¿8¿
Louis P.O.V
Ich weiß nicht, was mir diesen Mut gab, ihn so zu triezen, aber er schien keinen Groll gegen mich zu hegen. "Ich könnte mich doch niemals, mit einem solchen Monster wie dir anlegen." lächelte ich. Er seufzte leise und versuchte aufzustehen, aber ich legte meine Arme um seine Brust und hielt ihn zurück. "Was ist denn noch?" fragte Nico inzwischen deutlich genervt. Ich wusste ehrlich gesagt selbst nicht, warum ich ihn zurück hielt. Langsam ließ ich von ihm ab und Nico sprang auf. "Auch wenn ich keine richtige Wunde hinterlassen habe solltest du vielleicht deinen Nacken mit Salbe oder sowas eincremen." murmelte er und verschwand in sein Zimmer.
Ich seufzte. Also, um meine Situation noch einmal zusammen zu fassen, ich lebte nun mit einem Vampir zusammen, der mein Blut wollte, könnte frei gehen und meine Frau denkt, ich wurde von ihm gefangen genommen. Ich kann Elena jetzt nicht anrufen. Es würde erstens in einer rießen Diskussion enden und zweitens ist sie jetzt gerade wahrscheinlich erstmal dabei, das ganze zu verarbeiten. Ich sollte sie nicht mit so etwas belasten. Einige Minuten blieb ich noch stumm so auf dem Boden sitzen, ordnete meine Gedanken und versuchte herauszufinden, was jetzt die richtige Entscheidung wäre.
Schließlich gab ich auf. Es gab hier weder ein richtig noch ein falsch. Ich hatte zwei Wahlen. Entweder gehe ich zurück zu meiner Familie und Nico bleibt alleine, oder ich bleibe bei ihm und meine Familie bleibt allein. Ich wollte nicht, dass irgendwer alleine bleiben muss. Nico war nur ein Kind, auch wenn er ein Vampir war. Auch er brauchte Freunde und Zuneigung, so sehr er dies auch verleugnete. Mein Kopf rauchte langsam schon. Ich stand ächzend wieder vom Boden auf. Meine Beine fühlten sich nach wie vor schwach an. Gähnend lief ich ebenfalls ins Schlafzimmer. Nico stand vor dem Bett, war gerade dabei sich ein anderes Shirt über zu ziehen.
Narben, Bisswunden, Schnittwunden und die rießige Brandwunde. Es gab wirklich keine Stelle ohne eine Verletzung an seinem Rücken. Nico stoppte, wissend wie geschockt ich seinen Rücken ansah. "Das Leben von einem Vampir besteht nicht nur aus Blutsaugen." Er sprach langsam, betonte jedes Wort einzeln, als würde ihm diese Worte selbst fremd scheinen. Er drehte sich nicht um. Ich konnte mir nur vorstellen, wie die Vorderseite seines Körpers aussah. "Bist du fertig?" Seine Stimma klang nicht genervt oder frech, sondern ruhig, grade zu erschöpft. "Ja, natürlich. Entschuldige." murmelte ich.
Der schwarze Stoff verbarg die ganzen Wunden wieder und Nicos Körper verschwand unter einer schweren, dunkelbraunen Decke. Sein Bett war wirklich sehr groß, sicherlich über drei Meter breit. Genug Platz für drei oder sogar vier Menschen. Zögerlich setzte ich mich an die Bettkante und sah zu dem kleinen Deckenberg, unter dem Nico begraben lag. Nur sein Kopf lügte ein Stück hervor. Sollte ich mich jetzt einfach neben ihn legen? Als ich mich nicht bewegte seufzte Nico. "Hey, solange du nicht im Sitzen schlafen kannst würde ich dir empfehlen, dich hinzulegen." meinte er und zog mich an meinem Oberteil nach hinten, so dass ich auf die Matratze fiel.
"Für jemanden, der so böse scheint bist du eigentlich ziemlich fürsorglich." murmelte ich. "Ich hab nie gesagt, dass ich böse bin. Außerdem gehst du mir mit deinem ständigen Zögern auf die Nerven." murrte er und drehte sich auf die andere Seite. Ich schmunzelte. Nein, Nico war nicht böse, er war vielmehr einsam. Ich legte mich richtig hin und sah nach draußen. Direkt gegenüber vom Bett war eine kleine Fensterfront. "Hey sag mal, gibt es auch Werwölfe und sowas?" fragte ich, während ich dem Mond zusah, wie er langsam aufstieg. Der Mond war die einzige Lichtquelle im Raum.
"Bestimmt, ich hab bisher noch keine gesehen." antwortete Nico nur. "Ach so. Habt ihr keine jährlichen Treffen der Fabelwesen?" lächelte ich. "Halt die Klappe." antwortete er nur. Stille. Eine harmonische, ja fast schon romantische Stille. Entspannt schloss ich meine Augen. "Dass du noch nicht weggelaufen bist nehme ich übrigens als ein, du bleibst hier." murmelte Nico leise. "Ich hab mich noch nicht ganz entschieden." antwortete ich darauf nur leise flüsternd. "Wenn du meine Meinung willst, ich denke, wenn du nicht sofort zu deiner Frau zurück willst, weil du weißt, du kannst es, dann muss ja irgendwas in eurer Ehe falsch sein, oder?"
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