Kapitel 21
Zitternd drückte ich die Klinke nach unten. Mit einem lauten Knarzen öffnete ich die Tür ein paar Zentimeter und linste durch den Spalt.
Vor mir stand Justin.
Zutiefst erleichtert öffnete ich die Tür ganz und atmete erleichtert aus. "Justin!", rief ich und wäre ihm in diesem Moment am liebsten um den Hals gefallen. "Hi, Luisa...", erwiderte er etwas irritiert. "Ähm... Darf ich rein kommen, oder äh...soll ich draußen bleiben?" Lachend trat ich zur Seite und ließ ihn rein.
Ich warf mich auf mein Bett und wartete, bis Justin es sich auf meinem Sitzsack bequem gemacht hatte. Dann sah er mich an. "Was war denn gerade los? Warum bist du denn vor mir weggerannt?", fragte er mich und knibbelte nervös an seinem Daumen herum. "Ach, ich hab mich nur erschreckt.", versuchte ich, mich aus der Sache heraus zu reden. Ich wollte nicht, dass Justin erfuhr, das dieser Typ mir einige unschöne Geschichten über ihn erzählt hatte. "Ach, komm Luisa, mach mir doch nichts vor. Ich weiß doch, dass irgendwas los ist. "
"Nein, es ist wirklich alles in Ordnung!", versicherte ich ihm. "Ganz Sicher?", hakte er noch einmal nach.
Ich nickte, doch meine Augen fingen schon wieder gefährlich an zu brennen. Er sah es und setzte sich neben mich. "Hey, was ist denn los?", fragte er liebevoll und strich mir sanft über den Arm. Damit waren meine Schleusen gebrochen. Ich fing hemmungslos an zu weinen.
Dann erzählte ich ihm unter Tränen von meiner Wut auf ihn, als er mich sitzen gelassen hatte, von dem Zettel, der mir vor die Füße geweht worden war, von meinem Besuch im Hoffmannsweg und schlussendlich von meiner Begegnung mit diesem Gang-Mitglied. Schluchzend ließ ich mich auf mein Kissen fallen und zog meine Knie an die Brust. "Das hat Heiko dir erzählt?!", brauste Justin auf. "Der kann was erleben. Mach dir keine Sorgen, es wird alles wieder gut. Aber du bist in Gefahr. Wenn die rauskriegen, wo du wohnst, kann das heiter werden. Sie hassen mich. Sie tun alles, um mir das Leben schwer zu machen.
Und zu meinem Leben gehörst auch du."
Eine leichte Röte stieg in sein Gesicht und er wandte seinen Kopf ab. Unwillkürlich musste ich lächeln. Diese Worte taten mir gut. Ich faltete mich wieder aus meiner krummen Position und kroch neben ihn. Doch gerade, als ich mich leicht an ihn lehnen wollte, schob er mich sanft aber bestimmt zurück. Was sollte das jetzt wieder? "Luisa, ich... Ich muss jetzt los. Wir sehen uns."
Damit stand er auf und ging.
Ich blieb allein mit einem klaffenden Loch in meinem Herzen auf meinem Bett zurück. Was machte ich immer falsch? Verletzt stand ich auf, ging zum Fenster und starrte hinaus in die Sonne, die gerade die ersten Häuserdächer erreichte. Gerade sah ich noch, wie Justin hinter einem dieser Häuser verschwand. Wie stark er doch aussah. Als könnte ihn nichts erschüttern. Doch ich hatte ihn auch von seiner liebevollen, freundlichen Seite kennengelernt.
Ich wusste, dass er noch irgendetwas vor mir versteckte.
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