Probekapitel
Nachdem ich Dad erklärt hatte, wohin ich unterwegs war, habe ich mir meinen Rucksack geschnappt und mich auf mein Rad geschwungen.
Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir, dass ich wirklich äußerst spät dran war. Hoffentlich verzeiht Maja mir, wenn ich fünf Minuten zu spät kam. Trotz meines Muskelkaters hieß es jetzt Zähne zusammen beißen und in die Pedale zu treten.
Mit wahrscheinlich knallrotem Kopf und leicht humpelnd, aufgrund des Muskelkaters, betrat ich die Physiotherapiepraxis meiner besten Freundin.
„Hallo Britta", begrüßte ich die am Empfang sitzende Frau.
„Oh, hallo Leni. Hab schon gehört, dass du wieder da bist. Wie schön dich wieder zu sehen. Du kannst ruhig schonmal hinter gehen", sie zeigte den Gang zu den einzelnen Behandlungsräumen hinter.
Ich nickte lächelnd.
Dazu muss ich erwähnen, dass Britta die größte Quasselstrippe war, die es auf Erden gab. Sie wusste, egal was man sie fragt, über den aktuellen Klatsch und Tratsch bestens Bescheid.
Vor mich hin flüsternd lief ich den Gang entlang.
„A...B...C...und D...dann wollen wir mal..."
Ohne zu klopfen öffnete ich die Tür und betrat den Raum. Irgendwie wurden die Möbel umgestellt und ich staunte nicht schlecht, als ich plötzlich einen jungen Mann hinter einem Schreibtisch sitzend sah. Dieser schaute mich mit hochgezogenen Augenbrauen erwartungsvoll an.
Ich brachte jedoch nur ein „Oh" heraus und schloss die Tür schnell wieder hinter mir. Peinlich, peinlich.
Hatte ich mich im Raum geirrt? Ich warf einen Blick auf das kleine Schild neben der Tür. Komisch. Da stand eindeutig ein D. Und wir waren doch immer in D. D wie Dora. Oder nicht?
Ich wollte gerade den Gang zurücklaufen und mich nochmal bei Britta versichern, in welchem Raum ich mit Maja die Physiotherapie hatte, als ich hörte wie sich die Tür hinter mir öffnete.
„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?", hörte ich eine männliche Stimme hinter mir.
Ich merkte, wie ich rot anlief und drehte mich um. Der Mann war vielleicht Ende 20 oder Anfang 30 und ich musste leider feststellen, dass er wirklich verdammt gut aussah.
„Entschuldigen Sie die Störung. Ich muss mich im Raum geirrt haben."
Er lehnte sich lässig an den Türrahmen.
„Kein Problem, kann ja mal passieren. Sind Sie neu in der Praxis?"
„Nein", antwortete ich trocken.
„Das gleiche könnte ich Sie auch fragen."
Er zog überrascht die Augenbrauen hoch. Innerlich schlug ich mir gegen die Stirn. Ich war doch sonst nicht so vorlaut. Was war nur los mit mir?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro