Kapitel 28
Am nächsten Tag brachte ich Sky zu meinen Eltern während ich auf der Arbeit war. Auf dem nach Hause weg ging ich noch schnell mit ihr einkaufen, was sich aber als schwieriger herausstellte als gedacht. Mein Vater hatte es mal wieder geschafft, sie so aufzudrehen, dass sie einen Mittagsschlaf gemacht hatte. Die Auswirkungen davon bekam natürlich jetzt ich zu spüren.
Ich war gerade mit ihr zur Tür herein gekommen und hatte die Einkäufe auf den Tisch gestellt, um sie gleich auszuräumen, als es klingelte.
"Du bekommst deinen Joghurt gleich", rief ich in die Küche während ich die Tür aufmachte. Genervt schaute ich nach vorne, um zu sehen, wem ich da eigentlich so eben die Tür geöffnet hatte.
"Schlechter Zeitpunkt?", fragte Liam mich grinsend.
"Liam?", fragte ich überrascht, als bräuchte ich erst eine Bestätigung, dass es wirklich er war, der da vor mir stand. "Du kommst genau perfekt", schob ich direkt hinterher, ohne auf eine Antwort von ihm zu warten.
"Sky, Papa ist da", rief ich und direkt kam sie um die Ecke gesaust. "Viel Spaß beim Spielen", sagte ich, an Liam gerichtet und konnte noch die leichte Überforderung in seinem Gesicht sehen, bevor ich in die Küche verschwand.
Ich wusste, dass wir noch so einiges zu klären hatten, aber dafür hatte ich gerade weder die Zeit, noch die Nerven.
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Nachdem ich die Einkäufe aufgeräumt hatte, war ich schon etwas entspannter und kam zu den beiden ins Wohnzimmer. Sky saß auf Liams Schoß und ließ sich etwas von ihm vorlesen.
Ich lehnte mich an de Türrahmen und beobachtete die beiden etwas. Sie sah glücklich aus, wenn auch etwas übermüdet, aber glücklich.
"Ich glaube da ist jemand müde", lächelte ich und zog so die Aufmerksamkeit der beiden auf mich.
"Ja das glaube ich auch", bemerkte Liam. "Soll ich sie ins Bett bringen?"
"Ich mache ihr noch eben schnell ihr Abendessen. Wenn sie gegessen hat gerne", nickte ich und ging in die Küche um ihr ihr Essen zu machen. Es dauerte nicht lange, dann kam auch Liam mit ihr auf dem Arm zu mir. Sie hatte ihren Kopf auf seine Schulter gelegt und sah mich an.
"Nach dem Essen geht's ins Bett, Maus", sagte ich und stellte ihr das Essen auf ihren Platz.
Während sie aß saßen Liam und ich stumm daneben. Ich wusste nicht so recht was ich sagen sollte.
"Können wir reden wenn sie im Bett ist?", brach Liam nach einer Weile die Stille und sah mich an.
"Das sollten wir", nickte ich und schenkte ihm ein kurzes Lächeln.
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Ich konnte mein Versprechen Sky gegenüber halten. Liam brachte sie ins Bett. Ich glaube so widerstandslos ist sie noch nie schlafen gegangen.
Nachdem ich die Küche sauber gemacht hatte setzte ich mich mit einem Tee in der Hand auf die Couch und machte die Augen zu. Ganz konnte ich jedoch noch nicht abschalten, denn das Gespräch mit Liam, das noch bevor stand, machte mir etwas Sorgen.
Bevor ich jedoch weiter darüber nachdenken konnte kam er schon wieder zurück.
"Sie schläft", sagte er und setzte sich zu mir.
"Das geht so nicht weiter, Liam", sagte ich leise und sah ihn an.
"Ich weiß..." Er nickte. "Ich hab nachgedacht und... ich will mehr Zeit mit euch verbringen. Sky braucht mich und... Cheryl steht da nur im Weg", fing er an.
"Wie meinst du das?", fragte ich etwas zögernd.
"Das bei mir und Cheryl war schon lange keine gesunde Beziehung mehr und als sie sich jetzt auch noch zwischen uns als Familie gedrängt hat... das war einfach zu viel. Ich habe mich von ihr getrennt."
Ich konnte spüren wie mein Herz einen Sprung machte und bevor ich etwas erwidern konnte, fing Liam bereits an weiterzureden.
"Ich will für euch beide da sein. Für dich und für Sky. Ich will Zeit mit ihr verbringen und dich unterstützen. Ich weiß, dass du es nicht einfach hast."
"Danke, Liam. Ich glaube ich kann Hilfe gerade wirklich gut gebrauchen und Sky verbringt sowieso am liebsten jede freie Minute mit dir", lächelte ich.
"Halt das mal kurz", sagte ich und drückte ihm meine Tasse in die Hand, als mir plötzlich etwas einfiel.
Ich ging in die Küche und holte das Bild vom Kühlschrank, das Sky gemalt hatte.
"Das wollte Sky dir noch geben." Ich gab ihm das Bild und setzte mich wieder zu ihm. "Das sind du, ich und sie", erklärte ich.
Er sah das Bild an und lächelte, dann sah er mich an.
"Cloe...", fing er an und nahm mir meine Tasse aus der Hand und stellte sie auf den Tisch, dann nahm er meine Hände in seine. "Ich hab schon viel zu lange die Augen davor verschlossen... wir haben durch Sky so viel Zeit miteinander verbracht und du bist eine echt tolle Mutter. Nein. Du bist noch viel mehr als das. Du bist eine echt tolle Frau und du bist mir wirklich wichtig geworden."
Er lehnte sich langsam zu mir herüber und mein Atme wurde schneller. Die Worte, die er gerade zu mir gesagt hatte hallten in meinem Kopf wieder. Mein Blick fiel auf seine Lippen, die nur noch wenige Zentimeter von meinen entfernt waren. Bevor ich auch nur realisieren konnte was hier gerade passierte lagen sie auch schon auf meinen und ein warmer Schauer lief meinen Rücken hinunter.
Ich löste meine Hände aus seinen und legte eine Hand an seine Wange, eine Lippen bewegte ich vorsichtig gegen seine.
Viel zu schnell löste er seine Lippen wieder von meinen und sah mir in die Augen.
"Ich liebe dich, Cloe."
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