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Schmerz ...,alles was ich spüre ist Schmerz .
Er ist überall ,in meinem Körper , in meinem Geist ,in meinen Fingern ,in meiner Seele .Ich glaube ich weiß nicht mehr wie es ohne ihn ist .Vielleicht will ich es auch nicht mehr .
Schmerz lässt dich fühlen ,er füllt dich aus .
Jemand sagte mal zu mir : ,,Wenn du einen Schmerz spürst ,vergisst du den anderen ..." Diese Person hatte in meinen Augen mit diesem Worten immer Recht gehabt .Um den Schmerz meiner Seele zu vergessen hatte ich mir selbst Schmerzen zugefügt ,mein Körper würde immer Zeuge dessen sein. Aber nun gelten diese Worte nicht mehr für mich . Mir schmerzte bereits alles was Schmerzen konnte und noch mehr Schmerz würde mich nicht vergessen ,sondern meinen Geist zerbrechen lassen , da war ich mir sicher.
Mit aller Kraft bewege ich meine rechte Hand nach vorne . Es kostet mich meine ganze Konzentration sie die paar Zentimeter zu bewegen ,aber wenn ich es nicht tue werde ich es auf ewig bereuen .Also beiße ich meine Zähne zusammen und bewege meine blutverschmierte Hand weiter vorwärts .
Meine Mutter sieht mich dabei mit ihren gütigen Augen an ,auch wenn sie kalt und leer sind trösten sie mich .Schon lange sind sie leer .Das Leben in dieser Welt hat sie Ausgezerrt und ihr alles an Kraft und Willen geraubt .Ihr nichts gelassen außer diesen gütigen Blick .Ich wusste nie warum oder wie sie es konnte ,aber sie hat jeden Menschen so angesehen .Als könnte sie all dein Leid verstehen und warum du so ein Monster werden musstest .Als könnte sie dir alles Verzeihen ,denn sie versteht dich und weiß dass du auch nur ein Opfer dieses Lebens bist .
Mir ist ,als wolle sie mir noch etwas sagen .Mich in den Arm nehmen oder vielleicht gut zusprechen , mich trösten .Aber Sie bleibt still und sieht mich weiter mit ihrem gütigem Blick an .
Meine Finger haben ihr Ziel fast erreicht und hinterlassen rote Flecken auf weißem Grund . Irgendwie erinnert mich das an Schneewittchen .Wenn nicht jeder Muskel meines Körpers schmerzen würde ,hätte ich bei diesem Gedanken gelächelt .Ich würde alles geben um Schneewittchens Leben zu führen ,mitsamt Scheintod durch Apfel ,hexenhafter Stiefmutter und strahlendem Prinz .So ein Leben wirst du niemals haben ,weder Liebe noch ein Happy End sagte die Stimme in meinem Hinterkopf SCHNAUZE !
Meine Hand ist endlich angekommen .Mit aller Behutsamkeit die meine gebrochenen Finger aufbringen können schließe ich die gütigen Augen meiner Mutter ,die neben mir in ihrem eigenen Blut liegt. Diese Welt hat ihren gütigen Blick nicht verdient ,ich habe ihn nicht verdient und die Menschheit auch nicht . Ich schließe sie für immer, damit sie nicht sehen muss was ich noch tun werde bevor ich sie wiedersehen kann. Stumme Tränen laufen über mein Gesicht .Sie kühlen meine zerschundene und blutige Haut ,waschen fort was unrein und zerschlagen ist.
Es klingt seltsam , aber es Erleichtert mich noch weinen zu können .Nach allem was ich die letzten Jahre ertragen habe , dachte ich ,ich hätte bereits alle Tränen vergossen .Aber meine Mutter hatte verdient ,dass man um sie weint ,für gute Menschen sollte man weinen .
Aber mein Schmerz verschwindet langsam mit der Seele meiner Mutter und sie nimmt die Tränen mit sich .Eine Leere vor der ich mich mehr als alles andere fürchte macht sich in mir breit ,sie schreit danach Aufzugeben und meiner Mutter zu folgen ,ich will nicht, noch nicht .Ich werde nicht zulassen ,dass sie mich besiegt bevor mein Ziel erreicht ist eine bessere Welt zu schaffen .Ich betrachte ein letztes mal das Gesicht meiner Mutter ,präge mir jedes Detail ein .Mit zitternder Stimme richte ich meine letzten Worte an sie ...
,, I...i..ch werde ....e..es schaffen ..o-kasan ...,ich ...w..werde ei..ne Wel..t er..schaf...fen ..die ..deine Liiee...be-e ..und..G..üte ver-verdient !"
Darauf sagt sie nichts ,aber ich glaube sie hat mich gehört .
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