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Nervös schluckend sehe ich auf die kleine Uhr an meinen Laptop. Meine Hände sind unnormal schwitzig und so fest wie mein Herz pocht, weiß ich gar nicht, ob ich es überhaupt noch überlebe, bis er hier ist.
Sexuelle Frustration habe sie gesagt und mir einfach diesen Callboy geschickt. Er sei diskret und würde sich mit prominenten Kunden auskennen, ihnen regelmäßig Gesellschaft leisten. Ob ich mich dadurch besser fühle? - Sicher nicht! Ein Jahr lang hatte ich kein Sex mehr und jetzt soll ich es mit einem Fremden tun? Ich weiß doch gar nicht mehr wie das geht!
Wieder huschen meine Augen auf die Uhr. Auf dem Track konzentriere ich mich schon gar nicht mehr. Er ist sowieso unwichtig. Ich wollte nur ein paar neue Sachen ausprobieren, gucken, ob ich mit einer anderen Richtung zufrieden bin, um meinen Fans mehr Facetten von mir zeigen zu können. Das ist es ja was sie wollen! Immer mehr und immer was neues.
Noch zehn Minuten.
Ein unangenehmer Schauer fährt durch meinen Körper, als ich mich dazu zwinge, meine Arbeit für heute liegen zu lassen. Schon um kurz vor neun damit aufzuhören ist ungewohnt, wenn man sonst bis tief in die Nacht zuhause vor dem Laptop, im Studio oder sonst wo hockt, um zu arbeiten. Doch ich verlasse schnell meinen Arbeitsplatz, der sich gleich an das großen Wohnzimmers meines Apartments anschließt. Stattdessen setze ich mich nun nervös auf das Sofa und zupfe an meiner Kleidung herum.
Noch acht Minuten.
Vielleicht sollte ich mir etwas anderes anziehen. Das alte, viel zu große T-Shirt und die lockere, schwarze Jogginghose sind vielleicht nicht das Beste für einen solchen Anlass. Meine Haare sitzen auch nicht gut. Schon den ganzen Tag hatte ich mit ihnen zu kämpfen, bis ich sie letztendlich mit zwei Haarspangen zurückgesteckt habe. Die liegen jetzt aber schon etwas länger wieder in der Schublade im Bad. Mein Manager hätte mich bei unserem kurzen Gespräch nicht unbedingt mit den quietsch gelben, eher kindlich aussehenden Haarschmuck betrachten sollen.
Nein, fürs umziehen habe ich gar keine Zeit. Ich wüsste ja nicht mal was ich anziehen soll - ob ich überhaupt etwas anziehen soll. Vielleicht öffnet man dem Angeheuerten ja schon nackt, vielleicht auch nur in Unterwäsche, die Tür und kommt gleich zur Sache. Unhöflich wird das ja nicht sein, wenn ein Callboy vor einem steht, oder?
Noch sechs Minuten.
Mir ist schlecht und meine Hände zittern leicht. Ich verstehe ja gar nicht, warum ich so aufgeregt bin. Ich treffe mich nur mit einen netten, jungen Mann und werde mit ihm ins Bett steigen. Mit einem Fremden...
Aber er hat gute Bewertungen! Ja, gute Bewertungen. Absurd, dass man so einem Service bewertet. Natürlich ist es auch hilfreich, immerhin ist das ganze recht kostspielig und man will nicht so viel für irgendeinen Müll bezahlen - ich muss die Kosten aber zum Glück nicht selbst zahlen. Mein Management wollte, dass ich diesen Service beanspruche, da dies der "einzige Weg wäre, um mich wieder in die richtige Richtung zu lenken und um ein neues Feuer zu entfachen". Wenn sie es so sehen, sollen sie auch die Bezahlung übernehmen! Überhaupt ist es eigentlich eine Frechheit, mich zu so einer Begegnung zu drängen! Ich habe vielleicht einmal und dann auch noch in einem Nebensatz erwähnt, dass ich gerne mal wieder etwas mehr körperliche Zuneigung hätte. Damit war eigentlich Liebe gemeint, doch diese ganzen Perversen mussten wieder nur an das eine denken!
Noch vier Minuten.
Mein Blick fällt wieder auf meine Klamotten. Ich bin mir sicher, dass das keine gute Wahl ist. Unsicher beiße ich mir auf die Unterlippe. Vielleicht könnte ich mir wenigstens ein ordentlichen Oberteil anziehen - die Türklingel!
,,Was?", hauche ich panisch und springe auf. Mein Herz rutscht mir in die Hose. Nein, eigentlich rutscht es bis auf den Boden. Zumindest würde es das, wenn es funktionieren würde! Tut es natürlich nicht... Doch schlagen tut es unglaublich doll und schnell. Schnaubend raufe ich mir die Haare. Er ist zu früh! Das geht doch nicht! Aber ihn die vier, jetzt drei Minuten vor der Tür stehen lassen, kann ich auch nicht. Ich bin ja nicht unhöflich. Zumindest nicht bei Fremden. Ich gehe also den Flur entlang, der mir so unfassbar lang vorkommt, und lege nur zögerlich eine Hand an das kalte Metall der Türklinke.
Wie wunderschön er ist - schießt es mir durch den den Kopf und mein Mund klappt leicht auf. Er strahlt mir mit einem ungemein selbstsicheren Grinsen entgegen, verbeugt sich schnell und tritt dann lächelnd in die Wärme meine Wohnung, die ich dafür verantwortlich mache, dass mir jetzt auch mit einem mal so unfassbar warm wird.
,,D-Du- Du bist zu früh.", stelle ich fest, als er die Schleifen der teuren Boots öffnet und sie dann auf die Fußmatte stellt, die tatsächlich für Schuhe der Gäste gedacht ist. ,,Da hast du recht. Ich bin besser durch den Verkehr gekommen, wie angenommen.", nickt er schnell und streicht seine Haare in einer eleganten Bewegung aus seinem Gesicht. Strähne für Strähne rieseln sie aber zurück auf seine Stirn und unsicher schluckend versuche ich nicht weiter auf diese Perfektion, die er ausstrahlt, zu achten. Neben ihm sehe schrecklich aus, das möchte ich dennoch kurz anmerken. ,,Ich bin Jung Hoseok. Nenn mich, wie du magst. Wie darf ich dich nennen?", fragt er charmant. ,,Yoongi?", entgegne ich fragend und lege meinen Kopf schief. Er schmunzelt leicht, bevor er nickt und seine Tasche auf den Boden stellt. Hoseok. Hoseok ist wirklich hübsch. Selbst in dem schäbigen Licht hier im Flur.
,,Du bist einer der Leute, die eine unglaubliche stage performance haben. Auf der Bühne siehst du aus, sie ein richtiger Badboy, aber so bist du echt niedlich." ,,D-Du kennst mich?" Wie unangenehm. ,,Du bist seit Wochen in den Top 10.", grinst er und nickt dann nochmal betätigend. Ich nicke ebenfalls. Er hat recht. Mein neues Album ist eingeschlagen wie eine Bombe. An sich sehr schön, aber dafür sind mir jetzt wieder mehr Paparazzi und Reporter auf den Fersen.
Mit einem leisen Räuspern lenkt der Größere meinen Blick wieder an sich. ,,Wollen wir vielleicht woanders hin? Nicht, dass ich deinen Flur nicht mag, es ist nur-" ,,Ja! Tut mir leid. Ich- Ich-..." ,,Nein, alls gut.", winkt er aber und legt seine Hand mit beruhigender Wirkung auf meinen Rücken, als ich mich wieder umdrehe. Es fühlt sich so an, als würde er mich führen, dabei kennt er sich doch gar nicht aus. Für eine Sekunde schließe ich meine Augen und nehme einen tiefen Atemzug, um die Nähe und Wärme zu verarbeiten. Ich fühle mich gar nicht abscheulich an seiner Nähe, wie gedacht. Ich dachte, ich würde mich unwohl fühlen.
Mit einer einfachen Geste deute ich dem Mann, dass er sich zwischen die ganzen Kissen auf das Sofa setzen kann. Ich dagegen bleibe unsicher vor ihm stehen und wippe unsicher von ein Bein auf das andere. ,,Willst du etwas trinken?", frage ich in die Stille und sehe dabei zu, wie sich sein Gesicht erhellt. ,,Gerne. Ein Wasser wäre nicht schlecht.", nickt er lächelnd und schnell eile ich in die Küche. Ein Wasserglas ist schnell gefunden, genauso wie die Wasserflasche. Unsicher sehe ich dann aber zu dem Eiswürfelspender an meinen Kühlschrank. Wie konnte ich vergessen ihn zu fragen? Frustriert schnaubend schüttel ich meinen Kopf. Ihn jetzt zu fragen wäre peinlich. Er würde merken, wie nervös er mich macht! Vielleicht meldet er sich von selbst...
Ich stelle also das Wasserglas auf einen Untersetzer auf den Couchtisch und nehme dann selbst Platz. Bewusst lasse ich einen gewissen Abstand zwischen uns, falte meine Hände in meinen Schoß und lasse meinen Blick genau dort verweilen.
,,Also Yoongi, weißt du schon, was du machen möchtest?", fragt er leise und vermindert den Abstand zwischen uns. ,,Mhh...", druckse ich leise vor mich hin und knete meine Hände etwas fester. ,,Wir können so ziemlich alles machen.", sagt er dann, ,,Dein Manager hat mich zwar mit dem Gedanken engagiert, dir eine gewisse sexuelle Befriedigung zu verschaffen, aber wir müssen nichts davon umsetzen. Wir können einen Film gucken und kuscheln, wenn wir das lieber ist. Du bist der letzte heute, ich habe also alle Zeit der Welt." Meine Augen weiten sich, doch ich bin erleichtert. Ich nicke leicht, dabei weiß er wahrscheinlich gar nicht, bei was ich ihn gerade zustimme. Kuscheln klingt wirklich gut. ,,Magst du her kommen?", fragt er leise, als würde er wissen, an was ich gedacht habe. Ich bin froh, dass er diese Schritte übernimmt. Ich könnte das nicht. Ich habe ja so schon das Gefühl, keine irgendeinen Sätze herauszubringen.
Vorsichtig rücke ich näher an ihn und lasse meine in seine Arme fallen. Sie sind stark, engen mich aber nicht ein. Wohlig seufze ich auf, unbewusst, doch Hoseok scheint das ebenfalls zu beruhigen. Vorischtig streicht er über meinen Rücken, während ich mich traue, meinen Kopf an seine Schulter zu lehnen. Eigentlich mag ich Körperkontakt mit Fremden nur in wenigen Ausnahme Fällen, aber bei ihm mag ich es. Er riecht gut, ist angenehm warm und sanft. Seine weichen Finger streichen über den Stoff meines Shirts und lassen mich vertrauensvoll meine Augen schließen. Ja, er fühlt sich vertraut an, vielleicht auch nur seine Berührungen, aber es ist auf jeden Fall schön.
,,Du bist sehr verspannt." ,,Ich sitze ja auch den ganzen Tag vorm Schreibtisch.", seufze ich schwer und nehmen einen extra tiefen Atemzug des mich umgebendes Duftes. ,,Ich kann dich auch massieren.", schlägt er vor. Seine warmen Hand streicht nun vorsichig über meinen nackten Arm. Vorsichtig schiebt er den Ärmel zur Seite, womit er sich mehr Platz verschafft und mit eine Gänsehaut verpasst. ,,I-Ich weiß nicht nicht." ,,Man, ich verstehe gar nicht, wie du vor den Kameras so anders sein kannst." ,,Das ist nur mein Image...", nuschel ich leise. Ich bin nicht so gemein und lustlos, wie es vor den Kameras aussieht, aber Mädchen stehen doch auf sowas. ,,Ich weiß, aber du bist wirklich ein ganz anderer Mensch.", haucht er, was mich sogleich total verunsichert. Mag er Suga vielleicht mehr als Yoongi? Würde er lieber seine Zeit mit Suga verbringen? Aber eigentlich muss er sich doch nach mir richten. Ich, mein Management, hat ihn engagiert!
,,Na komm, leg dich hin. Wenn du es doch nicht magst, höre ich sofort auf.", flüstert er leise und umfasst mein Kinn sanft, damit ich ihn ansehe. Er ist wirklich schön. ,,Bist du wirklich ein Callboy?", frage ich unbewusst. ,,Ich- Es tut mir leid!", sage ich sofort und schlage mir die Hanf vor den Mund. Mir schießt das Blut in die Wangen und peinlich berührt, kneife ich meine Augen zusammen. ,,Hey, nicht.", flüstert er, doch ich schüttelt schnell meinen Kopf. Warum bin ich so unbedacht unterwegs? ,,Ich bin ein Callboy, aber ich habe meine eigenen Regeln.", sagt er leise und streicht über meine glühenden Wangen. ,,Bei mir müssen Intimbereiche bedeckt bleiben, egal bei was, küssen tue ich nicht und auch sonst habe ich mehr Mitspracherecht.", sagt er leise. Bedeckten Intimbereiche - ich dachte er schläft mit seinen Kunden... Haben meine Leute mich verarscht, um sich über mich lustig zu machen? Aber er hat doch selbst von sexueller Befriedigung gesprochen! Mit bedeckten Intimbereichen?... ,,Ich mache das hier nebenberuflich und bin eigentlich nicht auf das Geld angewiesen, deswegen lasse ich mich auch nicht auf so viel ein." Ich nicke leicht. Er macht mich neugierig. Fragen kann ich aber gar nichts, da er mich vorsichtig mit dem Bauch vorran auf das Polster drückt und seine warme Hand mittig, über meine Wirbelsäule, wandern lässt. ,,Kann ich noch etwas tun, damit du dich entspannst?", fragt er leise. Seine Stimme ist ein Hauchen direkt neben meinen Ohr. Mir wird für einen Moment ganz heiß und schwer presse ich die Luft aus meinen Körper, um ja kein Keuchen von mir geben zu müssen. Seine Stimme hört sich nur so gut an...
,,Warum denkst du, ich wäre kein Callboy?", will er nun wissen. Er ist wieder weiter weg mit seinen Kopf und fährt langsam über meine Schultern. ,,Du siehst nicht so aus...", schlucke ich schwer. ,,Sehe ich denn aus wie ein Immobilienmakler?" ,,Immobilien?", frage ich überrascht und drehe meinen Kopf mit offenem Mund zu ihm. ,,Ich unterstütze meine Eltern, weil sie es gerne so hätten, aber was ich mit dem Rest meiner Zeit anstelle, können sie nicht kontrollieren.", grinst er und fährt durch meine Haare, was mir einen angenehmen Schauer über den Rücken jagt. ,,Ich fange an deinem Nacken an.", erklärt er und lässt seine zarten, langen Finger über meine Haut fahren, bevor er sie sanft, nahezu liebevoll zum massieren einsetzt. Ich fühle mich sofort entspannter. Die ganze Anspannung der letzten Tage, Wochen und Monate fällt ein Stück weit ab. ,,Hoseok.", säusel ich wohlig und schließe meine Augen reflexartig. Schwer ausatmend, nun doch keuchend, fahre ich mit einer Hand bewusst zu dem dekorativen Kissen, in das ich auch auch meine Finger kralle. Ich muss mich zusammenreißen! Er berührt mich doch nur so leicht...
,,So ist gut, lass dich fallen.", spüre ich sein Grinsen. Mein Herz flattert leicht. Ganz vorsichtig fährt er zu meinen Schultern und knetet diese ordentlich gut durch. ,,Mir wurde erzählt, eie sehr du dich stresst. Ich helfen dir, das für einen Moment zu vergessen." Vielleicht könnte er auch Psychologie studieren und anderen Menschen auf eine andere Weise helfen. Ich fühle mich wohl in seiner Nähe, anderen geht es bestimmt ähnlich. Sie könnten sich ihm öffnen, so wie es tun würde. Ich nicke leicht zustimmend. ,,Können wir Musik anmachen?" ,,Natürlich.", nickt er und lehnt sich kurz zurück. Seine Händen verlassen meinen Körper und gleich fühle ich mich wieder etwas kälter. Es ist verwerflich, ihn jetzt schon nicht mehr gehen lassen zu wollen? ,,Hier.", flüstert er und übergibt mir mein Handy. Ich entsperre es schnell, zögere dann aber, als ich meine Playlist mit klassischer Musik vor mir habe. Ich höre sie oft, wenn ich versuche zu schlafen, es aber nicht wirklich funktioniert, oder wenn ich für einen Moment runter fahren will. Dafür wird er mich sicher nicht verurteilen! Ich nicke mir selbst leicht zu, bevor ich auf den grünen Button drücke und meinen Kopf wieder ablege.
Beinahe eine halbe Stunde knetet Hoseok meinen Körper, befreit mich nicht nur von körperlichen, sondern auch von geistigen Verspannungen und sorgt eigentlich viel zu oft dafür, dass sich meine ganzen Härchen aufstellen. ,,Fühlst du dich besser?", fragt er leise, als er mich nach einigen Sekunden ohne Berührungen zurück auf den Rücken dreht. Er ist direkt über mich gelehnt. Seine Augen treffen auf meine und schwer schluckend versuche ich seinem intensiven Blick stand zu halten. Sein sanftes Lächeln erreicht seine warmen Augen. Es ist echt und nicht gestellt. Ich nicke leicht, als Antwort auf seine Frage und versuche krampfhaft gegen das Verlangen, ihn ganz fest zu umarmen, anzukämpfen.
,,Darf ich mir noch etwas zutrinken nehmen?" ,,Ich hole dir was!", sage ich schnell und springe auf. ,,Es tut mir leid, ich wollte mir eigentlich etwas auf dem Weg holen-" ,,Ist schon gut.", winke ich ab und eile in die Küche. Er muss wenigstens etwas trinken, wenn er sich sonst nur um mich kümmert. ,,Eigentlich ist es unhöflich, in nicht mal einer Stunde zwei mal etwas zu trinken zu verlangen.", sagt er und zieht mich schnell zu sich, nachdem ich das Glas gerade mal abstellen konnte. Ich lande halb auf seinem Schoß und spüre gleich ein panisches Gefühl in mir aufkommen. ,,I-Ich-", japse ich und entferne mich hektisch. ,,Yoongi, es ist alles in Ordnung.", erwidert er aber schnell und ergreift meine Hand. ,,Komm her.", bittet er dann und leitet mich zwar mit einer kurzen ziehenden Bewegung in seine Richtung, lässt mich aber den eigentlichen Schritt machen. Ob er spürt, dass ich mich nach körperlicher Nähe sehne? Bestimmt. Ich sehe wahrscheinlich total verzweifelt und einsam aus.
,,Was wollen wir machen?" ,,Entscheide du.", bitte ich und vergesse dabei glatt, dass er gar nicht in der Position ist. Er wird bezahlt, um zu tun, was ich möchte... Was möchte ich denn? Ich weiß es gar nicht.
,,Du darfst aber gerne etwas aussuchen." Verunsichert schüttel ich meinen Kopf. ,,Yoongi, wenn du dich unwohl fühlst, kann ich auch gehen.", seufzt er leise, ,,Du bist schon wieder total angespannt." ,,Ich...", öffne ich meinen Mund und versuche das leichte Ziehen in meiner Brust zu ignorieren. Er soll nicht gehen. ,,Ich bin nur so nervös.", gebe ich zu, ,,I-Ich hatte noch nie jemanden wie dich hier." ,,Und was machst du gegen Nervosität?", fragt er ruhig. Alkohol. Selbst vor Auftritten muss das manchmal sein.
Mit diesem Gedanken hüpfe ich schnell auf und renne ein weiteres Mal in die Küche, nur um dann mit einer Schnapsflasche zurückzukehren. ,,Aha.", schmunzelt Hoseok und betrachtet die recht edle Flüssigkeit. Sie war ein Teil eines Geschenks, selbst würde ich nicht so viel Geld dafür ausgeben. ,,Trink aber nicht zu viel, okey?" ,,Hatte ich nicht vor.", nicke ich und drehe den Deckel ab. Meine Händen schließen sich um den kühlen Flaschenhals und langsam kommen meinen Lippen mit dem schwarz gefärbten Glas in Berührung. Ein kalter Schauer fährt mir über den Rücken, aber ein angenehmer. Ein paar Schlücke der leicht brennenden und etwas süßlichen Spirituose fließt meinen Rachen hinunter, bevor ich die Flasche wieder ansetze und meinen Blick auf Hoseok richte. Er grinst verschmitzt und trennt seine leicht schimmernden Lippen voneinander. ,,Darf ich auch?", fragt er leise, während er seine Hand behutsam langsam in meinen Haarschopf wandern lässt. Sanft umspielt er ein paar Strähnen mit seinen Fingern. ,,Ich rufe mir ein Taxi, wenn ich gehe.", sagt er dann, wahrscheinlich befürchtet er, ich würde ihn nicht hier haben wollen, wenn er fahruntüchtig wird. ,,Ist schon gut.", erwider ich leise und drücke ihm die Flasche in seine freie Hand, dabei bin ich eigentlich recht überzeugt davon, dass er während seiner Arbeitszeiten nichts alkoholisches zu sich nehmen sollte. Auch andere Rauschmittel sind eher suboptimal, oder nicht?
Doch er trinkt mutig und ohne Hemmungen, bevor er den Flaschenhals wieder an meinen Lippen hält. Indirekt bricht er eine seiner Regeln; keine Küsse. Aber wirklich nur indirekt.
Ich trinke nochmal und diesmal auch mehr. Sein intensiver Blick spornt mich an und sein Lächeln lenkt mich so sehr ab, dass ich immer wieder schlucke. Erst als er die Flasche senkt, höre ich auf. Eigentlich spüre ich noch nichts, doch so auf leeren Magen wird das nicht lange dauern. Lange wird es mir nicht peinlich sein, dass ich ihm jetzt doch wieder näher rücke und meine Arme fest um seinen Torso schlinge. Ich spüre seinen gut gebauten Oberkörper sofort und gebe ein beeindruckendes Murren von mir. Seine Brust vibriert unter meinen Ohr, als er daraufhin leise lacht und mir wieder durch die Haare fährt. ,,Eigentlich bist du wie ein zahmes Kätzchen.", haucht er.
Wieder tut er es - Selbst trinken und mir dann die Flasche vorhalten. Ich grinse und obwohl ich es nicht wirklich will, öffne ich meinen Mund. ,,Wir küssen uns.", murmel ich kurz bevor ich ein weiteres Mal eine kleine Menge des Rausmittels in mir aufnehme.
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