DREIUNDZWANZIG
Am nächsten Morgen wachte ich mit Muskelkater am ganzen Körper auf. Besser gesagt wachte ich aufgrund des Muskelkaters auf.
Mir tat alles weh. Nur irgendwie fühlte es sich anders an als der Muskelkater den ich sonst immer hatte.
Stöhnend richtete ich mich auf und lief ins Badezimmer.
Ehrlich gesagt humpelte ich eher, denn mein linkes Knie tat ziemlich weh. Ich fluchte.
Im Badezimmer setzte ich mich auf den Rand meiner Badewanne, krempelte meine Schlafanzughose hoch und beäugte kritisch mein Knie.
Zu sehen war nicht viel. Es wart nur leicht verfärbt und vielleicht etwas angeschwollen.
Ich seufzte. Ausgerechnet heute hatte die Physiopraxis meiner Freundin Ruhetag, so wie jeden Mittwoch. Maja verbrachte ihren heutigen freien Tag bei ihrer Oma, das hatte sie mir bei unserem letzten Termin erzählt.
Ihre Großmutter lebte mittlerweile in einem Altenheim, zu Hause schaffte sie es nicht mehr alleine. Ich kenne sie noch aus unserer Kindheit, wenn ich mit Maja zusammen bei ihr war und wir den besten Kuchen der Welt gegessen haben!
Diese Zeiten sind jetzt leider vorbei. Wir werden alle schließlich älter und nicht jünger...
Von dem leckeren Kuchen bekam ich trotzdem manchmal etwas ab. Majas Oma hatte diese Leidenschaft nie aufgegeben.
Ich bückte mich zu meinem Badezimmerschrank und kramte nach einer Schmerzsalbe, um sie dann auf meinem Knie zu verteilen.
Wirklich helfen tat das zwar auch nicht, jedoch fühlte es sich so wenigstens so an als hätte man etwas getan.
Als ich fertig war und eigentlich das Bad schon wieder verlassen wollte, warf ich einen kurzen Blick in den Spiegel.
„Schitt..."
Ich strich vorsichtig mit den Fingern über meine Wange und mein Kinn. Beides war von leichten Schrammen übersehen und dementsprechend gerötet.
Wie sollte ich so denn auf die Straße gehen, ohne von irgendwem angesprochen oder schief angeschaut zu werden?
In unserem kleinem Dorf würde sich das sofort rumsprechen. Keinen Tag später würden es auch meine Eltern und gerade meine Mutter erfahren.
Diese waren heute zum Glück nicht Zuhause. Meine Mum ging jedes Jahr auf eine Blumenausstellung in einer größeren Gärtnerei, da war sie den ganzen Tag beschäftigt. Und da sie beim Tragen immer Hilfe brauchte, nahm sie jedes Jahr meinen Dad mit. Auch wenn er darauf nie wirklich Lust hatte.
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Bin gerade irgendwie voll im „Flow" 😅
Also: Next one
Liebe Grüße (von der Leipziger Buchmusse)
Anni ❤️
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