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Hausfriedensbruch war nicht teil des Plans

Es ist eine Umstellung. Eine ablenkende Umstellung. Ablenkend genug, dass ich die Steile des Aufstiegs kaum bemerke. Ich finde meine Reaktion selbst ein wenig lächerlich, aber seht ihn euch doch an. Seine normale Kluft steht ihm schon gut, aber das? Es ist fast schon unfair. Er sieht aus wie das moderne Ebenbild des Adonis. Der Reiz ihn in einer dieser Mäntel zu sehen ist groß. Diese hüftlangen schwarzen, falls ihr wisst von welchen ich spreche. Die, die man meist nur an Männern mit langen Fingern und perfekt zerzausten Haar sieht.

Ja, das Verlangen ist groß, hätte ich aber so einen Mantel parat würde ich ihn nicht geben. Ich sehe ihn schon so oft in einer schwarzen Jacke, dass es eine Verschwendung wäre.

Mir gefällt das grüne Shirt, das er jetzt trägt gut. Auch wenn der Aufdruck kaum noch zu erkennen ist. Es steht ihm. Zeigt ein bisschen was von seinen Armen.

Was? Schaut nicht so verdutzt. Nur weil ich vielleicht plane das Spiel umzudrehen und mich als Sieger zu kühren, heißt das nicht, dass er plötzlich unattraktiv geworden ist.

Die enge Jeans hat er gegen eine simple Jogginghose ausgetauscht. Mehr Beinfreiheit. Ganz ehrlich jeder der meint, dass Jeans bequem sind hat sie doch nicht mehr alle. Die Dinger tun nichts als zwicken und kneifen. Insbesondere in den Kniekehlen. Im Schritt sind sie aber auch nicht gerade besser. Er hat genauso viel wie ich eingepackt. Nämlich nichts.

Persönlich komme in meiner Kleidung gut zurecht. Besser als erwartet. Sie ist locker und luftig. Den Pullover hab ich mir einfach um den Hals gebunden. Das wäre sonst einfach zu warm mit der ganzen Bewegung. Und ja, ich weiß, sieht nicht annähernd so cool aus, als wie wenn man ihn sich um die Hüfte bindet, ist aber bequemer. Verklagt mich doch.

Aber jetzt mal ehrlich, was machen wir hier überhaupt. Wir gehen nur, reden nicht einmal wirklich miteinander. Es ist komisch, ungewohnt, neu. Ich hasse es. Stille lässt meine Gedanken immer so rasen. Stille mit Jake scheint das ganze nur zu verschlimmern. Hinter jede seiner Handlungen vermute ich eine Katastrophe.

Es ist krass. Vorgestern hätte ich uns noch irgendwie, ein kleines bisschen als Freunde bezeichnet. Als schräge Freunde Slash Feinde, die sich zwar gerne Mal an die Kehle gehen, doch die einander zumindest etwas vertrauen können. Mutters Worte haben all das aus dem Fenster geworfen.

Verurteilt mich ruhig, doch wie würde es euch ergehen, wenn die einzige Person, die immer für euch da war, die sich um euch kümmert, eure Talente erkennt und wertschätzt, was würdet ihr tun, wenn sie euch vor jemanden warnt? Was würdet ihr tun, wenn ihre Warnung einen Sinn zu ergeben scheint und sogar durch Indizien bestärkt wird? Sagt nicht, ihr würdet nicht skeptisch werden, nicht wenn jemand wie Jake involviert ist, belügen könnt ihr auch jemand anderen. Ein Blick auf Jake und die meisten von euch würden ihm misstrauisch gegenüber sein. Euer Urteil könnt ihr euch also sparen.

Die Stille zwischen Jake und mir zieht sich in die Länge. Sie zerrt richtig an meinen Nerven. Fehlende Stimuli treiben mich gerne mal in den Wahnsinn. Ohne Hörspiel kann ich nachts kaum einschlafen. Meine Gedanken jagen sich sonst die ganze Nacht im Kreis. Und es darf nicht irgendein Hörspiel sein, es muss komplex sein aber nicht spannend genug, um mich wach zu halten. Manchmal wünsche ich selbst, dass mein Verstand mehr dem der Neandertaler gleichen würde, doch wie furchtbar langweilig muss es sein, die Welt so beschränkt wahrzunehmen?

„Was soll das ganze hier eigentlich, Jake?", frage ich ihn schließlich, als mir die Stille zu viel wird. Doch er shuscht mich nur und deutet auf die Umgebung. Zuhören. Er will das ich zuhöre. Hinhöre. Lausche. Nennt es wie ihr wollt, es ist und bleibt dämlich, egal wie viele Synonyme man verwendet, denn hier herrscht wirklich nichts als Stille. Nicht einmal die Vögel singen. Möchte man etwas hören, muss man schon seine Schuhe gegen das Gras schleifen. Auf Dauer geht das aber auch ordentlich in die Gelenke.

Es ist ein Kommentar, der unser mäßiges Tempo in die Höhe treibt. Ein neckendes ‚Was schon außer Puste?' von Jake, als mein Atem etwas schneller wird. Mit meiner Antwort ist das Rennen auch schon besiegelt. Unsere Schritte werden immer größer, immer hektischer, bis wir in einer komischen Mischung aus Laufen und Gehen, den anderen versuchen hinter uns zu lassen. Immer wieder werfen wir dem anderen ein hämisches Grinsen zu und treiben das Tempo weiter hinauf bis wir jeden Schein vergessen und mit unerwartetem Gelächter in einen Sprint ausbrechen.

Die Sohlen unserer Schuhe schlagen gegen das trockene Gras und befördern uns nach vorne. Keiner von uns kann den anderen lange hinter sich lassen. Der erste Platz wird immer wieder neu vergeben.

Es ist pure Anstrengung mit ihm mitzuhalten, aber eine verdammt gute Anstrengung. Meine Lungen brennen mit jeden Schritt und schon nach fünf Minuten fühlen sich meine Beine wie Gummi an, doch es schaltet auch mein Gehirn aus und meinen Ehrgeiz ein. Keine Chance, dass ich mich abhängen lasse. Nicht von ihm. Da müssen meine Beine schon vorhin nachgeben.

Womit ich nicht gerechnet habe, ist das Jake schmutzig spielt. (Hätte ich mir ja eigentlich denken können.) Das erste Mal als er unsere Schultern zusammenstößt, kann noch als Versehen abgetan werden. Doch es passiert immer wieder und irgendwann ist es nicht mehr seine Schulter die mich zur Seite drängt, sondern gleich die ganze Handfläche. Es ist unfair und mies und natürlich tue ich es ihm sofort gleich. Wir schubsen einander vom Weg, rämpeln den anderen gegen Bäume und lassen ihn über Steine stolpern. Immer wieder drängt sich ein atemlose Lachen aus einer unserer Kehlen. Keiner von uns scheint auch nur irgendwann stoppen zu wollen.

Doch früher oder später müssen wir es. Wir knallen förmlich gegen die Absperrung, als wir holprig zum Stillstand schlittern.

Mir brennt die Lunge. Vergesst das, mir brennt alles. Es ist berauschend. Als hätte ich irgendetwas zu mir genommen. Mein Körper zittert auf die bestmögliche Weise. Ich bin gewiss ganz rot und Jake sieht definitiv nicht blasser aus. Unsere Atemzüge verlassen uns in kichernden Stößen. Ich glaube, ich bin noch nie so schnell gerannt oder so schlimm aus der Puste gewesen. Darum dauert es auch einem Moment bis ich realisiere was Jake gerade anstellt.

"Äh - was soll das werden?" Er hat sein Bein halb um einen braunen Zaun geschwungen und ist dabei sich mit den Armen über ihn zu hiefen. Die Absperrung habe ich zuerst überhaupt nicht bemerkt, sie ist so bewachsen, dass sie fast wie eine herkömmliche Hecke wirkt.

Jake stillt in seiner Bewegung. "Wir klettern rüber." Aber auch nur für einen Moment. Er springt förmlich über die Abzäunung mit einer geschickten Bewegung. "Also komm. Sie haben auch einen Pool."

"Sie?"

"Die, die hier wohnen." Jake zuckt mit den Schultern. "Sie sind aber so gut wie nie hier. Und jetzt komm, rüber mit dir."

Nein. Sowas von nicht. Da bin ich raus. Rauser als raus. Hausfriedensbruch ist - ich traue mich doch kaum einen Zeh auf die Wiese zu drücken, wenn es betreten verboten heißt. Regeln sind wichtig, es gibt sie aus einem Grund, man kann sie doch nicht einfach brechen. Er kann sich doch nicht einfach über sie hinwegsetzen.

"Ich halte das für keine gute-" Ich breche abrupt ab mit einem quietschenden Aufschrei, als Jake die Tür aufreißt und mich an der Hand hineinzieht. Dämliches Fliegengewicht. Würde ich mehr als eine halbgebackene Kartoffel wiegen, wäre das nicht so leicht gegangen.

Er lässt mich auch nicht mehr los. Bevor ich meinen Atem sich derfangen kann, grinst er mich breit an und zieht mich sogleich hinter sich her. Ich stolpere kurz, doch finde schnell wieder meinen Halt.

Gemeinsam rennen wir zur Eingangstür.

„Jake, denk gar nicht mal dran!" Doch er hört nicht. Er springt einmal hoch um sich den Schlüssel von der Hängelampe zu fischen und ehe ich mich versehe zieht er mich hinein in das Haus, direkt die Treppen hinauf.

Ich komme gar nicht mehr hinterher. Was zur Hölle macht er da? Doch irgendwie macht es Spaß.

Halb bemerke ich den Zustand des Hauses. Recht edel auf eine rustikale Weise. Die Art von Haus, die man immer in diesen ‚Makler kaufen Haus und renovieren es'-Shows sieht.

Oben im höheren Stockwerk angekommen, zieht er mich direkt durchs Schlafzimmer auf den Balkon. Ein Geländer gibt es nicht.

Wer bitte baut einen Balkon ohne Geländer? Doch die Frage muss warten, Jake ist gerade dabei sich auszuziehen. Seine Schuhe streift er als erstes ab, dann folgt sein Shirt, zum Schluss fällt auch noch die Hose.

Unbeeindruckt hebe ich eine Augenbraue und überkreuze die Arme. Der Schwimmunterricht härtet halt ab. Ich kann den Anblick gut ausblenden. Innerlich aber denke ich mir nur: verdammt sieht er gut aus.

„Was genau soll das bitte werden?", frage ich ihn.

Jake zwinkert mir zu. „Spaß, Häschen. Wirst du doch wohl kennen, oder?"

Ich sehe über dem Absprung und mit einem Mal wird mir so einiges klar. Ein Pool befindet sich direkt unter uns.

Nein, das hier ist doch kein Spaß. Spaß lässt sich in einem Puzzle finden, das hier ist einfach nur verrückt. Schlichtweg verrückt.

Ich kann nicht glauben, dass er das wirklich machen will. Obwohl – doch ich kann es glauben. Ihr könntet mir erzählen, dass Jake in seiner Freizeit von Dächern auf Böden springt und ich würde euch glauben.

Vehement schüttle ich den Kopf und mache einen entschiedenen Schritt zurück. „Nein. Keine Chance. Da gebären ich doch lieber ein Kalb" – schräger Vergleich, aber er funktioniert – „oder stecke meine Hand in das Maul eines Alligators." Aber nur in das eines gut Gesättigten.

Ich rechne nicht damit. Wirklich nicht. In einer Sekunde stehe ich noch auf dem trockenen und in der nächsten füllt sich meine Kleidung mit Wasser. Ich tauche unter. Mir bleibt kaum Zeit genug zum Luftschnappen. Jake springt mir lachend hinterher.

Böse funkle ich ihn durch nasse Strähnen hindurch an, als ich auftauche. Doch jeder Argwohn in mir schmilzt dahin, als ich sein Lächeln sehe. Breit und ehrlich und schön.

"Jetzt bist du fällig!" Ich trete meine Schuhe an den Grund des Pools und drücke Jake mit einem Sprung unter Wasser. Sofort tauche ich wieder auf, doch eine Hand auf meinem Knöchel zieht mich gleich wieder hinab.

So geht es eine halbe Ewigkeit. Wasser schwappt über den Rand des Pools und tränkt die Erde, die sich um ihn findet. Welle nach Welle bricht über uns beide hinein.

Es ist glorreich. Wir toben miteinander, als wären wir wieder Buben. Und als uns der Atem fehlt und die Glieder zittern, lassen wir uns einfach gleiten. Auftrieb ist schon ein super Ding.

Erst als die Sonne beginnt sich zu neigen und die Temperaturen fallen, krabbeln wir ins trockene hinaus. Meine Kleidung ist noch leicht feucht, doch das macht nur wenig. Die Kälte ist eine angenehme. Eine lindernde, die sich um das glühende Feuer meines Körpers legt und deren Schönheit fast die der warmen Sonnenstrahlen gleicht.

"Hey, Jake?", beginne ich, als wir uns in der letzten Wärme trocken. "Danke."

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