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Nico P.O.V
Fast zwei ganze Wochen vergingen, bis ich endlich meinen ersten Schultag hatte. Das Schuljahr war zwar bereits zum Großteil angebrochen, dennoch hatte es Louis nach mehreren Anrufen geschafft, mich auf einer Schule anzumelden. Ich weiß nicht, ob das normal ist, aber ich freute mich wirklich. Ich hatte jetzt das große Glück, dass ich Louis ab und zu zu seiner Arbeit begleiten konnte, um danach in die Schule zu gehen. "Bist du nervös?" hatte Louis mich am Morgen gefragt, während wir die Straße gemeinsam entlang liefen. "Wie meinst du?" hatte ich darauf nur leiht verwirrt erwidert. "Du warst noch nie nervös?"
Immer noch etwas verwirrt schüttelte ich den Kopf. "Nicht das ich wüsste." "Naja, wenn du nervös bist schlägt dein Herz schneller, du kriegst schwitzige Hände und fängst vielleicht sogar an zu zittern. Du fängst an, dir Gedanken über alles zu machen und bringst dich komplett aus der Ruhe, verstehst du?" erklärte Louis. "Aber warum sollte ich mir Gedanken darüber machen? Ich war noch nie auf einer richtigen Schule, früher wurde ich immer zuhause unterrichtet." meinte ich und zuckte mit den Schultern. "Und was wurde dir da so beigebracht?" fragte Louis interessiert. "Viele Sprachen, Kochen, Kämpfen und viel Wissenschaftliches. Sowas wie chemische Vorgänge und so."
"Was lernt man auf einer menschlichen Schule?" fragte ich. "Sehr viel, von dem du glauben wirst, es sei absolut unnötig, aber einiges kann auch sehr interessant sein, wenn man sich darauf einlässt. Ich war damals ziemlich gut in Mathe." antwortete Louis. "Damals, du sagst das, als wärst du schon mega alt." bemerkte ich amüsiert. "Bin ich doch auch, oder nicht?" lächelte Louis. "Find ich nicht, du bist ja noch nicht mal dreißig." widersprach ich. "Es gibt bestimmt einige, die dir sagen würden, ich bin zu alt für eine Beziehung mit dir." Seufzend stieß ich meinen Ellenbogen in seine Seite.
"Wofür war das denn?" fragte Louis und rieb sich die Stelle, an dem ich ihm reingerammt war. "Menschen sind seltsam, teilweise sind sogar welche mit Gegenständen verheiratet oder mit Leuten, die ihre Großväter sein könnten. Ich habe teilweise Menschen gesehen, deren Blut von alten Leuten so sehr befleckt wurde, dass ich es direkt wieder auskotzen musste. Es kann anderen egal sein, wie alt du und ich sind. Sobald ich 18 bin wird das für die Welt sowieso nur wieder eine ungesunde Beziehung sein, aber zeig mir bitte mal eine wirklich gesunde Beziehung. Uns trennen nicht einmal sieben Jahre."
Louis nickte und stieß leicht angespannt ein wenig Luft aus. "Ich hab nur Angst, du findest wegen mir keinen Anschluss in deiner Klasse." meinte er und griff nach meiner Hand, ehe wir beide weiter liefen. "Wieso sollte ich Anschluss bei Leuten finden, die mich nicht akzeptieren? ich brauch keine fünfzig Freunde, ich hab dich." lächelte ich fröhlich. Inzwischen waren wir an seiner Arbeitsstelle angekommen. "Findest du den restlichen Weg alleine?" fragte er vor der Eingangstür. "Ja, keine Sorge. Versinke du lieber in deinen Büchern." versicherte ich ihm. Louis drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe er im Inneren des Gebäudes verschwand. Sehr gut, ich hab absolut keine Ahnung, wo ich hin muss.
Dank dem Zweithandy von Louis und Google Maps fand ich nach groben zehn Minuten die Schule. Sie war relativ groß und bestand aus zwei Gebäuden plus Sporthalle. Sobald man in das erste Gebäude rein lief stand an der Seite ein kleines Schild. Erster Stock Sekretariat. Einige Schüler liefen bereits an mir vorbei, aber sie schienen sich nicht wirklich für mich zu interessieren. Klar, bei so vielen Leuten kennt man im Normalfall nie jedes Gesicht, was hier rein und raus läuft. Im Sekretariat musste ich nicht lange warten, bis der Direktor mich mit sich bat.
Er brachte mich bis vor ein Zimmer, vor dem bereits einige andere warteten, mindestens zwanzig Leute. "Die Türen sind von außen nur mit Schlüsseln zu öffnen, deswegen warten die Schüler immer vor der Tür." erklärte mir mein Begleiter knapp. Verstehend nickte ich. Einige erste neugierige Blicke richteten sich auf mich, aber einige wanden den Blick sofort wieder ab. Sogar noch bevor es klingelte kam eine relativ kleine Frau und schloss die Tür auf. Ich musste leicht lachen. Die Schüler sahen aus wie Schafe, als sie sich durch die kleine Tür zwängten. Ich ging als letzter rein und blieb, nicht wissend, was ich tun sollte, vor der Tür stehen. "Nico, komm doch gleich nach vorne."
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