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Nico P.O.V
Als ich am nächsten Morgen aufwachte schlief Louis noch friedlich neben mir. "Er ist friedlich." Natürlich. Ich hätte es ahnen müssen. "Ja, sie sind alle so. Friedlich."seufzte ich und stand auf. "Du weißt, weswegen ich hier bin." Ich weiß es nicht nur, ich hatte mich darauf vorbereitet. "Nicht hier." murmelte ich und führte meinen ungebetenen Gast nach draußen. "Wie schlimm ist es Vanitas?" seufzte ich. Mein ehemaliger Kampfgenosse riss sich das sowieso schon halb zerfetzte Oberteil vom Körper. "Es war Absicht." erklärte Vanitas sauer. "Natürlich war es das, hast du erwartet, sie verschonen dich?" fragte ich ruhig und scannte kurz seinen Körper ab.
"Warum bist du dann so ruhig?" Vanitas Stimme wurde lauter. "Weil es täglich passiert. Nicht nur bei uns, überall. Der Aufseher wollte, dass du stirbst, weil du ein Verbot gebrochen hast." meinte ich. Die Hälfte von Vanitas Gesicht war völlig aufgerissen, er hatte teilweise richtige Löcher im Magen, seine Brust zierte eine dicke Wunde, seine Arme waren völlig verbrannt. Alles in allem, Vanitas war dabei langsam zu sterben. "Mit seinem Blut könnte ich überleben." meinte Vanitas und deutete mit dem Kopf ins Haus. "Nein, würdest du nicht und du bist auch nicht hierher gekommen, um mich um sein Blut zu bitten. Du willst durch meine Hand sterben."
"Du hast mir damals geholfen, obwohl ich dich nicht darum gebeten habe." Tränen, schwarze Tränen liefen Vanitas Wangen entlang. "Warum hast du mir geholfen?" zischte er. Sein gesamter Körper zitterte. "Ich hab dir nicht geholfen, ich hab meine Genervtheit zum Ausdruck gebracht. Ich wollte dir auhh nicht helfen, es war unüberlegte Handlung." antwortete ich. "Also, willst du es endlich hinter dich bringen?" Durch die Hand eines Älteren zu sterben war Pech, durch die Hand eines Jüngeren zu sterben war Schande, doch durch die Hand eines anderen zu sterben, während dieser einen nichtmal getötet hat ist mehr als Schande.
"Wie willst du es haben?" fragte ich. "Mein Großvater ist durch einen Freund gestorben. Er hatte eine Krankheit, deswegen war es ekelhaft, sein Blut auszusaugen." erklärte er. "Ich verstehe." Also sollte ich Vanitas Blut aus saugen , bis er stirbt. Er kniete sich hin. Durch meine Hand sterben. Er war ein Idiot, aber vor dem Tod rettet ihn jetzt sowieso nichts mehr. "Bereit?" fragte ich und stellte mich hinter ihn. "Ist man das jemals?" Ich beugte mich zu seiner Schulter. "Wir sehen uns in der Hölle, Nicrola." flüsterte er noch, ehe ich meine Zähne in sein Fleisch grub.
Schreie, laute Schreie hallten durch den Wald. Mit jedem Tropf Blut nahm ich Vanitas ein Stück mehr von seinem Leben. Der Kampf hatte ihn zum Tod geschickt und ich sollte nun die Hände der beiden verschränken. Das Blut schmeckte bitter, alt, nach dem Tod. Ich musste Vanitas Körper festhalten, weil er sich immer weiter verkrampfte. Ein letzter Schrei, ein letzter großer Schluck, dann sank das Gewicht seines Körpers auf den Boden. "Wir sehen uns in der Hölle, Vanitas." murmelte ich. Er starb mit Stolz. "Nico!" Ein Herzschlag, schneller als ein Schnellzug, weit aufgerissene Augen. Louis ist wach geworden.
Ich konnte Vanitas nicht vor ihm verstecken. Louis war rausgerannt, war den Schreien gefolgt und sah uns beide. Mich auf dem Boden kniend, Vanitas vor mir. "Was....was ist passiert?" fragte Louis schockiert. "Schonmal den Tod eines Vampirs gesehen? Ich weiß nicht, wie ihr euch das vorstellt. Wahrscheinlich rammt ihr uns in Gedanken einen Pflog durchs Herz. Genauso wie ihr Menschen euhh untereinander tötet, so töten auch wir uns." erklärte ich. Meine Stimme war kalt und eisig. "Also hast du ihn umgebracht?" Louis Stimme war nicht mehr als ein ängstlicher Hauch. "Nein, er war bereits tot. Ich hab ihn erlöst und von seiner Schande befreit."
Er sah mich an, als hätte er ein Monster vor sich stehen. Ein Monster, das gerade kaltblütig jemand anderen umgebracht hat. Das ganze verdorrte Blut machte sich langsam in meinem Körper breit. Er hatte vorher getrunken, viel getrunken. Nur deswegen konnte er so ruhig sein. "Nico, ist alles okay?" fragte Louis vorsichtig. Der Alkohol war billig gewesen, sehr billig. Ich stützte mich an der Hauswand ab und atmete tief durch. Erst ein Hustenreiz dann ein Würgereiz. Ja, genau so schmeckt schlechtes Blut. Genau so schmeckt vergiftetes Blut. Oh Vanita du Bastard! Du wolltest einen glamourösen Abgang, nicht?
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