Kapitel 20
"Ich kann dir aber leider nur die Couch anbieten", sagte ich, während ich mich schon einmal daran machte ihm eine Decke und ein Kissen zusammen zu sammeln. Ich wollte nicht gleich zu aufdringlich sein und ihm anbieten mit in meinem Bett zu schlafen.
"Das ist vollkommen in Ordnung", lächelte Liam.
Ich verfrachtete mein gesammeltes Werk auf die Couch und drehte mich dann zu ihm.
"Brauchst du sonst noch irgendwas? Ansonsten würde ich mich jetzt umziehen gehen. Da drüben ist das Bad. In der Kommode sind noch frische Zahnbürsten. Da kannst du dich gerne bedienen", sagte ich und zeigte auf eine Tür, die ziemlich genau gegenüber von uns lag.
Alexa hatte hier so oft spontanen Besuch, weshalb wir uns irgendwann einmal angeeignet hatten, immer einen Vorrat an frischen Zahnbürsten im Haus zu haben. Unter diesen Umständen denke ich nicht, dass es schlimm wäre wenn wir eine der Zahnbürsten nehmen würden.
Nachdem Liam meine Frage verneint hatte ging ich nach nebenan in mein Schlafzimmer. Sofort begann ich meinen Kleiderschrank nach Sachen zu durchwühlen, die ich zum schlafen anziehen könnte, die aber dennoch etwas an sich hatten, das sexy wirkte.
Nach einigen endlosen Minuten entschied ich mich dann für einen einfachen Spitzenslip und ein Shirt darüber. Das sollte für den Anfang genügen.
Ich warf noch einmal einen letzten Blick in den Spiegel und richtete meine Haare, bevor ich mein Zimmer wieder verließ. Denn schließlich musste ich ja noch ins Bad und wie es der Zufall so wollte führte mein Weg dorthin direkt am Wohnzimmer vorbei.
Als ich an der Tür vorbei lief und einen Blick hinein warf bleiben meine Füße wie von selbst stehen. Ich starrte auf einen nackten Körper, der nur mit einer Boxershorts bekleidet war und mir den Rücken zugedreht hatte.
Seine perfekt definierten Muskeln umspielten seinen Körper während er die decke richtete. Ich hätte von seinem bloßen Anblick schon einen Orgasmus bekommen können.
Doch ich blieb mit meinen schwärmenden Blicken nicht lange unbemerkt und als er sich zu mir drehte musste ich mir schnell etwas einfallen lassen.
"Hast du die Zahnbürsten gefunden?", fragte ich schnell, sodass ihm keine Chance blieb mir zuerst eine Frage zu stellen, die mich vielleicht in Verlegenheit bringen könnte.
Er nickte. "Ja. Hab ich. Danke nochmal. "
"Kein Problem", antwortete ich und ging weiter Richtung Badezimmer.
Beim weggehen konnte ich seine Blicke auf mir spüren und musste etwas in mich hineinschmunzelt. Es schien zu funktionieren.
Nachdem ich mich abgeschminkt und meine Zähne geputzt hatte ging ich noch einmal zu Liam zurück.
Musst du morgen irgendwie früh raus oder so? Ich schlafe immer recht lange und müsste mir dann einen Wecker stellen", gab ich schmunzelnd zu.
"Nein nein. Ich hab morgen erst am frühen Abend wieder die ersten Termine. Du musst dir also wegen mir keinen stress machen", lächelte er freundlich.
Ich blickte mich noch einmal im Raum um, um zu checken ob er auch wirklich alles hatte was er benötigte.
"Falls du nich irgendetwas brauchst, mein Zimmer ist dort drüben", sagte ich und zeigte auf meine Zimmertür.
Er nickte dankend und legte sich auf die Couch.
Einen Moment stand ich etwas ratlos in der Mitte des Raumes. Ich würde gerne noch etwas bleiben und Zeit mit ihm verbringen, wollte aber nicht aufdringlich sein.
Doch die Tatsache, dass er bereits zugedeckt auf der Couch lag ließ mich schlussfolgern, dass er müde war und schlafen wollte. Also wendete ich mich dem gehen.
"Schlaf gut", sagte ich noch, bevor ich den Raum verließ und das Licht dabei hinter mir ausmachte.
Ich ging hinüber in mein Zimmer und kuschelte mich ebenfalls unter die warme Decke meines Bettes.
Vor ein paar Tagen noch hätte ich nie gedacht, dass ich jemals wieder Kontakt zu ihm haben würde und jetzt liegt er einen Raum weiter auf der Couch. Schon irgendwie komisch. Zwei Jahre lang hatte ich versucht Sky vor ihm geheimzuhalten und so langsam bekam ich Zweifel an meinen Gründen dafür. Hätte ich meine Gefühle für ihn damals nicht unterdrückt und hätte mit offenen Karten gespielt, waren wir vielleicht jetzt schon eine kleine Familie und Sky wäre von Anfang an mit ihrem Vater aufgewachsen. Das war die Zukunft die ich ab nun für meine Tochter wollte. Eine Zukunft mit Vater, als Familie. Und dafür würde ich kämpfen.
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