Kapitel 14
Spät abends wurde ich von einem Klopfen geweckt. Ich hatte mich tatsächlich in den Schlaf geweint! "Luisa?" hörte ich Mamas sanfte Stimme an meiner Tür. "Luisa, schläfst du?" Als ich nicht antwortete, vernahm ich, wie sich Mamas Schritte wieder entfernten. Ich war zu kraftlos, um mich noch Bett-Fertig zu machen, also beschloss ich, einfach liegen zu bleiben. Doch so sehr ich auch versuchte, meine quälenden Gedanken an Justin zu bändigen, es gelang mir nicht. Mir stand also eine schlaflose Nacht bevor.
Als ich am nächsten morgen mit Kopfschmerzen aus meinem Dämmerzustand erwachte, spürte ich sofort, dass mein Fuß sich nun wegen der vielen missachteten Warnsignale rächen wollte und bescherte mich mit besondersstarken Schmerzen. Wieder klopfte es an der Tür. Meine Mutter war ganz schön hartnäckig! "Was ist denn?" Krächzte ich. Meine Stimme klang, als würde ich in eine Blechdose sprechen.
Meine Mutter trat ein und setzte sich auf meine Bettkante. "Guten Morgen, mein Schatz! Wie geht es dir?" "Kopfschmerzen. Und mein Bein tut weh."nuschelte ich in meine Decke. Mama sah mich besorgt an und strich mir über die Stirn. "Du bist ja ganz heiß! Du glühst wie ein Ofen! Du hast dir bestimmt was eingefangen, als du da draußen im Regen warst!" Schnell stand sie auf und holte das Fieberthermometer. Es maß 39.9. "Schatz!" rief Mama bedauernd. "Bleib liegen, ich mache dir einen Tee."
Dankbar kuschelte ich mich in meine Decke und schloss die Augen. Mein Kopf pochte nun eben so heftig wie mein Fuß und der Schmerz von beidem zusammen war unerträglich. Meine Mutter brachte mir einen Kräutertee und eine Kopfschmerztablette. "Ich habe mit meinem Chef gesprochen und er hat mir zwei Wochen frei gegeben. Das mit Justin war ja eine Notlösung. Papa kommt erst übermorgen wieder- Ach ja! Ich soll dich schön von ihm grüßen, er war ganz geschockt und wünscht dir gute Besserung. Also, ich bin jetzt wie gesagt zuhause. Aber jetzt ruh dich erst mal aus." Damit stand sie auf und verließ mein Zimmer. Ich war schrecklich müde und fühlte mich schwach und ausgelaugt. Doch trotzdem überwand ich mich und griff zu meiner Bibel. Ich schlug den Philipperbrief auf und las willkürlich eine Stelle. "Allem bin ich gewachsen, durch den, der mich stark macht. Philipper 4,13." Ich klappte meine Bibel zu und schloss die Augen. Es war, als hätte Gott mich absichtlich zu dieser Stelle gelenkt. Mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen versank ich im Reich der Träume.
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