NEUNUNDZWANZIG
Marlon half mir mich mit dem Rücken aufs Sofa zu legen.
Er platzierte sogar noch ein Kissen unter meinem Kopf und faltete eine Decke um sie unter mein Knie zu schieben.
„Passt alles? Liegst du gut?", fragte mich Marlon.
Ich stutzte. Du? Hatte er mich gerade geduzt?
Scheinbar war es nur mir aufgefallen. Oder er versuchte es einfach zu ignorieren beziehungsweise vergessen.
„Ja. Danke."
Marlon nickte. Er öffnete die Tube der Salbe und gab einen Klecks auf mein Knie.
„Nicht erschrecken, meine Hände sind etwas kühl."
Natürlich zuckte ich bei der ersten Berührung trotzdem kurz zurück. Nicht nur auf Grund seiner kalten Hände.
Hochkonzentriert verteilte Marlon die Salbe auf meinem Knie und massierte sie ein.
„Gut, das muss jetzt kurz einwirken bevor ich das Tape draufkleben kann. Ich würde mir kurz meine Hände waschen, wenn das okay ist."
Er nickte mit dem Kopf in Richtung Küche.
„Mhm."
Ich lauschte Gedankenverloren dem Geräusch des Wassers und Marlons Schritten auf dem Parkettboden, als er wieder zum Sofa zurückkommt.
Ich stellte mir vor wie meine Mum reagieren würde, wenn sie wüsste, dass sich ein Fremder in ihrem Haus befindet und ihre Tochter versorgt. Oh man!
Marlon fing an das Tape abzurollen und klebte es fachmännisch auf die Haut. Dann griff er unter mein Knie und hob es vorsichtig etwas an.
„Einfach einmal das Bein kurz so aufstellen."
Er klebte den letzten Streifen fest.
„So, das war's schon."
Ich wollte mich schon schwungvoll aufsetzten, aber Marlon war schneller und hielt mich zurück.
„Warte, ich helfe dir."
Er griff mir unter den Kopf und die Schulter und zog mich vorsichtig hoch.
„Erst sitzen, dann stehen!"
Ich verdrehte die Augen, bekam aber sofort einen ernsten Blick zugeworfen.
Meine Güte, ist ja schon gut.
Ich beobachtete Marlon, wie er die Sachen wieder in seiner Tasche verstaute.
„Die Salbe lasse ich dir da. Damit kannst du Morgens und Abends das Knie etwas eincremen."
„Okay..."
„Wenn nicht besser werden sollte oder sich die Schmerzen verschlimmern, dann ruf mich an! Meine Nummer hast du ja."
Er nahm die Tasche in die Hand und legte seinen ernsten Arztblick auf.
„Und dein Knie schonen. Verstanden?"
„Ja", gab ich kleinlaut zurück.
Wie kann man nur so einschüchternd sein?
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