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Nico P.O.V
Den ganzen Tag über begrüßten mich alle möglichen Lehrer, stellten sich mir vor und drei weitere Leute, boten mir an, mich rumzuführen. "Warum wechselst du eigentlich mitten im Schuljahr?" wurde ich auch sehr oft gefragt. Hätte ich die Story mit, ich war 17 Jahre lang Obdachlos gebracht wären sicher alle ausgerastet, deswegen musste ich mir eine neue, nicht allzu auffällige Geschichte ausdenken. "Ich war auf meiner alten Schule unterfordert und der Ruf der Schule war auch nicht der beste, deswegen hielten wir es für besser, die Schule zu wechseln." Und es funktionierte. Nachdem ich die Geschichte viermal erzählt war ich wieder fast schon uninteressant geworden.
"Dann bist du also hochbegabt?" Es gab nur eine, der weitergefragt hatte. "Wahrscheinlich, wir haben nie einen Test oder sowas deswegen gemacht." Sie wirkte wahnsinnig interessiert an mir. "Dann werden dich hier viele ganz schnell um Nachhilfe bitten." meinte sie darauf nur amüsiert. "Ich gebe keine Nachhilfe und ich bin auch kein guter Lehrer." Wann kommen diese Lehrer denn immer? Wir saßen bestimmt schon fünf Minuten vor diesem Klassenzimmer. Inzwischen hatte dieses Mädchen auch aufgehört, sich für mich zu interessieren und nach einer weiteren Minute kam ein sehr gehetzter Lehrer endlich.
Es war ganz schön langweilig ohne Louis. Ich war noch nicht wirklich in diesem ganzem Strecken und Aufschreiben und allem drin, aber die anfängliche Motivation war ziemlich schnell weg, trotzdem war ich froh, hier sein zu können. Während einem Arbeitsauftrag stellte dieser Lehrer sich zu mir. "Kommst du bisher ganz gut klar?" fragte er. Wir konnten natürlich keine Neun Jahre Schule fälschen, weswegen das Jugendamt der Schule die selbe Geschichte erzählt hatte, die sie kannten. "Ja, es gibt einiges, was mir noch neu ist, aber mir wurde das meiste ja erklärt." lächelte ich so freundlich wie möglich. "Falls du noch fragen hast kannst du sicher auch bei den anderen nachfragen."
Es war ein Montag und auf dem Stundenplan stand, dass ich zweimal in der Woche bis um 16 Uhr Unterricht hatte, aber nur Dienstags und Donnerstags. Wenn ich schnell zuhause bin kann ich für Louis und mich kochen. "Nico, könntest du bitte noch einmal nach dem Unterricht bei mir bleiben?" Ich muss wahrscheinlich nicht erwähnen, wie sofort mindestens zwanzig Blicke auf mir lagen. Ich nickte nur und der Lehrer, dessen Namen ich von Anfang an wieder vergessen hatte ging weiter. Diese 45 Minuten waren ziemlich lange und die Blicke hörten gar nicht mehr auf.
Als alle den Raum verlassen hatten sah mich der Mann vor mir bemitleidend an. "Ich kann mir vorstellen, dass dein Leben bisher nicht leicht war, der Sport- und Schwimmunterricht ist an dieser Schule trotzdem pflicht." fing er an. "Oh nein! Ich hab kein Problem damit, wenn andere die Spuren von der Straße sehen, solange ich einfach keine Fragen dazu beantworten muss. Ich schäme mich nicht für sie, auch wenn sie sicherlich nicht schön sind." meint ich sofort. "Du bist wirklich stark." lächelte er. Ich seufzte. Sowas hab ich schon immer gehasst. "Sie müssen mich nicht ermutigen oder unterstützen. Ich bin nicht viel jünger als sie, richtig?"
Leicht stutzig nickte er. "Ich bin nicht stark, ich bin einfach nur klug genug, zu wissen, dass alles zu bereuen und mich davor zu verstecken mir das Leben nicht leichter machen wird." meinte ich und schulterte meine Tasche. "Danke für das Gespräch." Ich verließ das Zimmer und ging nach zum nächsten Raum. Es gab hier zwei Gebäude. Ein eher älteres Gebäude mit allen wissenschaftlichen Räumen und so und im anderen Gebäude sind Klassenzimmer. Es war ganz am Anfang richtig verwirrend, aber inzwischen folgte ich einfach nur noch der Masse, die wahnsinnig langsam war. So langsam, dass ich sie mit Leichtigkeit einholen konnte.
Ich war auf dem Weg zum anderem Gebäude, als mir eine Gruppe von Gleichaltrigen entgegenkam. Auch ohne diese Fähigkeit konnte man sie schon von weitem riechen. Alkohol und Rauch. Meine Nase brannte wegen diesem stickigem Geruch und ihre Gesichter waren sehr leicht zu erkennen. Sie lachten und schubsten sich gegenseitig zur Seite, bis einer gegen mich knallte. Er flog auf den Boden, während ich nicht mal ins taumeln kam. Es war nicht ganz weg, ich war immer noch genauso stark wie vorher. Irgendwas in mir war immer noch ein Vampir. Ich bin nach wie vor kein Mensch!
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