz andere Welt abgetaucht, in der es nur mich und mein Instrument gab, welches mich begleitete.

Ich öffnete zum Schluss meine Augen und sah hinab in das stille Publikum. Wenn ich mir sonst Klavierstücke im Theater anhörte, bekam man kaum etwas mit, da die Leute laut redeten, doch hier hätte nun an Stecknadel fallen können. Ich ließ meine Finger weiterhin auf den Tasten ruhen und machte mich auf die Kritik meiner Zuhörer gefasst, doch ich vernahm nicht ein Wort, vollkommene Stille. Dann auf einmal ein leises Klatschen, welches von einem Strom verfolgt wurde. Ich konnte es mir nicht erklären, ich hatte mich nicht nur einmal verspielt, es hätte perfekt sein müssen.

Warum applaudieren sie? Ich habe mich doch verspielt., kommunizierte ich in Gedanken mit Freya. Auf der anderen Seite hätte man mich betreten angesehen. Das war einer der Gründe, weshalb niemand außer meiner Eltern wissen durfte, dass ich spielte, es war mir und vor allem ihnen peinlich.

'Ganz einfach, sie haben Respekt, weil sie es selbst nicht besser könnten. Außerdem ist es normal Fehler zu machen, denn ohne sie kann man nicht lernen. Genieß es bitte, du hast es verdient.', sagte sie mir, während der Applaus weiter auf mich einhagelte.

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Es tut mir echt leid, dass nichts richtig kam. Ich wollte ja schreiben, aber als ich mich hingesetzt habe, kam nur irgendein Mist bei raus und lieber liefere ich, ich hasse mich selbst dafür, weil es so eingebildet klingt, 'Qualität' und update seltener. Außerdem will ich euch verspätet ein frohes neues Jahr wünschen. Habt ihr irgendwelche Vorsätze? Und auch danke an 388 Reads, obwohl diese unwichtig sind, aber ich freue mich, dass euch das Buch so gut gefällt und um noch etwas Schleichwerbung zu machen, könnt ihr auch gern in mein Buch 'Die Stille nach dir' reinschauen, aber wenn ihr auf Fantasy steht, kann ich euch die Bücher von FayKalena wärmstens ans Herz legen. So jetzt ist aber genug. :'D

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