Kapitel 11
22th April, 2015
Location Unknown
Der laute Straßenlärm, hupende Autos, das Piepen von Müllautos, Passanten, die anderen Passanten hinterherriefen oder laut telefonierend die Straße entlangliefen – bei jedem Geräusch sah ich mich unruhig um, aus Angst, Gonzales würde mich beschatten.
Ich hatte die Kapuze meiner Jacke tief ins Gesicht geschoben. In meinem Rucksack, der ebenfalls in Fitz' Zimmer gelegen hatte, versteckte ich meine Waffen, damit sie nicht auffielen. Dennoch fühlte ich mich, als wäre ich auf meinem Präsentierteller ausgestellt; und jeder, der an mir vorbeilief, wusste, wer ich war.
Ich hätte zu Tony zurückkehren können, doch war ich mir sicher, dass S.H.I.E.L.D. dort als Erstes nachsehen würde. Deswegen unterließ ich es – ich wollte Tony nicht in irgendwelche Probleme reinziehen, die ich zu verantworten hatte.
»Ich hätte nicht gedacht, Sie wiederzusehen«, erklang auf einmal eine Stimme neben mir und ich wandte den Kopf.
Ein Mann mit kurzen Haaren und einer schwarzen Sonnenbrille stand vor einem Geschäft. Er trug schlichte Sachen, die ihn nicht von den anderen Passanten unterschied, doch wusste ich sofort, um wen es sich handelte.
»Dasselbe kann ich von Ihnen sagen«, gab ich zurück, ohne meine Kapuze abzunehmen. Vorsichtig sah ich mich um.
»Keine Sorge. Wir sind hier vollkommen sicher«, beruhigte Coulson mich. »Wir sollten trotzdem von hier verschwinden. Es gibt Wichtigeres zu tun.«
»Obwohl ich mich gegen Sie gestellt habe, wollen Sie, dass ich mich Ihnen anschließe?«, stellte ich mit leichter Verwunderung fest.
»Wir machen alle Fehler, Enna. Sie würden Misstrauen erwecken, wenn Sie es nicht tun würden.« Er nahm seine Brille ab. »Ich werde ein Treffen mit Grant Ward arrangieren, und ich kann Ihre Hilfe gebrauchen.«
»Grant Ward gehört zu Hydra«, erwiderte ich.
»Grant Ward hat ebenfalls Fehlentscheidungen in der Vergangenheit getroffen, doch, unglücklicherweise, ist er der Einzige, der uns bei unserem Plan helfen kann. Was sagen Sie? Sind Sie dabei?«
Ich musterte den Mann skeptisch.
»Wo soll's hingehen?«, gab ich zurück und Coulson lächelte zufrieden.
Um Ward zu einem Treffen mit Coulson zu überzeugen, mussten wir und Mike Peterson, auch Deathlok genannt, ein Mann, dem Extremis injiziert worden war und teilweise aus Metall bestand, zunächst Agent 33 gefangennehmen. Sie und Ward waren gemeinsam auf der Flucht vor S.H.I.E.L.D. gewesen. Ich hatte mir sagen lassen, dass Agent 33, oder auch Kara Palamas, ein S.H.I.E.L.D.-Agent gewesen war, bevor Daniel Whitehall, einer der ehemaligen Anführer von Hydra, seine Experimente an ihr durchgeführt und sie zu einem Hydra-Agent gemacht hatte.
Als Ward das Café betrat, in welchem wir mit ihm sprechen wollte, war er zunächst mehr als skeptisch. Nichts hatte sich an ihm geändert – weder äußerlich noch an seiner Art. Er ließ sich keinerlei Emotionen anmerken und versuchte seine gleichgültige und sarkastische Art aufrechtzuerhalten.
»Wie ich sehe, haben Sie die Asin wieder eingefangen«, bemerkte Ward und sah zu mir. »Wie macht es sich so als S.H.I.E.L.D.'s Schoßhündchen?« Er lächelte provokant.
»Es geht heute nicht um mich«, gab ich selbstsicher zurück und hob mit blitzenden Augen das Kinn.
»Nein, heute geht es etwas Größeres«, stimmte Coulson mir zur, der direkt neben mir saß und Ward ernst ansah. »Strucker. List.«
Der Mann schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Ich bin nicht mehr bei Hydra.«
»Aber Sie waren es und Sie haben sicherlich die nötigen Kontakte.«
Scharf sog Ward die Luft ein. »Nun, als ich Ihnen das letzte Mal vorschlug, zusammenzuarbeiten, nannten Sie mich netterweise einen 'Mistkerl'.«
»Die Dinge ändern sich. Ich biete Ihnen einen Deal an – helfen Sie mir und ich werde Sie gehen lassen. S.H.I.E.L.D. wird sich nicht mehr verfolgen. Und zwar endgültig. Das klingt doch gut, oder nicht?«
»Wo ist der Haken?«, verlangte Ward skeptisch zu wissen.
»Bringen Sie mich zu Hydra – und dann unterziehen Sie sich dem Tahiti-Protokoll und können gehen.«
»Sie löschen also mein Gedächtnis«, bemerkte Ward. »Wie raffiniert von Ihnen.«
»Sie haben S.H.I.E.L.D.-Agents getötet«, erinnerte Coulson ihn. »Ich kann Sie nicht einfach so gehen lassen.«
Ward blieb ernst. »Die Dinge ändern sich.«
Ich warf einen Blick an ihm vorbei zu Agent 33, die neben Mike Peterson saß, der aufmerksam darauf achtete, dass sie nicht versuchte zu fliehen.
»Ihretwegen, oder?«, hakte ich nach. »Sie hätten schon längst gehen können oder wären erst gar nicht gekommen. Dennoch sind Sie hier. Ihretwegen.« Ich nickte der Frau zu, dann sah ich wieder zu Ward. »In Ihnen ist noch etwas Gutes, daran zweifle ich nicht.«
»Und Tahiti wird alles Schlechte entfernen«, fügte Coulson hinzu, »und Sie können ein gutes Leben führen. Dann können Sie der Mann sein, der Sie sein wollen.«
»Unbehelligt?«, wollte Ward wissen.
Coulson beugte sich vor. »Ich gebe Ihnen mein Wort als Director von S.H.I.E.L.D.«
Ward nickte. »Ich hätte da noch ein paar Kontakte.«
Wards Kontakt war ein Mann namens Sunil Bakshi, ein Mitglied von Hydra und Whitehalls rechte Hand. Ihm wurde das Gedächtnis ebenfalls genommen, so dass er auf jeden von Wards Befehl hörte. Laut Ward.
Die Gruppe war mit Skepsis erfüllt. Fitz, der ebenfalls von Coulson aufgefischt worden war, war nicht sonderlich überzeugt von dem Plan, mit Wards Hilfe Hydra zu infiltrieren. Was auch immer zwischen den beiden vorgefallen war, es hatte Fitz verändert – und das nicht zum Positiven.
Die Situation im Quinjet war sichtlich angespannt. Hunter, Fitz, Coulson und ich saßen Ward, Agent 33 und Bakshi gegenüber. Mike Peterson steuerte den Flieger.
»Bakshi hat ein Treffen mit Dr. List arrangiert«, erklärte Coulson uns, während Fitz neben mir unruhig mit dem Bein auf und ab wippte.
»Aber können wir dennoch Bakshi vertrauen?«, warf Hunter die Frage in den Raum, die wir uns alle stellten.
»'Vertrauen' ist wohl nicht das richtige Wort«, gab Coulson zurück.
Ward setzte sich aufrecht in seinem Sitz hin. »Bakshi hat die Anweisung erhalten, sich genau so zu verhalten wie zuvor.«
Hunter hob eine Augenbraue. »Vor der Gehirnwäsche? Oh, das beruhigt mich natürlich völlig.«
Stille erfüllte den Raum. Fitz versuchte seinen Atem unter Kontrolle zu bringen, und unruhig blickte er zur Decke.
»Also, Fitz«, begann Ward und sah zu seinem ehemaligen Freund, »wie geht's Kumpel?«
Auf einmal sprang Fitz auf und rannte auf Ward mit gezückter Pistole zu. Coulson und Hunter reagierten schnell und zogen ihn zurück, bevor der junge Mann sich auf Ward stürzen konnte.
»Bakshi ... er ist genauso wie Ward ... die beiden werden uns hintergehen, sobald er bei Hydra ist«, stammelte Fitz.
»Ja, das würde er, wenn er alleine wäre«, versuchte Coulson ihn zu beruhigen, »aber Mike wird mitkommen. Er wird alles überwachen und wir können alles beobachten.«
Deathlok und Bakshi trafen Dr. List in einem Flieger auf einem Flughafen, der von Hydra-Agents bewacht wurde. Die Restlichen von uns beobachteten alles über einen Bildschirm im Quinjet.
»Unsere Welt ist sehr viel komplizierter geworden«, hörten wir List sagen, »nach dem tragischen Tod von Dr. Whitehall und dem dadurch ausgelösten Blutbad.«
»Sehr tragisch«, kommentierte ich mit sarkastischem Unterton und verschränkten Armen vor der Brust.
»Oh, Sie habe gelernt, witzig zu sein«, bemerkte Ward spöttisch. »Find ich gut.«
Ich beäugte ihn kurz mit einem finsteren Blick, dann sah ich wieder zum Monitor.
»Sagen Sie mir, Mr. Bakshi – wie haben Sie es geschafft, unbeschadet vor S.H.I.E.L.D. zu fliehen? Hydras Führung wurde mit einem Schlag ausgelöscht, nur Sie nicht. Ich war nur neugierig, ob Sie wissen, wer dafür verantwortlich ist.«
»Jetzt werden wir sehen, wie vertrauenswürdig Bakshi ist«, sagte Coulson.
»Ich soll die Baronin getötet haben? Und Bloom?«, gab Bakshi verständnislos zurück.
»Er bekam eine Kugel in den Kopf.«
»Ich dachte, das wären Sie gewesen. Oder Strucker. Sie hätten am meisten davon profitiert. Und siehe da, hier sitzen Sie. Unbeschadet und mit mehr Personal als je zuvor.«
»Na? Was habe ich gesagt?«, sagte Ward mit einer Spur von Stolz.
»Freuen Sie sich nicht zu früh«, gab ich ernst zurück.
»Ich mag Sie mehr, wenn Sie versuchen, witzig zu sein«, erwiderte der Mann daraufhin.
»Ruhe!«, herrschte Coulson uns an und ich biss die Zähne aufeinander, um einen weiteren Kommentar zu unterdrücken.
»Der Punkt ist«, begann Bakshi erneut, »ich bin nicht unbeschadet davongekommen. Die US-Regierung hat mich gefangengenommen. Mr. Peterson hat mir geholfen, zu fliehen. Hydra hat Mr. Peterson zu dem gemacht, was er heute ist – die perfekte Tötungsmaschine.«
»Was tut er da?«, verlangte Coulson zu wissen.
»Er gewinnt sein Vertrauen«, erklärte Ward.
»Ich weiß, dass Strucker Experimente an Menschen mit Kräften durchführt.« Bakshi sah zu Deathlok. »Ich denke, mit einem kleinen Gehorsamkeitsupgrade könnte er von großem Nutzen sein.«
List schien verblüfft. »Sie bieten ihn mir an? Als Geschenk?«
»Was soll das?«, fragte ich misstrauisch. »Das war nicht der Plan.«
»Er hintergeht uns«, meinte Hunter und im nächsten Moment zückte jeder von uns seine Schusswaffe. Coulson, Hunter und ich richteten sie auf Ward und Agent 33. Die Frau jedoch hatte ein Messer gezogen und hielt es nun an Fitz' Kehle.
»Wir wissen beide, dass Sie nicht damit umgehen können«, meinte Ward mit ernster Miene an mich gewandt und nickte meiner Waffe zu.
»Dafür kann ich ein paar andere Dinge, gegen die Sie nicht so leicht ankommen«, gab ich finster zurück.
»Sie haben uns hintergangen!«, rief Coulson aufgebracht.
Ward schüttelte den Kopf. »Das habe ich nicht. Bakshi tut das, was Sie von ihm verlangt haben. Er gewinnt Lists Vertrauen. Strucker will Menschen mit Kräften. Bakshi allein wird da nichts bringen. Er lockt ihn nur mit Peterson. Das gehört alles zum Plan!«
»Ähm, Sir!«, rief Fitz, der verzweifelt nach Luft rang. »Deathlok ... er ... er wird gleich alle umbringen.«
»Halten Sie ihn zurück!«, wies Coulson an. »Lassen Sie ihn los, Agent 33!«
»Mein Name ist Kara und Sie haben mir nichts mehr zu befehlen!«
Auffordernd sah Coulson zu Ward und dieser gab Kara den Befehl, Fitz loszulassen. Hastig setzte sich der Mann an den Monitor und gab Deathlok das Zeichen, sich zurückzuhalten. Die anvisierten Ziele wurden fallengelassen, der Angriff zurückgezogen, und erleichtert atmeten wir aus.
Auf einmal ließ List seine Maschine starten und zusammen mit Deathlok und Bakshi flogen sie davon.
»Wir sollten ihnen folgen«, meinte ich und Coulson stimmte zu.
Ward setzte sich ins Cockpit und flog List hinterher. Die Fahrt dauerte länger als erwartet. Wir flogen im Dunkeln los und kamen im Hellen wieder an – um genauer zu sein, landeten Milwaukee, Wisconsin.
»Was will List hier?«, fragte ich verwundert, während Ward, Coulson, Hunter und Kara ihre Ausrüstung anlegten.
»Keine Ahnung, aber Sie sollten das hier anziehen.« Coulson warf mir eine kugelsichere Weste zu. »Ich will nicht riskieren, dass Sie durchlöchert werden. Ich denke, selbst eine Asin wie Sie werden das nicht durchstehen.«
Ohne etwas zu erwidern, legte ich mir die Schutzausrüstung an. Auch wenn die beiden Männer sich mit Schusswaffen und Munition ausrüsteten, legte ich sicherheitshalber meinen Stab um.
»Bakshi und Deathlok haben das Gebäude betreten«, bemerkte Fitz, der weiterhin alles über Deathloks Kameras beobachtete.
»Was haben die da drinnen vor?«, wiederholte ich.
»Finden wir's heraus.« Coulson wollte gerade den Jet verlassen, als Fitz auf einmal rief:
»Skye ist hier!«
Überrascht wandten wir uns dem Bildschirm zu, auf welchem Deathloks Kamera Skye erfasst hatte.
»Und Sarah?«, hakte ich nach.
Fitz schüttelte den Kopf. »Keine Anzeichen.«
Hastig verließ Coulson den Quinjet, den wir getarnt auf dem Dach des Bürogebäudes landen gelassen hatten. Wir anderen folgten ihm.
Mit erhobenen Waffen betraten wir über das Dach das Gebäude. Aufgeteilt in zwei Gruppen durchsuchten wir die Räume. Ich begleitete Ward und Coulson, Kara und Hunter liefen einen anderen Weg entlang.
Doch wir waren nicht allein. Hydra-Agents warteten bereits mit haufenweise Munition auf uns – und sie waren sich nicht zu schade, diese gegen uns zu einzusetzen.
»Passen Sie auf«, sagte ich an Coulson gewandt, als dieser gerade zwei Agents niedergeschossen hatte, »nichts gegen Skye, aber ihre Kräfte sind stark. Ich will nicht, dass Sie der Nächste sind, der aufgespießt wird.«
»Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen, Enna, aber wir haben es immer noch mit einem S.H.I.E.L.D.-Agent zu tun, nicht mit einem Monster. Es wird schon nichts geschehen.«
Auf einmal fiel direkt vor uns etwas auf den Boden und im nächsten Moment folgte Deathlok durch den Türrahmen.
»Wer, zum Teufel, ist das?«, verlangte Ward zu wissen und deutete mit seiner Waffe auf den Mann, den Deathlok uns vor unsere Beine geworfen hatte.
Mike Peterson rang nach Luft. »Keine Ahnung, aber er steht sehr unter Strom. Ich denke, er wollte Skye schützen.«
»Wo ist sie?«, fragte ich. »War Sarah bei ihr?«
Deathlok konnte sich kaum auf den Beinen halten, so sehr war er mitgenommen. »Von Agent Gordon weiß ich nichts, aber Skye ist da entlang.« Er deutete mit zitternder Hand in eine Richtung und wir eilten in diese los.
Als wir um die nächste Ecke bogen, begrüßten uns sofort zwei Hydra-Agents, und aus Reflex schoss ich. Der erste Schuss traf die Wand, der zweite prallte an der Schutzweste ab. Diese Zeit nutzte der Agent und rannte auf mich zu. Doch bevor er mich erreicht hatte, schaltete Ward ihn mit einigen harten Schlägen aus.
»Sie sollten unbedingt lernen, wie man schießt«, meinte Ward, während Coulson den zweiten Hydra-Agent tötete.
Da bemerkten wir Skye, die einige Meter von uns entfernt im Korridor stand und entsetzt Ward anstarrte.
»Skye?«, fragte Coulson überrascht und gerade als Skye auf ihn zurennen wollte, erschienen dieselben blauen Blitze wie beim letzten Mal. Zusammen mit zwei mir unbekannten Männern war Skye beim nächsten Lidschlag verschwunden.
»Nein, noch nicht!«, rief Coulson, doch war es bereits zu spät. »Was war das?« Aufgebracht wandte er sich mir zu.
»Keine Ahnung. Aber derselbe Typ hatte sie beim Rückzugsort vor Gonzales Männern gerettet«, erklärte ich.
»Deathlok ist ausgeschaltet«, warf Ward ein. »Hier sind überall Hydra-Agenten und wir haben Skye verloren. Was ist hier los?«
Wie aufs Stichwort kam Kara um die Ecke, die den verletzten Hunter stützte.
»Was ist passiert?«, verlangte ich zu wissen.
Hunter winkte ab, jedoch wirkte er sehr geschwächt. »Ist nur 'ne Fleischwunde.«
»'ne üble Fleischwunde«, korrigierte Kara.
Ward nickte. »Wir sind zu wenige. Einige von uns sind angeschossen und die einzige Verstärkung, die wir haben, ist Fitz. Was tun wir jetzt?«
Abwartend sah er zu Coulson, der schweigend den Blick erwiderte.
2332 Wörter
Das ist das vorletzte Kapitel und ich werde im Anschluss auch gleich das letzte veröffentlichen, damit ich diese Geschichte endlich abschließen kann. Es hat lange gedauert, aber jetzt ist es endlich soweit - das Ende ist da.
Was haltet ihr von Ward in der zweiten Staffel? Ich muss ehrlich sagen, dass ich ihn mag, auch wenn er bei Hydra ist.
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