Atscholio
Es taucht immer auf.
Es verlockt sie.
Es findet sie.
Aber es verschwindet wieder.
Der Tod ihrer Mutter lässt Carina nicht wieder los.
Ihr Vater versucht alles, um seine Tochter wieder lächeln zu sehen, aber es nützt nichts.
Sie lacht nicht, sie weint.
Bis es auftaucht und sie durcheinander bringt.
Mal mag sie es, mal hasst sie es.
Doch was ist es?
》Was bist du?!《
>Ich? Ich bin Atscholio <
》Gesundheit?《
>Nein, Atscholio <
》Ich nenn dich Tscho.《
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Es regnete. Sie ging trotzdem raus. Eingepackt in einem dicken Wintermantel traute sie sich in die stürmisch Nacht hinaus. Es war nicht Winter, es war Spätsommer. Sie wollte ihn nicht mehr sehen, seine unbeholfene Worte verletzten sie nur noch mehr.
Carina war auf der Flucht vor dem Tod.
"Halt die Klappe", hatte sie zu ihm gesagt. "Es ist deine Schuld"
Sie hatte ihren Vater noch nie angeschrien. Seit ein paar Wochen konnte sie sich aber nicht mehr zurück halten.
Es war ihr egal, dass es nicht seine Schuld war.
Es war ihr egal, dass er ihr nur helfen wollte.
Aber es war ihr nicht egal, dass sie tot war.
"Ich liebe dich", hatte sie gesagt, doch Carina hatte ihrer Mutter nur mit einem nicken antworten können. Ihr Hals war wie zugeschnürt gewesen und ihre Stimme hatte versagt. Sie hätte auch so gern "Ich liebe dich" gesagt. Oder etwas anderes. Aber es hat nicht geklappt.
Der Wind peitschte ihr den Regen genau ins Gesicht, doch es störte sie nicht. Carina blickte in den schwarzen Himmel. Er erstreckte sich gewaltig über ihr, voller rabenschwarzen Wolcken, die alle weinten. Es ging nicht, sie musste selber weinen.
"Du bist traurig"
"Nein bin ich nicht."
"Aber du weinst."
Carina blickte auf. Sie sah niemanden. Nicht vor ihr, nicht hinter ihr, nicht neben ihr. Vielleicht, dachte sie, vielleicht sterbe ich ja gerade. Ein Licht blendete sie. Sowas gab es doch auch immer in den Filmen. Kurz vor dem Tid sah man eun Licht. Sie schloss die Augen. "Gleich seh ich dich wiedet", flüsterte sie.
"Ich bin hier"
Wieder diese Stimme.
"Ich seh dich nicht", sie antwortete.
"Hier unten. Im See."
Der See war klar, der einzige saubere hier in der Stadt. Sie blickte runter und sah es. Mit weißen Hörnern. Blauen Augen. Aber sie sah nur den Kopf, der Rest verschwand im See.
"Was bist du?!"
"Ich bin Atscholio."
"Gesundheit"
"Nein, Atscholio", wiedersprach es ihr.
"Ich nenn dich Tscho."
Es war verrückt. Sie sprach mit etwas, das es gar nicht gab"
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