SIEBZEHN
Nachdem ich Lex fertig gemacht hatte, zog ich mich um und steckte mein Handy in meine Bauchtasche.
Lex stand vor in der Stallgasse und schaute mich neugierig mit gespitzten Ohren an.
„Okay...dann wollen wir mal..."
Mithilfe eines kleinen Hockers kletterte ich in den Sattel, nahm die Zügel auf und schickte Lex langsam vorwärts. Durch die Stallgasse, an der Reithalle vorbei, bis wir auf einem Feldweg in Richtung Wald ritten.
Anfangs fühlte ich mich noch sehr angespannt und hielt mich verkrampft am Sattel fest.
Aber ich hatte vertrauen in Lex, welcher völlig entspannt den Weg entlanglief.
Ich schloss für einen Moment die Augen und nahm einen tiefen Atemzug. Es ist wie Balsam für die Seele an so einem wunderschönen Tag Auszureiten.
Der Wald wurde dichter und es ging leicht bergab.
Links von uns war ein Reh aufgeschreckt worden, welches durch die dichten Büsche vor uns floh. Lex ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen.
Wir kamen einer Abzweigung näher, welche rechts nach Deisenhofen zu meinem Elternhaus führte.
Ich entschied mich jedoch geradeaus weiterzureiten.
Doch so weit kamen wir nicht. Schneller als ich gucken konnte, kam von rechts ein Radfahrer mit hoher Geschwindigkeit angefahren.
Er schien genauso erschrocken wie wir.
An Ausweichen war nicht mehr zu denken. Lex machte einen Satz zur Seite.
Darauf war ich jedoch nicht vorbereitet, verlor mein Gleichgewicht und landete im Gestrüpp. Der Radfahrer legte eine Vollbremsung ein.
Stöhnend rappelte ich mich auf. Warum muss sowas ausgerechnet heute passieren?
Der Radfahrer hatte sein Rad auf den Waldbogen gelegt und kam auf mich zu.
„Alles gut bei Ihnen? Habe Sie sich verletzt?"
Die Stimme kam mir bekannt vor. Verdammt bekannt.
Als er mir unter den Arm greifen wollte, um mir aufzuhelfen, erkannte auch er mich.
Es war Marlon.
Ich befreite mich aus seinem Griff und klopfte mir den Dreck von der Hose.
„Mir geht es blenden!", antwortete ich kurzgebunden und biss mir im nächsten Moment auf die Zunge. Es klang schnippischer als es sollte.
„Wirklich?", vergewisserte Marlon sich erneut.
„Ja!"
Ich drehte ihm dem Rücken zu und wollte zu Lex laufen. Im nächsten Moment fand ich mich auf dem Boden wieder. Ich hatte eine Wurzel übersehen.
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Frohe Ostern ihr Lieben 🫶🏼🐰🐣
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